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Hochschulspiegel
- Bandzählung
- 3.1965
- Erscheinungsdatum
- 1965
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- A 812
- Vorlage
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Chemnitz
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- SLUB Dresden
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770833978-196500007
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- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Projekt: Bestände der Universitätsbibliothek Chemnitz
- Saxonica
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Zeitschrift
Hochschulspiegel
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Band
Band 3.1965
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Zwangs gesetze kontra Demokratie Eine zeitgemäße Rückschau - 2. Teil Der 30. Januar 1933 und was danach folgte Nach der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler und der Über nahme der Regierungsgewalt begannen die Faschisten im Auftrage und mit direkter Unterstützung der reaktionären Finanzbourgeosie sofort einen umfassenden Angriff auf alle demokratischen Rechte und Freiheiten des Volkes. Ihr wichtigstes Ziel war zunächst die Ver nichtung aller Parteien und Organisationen der Arbeiterklasse, um vor allem dieser die politische Führung zu rauben und sie wehrlos und gefügig zu machen. Zugleich sollte aber auch jede andere Opposition gegen Hitler er stickt und die Demokratie, wie sie sich in der Weimarer Verfassung darstellte, völlig beseitigt werden. Deshalb setzte mit dem 30. Ja nuar 1933 neben dem hemmungslosen blutigen Terror der Faschi sten, der sich besonders brutal gegen die Kommunisten richtete, der schnelle Abbau der verfassungsmäßig garantierten Rechte und Frei heiten des Volkes mit Hilfe diktatorischer Gesetzgebung und die Li quidierung der demokratischen Institutionen des Staates ein. Sie wollten in Deutschland politische „Friedhofsruhe“ herstellen, um so, im Inneren des Reiches, ungestört, ihr außenpolitisches Pro gramm schnell verwirklichen zu können, das in der Revision des Versailler Vertrages und einer weit darüber hinaus gehenden impe rialistischen Expansion, Vor allem nach Osten, in der Politik der Aufrüstung und der unmittelbaren Vorbereitung und Durchführung eines neuen Eroberungskrieges bestand. Worum es ging, erklärte Hitler kurz nach seinem Amtsantritt als Reichskanzler sehr eindeu tig bei einer erneuten Zusammenkunft mit einer Anzahl der größten deutschen Konzernherren, wie Krupp, Vogler, Bosch, von Schnitzler und Dr. Schacht, vor denen er am 20. Februar 1933 einen Vortrag über seine künftige Politik hielt. Dabei sagte er: „Die Frage der Wehrmacht wird nicht in Genf, sondern in Deutschland entschieden werden, wenn wir durch innere Ruhe zur inneren Kraft gekommen sind.“ 1) Den Auftakt, um „durch innere Ruhe zur inneren Kraft“ zu kom men (auf gut deutsch; um mit jedem Widerstand gegen die faschi stische Diktatur gründlich aufzuräumen, den Volkswillen knebeln und auf die Kriegsvorbereitung ausrichten zu können), bildete die schon am 4. Februar 1933 beschlossene und kurz danach verkündete „Ver ordnung des Reichspräsidenten zum Schutze des deutschen Volkes“. Diese Verordnung beruhte, wie schon früher erlassene sogenannte „Notverordnungen", auf der Anwendung des Artikels 48 der Ver fassung der Weimarer Republik, wonach der Reichspräsident, wenn „die öffentliche Sicherheit und Ordnung erheblich gestört oder ge fährdet wird“, wesentliche Grundrechte der Bürger außer Kraft setzen und mit Hilfe der sogenannten „Reichsexekution" den Aus nahmezustand verhängen und eine Militärdiktatur im Lande er richten konnte. Im Paragraphen 2 der Verordnung hieß es deshalb: „Öffentliche politische Versammlungen können aufgelöst werden... wenn in ihnen zum Ungehorsam gegen Gesetze oder rechtsgültige ! -mesngez edee lie inrerha!