Volltext Seite (XML)
Der Wrangelkonflikt. H Wk ntglischfranzSfisihe» versShnungSbemühuugen. k Dse Verhandlungen -wischen London und Parts Mk Beilegung des Wrangelkonsttktes sind noch nicht ab. geschlossen. Die Pariser Presse sieht sich veranlaßt,! -den freundschastlichen Charakter der engNsch-ftünzöstschen Besprechungen zu betonen und glaubt, daß die Dtffe- renzen in zwei bis drei Tagen beigelegt sein dürften, «atürltch in einem für Frankreich günstigen Ginne. Man baut in Part» fest darauf, daß Amerika sich dem französischen Standpunkt anschließen werde. Amerika» Antwort an Frankreich. Auf die langatmige Note, die Frankreich an die Negierung der Vereinigten Staaten geschickt hatte, um Zu beweisen, die Anerkennung Wrangels sei im Interesse der Bekämvsnna de« Bolschewismus unbedingt nötig, bereitet das Wa^yin^ronec Staatsdepartement seine Anr- Wort vor. CS erklärt sich darin, wie HavaS meldet,, mit den allgemeinen Grundsätzen der französischen Note einverstanden, glaubt jedoch nicht, daß dies für den .Augenblick die Pflicht in fick, schließe, die Regierung Wrangels anzucrkennen. Mit dieser Antwort hätte Frankreich also gerade das Gegenteil von dem erreicht, was es mit der Anfrage in Washington bezweckte. Ame- >rika schließt sich der Anerkennung Wrangels im Augen« j blick nicht am Eowjetoffeusive gegen Wrangel. . '' Dem französischen Schützling in Südrußland geht eS nach den neuesten Meldungen nicht sonderlich aut. Lie Sowejtregierung plant eine große Gegenoffensive Itzegen Wrangel. An der Krimfront sind neue bolsche wistische Verstärkungen eingctroffen, um an der am August eingeleiteten Offensive teilzunehmen. Zn jderen Verlauf gelang es der 3. Division, bei Aleski den Dnjepr zu überschreiten. Zwei Kavalleriedivisionen 'stoßen von Alexandrowsk gegen Süden vor. Es kam tu heftigen Kämpfen. Die Truppen Wrangels leisteten Hartnäckigen Widerstand, auf die Tm'er werden sie aber Den Anstrengungen der .Sowjetarmee kaum standhalten können, umsomehr als der Waffen- und Munitionsnach schub sehr im Argen liegt. Auch aus Frankreich lind keine Lieferungen mit Kriegsmaterial zu erwarten. Fran« > -öissche Munitronssendunaen für Wrangel, die bereits in § Wntwerpen eingetroffen sind, wurden dort von der bel tzischen Negierung wegen der Weigerung der Arbeiter, Munition zu befördern, angehalten. Ohne tatkräftige Unterstützung durch die Ententestaaten ist Wrangels Molle bald ausgespislt, und die französischen Rentner ^ find um eine Hoffnung, ihre Milliarden von Rußland -wieder zu erhalten, wieder ärmer. j Der polnische VerzweifLungs- ! kampf. - ! Her Kampf um die Warschauer «ußenwerke. 1 Im Norden von Warschau haben die Russen parke «nfanterieverbände und große Kavalleriemengen ein- »esetzt. Die ersten Vortruppen der dritten russischen Armee stehen dicht vor Warschau. Nowo-Minsk, der Setzte Eisenbahnknotenpunkt östlich Warschau, ist bereits Aon großen russischen Verbänden erreicht. Nach einer Meldung des „Corriere della Sera" sind die Russen bereits in den FestungSrayon von Warschau eingedrun- sten. Ein Artilleriekampf ist an vielen Stellen cut- 'brannt. Die russische Heeresleitung hat die gesamte schwere Artillerie der 8. und 4. Armee vor Warschau konzentriert, um die letzte Verteidigungsstellung der Polen vor Warschau niederzukämpfen. 