Volltext Seite (XML)
Merk, km Arm darstellcn würde? Datmrch jAkrdr doS Bild des greisen Deutschcnsotnde» sicherlich vervoll ständigt. tt. Eine «nenv Huschte Kriegs trophä«. In Asy- bourne (Derbyshire, Enaland) hat sich folgende- abge- spielt: Die Gemeindcbel'örden hatten sich ein erben- teteS deutsches Geschütz schicken lassen, um es als Tro phäe aufzustellen. Das Geschütz war angekonrmen und In einem Schuppen vorläufig untergebracht worden. Eine Anzahl von Kriegsteilnehmern, hauptsächlich jün- gere Leute, bemächtigte sich seiner und, gefolgt von einer groben Menge, schleppte sie es zu einem See vor dem Rathaus von Ashbourne und versenkte es dort. Es wurden dann Reden gehalten, in denett aus einandergesetzt wurde, daß die Kriegsteilnehmer keine Erinnerungen an die schweren Verluste wünschten, die die Stadt gehabt habe. tk. Keine Zwischenrufe mehr! Einen eigenartigen Beschluß haben die weiblichen Abgeordneten der tschecho-slowakischen Kammer ohne Unterschied der Na-' tionalität gefaßt. Sie haben sich sämtlich freiwillig verpflichtet, keine Zwischenrufe mehr zu machen, weil solche erfahrungsgemäß leicht zu Gehässigkeiten auS- arten und die Würde des Hauses schädigen. — Eine ähnliche Vereinbarung der weiblichen Abgeordneten im neugewählten deutschen Reichstage dürfte wohl an dem Widerspruch von Luise Zieh und Klara Zetkin scheitern. tk Rett« Kupferübcrdruckmarken. Von den neuen Freimarken zu 1,25, 1,50 und 2,50 M. hat das Reichs postministerium eine Ausgabe Herstellen lassey, die künf tig wieder in Fortfall kommen wird, die Kupferdruck marke mit Ueberdruck. Für die Werte zu 1,25 und 1,50 M. ist das Bild der I-Mark-Marke, für den Wert zu 2,50 M. das Bild der bisherigen 2-Mark-Marke be nutzt. Die bisherige Wertangabe in den oberen Ecken ist durch einen ausgedruckten schwarzen Sechsstern un kenntlich. gemacht, dazwischen befindet sich in Schwarz druck die abgekürzte Wertbezeichnung. Die infolge tech nischer Schwierigkeiten erst setzt fertiggestellten Vorräte an Kupferüberdruckmarken sind von der Reichsdruckerei an sämtliche Oberpostkassen versandt worden und ge langen demnächst zur Ausgabe. Da von diesen künf tig wcgfallenden Marken nur eine geringe Menge hat gedruckt werden können, hat das Reichspostministertum zweck» Vermeidung eines Aufkaufs der Sonderausgabe durch die Briefmarkenhändler angeordnet, daß an jeden Entnehmer nicht mehr als 10 Stück von jeder Art abzu geben sind. - tk Da- Betten,ounen ist eine gar nützliche Erfin dung aus der Großmutter Zeit, deren Berechtigung vt« moderne Wissenschaft voll anerkannt hat, deren Anwendung jedoch der großstädtischen Hausfrau meist gänz versagt ist. Wie anders auf dem Lande! Be/- tenfonnen und Wäschebleichen auf dem Rasen, der zum HauSgarten gehört, sind hier selbstverständliche Tinge, ohne die eine Hausfrau gar nicht wüßte, was aus der Welt noch werden soll. TaS Bettensonnen will ver standen sein. ES genügt nicht, die Betten über einige Stühle gelegt an ein sonniges Fester zu stellen, wenngleich' dies natürlich immer noch besser ist, wie gar nichts. Wer es irgend kann, bringe die Betten, die natürlich „abgezogen" werden, auf Rasen oder in sonnige Höfe, Hausdächer, Balkons, Veranden usw., gebe ihnen ein Laken darunter, damit sie nicht schmutzig werden, und klopfe sie tüchtig mehrmals am Tage. Nach jedem Klopfe« werden sie umgedreht und abends vor dem Aufnehmen beiderseits abgefegt und gebür stet. Tie Sonne vernichtet ungeheure Mengen schäd licher Keime, sie dringt auch-bis in die Federn hinein und lockert sie derartig, daß man staunt, wie sehr so ein