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Hochschulspiegel
- Bandzählung
- 3.1965
- Erscheinungsdatum
- 1965
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- A 812
- Vorlage
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770833978-196500007
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- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Projekt: Bestände der Universitätsbibliothek Chemnitz
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Zeitschrift
Hochschulspiegel
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Band
Band 3.1965
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Gute Leistungen der Meister von morgen Arbeitsgruppe Studentenwettstreit schlägt beste Arbeiten zur Prämierung vor Am 24. Juni 1965 befaßte sich die Arbeitsgruppe Studenten wettstreit der TH mit der Aus wertung der Messe der Meister von morgen, die vom 21. bis 26. Juni 1965 im Hochschul gebäude an der Reichenhainer Straße statifand. Weiterhin wurde über Maßnahmen für die Aus stellung der besten Arbeiten zur Messe der Meister von morgen im Bezirks- und Republikmaßstab beraten. • Dipl.-Ing. P. Engler (Inst. f. Maschinenelemente) für Großen Beleg und Diplom-Arbeit „Digital meßgerät für zwei Meßstellen“. Das entwickelte Meßgerät dient der gleichzeitigen Messung von An- und Abtriebsdrehzahlen bei stufenlosen Getrieben und Rie mentrieben, wodurch rationell die Abhängigkeit des Übersetzungs verhältnisses von der Belastung ermittelt werden kann. 100 MDN. Die anwesenden Vertreter der Fakultäten überzeugten sich bei einem Rundgang durch die Aus stellung vom hohen Leistungs niveau und der einprägsamen Darstellung der meisten Arbeiten. Die besten Arbeiten im Prak tikum und in wissenschaftlichen Studentenzirkeln sowie hervor ragende Einzelleistungen werden dem Rektor zur Prämierung vor geschlagen, wobei für, die Höhe der Prämie der wirtschaftliche Nutzen bzw. der wissenschaftliche Wert als Maßstab gesetzt wurden. Kollektivarbeiten: • Studentenkollektiv Leubner, Langbein, Kümpel, Weigelt (Inst, f. Werkzeugmaschinen) für die Arbeit „Überarbeitung einer Kammstahl-Wälzstoßmaschine“. Aus einer Maschine mit Schrott wert wurde eine funktionstüch tige Maschine geschaffen. 500.— MDN. • Die Studenten P. Seidel, D. Terpe, M. Bluhm, F. Otto, B. Gläß (Inst f. Technologie, Fer tigungstechnik) Diese Studenten stellten wäh rend des Ingenieurpraktikums in verschiedenen Betrieben Varian ten der wirtschaftlichen Fertigung Ta E3- chronkupplungen und Rundstrick- automaten auf. Insgesamt wäre damit eine Einsparung von 1000 000 MDN zu erreichen. 500 MDN. • Studentenkollektiv P, Rein hold, H. Jesse, H. Richter (Lehr stuhl Physik, Lehrerbildung) für die kollektive Examensarbeit: „Prototyp eines Tafelschaltbrettes zur Demonstration von Schul- experimenten in der Elektrik und Elektrotechnik“. Diese Arbeit ist beispielgebend für die Methoden des Unterrichts, wie sie im Gesetz für das einheit liche sozialistische Bildungswesen gefördert werden. 250 MDN. • Studentenzirkel „Vollform gießverfahren“ mit den Studenten W. Richter, D. Bischof, W. Huster, H. Barth, H. Kraus (Inst. f. Tech- nologie). Während des Gießereiprakti kums wurde die Anwendung eines neuen Gießverfahrens mit Polystyrolschaumstoff untersucht. Dabei wurden folgende Vorteile klar herausgestellt: einfache Mo dellherstellung, Wegfall der Teil- ebene. Ziehen des Modells ent fällt, Einformung von Hinter schneidungen leicht möglich, Kern entfällt, kein Grat, niedrige Putz kosten. 250 MDN. e Studentenkollektiv W. Scharf, M. Pfeiffer (Inst. f. Technologie der Plaste) für die „Überarbeitung der Technologie für die Herstel lung eines 300-1-Behälters" im Ingenieurpraktikum. Die neue auf einer Taktstraße vorgesehene Technologie des glas faserverstärkten Polyesterkessels ermöglicht ein rationelles Sprit zen, exakte Taktfertigung und den Wegfall des Randbeschnittes, wodurch allein schon etwa 60 000 MDN eingespart werden könnten. 