1 Massenflucht ans Warschau. » „Daily Expreß" meldet aus Warschau, daß min« bestens 300 000 Einwohner die Stadt verlassen haben. Die französische und die englische Militärmission be finden sich noch in der Stadt. Nach einer Meldung, die amtlich noch nicht bestätigt ist, sollen russische Truppen ! bereits in Praga, die aus dem rechten Weichselufcr liegende Vorstadt Warschaus, cinged-mngen sein. Wie der „Manchester Guardian" aus Warschau erfährt, j herrscht in der polnischen Hauptstadt eine verzweifelte ; Stimmung. Die Kirchen, innrer gefüllt in Polen, bie- , ten nicht Naum genug für die ver-,weiseste Bevölke- ,ruug und bis auf die Trepvcu und auf die Straße 'drängt sich die Schar der Gläubigen. Baucrnwagen j ziehen in endlos langen N-ühen dn'ch die Straßen. Die le<^'n fremden Botschafter sind mit ihren ' Stäben abgereist. Selbst die Möbel, Teppiche, Haus geräte haben sie mitgenommen; die Fahrt ging nach Posen, sechs Tagereisen mit dem Fuhrwerk. Tie Nervo sität der Bevölkerung nimmt ständig zu. Die Hofsnung, die Stadt zu retten, ist fast völlig geschwunden. Aber die Vorbereitungen für einen Gegenangriff werden fortgesetzt. Rekruten werden in Massen ausgehoben, schnell eingekleidet, bewaffnet und nach ein zwei Ta- yen Drill in die Gefechtslinie geschickt. Als Gegenstück, ebenso unerfreulich, sieht man viele Deserteure, die von Eskorten durch die Straßen geführt werden. Die Ostmark wieder deutsch. ' Rückgabe der AbstimmnngSgebiete. Nach monatclanger Trennung ist die d mtsche Ost mark seit dem 10. August wieder mit Deutschland vereint. Wie ans einer Bekauntmachnng des Neichs- «nd Staatskommissars Frhrn. v. Gahl hervorgeht, hat Die Interalliierte Kommission am gleichen Tage die Verwaltung des ost- und westpreußischeu Abstimmungs gebietes an das Deutsche Reich und Preußen zurück- gegeben. Tie alten Reichs- und Staatsbehörden sind wieder in ihre alte Zuständigkeit eingetreten. Der Kreis Oletz ko fällt an den Regierungsbezirk Gum binnen zurück. Von nun ab gelten die Gesetze und die Verordnungen des Deutschen Reiches und des Preußi schen Staates wieder in vollem Umfange. Tie Uebernah-ue der Verwaltung. Am Montag morgen vera . .chiedete sich die Inter alliierte Kommission von den deutschen Behörden in Allenstein. Der Chef der Mission bezeichnete in einer kurzen Ansprache die Ausgabe der Kommission als beendet und sprach den deutschen Behörden für ihre Mitarbeit seinen Tank ans. Hierauf nahm der Neichökonnrmar v. Gabi die Verwaltuun aus den Hän- t>e« F)«r WmmiMon zurück und führt« K Üner Mi« spräche au», die Erinnerung an die AbstimmungHeit werde in der Bevölkerung dauernd lebendig bleibe«. Der WiMommeusgruß der «-ichSvegiernng. Der Reichspräsident und der Reichskanzler bade« an die Bevölkerung der Abstimmungsgebiete eine Kund gebung gerichtet, in der sie di« zur Heimat wieder- kehrenden Volksgenossen der Abstimmungsgebiet« im Namen des deutschen Volkes willkommen heißen und ihrer unerschütterlichen Standhaftigkeit und unermüd licher Hingabe mit anerkennenden Worten gedenken. Wetter heißt e» in der Kundgebung über da» Schick sal derjenigen Volksgenossen, die durch die jüngst« Ent scheidung oer Alliierten über das Wetchselufe» von Deutschland losgerissen werden: „Nicht alle Stimmen, dt« nach der Wieder vereinigung riesen, sind erhört worden. Mit Schmer zen vermissen wir an diesem Tage die Brüder, di« «in harter Spruch aus den deutschen Grenzen gebannt hat. Und mit Leid gedenken wir aller Volksgenossen, deren Sehnsucht sich heute wie immer «ach der alten Heimat richtet. Auch ihnen sendet das gefesselt« Deutschland