Sonnenbad das ganze Gebett aufbläht. Am be sten eignen sich windstille, recht klare Tage. Auch den Steppdecken ist eine derartige Behandlung natürlich sehr zuträglich. .., > > > tk. Tie „geheime Munitionsfabrik". Eine er heiternde Mystifikation hat sich die hohe Ueberwach- ungSkommission der Entente in Berlin für die Ent waffnung Deutschlands gefallen lassen müssen. Irgend ein „Eingeweihter" hatte ihr den Bären aufgebunden, daß hinter der Magdeburger Zweigniederlassung der bekannten Annoncenexpediiton Haasenstein u. Vogler jich in Wirklichkeit eine Granatenfabrik verberge, in oer Lag und Nacht heimlich an der Herstellung der schwersten Kaliber gearbeitet werde. Die französische Militärmission witterte tatsächlich Unheil und entsandte, der „Deutschen Tagesztg." zufolge, einen Oberst im Auto, der, von einem deutschen Offizier begleitet, schleunigst dem gefährlichen Treiben ein Ende machen 'sollte. Man kann sich die gegenseitige Ueberraschnng denken, als die Offiziere den Zweck ihrer Reise eiit- Mllten, um sich sofort davon überzeugen zu können, daß die Aktiengesellschaft H. u. V. wirklich nur gänzlich Unkriegerische Geschäfte machte. „Unverrichteter Dinge" «rächten sich die Herren'wieder auf die Heimreise nach Merlin. f. f ik. MerNi-livdige Wirkung eines Witzel. Bei einem festigen Gewitter schkuy der Blitz in ein Landhaus f ., in der Nähe von Leipzig ein. Vier Personen hatten Gr Abendessen unterbrochen und saßen in einem Zim- L H'jÄer zu ebener Erde, während ein großer Bernhar- f Miner sich vor die nahe Haustür gelegt hatte und l - Wich scheinbar über den strömenden Regen ergötzte, ob wohl er ihn schon völlig naß gemacht hatte. ES mag dem Hunde aber wohl des Guten zuviel geworden sein, denn er kam alsbald ins Zimmer und legte sich nun Mnen vor die Tür. Plötzlich gab es einen Krach, der Hund stellte eine Flammen- und Dampfsäule dar und : . jammerte fürchterlich. Ter Blitz hatte cinaeschlagen. Ein eichener Dachbalken war zersplittert, Ziegel- und ^Mauersteine herach'c'chlendert, ein Klavier arg beschä- u digt und — der eben erst noch triefend nasse Hund war vollständig trocken! Dies alles Wax das Werk ! einer Sekunde. Ter nasse Hund hat den Blitz ab- gekenkt, vier Personen dadurch vielleicht das Leben . gerettet, selbst aber keinerlei Schaden genommen. tk Tie linke Hauv. Im „Landfried", der neuen dem Wiederaufbau des Valerlandes gewidmeten Zeit ig schrift des Kyffhäuser-Bundes der Deutschen Landes- l ' Krieger-Verbände (Berlin W 50) wird folgender beach- tenSwerte Vorschlag gemacht: Im Kriege hat so man cher Verwundete etngesehen, daß es doch gar nicht faktisch ist, wenn inan nur mit der reckten Land ickrei- ven kann und nicht auch iM Ser linken. "So manchs armer wunLgeschossener Ktteger hätte in seinem letzten Stündlein noch gern ein paar Zeilen an sein« Lieben gesandt, mutzte es aber infolge der Unmöglichkeit, links- händig zu schreiben, unterlassen und grußlos von hin nen scheiden. Manche Witwe, manche Eltern wüßten, wie und wo ihre Lieben gestorben sind, wenn diese linkshändig hätten schreiben können. — Versuche dieser Art gelangen höchst selten und meist waren die schmie rigsten Krähenfüße das Ergebnis dieser Versuche. Der Mangel dieser Fähigkeit zeigt sich in allen Berufen. Viele von den Kriegsbeschädigten können ihre bisherige Tätigkeit nicht mehr auSüben, weil ihnen dazu die rechte Hand fehlt. Es wäre doch sehr praktisch, wenn schon in der Schule das Schreiben und Zeichnen mit beiden Händen gelernt werden/ würde und ebenso wür den Versuche im gewerblichen Leben, auch in dieser Hinsicht zu