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Hochschulspiegel
- Bandzählung
- 3.1965
- Erscheinungsdatum
- 1965
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- A 812
- Vorlage
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Chemnitz
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- SLUB Dresden
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770833978-196500007
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- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Projekt: Bestände der Universitätsbibliothek Chemnitz
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Zeitschrift
Hochschulspiegel
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Band
Band 3.1965
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Band 3.1965
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Klausuren In der Abteilung Geschichte der schon im ersten Semester? Von die Vermittlung Arbeitsmethoden des gesellschafts- Grundstudiums. sehen Denken und wissenschaftlicher eine der Aufgaben wissenschaftlichen Außerdem kannten die Studenten noch die Lehrkräfte sehr wenig. deutschen Arbeiterbewegung wurde das Für und Wider erwogen und schließlich beschlossen, die Klausu ren schreiben zu lassen. Wir wollten dabei folgendes über-' prüfen: Erstens: In welchem Grade eigne ten sich die Studenten Literatur kenntnisse an? Zweitens: Wie ver standen sie die Literaturkenntnisse für die Bearbeitung eines Themas anzuwenden und inwieweit waren sie zu logischer Gliederung und Be- weisführng in der Lage? Drittens: Wir wollten das Niveau der Studen ten testen, um die Lehrveranstaltun gen darauf aufzubauen. Eine Seminarzeit von 90 Minuten benutzten wir, um die Studenten Themen zu Problemen des „Kommu nistischen Manifestes" und der ersten Hauptperiode der Geschichte der deutschen Arbeiterklasse schriftlich beantworten zu lassen. Dadurch wur den die Studenten veranlaßt, den Schritt von der passiven Aufnahme des Lehrstoffes zur aktiven Wieder gabe zu vollziehen. Bei allen Schwie rigkeiten, die hier auftraten, ist be reits die Erprobung der Fähigkeit, sich selbst mit einem bestimmten Problem auseinanderzusetzen, als Positivum für die Umstellung auf die neuen Arbeitsmethoden der Hoch- schule zu bewerten. Neben der weltanschaulichen Bil dung. der politischen Erziehung und des Erwerbs, anwendungsbereiter exakter Kenntnisse, ist die Befähi gung zu selbständigem schöpferi- nSolmanananheinemsachtwäshent- IlllllllllllllllllllllllI! der deutschen Arbeiterbewegung be reits Klausuren schreiben? Vieles spricht für, manches gegen eine solche Form der Leistungskontrolle zu Beginn des 1. Semesters. Dagegen sprach vor allem, daß die Studenten erst seit kurzer Zeit an der Hoch- schule weilten und sich deshalb noch nicht auf die neuen Arbeitsbedingun gen eingestellt haben konnten. mangel: Erstens wurde nicht (oder nur im Ansatz) verstanden, die er worbenen Literaturkenntnisse zu exakter Beweisführung anzuwenden. Deshalb blieben die meisten Arbei ten in Behauptungen stecken. Zwei tens zeigten sich Lücken in den Ge schichtskenntnissen, die im Wider spruch zum bisherigen Bildungsweg der Studenten stehen. Eine Reihe von Studenten ent schied sich, vor die Wahl zwischen theoretischen Problemen aus dem „Kommunistischen Manifest“ und historischen Themen gestellt, für letzteres. Sie gingen davon aus, daß sie für die historischen Themen bes sere Voraussetzungen mitbrachten. Dieser Ausgangspunkt erwies sich aber in vielen Fällen als Trugschluß Wir mußten immer wieder feststel len. daß die Studenten ihre aus dem Studium des „Kommunistischen Manifestes“ gewonnenen Kenntnisse über die historische Mission der Ar beiterklasse schematisch auf die Re- volution von 1848 übertrugen und die konkreten Hinweise von Marx und Engels für die damaligen Aufgaben der Arbeiterklasse im Abschnitt IV des ..Manifestes“ übersahen. So taucht beispielsweise in vielen Klausuren die Behauptung auf, es sei Aufgabe der deutschen Arbeiterklasse in der Revolution von 1848 gewesen, die Führung