} irer Zuständigkeit wetrffenen Anordnungen der verfassungsmäßigen Regierung oder deren Be hörden aufgefordert oder angereizt wird..." Und der Paragraph 9 bestimmte: „Periodische Druckschriften können verboten werde 1... wenn in ihnen zu einem Generalstreik oder zu einem Streik in einem lebenswichtigen Betriebe aufgefordert oder angereizt wird.. „ wenn in ihnen Organe, Einrichtungen, Behörden oder leitende Be amte des Staates beschimpft oder böswillig verächtlich gemacht werden.“ 2) Damit erhielten die Faschisten sofort die Möglichkeit, Ihren Ter ror gegen alle ihre Gegner zu legalisieren und die Arbeiterbewe gung nun mit Hilfe der Staatsgewalt zu zerschlagen. Jetzt konnte jede Versammlung oder Demonstration der Arbeiterparteien und -Organisationen, jede Zeitung der Arbeiterpresse ohne weiteres ver boten werden; denn festzustellen, was „Ungehorsam“ gegen die „ver fassungsmäßige Regierung“ und „böswillige Verächtlichmachung und Beschimpfung“ des Staates und ihrer Beamten sei und wann solches Vergehen vorlag, entschieden jetzt schließlich die faschistischen Machthaber und ihre Organe selbst. So öffnete schon dieses Gesetz der terroristischen Willkür Tür und Tor, und was heuchlerisch als Verordnung „zum Schutze des Volkes“ bezeichnet wurde, diente ein zig und allein dazu, das eben erreichte, aber noch nicht gefestigte fa schistische Regime zu schützen. Die große Provokation Trotz staatlich sanktioniertem Terrors und eines riesigen Propa gandarummels erreichten die Faschisten in den ersten Wochen ihrer Macht keinen wesentlichen Stimmungsumschwung unter den werk tätigen Massen. Unter Führung der Kommunistischen Partei Deutschlands verteidigte die Arbeiterklasse weiterhin standhaft ihre Positionen und die Demokratie, und ihre besten Kräfte leiste ten. unter den Bedingungen der Illegalität mutig und unbeirrt bei- spielhaften, aktiven Widerstand gegen das Hitlerregime. Diese Standhaftigkeit der Arbeiterklasse, besonders aber die Un- beugsainkeit und die Aktivität der Kommunisten, war der faschisti schen Führung jedoch ein Strich durch ihre Rechnung. Sie befürch tete — Hindenburg hatte bereits am 1. Februar 1933 den Reichstag aufgelöst und Neuwahlen angeordnet —, bei den kommenden Wah len am 5. März 1933 kein wesentlich anderes Resultat als das vom November 1932 zu erzielen. Um ihre Absicht verwirklichen zu kön nen, die Weimarer Demokratie mittels Verfassungsänderung sozu sagen auf „legale“ Weise zu liquidieren, benötigten die Faschisten aber die absolute Mehrheit, ja nach Möglichkeit sogar die Zwei drittel-Mehrheit im Parlament. Darum startete die Naziführung eine ungeheuerliche Provokation. Am 27. Februar 1933 ließ sie durch ihre SA das Reichstagsgebäude anzünden und behauptete dreist vor aller Welt, die Kommunisten hätten ihn in Brand gesteckt. Diese dumm-freche Lüge hatte aber sehr kurze Beine; die Wahrheit kam schnell ans Licht. Besonders das mutige Auftreten des großen Arbeiterführers und Kommunisten Georgi Dimitroff im Reichstagsbrandprozeß, den die Naziführung bekanntlich in Szene setzte, um die KPD zu diffamieren, entlarvte die Faschisten als die wirklichen Brandstifter und als niederträch tige Provokateure. In der Tat wollten die Naziführer mit dem Reichstagsbrand ein „Fanal“ schaffen, das von ihren Verbrechen ablenken, vor allem aber dazu dienen sollte, ein vor der Öffentlichkeit (besonders vor dem Ausland) „vertretbares“ Argument zu erhalten, um mit noch schärferen Mitteln gegen die KPD, als die Hauptkraft des antifaschi stischen Widerstandskampfes vorgehen zu können und weitere Dik taturgesetze zur Unterdrückung des Volkes zu erlassen. Wie abge kartet dieses verbrecherische Spiel war, wird schon daraus ersicht lich, daß nur wenige Stunden nach dem Reichstagsbrand — die Trümmer rauchten noch -, am 28. Februar 1933, eine „Verordnung des Reichspräsidenten zum Schutz von Volk und Staat" und am 1. März 1933 die berüchtigte „Verordnung des Reichspräsidenten gegen Verrat am deutschen Volk und hochverräterische Umtriebe“ in Kraft traten. 