verfahren, nicht so ohne weiteres zu verwer fen sein. In Japan wird schon seit Jähren in der Schule das Schreiben mit beioen Händen gelehrt, war um nicht auch hier? Die Menschheit muß danach trach ten, sich in allein zu vervollkommnen, und durch die ses Können würde schon wieder ein kleiner Schritt nach vorn gewonnen sein. Wir müssen eben jetzt alle Kräfte ausnützen, um wieder voranzukommen! Der Herr von Zimmer Nr. 19. Kriminalroman von Walter Franck. (2. Fortsetzung) Ganz Verblüfft nahm ich das Papier: Ta stand in tadellosem Französisch: „Tiese Steine sind Jmita- äon, ich gebe sie deshalb zurück. Ich würde aber doch unpfehlen, die Benützung solchen Schmucks durch Ihre Lanien zu vermeiden. Es gibt auch Kenner, die sofort auch die vorzüglichste Nachahmung von echten Steinen zu anterscheiden wissen, und es würde Ihrem Renommee sicher nicht förderlich sein, wenn sich das Gerede ver- vreitetc, die Gemahlin und die Tochter des Ton Gonzalez tragen unechte Tiamanten. Wegen der Unruhe, die Zhnen das zeitweise Verschwinden der Pretiosen berei tet hat, brauche ich mich wohl nicht zu entschuldigen, - venn der Wert dieser Nachahmung ist nicht so groß, daß Zhre Erregung sehr tief gewesen sein wird." Ich hatte gelesen und sah den Ton an: Der fischte mehr als er sprach: „Ter Bandit hat recht, die Juwelen sind Imitation, aber sie sind so vorzüglich, vatz nur allererste Fachleute sie als unecht erkennen können. Ich habe sie absichtlich für meine Tamen zu Vieser Reise bestimmt, um allen Eventualitäten vor zubeugen, die durch Diebstahl, Verlorengehen oder sonst wie entstehen können." „Aber ich habe selbstverständlich vorausgesetzt, daß meine Frau und meine Tochter nichts davon erfahren würden, denn niemals würden diese unechte Juwelen getragen haben. Und jetzt bringt dieser Gauner den Schmuck zurück und stellte ihn so zur Schau, daß meine Damen die Zuschrift haben lesen »Nüssen. Lieber hätte der Mensch glkes behalten sollen, dann hätte ich nicht solche Szene erlebt, wie sie mir von den Tamen jetzt bereitet ist, die glauben, alle Welt spräche schon davon, vaß sie falschen Schmuck tragen. Ter Poltzeidirektor konnte ein Lachen nicht unter drücken, in das schließlich auch der Hotelbesitzer mit einstimmte. ,Zch muß gestehen", sagte der hohe Beamte, „das ist ein Tieb, dessen Bekanntschaft ich wohl machen möchte. Ein raffinierter Spitzbube, ein au gezeichneter Sachverständiger und schließlich auch ein Gentleman, der sich in nicht übler Weise mit dem, den er be stohlen hatte, auseinandersetzt. Aber nun wollen wir die wichtigen Punkte einzeln durchgehen. Ich bitte also um Ihre Antwort. Sie haben die Ueberzeugung, daß der Täter identisch mit dem ist, welcher die früheren Diebstähle in Ihrem Hause verübt hat?" „Davon bin ich fest überzeugt. Der Dieb ist immer dreister geworden, er kennt also die Zimmer-Gelegen heiten ganz genau. Und das ist doch nur möglich, wenn er wiederholt im Hause anwesend gewesen ist." „Tas muß man annehmen", versetzte Herr von Fernheim. „Und da Cie zu diesem Schlüsse schon selbst gekommen sind, so haben Sie wohl bereits aus Zhrem Fremdenbuch festgestellt, welche verdächtigen Per sonen zur Zeit der vvrgekommenen Diebstähle stets bei Zhnen anwesend waren. Tie Feststellung würde sich wesentlich erleichtern, wenn Sie mir sagen wollten, wer von Ihren Gästen nach diesem Erlebnis Ihr Haus verlassen hat, plötzlich abgereist ist." Herr Allmers fuhr sich wieer aufgeregt über seine Stirn. „Tas ist es ja, niemand ist abgereist, und ver- " vächtige Personen vermag ich unter denjenigen, die an ven TiebstahlStageu