zu übernehmen und die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen zu beseitigen. Bei der Auswahl der Themen durch die Studenten zeichnete sich bei ein zelnen Gruppen eine interessante Tendenz ab. die man im Augenblick jedoch noch nicht verallgemeinern kann. So zeigte sich bei den Mathe matiker-Ökonomen und bei den Physikern ein größeres Interesse für theoretische Probleme als in ande ren Gruppen. Es ist, wie gesagt, noch zu früh, um etwa hieraus zu schluß folgern, daß bei den Studenten naturwissenschaftlicher Disziplinen der Hang zum theoretischen Denken stärker ausgeprägt, sei, als bei den Studenten der Technologie. Wir wer den diese Erscheinung weiter beob achten, weil sie, sollte sie sich als verallgemeinerungsfähig erweisen, wichtige Schlußfolgerungen für die Seminardurchführung anbietet. Selbständiges, schöpferisches Den ken und wissenschaftliche Arbeits methoden. vor allem beim Studium der Werke der Klassiker des Marxis mus-Leninismus sind Grundvoraus setzungen für eine erfolgreiche Bil- dungs- und Erziehungsarbeit. Unter diesem Aspekt betrachtet, ergaben sich aus der Auswertung der er wähnten Klausuren wertvolle euuumOIgerungen, zu aenen wi durch die Seminare allein nicht so bald gelangt wären. Zunächst muß der Mehrzahl der Studenten bescheinigt werden, daß sie fleißig gearbeitet haben und gute Literaturkenntnisse erwarben, Ein großer Teil der Studenten legte die Arbeiten logisch an. In der Ausfüh rung zeigten sich jedoch zwei Haupt- Inge Ullrich, Dipl.-Lehrer für Marxismus-Leninismus Institut tur Geselischaits- Wissenschaften mmmmmmmmmmmmmmmmmmmum In den Klausuren erreichten 4 Pro zent der Studenten die Note 1, 28 Prozent der Studenten die Note 2, 42 Prozent der Studenten die Note 3, 21 Prozent der Studenten die Note 4 und 5 Prozent der Studenten die Note 5. Diese Ergebnisse sind kein Grund zum Jubeln. Es gilt deshalb schnellstens Schlußfolgerungen aus aer Auswertung der Klausuren zu ziehen: In den Lehrveranstaltungen müs sen den Studenten Aufgaben gestellt werden, die sie zum selbständigen Denken anregen. Es gilt, von den Studenten zu fordern, ihre Meinung in den Seminaren zu begründen und Behauptungen zu beweisen. Wichtig sind ständige Hinweise zur Vermitt ¬ lung wissenschaftlicher Arbeits methoden. In diesem Zusammenhang ein Wort zur Rolle der FDJ. Die FDJ- Gruppen sollten sich gründlich damit beschäftigen, wie die Studenten ihren wichtigsten gesellschaftlichen Auf trag, das Studium, erfüllen. Die Grup penleitungen müssen sich für die Studienarbeit verantwortlich fühlen. Ein reger Erfahrungsaustausch in den FDJ-Gruppen über die günstigsten Arbeitsmethoden kann allen Studen ten helfen, ihre Leistungen zu ver bessern. Dabei sollten die FDJ-Grup pen eng mit ihren Betreuern und Seminarleitern Zusammenarbeiten. Die Klausuren wurden bereits in den Seminargruppen ausgewertet und bleiben weiter Gegenstand indivi dueller Konsultationen. Sie vermit teln uns einen ersten Überblick über die Leistungsfähigkeit der Studenten. Dabei zeigte sich, daß die Studenten mit sehr unterschiedlichen Niveau zur Hochschule kommen. Es gilt, die Studenten mit sehr guten und guten Ergebnissen genau zu beobachten und sie nach Möglichkeit für die Arbeit in Sonderzirkeln heranzuziehen, da mit sie sich rascher in bestimmte Probleme einarbeiten und selbstän dig Jahresarbeiten anfertigen kön nen. Durch die Jahresarbeit wird ein mal ihre Fähigkeit zu selbständigem Durchdringen der Probleme geübt, und zum anderen wird durch die Thematik eine enge Verbindung zur Lehr- und Forschungsarbeit des In stituts . für Marxismus-Leninismus hergestellt, so daß die Jahresarbeit nicht Beschäftigungstheorie, sondern nützliche Arbeit wird. Ebenso aufmerksam müssen die Ursachen für ungenügende Leistun gen analysiert werden, um wirksam helfen zu können. Interessant war, daß schlechte Noten in der Klausur oft im krassen Gegensatz zu guten mündlichen Leistungen standen. Hier handelt es sich offensichtlich nicht nur um ungenügende Fertigkeiten im schriftlichen