150 MDN. Einzelarbeiten: e Dipl.-Ing. J. Barth (Inst. f. Textilmaschinenkonstruktion) hat in seinem Großen Beleg ein Prin zip verwirklicht, bei dem erstmals der Maschenlauf formschlüssig verhindert wird. De- mit Spezial bindung gefertigte Strumpf zeich net sich durch gute elastische Eigenschaften, große Feinheit und * Transparenz sowie niedrigen Ma terialeinsatz ar s. 150 MDN. • Student Jaksch (Inst. f. Technologie, Schweißtechnik) für „Projektierung einer fließenden Fertigung von geschweißten Druckluft- und Druckwasserkes seln“. Dadurch ist eine Senkung der innerbetrieblichen Transport kosten von 37 000 MDN auf 5900 MDN möglich. Infolge Verringe rung der Durchlaufzeit beim Schweißen der Kesse! um 66 Pro zent entsteht eine Einsparung von 25 000 MDN. 150 MDN. • J. Dörfelt (Inst. f. E-Technik) für „Meßanordnung für die Wahr scheinlichkeitsdichte 1. Ordnung von stationären stochastischen Prozessen“. 100 MDN. • R. Fehrmann (Inst. f. E- Technik) für „Praktikumsversuch Vibrationsregler“. 100 MDN. In diesen beiden vorbildlich ausgeführten Diplom-Arbeiten werden Möglichkeiten zur Unter suchung von wichtigen stochasti schen Prozessen in Natur und Technik bzw. durch den Aufbau eines Vibrationsreglers der Wirt-’ schaftliche und zuverlässige Ein satz unstetiger Regler aufgezeigt. • Chr Jelinek (Inst. f. Län genmeßtechnik) für „Defektenfor- schung an der Radialkolben pumpe ND 100/160“. Während des Ingenieurprakti kums wurden an einer Radial kolbenpumpe die Ursachen der auftretenden Defekte ermittelt und konkrete Vorschläge bei der Beseitigung dieser Mängel unter breitet. Dadurch ist eine Einspa rung von 3 Arbeitskräften und 32 000 MDN möglich. 100 MDN. • R. Kaiser (Inst. f. Werkstoff technik) für „Untersuchungen an einer vollautomatischen Trommel- Straße“ während des Ingenieur praktikums. Als Ergebnis wurde gefunden, daß die Expositionszeit beim Ver zinken von Normteilen verkürzt und damit für 700 000 MDN pro Jahr mehr Produktionswerte ge schaffen werden können. 100 MDN. • G. Häcker (Lehrstuhl Poly technik) für sein Staatsexamen. Darin wurde im Fach „Grund lagen der Automatisierung in der Klasse 10“ am Beispiel der nume rischen Steuerung von Werkzeug maschinen eine ausgezeichnete stoffliche und organisatorisch methodische Arbeit geleistet, 100 MDN. i Es besteht die Möglichkeit, an dere Vorstellungen der Prämie rung bzw. noch weitere Vor schläge zu berücksichtigen. Die Meldung nimmt der Leiter der Arbeitsgruppe Studenten wettstreit, Herr Dr.-Ing. Bürger, bis zum 31. Juli 1965 entgegen. Die Prämierung der besten Arbeiten soll ein Ansporn zur Erzielung noch besserer Ergeb nisse im Studentenwettstreit sein, wobei von der Messe der Mei- ter von morgen 1966 ein noch höheres Leistungsniveau erwartet wird. Entsprechend einer Empfehlung des Staatssekretariats sollen In Zukunft junge Wissenschaftler in diese Form des Wettstreites ein bezogen werden. Auf Grund die ser Durchführung des Studenten wettstreites entstand der Name „Wettstreit der Studenten und jungen Wissenschafter“. Ferner wird den Fachrichtungs leitern empfohlen, zur weiteren Verbesserung des Wettstreites mit den besten Studenten Förderungs verträge abschließen. Dipl.