bei mir wohnten, beim besten Willen nicht zu finden." „Vier Augen sehen mehr als zwei", suchte ihn ver Polizeidirektor zu beruhigen. „Wenn Sie sich die betreffenden Namen, notiert haben, so teilen Sie mir vieselben mit. Wir werden ja dann weiter sehen " „Es wird auch Ihnen nichts helfen. Herr Poli seidirektor", sagte der ratlose Mann mit geärgertem stachen. Und dann verlas er von einem Zettel die Kamen mehrerer Negierungsmitglicder und Abgeord neten, von Angehörigen der hohen Finanz und der Sportswelt und von Großindustriellen. „Tas sind Ule!" „Ta ist allerdings jeder Verdacht von vornherein nlSgeschlosfen", gab der Chef der Kriminalpolizei zu. ,Es bleibt höchstens die Frage übrig, ob Ihnen diese Herrschaften sämtlich persönlich bekannt waren, so daß eder Mißbrauch mit ihren Namen vollkommen aus geschlossen ist?" ,Hch kenne alle diese Herren Persönlich, ich besitze >och wohl auch so viel Menschenkenntnis, um sofort M entdecken, wenn sich ein Hochstapler unter der Maske Üner solchen Persönlichkeit stnschmuggeln wollte", ver- etzte der Hotelbesitzer etwas empfindlich. „Tann würden wir festzustellen haben, wer die Zimmer in der Nähe derjenigen Gemächer inne gehabt -at, in welchen gestohlen ist." „Auch das ist resultatloses Bemühen" antwortete Allmers, „es waren alles hochachtbare Herren. Ich -abe bei jedem einzelnen Nanien reiflich nachgedacht, aber ich muß sagen, daß es mir auch hier unmöglich ist, einen Verdacht laut werden zu lassen. Ich würde den Herrschaften das bitterste Unrecht tun, wenn ich lte auck nur in Gedanken beschuldigen wollte." _ ! Ter PoltzeidtreNor erhob sich und straffte mtt einer energischen Bewegung seine hohe und schlanke Gestatt. .Mein lieber H«r Allmers« so kommen wir nicht weiter. Sie spielen de» Verteidiger, wo Ihnen die Rolle des Ankläger» zuMtt. Gestohlen ist bet Ihnen, und da diese Tatsache feststeht, so mutz auch einer Ihrer Gäste der SchulplAe sein, wenn der Täter nicht unter Ihrem Personal z» suchen ist. Haben Sie nicht darüber nachgedacht?" l „Tarüber Zu allererst", erwiderte Allmers be drückt, „aber alle Angestellten sind so genau kontrol liert, datz sie kein« freie Zelt zur Ausführung «ine» Verbrechens behalten»" ,Mun, das werden wir an Ort und Stelle noch zu prüfen haben. Tann muß ich Sie darauf aufmerksam machen, datz Ihre Erwägungen augenscheinlich einseitig gewesen strid. Wer sagt Ihnen denn, datz der Titeo j nicht eine Diebin gewesen sein kann?" Herr Allmers war eine Minute sprachlos. Tann! ' sagte er sehr empfindlich: „Tie Damen, welche das Hotel zur Eisernen Krone als Gäste begrüßen zu können' die Ehre gehabt hat, sind Ladies. Ich kann daran nicht rütteln lassen." Ter erfahrene Beamte lächelte. ,Zch will daran auch nicht rütteln, bis das Gegenteil bewiesen ist. Aber' weiter! Welches Zimmer hatte der Brasilianer inne, dem jetzt diese seltsame Geschichte mtt dem Kollier' passiert ist?" ,-ES sind die Appartement», die zu Nummer 20 gehören. Salon, zwei Schlafzimmer, Ankleidezimmer und Bad. ES sind die Raume, die den schönen west lichen Balkon in der ersten Etage haben." ,-Gutl Und wer wohnt in Zimmer Nummer 19?" „Ter Herr Baron Hellberg. Er bewohnt mein- Haus öfter. Er ist SportSmann, sehr wohlhabend, wie ich annehmen mutz, und domiziliertes viel ich weiß> in Wiesbaden. Ein liebenswürdiger Gentleman, der, als er zufällig einige Worte meiner Unterredung mtt Ton Gonzalez guffing, mir den Rat gab, mich sofort an die Polizei zu wenden." ,/Haben Sie sonst mtt Gästen Ihres Hause» über, diesen Fall gesprochen?" „Nein. Und ich würde auch dem Herrn Baron Hellberg