heilte seine Grüße. Aber durch die trüben Wolken, di« auf Deutschland lagern, ist doch ein Heller Lichtstrahl gedrungen: Als Ihr Euren Willen bekundetet, daß daS Deutsche Reich Eure Heimat sei und bleibe, mit der Ihr Not und Kummer teilen wollt, wie dereinst Glück und Wohlstand, da richteten an Eurer Treu« sich viel« be drückte Herzen auf. Fern liegen uns Empfindungen des Triumphes. Dazu ist uns zuviel genommen und zer schlagen. Auch soll die Stimme der Versöhnlich, kei» heute nicht fehlen. Den nationalen Minderheiten Insbesondere ist Schutz und Duldsamkeit tu unserer Mitt« Der Dank des Reichspräsidenten an die Ost- und Westpreußen schließt den Dank an jene Männer «in, die in vorderster Linie den erfolgreichen Abstimmungs kampf geführt haben. Lin schriller Mißklang. Im Anschluß an das Eintreffen deS RegkerungS- präsidenten von Oppen und des Oberbürgermeister» Zülch in Al len stein, die von einer gewaltigen Menschenmenge auf das herzlichste begrüßt wurden, kam es vor dem Rathaus, wohin sich die AngekommeneN begeben hatten, zu Ausschreitungen händelsüchtiger Ele mente, die laut „Allensteiner Zeitung" den aus dem Hauptportal herausgetretenen Oberbürgermeister von der Treppe Herunterzureitzen suchten und ihm einen Stockhieb über den Kopf versetzten. Die Sicherheits polizei machte von der blanken Waffe Gebrauch und säuberte den Rathausplatz von den.Ruhestörern, die daraufhin in der Wilkelmstraße das Pflaster aufrissen und die Sicherheitspolizei mit Steinen bewarfen. Durch Abgabe einiger Schüsse wurden die Ruhestörer zer streut. * Hie Entscheidung über das ostprenßischc Abstimmungs gebiet. Die Botschafterkonferenz in Paris hat am Sonntag abend dem deutschen Geschäftsträger ihre Entscheidung über das ostpreußische Abstimmungsgebiet mitgeteilt. Zn dieser Entscheidung wird bestimmt, daß die Orte Lovensieln, Kleinnappern und Groszken an Polen fallen. Die Entscheidung dürfte jedoch durch die Tatsache überholt sein, daß die interalliierte Kom mission bet ihrem Abzug aus Allenstein das gesamte Abstimmungsgebiet mit Einschluß der genann ten Orte an den Reichskommissar Freiherrn v. Gayl übergeben hat. Die Festlegung der Grenze an Ort und Stelle wird von einer im Friedensvertrage vorgesehe nen Kommission vorgenommen. . England und die rmWche Frage. Tic britische Regierung besteht auf der Unabhängig keit Polens. Vor der Vertagung des englischen Unterhauses bis Mitte Oktober hielt Lloyd George seine in der Presse angekündigte, mit größter Spannung erwartete Rede über die russisch-Polnische Frage. Zuvor erklärte Bonar Law, daß die Negierungspolitik in der Frage des russisch-polnischen Krieges keine Aenderung erfah ren habe. Wenn es sich herausstellen sollte, daß die russischen Bedingungen für Polen unanfrichtig seien und wenn Rußland Bedingungen stellen würde, die mit der Unabhängigkeit Polens unvereinbar seien, würde die Regierung ei^e andere Politik durchzusetzen wissen, und es müßten dann Maßnahmen zur Vertei digung der Unabhängigkeit Polens getroffen werden. Vorläufig liege aber noch kein Grund vor, mit dieser Möglichkeit zu rechnen. Unter diesen Umständen werde die englische Regierung keinerlei Aktion unternehmen. Die Erklärungen Lloyd Georges. Dann nahm Lloyd Georgedas Wort. In erster Linie besprach er die Kritik, die ständig an dem Völker bund geübt werde, und sagte, der Völüerbund könne nicht in Tätigkeit treten, wenn nicht volle Einigkeit herrsche. Es sei ganz