-Ing. G. Kretzschmar Neue Wege des Studiums Zur Einschätzung der Grundlagenpraktika im Frühjahr 1965 Bei der Durchführung der dies jährigen Grundlagenpraktika wurde erstmalig ein konzentrierter Einsatz durchgeführt, der sich, das kann vor weggenommen werden, ausgezeich net bewährt hat. Bisher war es so, daß man es in der Regel den Studierenden selbst überließ, sich den Praktikumsbetrieb zu suchen. Abgesehen davon, daß es nur etwa einem Drittel gelang, einen Einsatzbetrieb zu finden und die an deren trotzdem durch das Prakti kantenamt vermittelt werden muß ten, traten folgende wesentliche Män gel in Erscheinung: / Hochschulseitig: 1. Wir hatten mit weit über 200 Einsatzbetrieben im Raum der Deut schen Demokratischen Republik zu verhandeln, unter denen sich eine erhebliche Anzahl befand, wo nur ein Student eingesetzt war. Darun ter Betriebe mit 20 und weniger Be schäftigten. 2. Durch die Vielzahl der Einsatz betriebe bestand weder die Möglich keit einer guten Vorbereitung noch- einer ordnungsgemäßen Betreuung und Kontrolle der Studierenden und Betriebe während der Dauer der Praktika. 3. Die Beurteilung der Studieren den war durchweg formal und gab keinen Aufschluß über deren wirk liches Verhalten und ihre Mitarbeit. 4. Durch den dezentralisierten Ein satz war es nicht möglich, ein aus sagekräftiges Gesamtergebnis zu er mitteln. Betrieblich: 1. In fast allen Betrieben lag die Verantwortung für die Durchfüh rung der Praktika ausschließlich in den Händen des Sachbearbeiters für Erwachsenen-Qualifizierung, die ver antwortlichen Funktionäre des Be triebes übten kaum einen unmittel baren Einfluß aus, . Auch die Betriebssektionen der KDT beteiligten sich nicht an der fachlichen Ausbildung des Nach wuchses. I 2. So wichtige Bereiche, wie An lagenerhaltung und Betriebsmittel fertigung, in denen die besten Mög lichkeiten zur Schließung praktischer Bldungslücken gegeben sind, wur den nicht mit Praktikanten besetzt. 3. In vielen Betrieben, insbeson dere in solchen, wo nur ein oder einige Studierende eingesetzt waren, kümmerte sich kaum jemand um sie. Sie waren sich selbst überlassen und beschwerten sich mit Recht darüber, daß die Praktika in Beschäftigungs theorie ausarteten und ihren eigent- lichen Zweck nicht erfüllten. Oft mußte festgestellt werden, daß selbst sozialistische Großbetriebe unsere Studierenden als willkom mene billige Arbeitskräfte einsetz ten. Zum Ingenieurpraktikum überleiten Alb. diese Mängel zwangen dazu, nach heuen fortschrittlichen Formen zu suchen. Dabei wurde von der Überlegung ausgegangen, daß die Grundlagenpraktika nicht nur schlechthin den Zweck haben, vor handene praktische Bildungslücken zu schließen, sondern darüber hin aus dazu beitragen müssen, organisch auf das Ingenieur-Praktikum über zuleiten und den künftigen Diplom ingenieur praxis- und klassenverbun den zu erziehen. Bei der Vorbereitung und Durch führung der Grundlagenpraktika Frühjahr 1965 wurde wie folgt vor gegangen : Nach der Bildung eines Kollektivs, bestehend aus Ing. oec. Augst, Dipl.-Ing. Caspar, Dipl.-Ing Wink ler und dem Leiter des Praktikan tenamtes wurden zahlreiche Aus sprachen mit Vertretern der Fach- richtungen. Studierenden höherer Semester und Vertretern der Indu strie geführt und besonders geeig nete Betriebe ausgewählt, die ein mal die Gewähr für einen ordnungs gemäßen Durchlauf und für eine gute Betreuung boten und zum ande ren in der Lage waren, wenigstens eine geschlossene Seminargruppe aufzunehmen. Dabei wurde das Gießereiprakti kum betr. nicht nur auf Gießerei sondern auch auf Betriebe der me tallverarbeitenden Industrie orien tiert, denen eine größere Gießerei angeschlossen ist. da dort die Mög lichkeit besteht, sowohl das Gieße rei- als auch das Maschinenbau- Praktikum durchzuführen. Die Studierenden der Fachrichtung KW, KT und KP — also fachrich tungsgebunden — wurden vorwie gend in Betrieben des jeweiligen Industriezweiges eingesetzt. Die Vor ¬ bereitung des Durchlaufes begann ir. der Regel vier Wochen vor Beginn des Praktikums. Die Seminargrup pensekretäre wurden eigenverant wortlich als Vertreter ihres Kollek tivs eingesetzt und bereits in die Vor bereitungen