Ausdrück. Das Grund problem besteht darin, daß es den meisten Studenten noch nicht gelang, sich von der vorwiegenden Lern arbeit an der Oberschule auf das selbständige Durchdenken und Dar legen der Probleme umzustellen. Die Studenten bei dieser Umstellung wirksam zu unterstützen, muß des halb gemeinsames Anliegen aller In stitute sein. Alles in allem sind Klau suren bei den Studenten zwar nicht gerade beliebt, und den Lehrkräften bürden sie ein beträchtliches Maß an Mehrarbeit auf. Eine exakte Lei stungskontrolle bereits in den ersten Monaten des Studiums ermöglicht jotter chne grndlchcrc Aazcit mit den Studenten, besonders ein indi viduelles Eingehen in den Semina ren. Die Leistungskontrolle vermit telt also auch in unserem Fach wich tige Erkenntnisse, die der Lehr- und Erziehungsarbeit vörwärtshelfen kön nen. In diesem Sinne wollen die Klausuren im ersten Semester ver standen werden. Wärme* techniker beendeten Ihr Studium Am 23. März 196? haben die Abendstudenten Hans-Hermann Zil- linger und Wolfgang Sommer ihre Diplomarbeiten erfolgreich verteidigt und erhielten anschließend ihre Ab schlußzeugnisse der Fachrichtung Wärmetechnik. Diese beiden Studen ten sind die ersten Absolventen, die das Studium an unserer Hochschule als Wärmetechniker beendet haben. W. Sommer, dessen Diplomaufgabe darin bestand, die Entnebelungsan lage einer Färberei zu untersuchen, wird im Versuchsfeld des Industrie werkes Karl-Marx-Stadt eine neue Tätigkeit aufnehmen. H.-H. Zillinger hat in seiner Diplomarbeit experimentelle Unter suchungen auf dem Gebiet der Ver dunstungskühlung am Versuchskühl werk des Maschinenlaboratoriums durchgeührt und konnte sich dabei ein umfangreiches Spezialwissen an eignen. Er wird künftig im VEB In dustrieprojektierung Leipzig arbei ten. Dipl.-Ing, Suchy Gast aus Krakow Am 11. März 1065 fand im Klei nen Hörsaal der Gebäude Reichen- hainer Straße das 2. Technologische Kolloquium 1965 statt. Der Referent, Prof. Dr.-Ing. Jan Kaczmarek, Direk tor des Institutes für Bearbeitung der Metalle an der Technischen Hoch schule Krakow (VR Polen), ein be deutender international anerkann- Prof. Dr. Kaczmarek ter Wissenschaftler, sprach über das Thema: „Untersuchungen des Ein flusses der Schneidkantenabrundung auf die Verfestigung der Oberflä chenschicht.“ Professor Kaczmarek beherrscht mehrere Sprachen und hielt seinen Vortrag in fließendem Deutsch. Die beachtliche Beteiligung aus ver schiedenen Instituten unserer Tech nischen Hochschule, dem ZIF, dem IfW und aus der Industrie zeigte das allgemeine Interesse an dieser Thematik. Dem interessanten Vor trag des Referenten schloß sich eine sehr rege fachliche Diskussion an. Prof. Kaczmarek sprach an unse rer TH auf Grund einer Einladung von Prof. Dipl.-Ing. Opitz, Institut für Technologie des Maschinenbaues, der im vorigen Jahr das Institut für Bearbeitung der Metalle an der TH Krakow besuchte. H. L. Lehrgang für die Industrie In Zusammenarbeit der Institute für Elektrotechnik und Regelungs technik wurde vom 8. bis 20. März ein Lehrgang „Meß-, Steuerungs- und Regelungstechnik“ durchgeführt. Die Resonanz der Institute war überaus stark. Bei 80 Teilnahmemeldungen mußte die Anmeldung gestoppt wer den, da sonst eine sinnvolle Durch- führung der zahlreichen praktischen Übungen nicht möglich gewesen wäre. Die Teilnehmer, die nicht be rücksichtigt werden konnten, wurden auf den geplanten Qualifizierungs lehrgang im September hingewiesen. Die Thematik umfaßte alle drei Zweige des Fachgebietes, also Elek tronik. Hydraulik und Pneumatik. Neben den theoretischen Grundlagen fanden besonders die Vorträge, die die direkte Anwendung der behandel ten Methoden in der Praxis zum In halt hatten, großes Interesse. Einzel nen Teilnehmern konnten Anregun gen für die Lösung von Betriebs problemen gegeben werden. Sie wur den aufgefordert, mit uns in Verbin dung zu bleiben und wenn möglich, über die Anwendung des von uns vermittelten Wissens zu berichten. Dadurch sollen die Beziehungen zwi schen Instituten und Industrie er weitert werden. Dipl.