deutlich, daß nicht alle Al liierten derselben Meinung sein könnten, was die russische und polnische Frage an gehe. Es wäre natürlich besser gewesen, die ganze Frage im Völkerbund anstatt im Obersten Kriegsrat zu besprechen. Rußland habe sich aber geweigert, eine Abordnung des Völkerbundes zu empfangen, und die russische Negierung habe erklärt, daß sie unter keinen Umständen eine Intervention sei tens des Völkerbundes dulden könne. Jin weiteren Verlauf seiner Rede sagte Lloyd George, daß er und seine Kollegen ernstlich versuchten, den Frieden zu sichern, er hoffe bald in der Lage zu sein, dem Unter haus nähere Einzelheiten mitzuteilen. Die Sowjetvertretcr Kamenew und Krassin dürften zur Fortsetzung der WirtschastSvcrhandlnngen in London bleiben, nnter der Voraussetzung, daß Sowjetrnßland die Unabhängigkeit Polens nicht an taste. Die von Deutschland seit der Spaa-Kon- ferenz abgelieferle Munition sei nicht an Polen ansgc- liefert worden. Bezüglich des militärischen Vorgehens des Generals Wrangel äußerte Lloyd George, Wraugel sei von der englischen Negierung vor einiger Zeit klar nnd deutlich dahin verständigt worden, daß er für alle Angriffe gegen Sowictrußland selbst die Ab ein. SchUHNch wandte sich Lloyd Georg« ge«, dt« von d«m «rbeitervertreter Clyne ana«droht« "kt« Nk t io n der Arbeiter, fall» die Regierung do« ihrer Friedenspolitik abweiche. G' Bezeichnenderweise haben e» sowohl Lloyd Ge- Bonar Law als auch die Diskussionsredner peinlichst vermieden, aus dt« russische Extratour Frankreichs auch nur mit einer einzigen Silbe ein» mgehen. Auch in der englischen Presse wird die eng. Itsch.französische Meinungsverschiedenheit wie aus et« Ikommando totgeschwiegen — da» beste Zeichen dafür, saß der Gegensatz zwischen England und Frankreich noch lange nicht begraben ist. Soviel geht au» den Ausführungen der englischen Minister hervor, daß Eng land sich von dem mit Frankreichs Hilfe unternom menen Abenteuer in der Krim völlig losgesagt hat und auch in der polnisch-russischen Frage nicht eingrei- sen will, falls Rußland seine Bedingungen nicht von Grund auf verändert. Da auch Italien sich mit dem englischen Standpunkt« einverstanden erklärt hat und die übrigen europäischen Staaten ihre Neutralität aus drücklich betont haben, steht Frankreich völlig isoliert da. In diesem Zusammenhangs verdient noch die Tat sache Erwähnung, daß man auf die persönliche Aus sprach« Millerands und Lloyd Georges in Boulogne verzichtet hat. Schließlich sei auch die Meldung de» „Echo de Paris" erwähnt, wonach in diplomatischen Kreisen Washingtons die Meinung verbreitet sei, daß das Ende des Völkerbundes und eine Umge stalt ung der Entente bevorstehe. In Deutschland wird man diese Entwickelung Mit großem Interesse verfolgen. Die Zukunft wird ergeben, ob auch unsere augenblickliche Lage eine Bes serung erfahren wird. Vorerst wird man sich aller dings vor allzu kühnen Hoffnungen hüten müssen. ! . . Die Nuffen im Korridor. Nein« Sowjet» im besetzten Gebiet. Nach einem dem Allensteiner „Bolksblatt" zuge- kangenen Bericht haben die am 13. August nachmittag» in Soldau angerückten russischen Truppen eine ört liche Selbstverwaltung mit Ausschluß aller pol nisch gesinnten Elemente eingesetzt. Ein Antrag der Soldauer Kommunisten auf Einführung der S ow- jetverwaltuna wurde von dem russischen Zivil- kommissar ab gelehnt, da sie für eine agrarische Bevölkerung nicht geeignet wäre. Ein großer Teil