3) Es ist klar, daß sie bereits fertig ausgearbeitet vorlagen, bevor noch Göring seiner SA den Befehl gegeben hatte, das Reichtstagsgebäude in Flammen zu setzen I In unserer nächsten Ausgabe- Das Ermächtigungsgesetz Hitlers. ■ Der Prozeß gegen die Hauptkriegsverbrecher Jen MUltärgerlchtshoi In Nürnberg (IMGN), D-203). Jan Militärgerichtshof Nürnberg D- 203). $Neichsgesef-blatt Tl. I, Nr. 3 v. 6. 2. 1933. Tseichsgesetzblatt Tl. I, Nr. 17 v. 28. 3. 1933 vor dem Internationa- Band II, S. 2S7 (Dokument und Nr. 18. V. 1. 3. 1933. Zu den Ergebnissen des ersten Ingenieurpraktikums Nutzen: Viel mehr als fünf Millionen Als an unserer Hochschule, vor mehr als einem Jahr, die Vorberei tungen zur Durchführung des ersten Ingenieurpraktikums von Studieren den der Oberstufe begonnen wurde, standen — er ist darüber schon oft gesprochen worden — nicht wenige Studenten der Neuerung im Studien verlauf sehr skeptisch gegenüber. Auch im Lehrkörper gab es noch Un klarheiten und auch manche Vorbe halte, die aber durchaus verständlich waren; denn für das Ingenieurprak tikum gab es bis dahin keine eigenen Erfahrungen. Dennoch gingen alle Fachrichtungen, die ihre Studenten nun für mehrere Monate in die Be triebe schicken sollten, an die Arbeit, um einen pünktlichen Anlauf des Ingenieurpraktikums zu sichern, und nicht wenige Institute und Fachrich tungen zeichneten sich (dabei durch sehr sorgfältige Vorbereitungsmaß nahmen besonders aus. Natürlich hing das Gelingen un seres Vorhabens in bedeutendem Maße auch von der Mitwirkung der Industrie, sowohl der Betriebe als auch der WB, ab. Die Industriever treter hatten in mehreren Bera tungen der Durchführung des Inge nieurpraktikums prinzipiell zuge stimmt, ja zum größten Teil mit Be geisterung davon Kenntnis genom men; denn sie erkannten, wie auch die meisten unserer verantwortlichen Lehrkräfte, den hohen Wert des In genieurpraktikums für die Ausbil dung und Erziehung der jungen wis senschaftlich-technischen Kader. Diese allgemeine Zustimmung bildete die Grundlage für eine vielfach so fort beginnende enge Zusammenar beit zwischen Hochschulinstituten und Betrieben, die zwar nicht über all gleichermaßen gut war, sich je doch generell sehr schnell als not wendig erwies. Nur beide gemeinsam, Hochschule und Industrie, konnten den Erfolg der neuen Einrichtung im Ausbildungssystem garantieren und danat einer dringende der sich rasch entwickelnden techni schen Revolution gerecht werden. Nun, nahezu am Ende des Studien jahres 1964/65, nachdem in der Mehr heit der Fachrichtungen das erste Ingenieurpraktikum durchgeführt wurde, erscheint es zweckmäßig, eine gewisse Bilanz zu ziehen; denn in zwischen wird bereits mit der Vor bereitung des neuen Ingenieurprak tikums der Oberstufenabsolventen begonnen. Welche Erfahrungen wurden ge sammelt und wie soll man sie ein schätzen? Ohne auf alle Fragen, die damit aufgeworfen und die sicher an anderer Stelle gründlicher beantwor tet werden müssen, einzugehen, seien hier einige Bemerkungen zu den vor liegenden konkreten Ergebnissen er laubt. Wie aus allen Abschlußberichten der Fach- und Studienrichtungen hervorgeht, hat das erste Ingenieur praktikum, trotz der ihm notwen digerweise noch anhaftenden Män gel, für alle Beteiligten einen zum Teil noch gar nicht voll abschätzbaren Nutzen gebracht. Betrachten wir zu nächst seine Nützlichkeit unter dem Gesichtspunkt der eingangs erwähn ten Skepsis der Studierenden. Was hat sich ergeben? Noch vor Beendi gung des Praktikums zeigte sich, wie auch der „Hochschul-Spiegel“ schon mehrfach berichtete, bei unseren Stu denten ein Meinungsumschwung. Ob wohl sie hier und dort mit Anfangs schwierigkeiten zu kämpfen hatten und in manchen