-Ing. Kittel Arbeitstagung „Spannungs- optik" Das Institut für angewandte Me chanik veranstaltet gemeinsam mit dem Zentralen Arbeitskreis C 57 vom 3. bis 5. Mai 1965 die jährliche Arbeitstagung „Spannungsoptik“, die zum ersten Male an unserer TH stattfindet. Sie steht unter dem Thema: „Die Spannungsoptik als Hilfsmittel des Konstrukteurs.“ Neben der Spannungsoptik werden auch weitere wichtige Verfahren zur Spannungs- und Dehnungsanalyse auf dem Programm stehen. Als Vor tragende meldeten sich auch Gäste aus Ungarn und Westdeutschland. Die Wahl unserer TH als Tagungs ort ergab sich aus dem erfolgreichen Wirken unseres Institutes auf ex perimentellem Gebiet. Unser Haupt arbeitsgebiet stellt die Modelltech nik dar, wo wir Grundlagen für den Einsatz neuer Werkstoffe (Epoxyd harze, Gummi) schufen, die eine wirtschaftliche Versuchstechnik ge währleisten. Die experimentelle Ab teilung kann auf acht abgeschlossene Forschungsthemen (Kegelräder, Ku gellager, Turbinenflansche, Lager stühle u. a.) zurückblicken. Dipl.-Ing. Ullmann Film tur Studien aufklärung Einen 16-mm-Magnettonfilm zeigt gegenwärtig die Technische Hoch schule „Otto von Guericke“ Magde burg in den Oberschulen ihres Be zirks. Unter dem Titel „Vom Abitur zum Diplom“ vermittelt der 40-Minu- ten-Streifen den künftigen Studen ten Wissenswertes aus dem akade mischen Leben der Technischen Hochschule. Dei' Film, von Mitarbeitern der TH gedreht, soll zu einer systematischen Studienaufklärung beitragen und die Abiturienten vor allem mit den volkswirtschaftlich wichtigen Fach richtungen vertraut machen. („ND“ vom 17. Februar 1965) Beenden Sie die Aggression in Vietnam, Herr Präsident! Anläßlich der zw eiten Perspektivplanberatung am 31. März sandten die anwesenden Wissenschafiler, Mitarbeiter und Studenten unserer TH folgendes Protestschreiben an den USA-Präsidenten Johnson: Herr Präsident! Mit großer Empörung stellen wir fest, daß die USA ihre Aggres sionsakte gegen die Demokratische ‘ Republik Vietnam verstärken. Die friedliebenden Menschen der Welt fordern jedoch die sofortige Einstellung dieser kriegerischen Abenteuer. Den Protesten gegen die Politik Ihrer Regierung schlossen sich viele hervorragende Per sönlichkeiten an, darunter auch ein so bekannter Wissenschaftler wie der Vorsitzende des Weltfriedensrates, Herr Prof. Bernal. Die Handlungsweise der USA ist äußerst gefährlich und wider spricht allen Normen des Völkerrechtes; sie kann die ganze Welt in eine Kriegskatastrophe stürzen, deren Ausmaße noch nicht zu über sehen sind. Im Interesse der Erhaltung des Fridens verlangen wir daher von Ihnen. Herr Präsident, die Aggression gegen die DRV unter allen Umständen sofort zu beenden! Wir haben auch mit Entsetzen vernommen, daß die nach Süd- Vietnam gebrachten USA-Verbände Giftgase gegen die südvietname sische Befreiungsfront einsetzen. Herr Präsident! Das ist ein Ver brechen gegen die Menschlichkeit und auf keinem Fall vereinbar mit Ihren bisherigen Erklärungen über Freiheit, Menschenrecht und Menschenwürde, die angeblich von den USA geschützt werden. Wir tragen Sic. Herr Präsident, mit welchem Recht mischen sich die Truppen der USA in die inneren Angelegenheiten der vietname sischen Staaten ein? Audi das vietnamesische Volk hat das Recht, seine Geschicke selbständig zu bestimmen. Sorgen Sie mit für die strikte Einhaltung des auch von den USA unterzeichneten Genfer Indochina-Abkommens vom 21. Juli 1954! Veranlassen Sie den sofor tigen Abzug- aller USA-Truppen und Berater aus Südvietnam! Was ist verdeckter Krieg? In Gewerkschaftsgruppenver- sammlungen und anderen Zusam menkünften stellten Angehörige unserer TH im Zusammenhang mit Diskussionen über die poli tische Entwicklung in West deutschland in letzter Zeit mehr fach die Frage, was unter „ver decktem Krieg“ zu verstehen ist. Der bekannte militärpolitische Mitarbeiter des „ND“, Hajo Hel- bell, schreibt dazu: „Der Begriff des verdeckten Krieges stammt aus dem Arse nal derselben, die Revanchepoli