der im Kreise Neidenburg weilenden Flüchtlinge ist bereits heimgekehrt. Ein russischer Zivilkommissar traf am 14. August an der Grenze bei KoSlau ein. Er er kundigte sich nach der Anzahl der in Allenstein befind lichen Truppen und fragte, wann die Ententekommis- sion Allenstein verlassen werde. Er bat, möglichst bald den Eisenbahnverkehr mit Soldau wieder aufznnehmen und erklärte, daß die Russen den polnischen Korridor bis Danzig besetzen würden, um die Einfuhr von Waffen und Munition zu verhindern. Falls Danzig sich neutral verhalte, würde es nicht besetzt werden. Das Soldaner Gebiet den Deutschen übergebe». Ferner erklärte der Divisionskommandeur der in Soldau eingerückten russischen Truppen in der Sol dauer Stadtverordnetenversammlung, er habe ans Mos kau die funkcntelegrapbische Anweisung erhalten, das Soldau er Gebiet deu eingesessenen Deut schen zu übergeben. Die Deutschen sollten ihrer seits für Ruhe und Ordnung sorgen, da Rußland sich nicht in die inneren Landesangelegen- heiten einmischen werde. Der Einzug der Russen in die deutschen Kreise Soldau und Löbail, die auf Grund des Versailler Frie- densvertrages entgegen dem feierlich verkündeten Prin zip des Selbstbestimmungsrechtes ohne jede Befragung der Bevölkerung den Polen überantwortet worden sind, hat bei der dortigen Bevölkerung bestimmte Hoffnun gen auf die Beseitigung des polnischen Korridors und vielleicht auch auf Wiedervereinigung mit dem deut schen Mutterlande geweckt. Während der wenigen Mo nate der Polenherrschaft hat die treu deutschgesinnts Bevölkerung Unsägliches von den polnischen Gewaltha bern erdulden müssen. Die Planmäßige Unterdrückung der deutschen Elemente sollte der Polonisierung de« beiden Kreise die Wege ebnen. Zahlreiche altansässigS Familien wurden durch die rücksichtslosen Schikanen der Polen von Haus und Hof getrieben, die gering fügigsten Uebertretungen der polnischen Verordnungen wurden mit den schwersten Strafen geahndet und die deutsche Bevölkerung auf jede Art bedrückt. Es ist daher mehr als begreiflich, daß die sieg reichen Russen bei ihrem Eindringen in den pol nischen Korridor als Befreier gefeiert und mit lau tem Jubel und Hurrarufen begrüßt wurden. Wie aus Soldau berichtet wird, war die Stadt bet dem Einzug der Russen mit schwarz-weiß-roten Fahnen geschmückt und der stellvertretende Bürgermeister hat den ein- rllckenden Truppen unter dem Jubel der Bevölkerung den Willkommensgruß entboten. Die Russen erwider ten diesen freundlichen Empfang, indem sie ihre Mi litärkapelle neben russischen Volksliedern deutsche Mi litärmärsche spielen ließen und ihr Kommandant erhob die Hand zum Schwur und erklärte feierlich: „Ich gelobe, daß wir dieses alte deutsche Land nickt eher wieder verlassen, als bis es Deutschland wieder zuge sprochen wird." Ml diese Ereignisse haben die Deut schen in Soldau und Löbau in ihrer Hoffnung auf eine baldige Rückkehr zu Deutschland bestärkt. Genährt wird diese Hoffnung durch den Gegensatz im Ententelager, der nach wie vor besteht, wenn auch die französische Presse sich die denkbar größte Mühe gibt, ihn so gut wie möglich zu vertuschen. Es wäre aber nichts verfehlter, als aus der augenblicklichen Lage große Hoffnungen zu schöpfen. Die Kriegshandlungcn im Osten sind noch lange nicht abgeschlossen. Kein Mensch kann Voraussagen, Welchs Erfolge die neue Entlastuugsoffensive der Polen gegen die linke Flanke und die rückwärtigen Linien der russi-