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HOCHSCHULSPIEGEL 3. Jahrgang März 1965 Preis 10 Pfennig AM1i- .mnoü tu 000 ORGAN DER SED-PARTEILEITUNG DER TECHNISCHEN HOCHSCHULE K A R L-M A R X-S T A D T Ernennungen Der Staatssekretär für das Hoch- und Fachschulwesen er nannte Dr.-Ing. Kurt Lasch, bisher wissenschaftlicher Mit- ärbeiter, mit Wirkung vom 1. Februar 1965 zum Professor mit Lehrauftrag für das Fach gebiet Maschinen und Geräte im Allgemeinen Maschinenbau an der Fakultät für Maschi- nenbau. Ferner wurden mit Wirkung vom 1. Februar 1965 ernannt: Professor Dr. rer. öec. habil. Rudolf Martini zum Pro fessor mit vollem Lehrauftrag für das Fachgebiet Organisa tion und Technik der Daten verarbeitung an der Fakultät für Technologie: Professor Dr. rer. nat. habil. Christian Weiß mantel zum Professor mit vol lem Lehrauftrag für das Fach gebiet Technische Physik an dgr Fakultät für Mathematik und Naturwissenschaften. Der Rektor ernannte den wissenschaftlichen Mitarbeiter am Institut für Geschichte der Naturwissenschaften und Technik. Dr. phil. Werner Lohse, mit Wirkung vom 1. März 1965 zum wissenschaft lichen Referenten des Rektors. Promotion Am 27. Februar promovierte Dipl.-Ing. Piegert, Direktor des Institutes für Werkzeug maschinen, mit einer münd lichen Prüfung zum Thema: „Untersuchung der Einfluß faktoren auf die Bearbeitungs fehler beim Innenschleifen" zum Dr.-Ing. an der Fakultät für Maschinenbau. Auf die öffentliche. Verteidi- gung der Dissertation - wurde verzichtet, da die Ergebnisse der Arbe’t broreits auf mehre- ren Fachtagungen mit Erfolg vorgetragen worden sind. Kolloquium Das 28. Werkstoffkundliehe. Kolloquium findet am 28. April statt. Es spricht Herr Dipl.-Ing., Hämmer über „Biegeschwing festigkeit und Eigenspannungs- Verteilung einsatzgehärteter Stähle“. Herzlichen Glückwunsch Unsere Kollegin Paula Schu rig, seit dem 3. Oktober 1955 an unserer Hochschule als Küchenhilfe tätig, feierte am 20. Februar ihren 70. Geburts tag. Sie wurde mehrmals für ihre vorbildliche Arbeit und Einsatzbereitschaft mit Prä mien ausgezeichnet. Wir wün- sehen der Kollegin Schurig weiterhin vor allem Gesund heit und alles Gute im persön lichen Leben. Als Auftakt zu den Gewerkschaftswehlen 1965 fand am 27. Februar eine Vollversammlung der Vertrauensleute unserer Hochschul-Gewerkschafts- Organisation statt, an der auch die Mitglieder aller Leitungen teilnahmen. Sie stand unter der Devise „Denken und vorwärtsschreiten — das ist die Aufgabe!" Den Rechenschaftsbericht, dem wir nachstehende Auszüge ent nehmen, gab der 1. Vorsitzende der HGL, Prof. Dr. phil. habil. Rudolf Ludloff. „Die 5. Tagung des Bundesvorstan des des FDGB, die wenige Wochen nach dein 7. Plenum des Zentral komitees der Sozialistischen Einheits partei Deutschlands zusammentrat, beschloß, daß ab März dieses Jahres in der ganzen Republik die Neuwah- 1-" Cor betrieblichen Gewerksehafts- leitungen durchgeführt werden. Die auf dem 7. Plenum geprägte Losung: .Denken und vorwärtsschreiten“ be deutet auch für die Gewerkschafts organisationen, daß es ohne tieferes Nachdenken, ohne gründlichen Mei nungsaustausch über die Grundpro bleme unserer Zeit und unseres Vol kes kein Vorwärtskommen nach den notwendigen Maßstäben geben kann. Die wachsende Rolle und Verant- wortung der Gewerkschaft beim um fassenden Aufbau des Sozialismus, insbesondere beim Kampf um die Durchführung, der technischen Revo lution, im sozialistischen Wettbewerb' und Leistungsvergleich und die Ver besserung der Arbeits- und Lebens bedingungen sind aber gerade und in erster Linie abhängig von ideologi scher Klarheit und dem Wissen über die Richtigkeit unserer Politik. , Nur wer die Wahrheit kennt, kann ernst haft für die Wahrheit kämpfen!“ Diese These sollte! der Ausgangs punkt unserer Betrachtungen auf die sem Gebiet sein, und auf Grund der Bedeutung der von uns zu lösenden Aufgaben sind wir der Meinung, daß wir dieses Problem zunächst in den Mittelpunkt der heutigen Beratung stellen. Schauen wir uns also unsere bis ¬ her geleistete Arbeit an. Natürlich gab es auch in dieser Wahlperiode eine ganze Reihe von Versuchen, das Gespräch über aktuelle politische, kulturelle und geistige Probleme un serer Zeit in Gang zu halten. Mit großer Unterstützung durch dieHoch- schulparteioiganisation galena 23 aes, vor allen Dingen im letzten Jahr, das Wissenschaftlerkolloquium syste matischer und über diesen Kreis be sonders interessierende marxistische Grundfragen, durchzuführen. Es wur den auch vereinzelte Aussprachen mit Arbeitern, Angestellten oder auch Assistenten geführt.