einbezogen. Um das praktische Wissen der Studierenden zu vertiefen und sie schon im 1. Studienjahr an die prak tischen Probleme eines sozialistischen Großbetriebes heranzuführen, ins besondere jedoch um ihnen das sinn volle Zusammenspiel zwischen Theo rie und Praxis zu demonstrieren, wurden während der Dauer des Praktikums In Zusammenarbeit zwi- schen Betriebsakademie bzw. BBS und Betriebssektion der KDT wenig stens 2 Fachvorträge durchgeführt. Der Stoff bezog sich auf die Ferti gung des Einsatzbetriebes, Fragen der Organisation der Produktion u. a. sowie im Gießereipraktikum auf die Unterschiedlichkeit der einzelnen Gißverfahren. Den Studierenden wurde die Möglichkeit gegeben, Son- derwünsche vorzutragen. Ein Teil der Betriebe führte auch Exkursionen in Kooperationsbetriebe drch, die sich ausgezeichnet be währten. Zur Verbesserung des Berichtswe sens wurden am vorletzten Tag des Praktikums in allen Einsatzbetrieben kollektive Abschlußbesprechungen durchgeführt, wodurch Studenten und Betriebsfunktionären die Mög lichkeit der gegenseitigen Einschät zung sowie einer Einschätzung der Maßnahmen der TH gegeben wurde. Das schwierigste Problem, die Be schaffung von Unterkünften am Praktikumsort bzw. dessen nächster Umgebung, wurde so gelöst, daß Ju gendherbergen und Kinder-Ferien heime gemietet wurden und einige Betriebe ihre Wohnheime zur Ver fügung stellten. Erfreulich ist, daß die technischen und Produktionsleitungen einen starken unmittelbaren Einfluß auf den Durchlauf ausübten und sich auch die Betriebssektionen der KDT stärker an der praktischen Ausbil dung des wissenschaftlich - techni schen Nachwuchses interessiert zeig ten. Die Vertreter einiger Fachrichtun gen beteiligten sich sehr gut an der Vorbereitung und Betreuung wäh rend der Praktika. Dies betrifft be sonders die Fachrichtung Ing.-Päd., KW, FMT und WT. Die Be treuung, der im Raum des Bezirkes Karl-Marx-Stadt liegenden Betriebe, wurde durch die Vertreter der Fach richtungen und die der weiter ent fernten vom Praktikantenamt vor genommen. Es konnte in jedem Fall festgestellt werden, daß diese Art der Vorbereitung und Betreuung außerordentlich begrüßt wurde, nicht zuletzt deshalb, weil Kollektivaus sprachen durchgeführt und auftre tende Schwierigkeiten an Ort und Stelle beseitigt werden konnten. Die Meinung der Industriebetriebe Die Einschätzung durch die In dustrie zeigt, daß der Einsatz ge schlossener Seminargruppen für beide Teile zweckmäßiger ist. So schreibt z. B. der VEB Nähmaschinenwerke Altenburg, in dem die Studierenden der Fachrichtung TMP eingesetzt waren, u. a.: „. . . positiv wirkt sich auf alle Fälle ein- Kollektiveinsatz aus, wie er hier das erstemal in Er scheinung trat. Es wird vorgeschla- gen, daß die Leiter des Praktikan tenamtes der einzelnen Hoch- bzw. Fachschulen in einen gegenseitigen Erfahrungsaustausch treten, damit gewährleistet wird, daß die Ausbil dung während des Praktikums für alle Studenten gleiches Niveau hat.“ Ein interessanter Vergleich Während die Praktika 1959 bei einer Gesamtzahl von etwa 1000 Studierenden in 57 Orten der DDR durchgeführt wurden, waren es im Frühjahr 1965 bei einer Zahl von etwa 3000 Studierenden nur noch 20 Orte. In den so gut geeigneten Be- er. -W.. *,22, Plerine, Plajen., VEB Werna, Plauen, Landmaschinen- Kombinat Neustadt/Sa. und anderen Betrieben konnten früher nur 3 bis 4 Studierende, die dort in unmittel barer Nähe wohnten, eingesetzt wer den. Durch die Lösung des Unter kunftsproblems war im Frühjahr 1965 in jedem dieser Betriebe wenig stens eine geschlossene Seminar gruppe eingesetzt. Der VEB DKK Scharfenstein, in dem die Studierenden der Fachrich tung WT im Einsatz waren, schreibt: „Sowohl von den Studenten als auch von Seiten des Betriebes wurde klar