Fällen auch später nicht alles glatt ging, hatten die mei sten sehr bald die Bedeutung der längeren Betriebspraxis während des Studiums erkannt. Mit Eifer gingen sie deshalb an die Lösung der ihnen von Institut und Betrieb gemeinsam gestellten Aufgabe, und man kann heute, nach Abschluß dieser Arbeiten sagen, daß die Ergebnisse zweifellos viele Erwartungen übertroffen haben. Von Seiten der Hochschulinstitute waren die Aufgaben so gestellt, daß bei fleißiger Arbeit die Lösungen als Große Belege bzw. als Konstruktions belege anerkannt werden konnten. Diese Aussicht hat sicher außeror dentlich anspornend gewirkt; denn tatsächlich können heute die Fach richtungen mitteilen, daß der weit aus größte Teil der Praktikumsbe richte ausgezeichnete Leistungen dar- stellt. So konnten in der Fachrich tung Fertigungstechnik (TMF) von 16 Arbeiten 15 als Große Belege an erkannt werden, wovon 10 Arbeiten mit der Note zwei und fünf mit der Note drei bewertet wurden. Fach richtungsleiter Dr. Weber schreibt dazu: „Das Ergebnis liegt damit über dem bisher bei Großen Belegen er zielten Leistungsdurchschnitt.“ Am Institut für Werkstofftechnik (WKS) waren es von 10 Arbeiten neun, die nun als Großer Beleg gelten. In anderen Fach- und Studienein richtungen sind die Ergebnisse ähn lich, so daß man zusammenfassend sagen kann: Die Zielstellung war richtig! Sie hat dazu beigetragen, daß die große Mehrheit der Studierenden alle Energie aufwandte, um die ge stellte Aufgabe möglichst gut zu lö sen. Dabei, diente der Student vor allem sich selbst, indem er sich tiefer, umfassender mit der Problematik vertraut machen mußte, dabei schon zu eigenen wissenschaftlichen Er- kentnissen und praktischen Erfah rungen gelangte, und nicht zuletzt auch gründlicher mit den Erforder nissen und Möglichkeiten der Pro duktionspraxis und mit der Betriebs atmosphäre vertraut wurde. Zu gleich bestätigte sich ihm bei seiner Arbeit an der gestellten Aufgabe sein eigenes Wissen und Können und stärkte zweifellos das Vertrauen in die eigene Kraft. Und von dieser Seite aus gesehen haben die Monate, die der Studierende im Betrieb ver brachte, nicht nur praktischen Nut zen hinsichtlich der Verbesserung der Ausbildung, sondern auch einen hohen erzieherischen Wert. Schließ lich ist es sicher von großem Vorteil, wenn der Studierende schon während des Studiums verstehen lernt, daß die sozialistische Persönlichkeit sich gerade im Kampf um hohe Ziele ent wickelt. Erinnern wir hier an das Ju gendkommunique, das mit Recht for derte: Der Jugend mehr Vertrauen und mehr Verantwortung! Neben der Anerkennung durch das Institut, der Bereicherung der Er fahrungen und Kenntnisse und einer bestimmten Befriedigung für den Studierenden, haben die Ergebnisse des Ingenieurpraktikums — und hier möchten wir etwas zu seinem Nut-mn für die Industrie sagen — auch eine volkswirtschaftliche Seite. Hier ist natürlich in erster Linie die Bedeutung zu erwähnen, die das Ingenieurpraktikum für die Entwick lung und den späteren Einsatz der ingenieurtechnischen Kader ganz all gemein besitzt. Die Ergebnisse in die ser Hinsicht zu untersuchen, sollte vor allem die Industrie selbst tun. Eine andere Seite ist jedoch, daß die ingenieurmäßige Tätigkeit der Studierenden der höheren Semester für den Betrieb einen recht ansehnlichen materiellen Vorteil brachte, zumindest aber eine sich in den Arbeiten der Studenten verkörpern, haben in vielen Fällen die Betriebe konkret mitgeteilt. So schrieb der VEB Zahnschneidema schinenfabrik Modul Karl-Marx- Stadt. daß „die Praktikanten trotz erschwerter Bedingungen 80 bis 90 Prozent der Leistung eines routi nierten Ingenieurs“ brachten. Es han delt sich dabei vor allem um das Kol lektiv Klaus-Dieter Gogol, Ulrich Leistner, Siegfried Seidl und Karl Wünsch von der Fachrichtung Kon struktion von Werkzeugmaschinen. Dieses Kollektiv hat unter Anleitung