tik betreiben, nach Kernwaffen greifen und die Vorwärtsstrategie planen. Auf der 7. Tagung des Zentral komitees der SED zitierte der Minister für Nationale Verteidi gung, Armeegeneral Hoffmann, ein Dokument der Bundeswehr- führung, in dem der verdeckte Krieg definiert ist als .eine zum Waffeneinsatz gesteigerte Krisen situation von bürgerkriegs ähnlichem Charakter, wobei der Angreifer nicht mit Großverbän den operiert, sondern im Kräfte- einsatz unterhalb der Schwelle des konventionellen Krieges bleibt und die Kampfgrundsätze des Untergrund- und Banden kampfes anwendet“. In der offiziösen Zeitschrift des Bonner Kriegsminisleriums ,Wehrkunde* wurde im Juli 1964 davon gesprochen, ,die hierfür ausgebildeten Kräfte bereits im nominellen Frieden in einem ver deckten Krieg einzusetzen*. Schließlich wurden Ziel und Me thoden eines solchen Einsatzes auch in einem anderen Bundes wehrdokument sichtbar das Ar meegeneral Hoffmann während seiner Pressekonferenz am 15. Ja nuar erwähnte. Danach gilt der verdeckte Krieg als .Vorstufe zu einem konventionellen oder nu klearen Angriff, im Sinne eines großangelegten .Kommando-Un ternehmens, Lähmung der Ope rationsfreiheit und der Versor gung durch Sabotage, Krisen- Stimmung durch Terror*. Diesen verdeckten Krieg planen die westdeutschen Imperialisten gegen die DDR. Wem das über trieben scheint, der schaue sich die Bonner Politik an: revanchi- stische Hetze im Wahlkampf, Atompläne und Notstandsgesetz gebung, ökonomische Erpres sungsversuche und politische Störmanöver (z. B. gegen das Pas sierscheinabkommen), ideologische Diversion, Spionage und Sabotage, schließlich Grenzprovokationen und Mord an unseren Grenzsol daten. Vielleicht ist es nützlich, noch auf einige militärpolitische Zu sammenhänge zu verweisen. Ende der fünfziger Jahre (besonders angesichts der sowjetischen Weit raumerfolge) erwies sich die ur sprüngliche strategische Konzep tion der NATO, die Konzeption eines .globalen* atomaren Schla ges auf die sozialistischen Staaten, als bankrott, weil selbstmörde risch. Darum erfolgte in den USA unter dem Einfluß Kennedys, des damaligen Generalstabschefs Taylor und anderer eine Hinwen dung zur .flexiblen Strategie. Sic- soll drei Arten von Kriegen ein- schließen — den allgemeinen Atomkrieg, den nach Raum und Waffeneinsatz begrenzten oder konventionellen Krieg und den verdeckten Krieg. Taylor hat ihn auch Infiltration oder schlei chende Aggression genannt. Entsprechend dieser dreieinigen Strategie wurde die amerikanische Rüstung dreigleisig vorangetrie ben. Allein im ersten Halbjahr 1962 wurden zum Beispiel die Kräfte für die verdeckte Kriegs führung (Special Forces) von 20 000 auf 57 000 Mann erhöht. Sinn des Ganzen: Mit dem ver deckten Krieg sollte versucht wer den, die strategische Weltlage für den Imperialismus wieder aufzu- bessern, mittels .Samali-Taktik* (d. h. scheibchenweise) zu gewin nen, was im ganzen und mit gan zer Gewalt .zunächst* nicht zu ge winnen war. Bis es dann eines Tages vielleicht soweit wäre, daß man zur alten Strategie des glo balen Schlages zurückkehren und ihn auch gleich mit Aktionen des verdeckten Krieges auslösen könnte. Es ist nicht schwer zu verstehen, warum sich die westdeutschen Imperialisten.. — besonders nach dem 13. August — diesen strate gischen Vorstellungen der USA immer stärker zuwandten und auch ihrerseits auf die schmutzige Karte des verdeckten Krieges setzten. Dabei wird, je besser der Gegner militärisch gesichert ist, desto größerer Wert den nicht militärischen Kampfmitteln die ses Krieges beigemessen: anti kommunistischer Hetze, Ein schleusung der imperialistischen Ideologie, Ausnutzen revisioni stischer Theorien, .Liberalisie rungs-Forderungen usw. Gerade daran wird ersichtlich, wie sehr die Abwehr des verdeckten Krie ges eine Sache nicht nur unserer Nationalen Volksarmee, sondern aller Bürger der DDR ist — ihrer politisch-ideologischen Festigkeit und Wachsamkeit.“ („ND“ vom 3. Februar 1965)
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