herausgestellt, daß die Zusammen arbeit zwischen Betrieb und Stu dentengruppe für beide Seiten äußerst erfolgreich war. Der Betrieb war mit der Tätigkeit der Studenten in allen Fällen zufrieden. Alle Studenten zeigten während des Praktikums ein großes Interesse für die Probleme des Betriebes. Sämtliche Studenten waren in den Versuchsfeldern eingesetzt und ar beiteten an konkreten Aufgaben mit, zum größeren Nutzen für den Be trieb. Sie nahmen in vollem Maße die Möglichkeit wahr, in Zusammen arbeit mit den Technikern und Wis- Vorteile des konzentrierten Einsatzes Es besteht gegenwärtig eine klare Übersicht, und es ist die Möglichkeit einer guten Kontrolle und Betreu ung der Studierenden und Betriebe während der Dauer des Praktikums gegeben. Die Unterstützung durch die Industrie in Fragen der fach lichen und sozialen Betreuung war zum Teil vorbildlich. Das gleiche betrifft Lerneifer und Arbeitsdisziplin sowie das Verhal ten den Werktätigen gegenüber durch unsere Studenten. Die Berichterstat tung war aussagekräftig und gab viele wertvolle Hinweise zur Ver besserung der Praktika. senschaftlern ihr Fachwissen zu ver- Die guten Leistungen der Seminar gruppe wurden vom Betrieb in Form einer Prämie von 500 MDN gewür digt. Besonders erwähnenswert ist der Einsatz des Studenten Werner Jablonski zu beurteilen, dem der Be trieb hiermit besonders dankt.“ Auch in vielen anderen Fällen konnten Einzel- und Kollektivprä mien für gute Leistungen unserer Studierenden gewährt werden. Nicht unerwähnt darf bleiben, daß durch den Einsatz geschlossener Se minargruppen erhebliche Einsparun gen von Praktikumsgeldern erreicht werden. Während früher die Studie renden in der Regel für Hin- und Rückfahrt den vollen Fahrpreis ver auslagten, wurden die Fahrten als Schulfahrten mit 75 Prozent Er mäßigung durchgeführt. Auch die Übernachtungskosten liegen weit un ter den vorher bezahlten. Natürlich auch Anfangsschwierigkeiten Natürlich treten bei der Einfüh- • rung neuer Methoden Anfangsschwie rigkeiten in Erscheinung. In einigen Ausnahmefällen ließ die Betreuung durch einzelne Fachrichtungen und Betriebe zu wünschen übrig. Im VEB Renak Reichenbach glaubte man, daß es sich bei der Durchführung des Praktikums um einen Produktions einsatz im Interesse des Betriebes handelt. .Audi ließen sich einige Stu dierende Disziplinschwierigkeiten zu schulden kommen. Eine erste Gesamteinschätzung Zusammenfassend kann jedoch festgestellt werden: Die neue Art der Durchführung der Grundlagenpraktika hat die in sie gesetzten Erwartungen voll er füllt. Sie hat bewiesen, daß eine gut organisierte Vorbereitung und Durch führung, verbunden mit einer ebenso guten Betreuung und Kontrolle, die entscheidenden Voraussetzungen für die Erreichung eines bestmöglichen Ausbildungszieles sind. Durch die gute Zusammenarbeit zwischen den Verantwortlichen der TH, den Studentenkollektiven und Einsatzbetrieben konnten ausgezeich nete Ergebnisse erzielt werden. Auch die wenigen negativen Erscheinun gen können insofern positiv einge- schätzt werden, weil wir im dezen tralisierten Einsatz weder von den Studierenden noch von den Betrieben auf Mißstände hingewiesen wurden und diese nicht beseitigen konnten. Ebenso erfuhren wir nichts über den Wert unserer eigenen Arbeit, die jetzt von Studierenden und Betrie ben kritisch eingeschätzt wird. Einige Schlußfolgerunqen . Das Ergebnis dieser Grundlagen praktika hat eindeutig bewiesen, daß eine Rückkehr zu den alten Formen keinesfalls zu empfehlen ist. Erforderlich ist, diesen Weg syste matisch weiter zu verbessern. Ferner muß angestrebt werden, den Praktikumsumfang auf ein Minimum zu verkürzen. Das geschieht bereits dadurch, daß die praktischen Kennt nisse der Bewerber nach dem Eig nungsgespräch ermittelt werden und nur