seines Gruppenleiters eine vorhan dene automatisierte Stirnrad-Wälz fräsemaschine umkonstruiert. Das Urteil des Betriebes (und auch des Hochschulinstitutes) über die gelie ferte Arbeit lautete „sehr gut“. Das Kollektiv wurde besonders prämiert. Wie von der Fachrichtung TMF berichtet wird, beträgt der Wert der aus sechs gelösten Aufgaben zu er wartenden Einsparungen jährlich 3,9 Millionen MDN. Es ist klar, daß diese Seite des ingenieurmäßigen Einsatzes unserer Studenten nicht der Hauptzweck sein kann, jedoch zeigte sich bereits jetzt, daß die Betriebe den so erzielten Nutzen aus der Tätigkeit der Prak tikanten durchaus nicht unterschät zen und deshalb in vielen Fällen, wie im VEB Modul, die Leistungen der Studenten materiell besonders be lohnten. • Kommen wir nun zu der Frage: Was hat der Hochschule dieses erste Ingenieurpraktikum gebracht? Hierzu können selbstverständlich die verantwortlichen Professoren und Mitarbeiter der Institute am mei sten sagen. Wir wollen uns darauf be schränken, vor allem festzustellen: Die erfolgreiche Durchführung des ersten Ingenieurpraktikums hat er neut die Richtigkeit der Grundsätze des Marxismus-Leninismus bestätigt, daß gich des Nexe nicht irh Selbst- lauf durchsetzt und verwirklicht, son dern sorgfältig gefördert werden muß; daß der größte Erfolg einer Aufgabe dann beschieden ist, wenn sie vom Kollektiv getragen und ihre Lösung von ihm unterstützt wird; daß die beste Methode der sozialistischen Erziehung der Menschen darin be steht, ihnen Vertrauen zu schenken und Verantwortung zu übergeben. in vielen Fällen Sicher gibt es noch weitere Schluß folgerungen, konkrete und prinzipi eller Art. Zu den letzteren sei hier jedoch nur noch gesagt, daß es vor nehmlich eine Aufgabe aller Partei- Jeder junge Mensch soll wissen: Hohe Anforderungen an sich selbst stellen ist die Voraussetzung für schöpferisches Tun. Unter unseren gesellschaftlichen Bedingungen ist jeder Jugendliche selbst zum größten Teil für seine Leistungen, seine Charaktereigenschaften und sein Verhalten verant wortlich, (Aus dem Jugendkommunique des Politbüros des ZK der SED) UIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIHIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIHIIIIH Unterstützung bei der Lösung be trieblicher Probleme darstellte. Ob wohl gewiß einiges erwartet werden konnte, ist es doch erstaunlich, wenn — wie grob überrechnet wurde — der im ersten Ingenieur Praktikum von unseren Studenten erbrachte, meßbare ökonomische Nutzen fast fünf Millionen MDN be trägt. Dabei muß noch in Betracht ge zogen werden, daß sich unter den Arbeiten solche befinden, bei denen der Nutzen nicht ohne weiteres er rechnet werden kann, da sie die Stei gerung der Arbeitsproduktivität, Ver besserung der Qualität der Erzeug nisse, die wissenschaftliche Durch dringung bisher nicht bekannter Zu sammenhänge in der Produktion und organisatorische Verbesserungen zur Folge haben, so daß der wirkliche wirtschaftliche Nutzen also noch weit höher liegt. , Welche ökonomischen Leistungen Organisationen und ihrer Leitungen, aber auch der staatlichen Leitungen der Hochschulen sein wird, neben den praktischen Ergebnissen des In genieurpraktikums auch die ideolo gischen einzuschätzen und die Leh ren daraus zu ziehen. Das wird nütz lich sein für die Lösung anderer neuer Aufgaben, die gegenwärtig oder auch künftig in Angriff genom men werden müssen, wenn wir Aus bildung und Erziehung der Studenten mit den Erfordernissen der techni schen Revolution in volle Überein stimmung bringen wollen. Was die konkreten, praktischen Schlußfolgerungen betrifft, so haben die verantwortlichen Instituts- und Fachrichtungsleiter und ihre Beauf tragten für das Ingenieurpraktikum zweifellos schon eine gewisse, mit unter recht gute Arbeit geleistet. Sicher entspringen ihre Vorschläge, die sie den ersten zusammenfassen den Berichten