“ Ideologisch-politische Arbeit verstärken Diese wenigen Fortschritte dürften, so führte Prof. Dr. Ludloff weiter aus, nicht darüber hinwegtäuschen, daß auch bei uns ein allgemeines' Zurückbleiben in der ideologisch- politischen Arbeit festzustellen' sei. Ausgehend davon gab er Hinweise,, wie künftig die ideologische Arbait der Gewerkschaft gestaltet werden soll, um den Rückstand schnell auf- zuholen. Er nannte im wesentlichen dafür drei Aufgaben: 1. Die Gewerkschaftsleitung sollte sich einen konkreten Plan der ideo logisch und massenpolitischen Arbeit aufstellen. 2. Die ideologische Arbeit sollte differenziert geleistet werden, so wie es zum Beispiel bereits im Wissen- schaftlerkolloquium der Fall ist. 3. Die Wahlversammlungen in den Gruppen, Fakultäten und Abteilun gen sollten bereits im Zeichen eines Aufschwungs der ideologischen Ar- hoj+ ctchen Als Kernfragen, über die es volle Klarheit zu schaffen gilt, nannte der 1. Vorsitzende der HGL: „Die Perspektive der wissenschaft lichen Entwicklung in Forschung, Lehre und Erziehung und die wich tigsten Schritte ihrer Realisierung; der Platz des Instituts oder Kollek tivs im Gesamtrahmen unserer volks wirtschaftlichen und kulturellen An strengungen zur Bewältigung der technischen Revolution. Wie und warum trägt unsere täg liche Arbeit zur Festigung unserer Republik und ihrer Autorität und Anerkennung in der Welt bei? Wie und warum stärkt unsere tägliche Arbeit den Weltfrieden?' Wieso ist jeder Beitrag, den der einzelne in der DDR mit seinem Tun und Denken leistet, ein wichtiger Bestandteil des Kampfes für die Wie dervereinigung Deutschlands. ein Beitrag zur Überwindung der Bon ner Atomrüstungspolitik, zur fried lichen Koexistenz und zur Annähe rung der beiden deutschen Staaten?” Worin",- so stellte Prof. Dr. Lud loff die Frage, „besteht heute die größere Kompliziertheit der ideolo- (Fortsetzung auf Seite 2) Ein froher MiHwochnaehmittan — Der 8. März fiel an der TH dieses Jahr auf den Zehnten und die Festveranstaltung aus dem sonst üblichen Rahmen. Was gab's? Unser lieber Kollege Karl Graf, 2. Vorsitzender der HGL, hatte die großartige (wenn auch nicht neue) Idee, die Hochschulzeitung möge doch zum Internationalen Frauentag eine Sonderausgabe heraus bringen — auf der Bühne! Gesagt, getan! So rollte denn am 10. März nachmittags im Kle- ment-Gottwald-Klubhaus nach dem „offiziellen Teil" (Ansprache von Professor A. Schläfer und Auszeichnung von 50 Mitarbeiterin nen und Studentinnen) ein kleines Programm unter der Devise „Hochschulspiegel — Sonderausgabe für die Frau" ab. Gestaltet wurde es von einer Sonderredaktion auf der Bühnenrampe und einigen mehr im Hintergrund wirkenden Kollegen. Geschickt hatte der „Chefredakteur“ allerdings sofort die Leitung in die Hände der jungen „Journalistin“ Sybille gelegt. Charmant übernahm sie die Federführung, produzierte sich als Ansagerin und Reporterin und war. mit ihrem Kollegium bemüht, die „Zeitung druckreif" zu machen. Was war drin? Zwanzig Minuten Lieder des Pionierchores vom Pionierhaus ...Juri Gagarin", Vorführungen einer Tanzgymnastik gruppe, ein Interview mit dem Verwaltungsdirektor, Humoriges, von H. Lutze gedichtet und vorgetragen, und einiges Andere. Es war also ein bescheidenes Programm und sicher ist. daß es halte besser sein können, wenn zur Vorbereitung mehr Zeit gewesen wäre und die Technik wirklich geklappt hätte. Hoffen wir aber, daß es trotzdem Gefallen fand. Insgesamt war es ein froher Mittwochnachmittag, den unsere Frauen und Mädchen gemeinsam erlebten, und den nicht wenige — dank unserer bewährten Brix-Combo — beim Tanz bis in den späten Abend ausdehnten! II. M. Für die Praktiker Für Praktiker aus der Indu strie wurden am 12. Februar von Mitarbeitern des Insti tutes für Regelungstechnik Vorträge mit experimentellen Vorführungen gehalten. Die Teilnehmer bekamen dabei einen Einblick in die Eigen schaften und Anwendungs- möglichkeiten für moderne pneumatische und hydrau lische Bauelemente. Das Institut für Regelungs- : technik und das Institut für Elektrotechnik führen in der Zeit vom. 8. bis . 20. März. 1965 einen internatsmäßigen Lehr gang im Rahmen der KDT durch. Der Lehrgang behandelt das Thema ..Meß-, Steuerungs- und Regelungstechnik“ und soll dem in der Industrie täti gen Personal entsprechende Kenntnisse vermitteln. Dipl.-Ing. Fischer Die 1. Mädchenkonferenz unserer TH am 25. Februar gab 300 Schülerinnen der erweiterten Oberschulen des Bezirkes Gelegenheit Bedeutung und Mög lichkeiten des technischen Studiums näher kennen zulernen. Nach einem Vor trag des Rektors konnten die Mädchen Institute be sichtigen. Unser Bild: Frau Dipl.-Ing. Barth (links) er läutert Einrichtungen im Meßraum des Instituts für Längenmeßtechnik.