solche Studierende das Prakti kum abzuleisten haben, die noch größere praktische Bildungslücken aufweisen. Zum Schluß sei gestattet, all den Mitarbeitern unserer Hochschule und den Vertretern der Industrie, die sich unmittelbar an der Umgestaltung der Grundlagenpraktika beteiligten, Dank auszusprechen. Dank beson ders den im Praktikum eingesetzten Studierenden, die durch Lerneifer, gute Leistungen und Disziplin we sentlich zum Erfolg beitrugen. Walter Köhler, Leiter des Praktikantenamtes Zum Wesen des Polytechnischen vordringen Wissenschaftliches Die Abteilung Ingenieur-Pädagogik führte am 14. und 15. Juni in Zu sammenarbeit mit der Forschungsge meinschaft II/2 des Wissenschaft lichen Rates beim Ministerium für Volksbildung ein Kolloquium „Zum Wesen des Polytechnischen“ durch. Karl-Marx-Stadt als Jubiläums stadt gab der Tagung einen würdigen Kähmen und bot allen Teilnehmern einen angenehmen Aufenthalt. Namhafte Vertreter der Polytech nik, der Berufspädagogik und Gesell schaftswissenschaftler nahmen an diesem Kolloquium teil und berei cherten durch ihre Beiträge das Ta gungsprogramm. Unter anderem waren folgende Wissenschaftler zu diesem Kolloquium erschienen: Herr Dr. Bela Medgyes, Hauptabteilungs leiter für technische Bildung im Ministerium für Bildungswesen der Volksrepublik Ungarn, Herr Ober studienrat Frankiewicz, stellvertre tender Direktor des DPZI Berlin und Leiter der Forschungsgemeinschaft, Herr Prof. Dr. paed, habil. Hering, Dekan der Fakultät für Berufspäda gogik und Kulturwissenschaftler an der TU Dresden Herr Prof. Dr. paed, habil. Lichtenecker, Direktor des In stituts für Ingenieur-Pädagogik der Kolloquium an der Abteilung In TU Dresden, Herr Dr. Wolffgramm (mit der Wahrnehmung einer Pro fessur beauftragt), Direktor des In stituts für Polytechnik der Martin- Luther-Universität Halle, Herr Do zent Dr. Reichmann, Direktor des Instituts für Polytechnik der Hum boldt-Universität Berlin, Herr Dozent Dr. Wachner, Direktor des Instituts für Polytechnik der Pädogogischen Hochschule Potsdam, sowie die Lei ter der Lehrstühle für Polytechnik mehrerer Pädagogischer Institute. Die Leitung des Kolloquiums lag am ersten Tag in den Händen von Herrn Oberstudienrat Frankiewicz und am zweiten Tag in den Händen von Herm Dr.-Ing. Hofmann (mit der Wahrnehmung einer Professur be auftragt), Leiter der Abteilung Inge nieur-Pädagogik der Technischen Hochschule Karl-Marx-Stadt, und Mitgliedern der Forschungsgemein schaft. Herr Dr. Wolffgramm brachte in seinem Referat zum Ausdruck, daß die vielfältigen Diskussionen um den Problemkreis Polytechnische Bildung und Erziehung in der Vergangenheit noch zuwenig zum Wesen des Poly technischen vordrangen. Die Fülle enieur-Pädagogik von Einzelmaterialien dränge aber nunmehr zu einer wissenschaftlich begründeten Theorie. Im Korreferat charakterisierte Dr. Lange verschiedene Hauptrich tungen des Herangehens an diese Pro blematik und nannte dabei erste Kri terien, die unseren gegenwärtigen Standpunkt in dieser Diskussion dar legen und die bestimmend', für die weitere Forschung auf diesem Gebiet sind. Von den etwa 60 Tagungsteilneh mern sprachen zwölf zur Diskussion und gaben der Forschungsgemein schaft wertvolle Anregungen für ihre weitere Arbeit. In der Diskus sion ergriffen auch Berufs- und In- genieurpädagogen das Wort und wiesen auf die direkten Beziehungen zwischen dem allgemeintechnischen bzw. polytechnischen Unterricht und der beruflichen Ausbildung hin. Als besonders wertvoll dürfte sich für die Zukunft auch die noch stärkere Einbeziehung von Vertretern philo sophischer Disziplinen in die päd agogisch-methodische Forschung er weisen. Dipl.-Gwl. Märtens, Wiss. Mit arbeiter der Abt. Ing.-Päd.
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