über das durchgeführte Ingenieurpraktikum beifügten, hoch keinem abschließenden Urteil. Sie las sen jedoch darauf schließen, daß man, besonders in einigen Instituten, den gesammelten Erfahrungen große Auf merksamkeit schenkt. Sie sind auch geeignet, der Hochschulleitung be reits wichtige Hinweise für die wei tere Gestaltung der Ingenieurpraktika zu geben. Insofern dürfte es richtig und an der Zeit sein, allen unmittel bar Beteiligten, besonders auch der großen Anzahl von Betreuern, die sich während des Ingenieurprakti kums um die Studenten bemühten, den Dank der Parteiorganisation aus zusprechen. Auf einen dieser Vorschläge sei hier abschließend eingegangen. Es handelt sich darum, daß eine ganze Reihe von Hochschulinstituten (meist in Übereinstimmung mit der Indu strie) zu der Erkenntnis gekommen sind, das Ingenieurpraktikum künf tig nicht auf die Dauer von drei Mo naten zu beschränken. Die meisten wünschen eine Verlängerung, wobei die Meinungen auseinandergehen und von einer Zeit von vier bis sechs Monaten die Rede ist. Das In stitut für Ökonomie des Maschinen baus (Direktor: Genosse Prof. Dr. Klitzsch) schreibt: „Wir sind der An sicht, daß es noch sinnvoller wäre, die Dauer des Praktikums auf vier bis fünf Monate auszudehnen.“ Das In stitut für Werkzeugmaschinen (Direk tor: Genosse Dr.-Ing. Piegert) hält die Dauer von fünf Monaten für richtig, und erklärt: „Bei der Festlegung der Dauer des Ingenieurpraktikums sollte die maximal mögliche Zeit an gestrebt werden.“ Für die Dauer von sechs Monaten sprechen sich das In stitut für Werkstofftechnik (Direktor: Genosse Dr.-Ing. Baur irtl) Fachrichtung Umorm echnik Prof. Dr-Ing. Kühne) aus. Herr Prof. Dr. Kühne schreibt: „Als zweckmä ßigste Dauer für das Ingenieurprak tikum ist eine Zeit von sechs Monaten anzusehen, wobei jedoch im Betrieb die Voraussetzungen für eine kurz fristige Anfertigung von Betriebs mitteln für die entsprechenden The men geschaffen werden müssen.“ Es kann und soll hier nicht einge schätzt werden, welche Dauer die geeignetste ist, um die weiteren In genieurpraktika noch erfolgreicher zu gestalten. Uns erscheinen jedoch die Vorschläge am interessantesten, die auf eine „maximal mögliche Zeit“ orientieren, da sie wohl am meisten der Bedeutung des Inge nieurpraktikums für die Ausbildung und Erziehung der künftigen Diplom ingenieure entsprechen. Es sei hier daran erinnert, daß die Hochschuldelegiertenkonferenz der SED im April 1964 in ihrer Ent schließung bereits für eine Dauer des Ingenieurpraktikums von „minde stens sechs Monaten“ eintrat. Obwohl dieses Ziel schon damals völlig rich tig war, weil es der notwendigen Veränderung des Ausbildungssystems am weitesten entgegenkam und da mit den Erfordernissen der wissen schaftlich-technischen Revolution am meisten entsprach, ist nicht darauf gedrängt worden, es sofort zu errei chen. Nach einer kameradschaftlichen Aussprache mit allen Beteiligten kam es dazu, daß das erste Ingenieurprak tikum mit einer Dauer von drei bis vier Monaten durchgeführt wurde. Heute nun zeigt sich, daß die Praxis selbst lehrte, was notwendig ist. Ob man sich für künftig auf diese oder jene konkrete Zeit einigt, ist na türlich wichtig. Von großer Bedeu tung dürfte aber hierbei die Er kenntnis sein, daß in jedem Fall, bei einer technischen Konstruktion oder bei gesellschaftlichen Prozessen, die wissenschaftliche Bestimmung des Ziels die Lösung der gestellten Auf gabe erleichtert. Und zur konkreten Sache wollen wir hinzufügen: Klar heit über die grundlegende Bedeu tung des Ingenieurpraktikums für die Ausbildung von Diplomingenieuren, die in einer sozialistischen Gesell schaft leben und arbeiten, ist die ent. scheidende Voraussetzung auch für die Beantwortung der Frage, welche Zeit wir künftig für seine Durchfüh rung aufwenden werden. Hansjörg Model
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