nichts anvertraut haben, wenn er nicht, wie ich schon gesagt habe, zufälljg etwas von dem GeMäch mit Ton Gonzalez gehört hätte. Da schenkte ich shm denn reinen Wein ein." ,Hml Ter Herr kommt also öfter zu Ihnen. Hat er besondere Gewohnheiten oder Wünsche?'' „Mir ist nichts ausgefallen", antwortete oer Hotel besitzer. „Er meldet sich stets vorher an und bittet dann, ihm Nummer 19 zu reservieren. Aber däs ist nicht auffällig. Nummer 19 ist stets sehr begehrt. ES ist das westliche Eckzimmer des Hauses, hat den Aus blick nach den beiden Straßen, die mein Grundstück begrenzen und ist für einen einzelnen Herrn nicht besser zu wünschen." > _ - .Mut. Und wer wohnt in Nummer 21?" ' Herr Allmers erstarb förmlich in Hochachtung Del seiner Antwort. „Tas Zimmer 21 hat der Herr Bi- confte von Tvmines aus Brüssel inne. Es gehört zu weinen allerersten Räumen und ist für große Herren mit Dienerschaft bestimmt. Es sind vier Gelasse. Dör Vi comte ist der Sohn eines der reichsten belgischen Groß grundbesitzer und Industriellen. Er interessiert sich besonders für die Künste, Musik und Theater. Aber mein Gott", schloß er, als sich der Polizeidirektor eifrig Notizen gemacht hatte, „Sie denken doch nicht etwa. . ." „Nichts, nichts", schnitt Herr von Fernheim seinem Gaste das Wort ab und klopfte ihm aus die Schulter. „Seien Sie nur ganz ruhig, ich stelle Sie nicht bloß. Und damit die Untersuchung gar nicht weiter auffällt, werde ich heute Nachmittag um 4 Uhr bei Ihnen sein. Es findet dann das große Rennen statt, das Wohl alle Gäste Ihres Hauses nach dein grünen Rasen locken wird. Wir sind dann ganz ungestört. Aber sprech«» Sie mit niemandem darüber. Und hoffen wir au? ! einen Erfolg." ' . i ,Herr Vollhardt", ries der Leiter der Kriminal polizei, als sich die Haupttür des Zimmers hinter dem ? Hotelbesitzer geschlossen halte. Aus einer Seitentür, ;dte nur angelehnt gewesen war, trat ein etwa dreißig- ;jähriger Mann herein. Er trug ein Lorgnon nng hatte ein stilles, bescheidenes Gesicht. Er sah fast aus )wie ein Pädagoge. Es war der Kriminalkommissar unt 'Sekrxtär des Herrn von Fernheim, der die Tüchtig, !keit dieses jungen Beamten bei wichtigen Aufgaben i erprobt und deshalb sein Avancement gefördert Haitis „Sie befehlen, Herr Polizeidirektor?" fragte or mtt einer angenehmen und verbindlichen Stimme, di« bei nahe etwas Musikalisches halte. „Sie haben mein Gespräch mit Herrn Allm-rS genau verfolgt, Herr Vollhardt?" . „Ich habe jede Frage und Antwort stenogra phiert," erwiderte der junge Kommissar. „ES ist be dauerlich, daß der Herr so lange gewartet hatte, bis er sich an die Polizei wandte. Vielleicht ergibt aber doch eine Lokalbesichtigung Anhaltspunkte." „Tas hoffe auch ich, Sie nnd Herr Krimtnalinspek- tor Brandt sollen mich heute Nachmittag begleiten. Aber nun die Hauptsache. Wenn ich mich nicht irre, gibt es im Osten eine Gutsbesitzerfamilie von Hellberg. Bitte, sehen Sie doch einmal im Gothaer Taschenbuch nach." Vollhardt kam diesem Beseh! schleunigst nach. „ES ist so, Herr Polizeidirektor. Baron von Hellberg auf Hellberg. Verheiratet. Vier Kinder. 46 Iahte. Und dann eine Nebenlinie: Varon Karl von Hellberg. Alter 36 Jahre. Wohnsitz nnbestimmt, lebt meist Im Aus lande/ . , , „Und sein Beruf?" : „Ist nicht angegeben." „Hm! Und nun dieser Vicomte von Tvmines? Ist Ihnen über diesen Herrn etwas Näheres zufällig bekannt?" Ter Sekretär lächelte fein. „Die äußeren Angaben, di« Herr Allmers machte, sind zutreffend. Ick kann! aber noch mit ergänzenden Tetails dienen. Der Vicomte hat als Zeuge in dem Prozeß der Tänzerin Marton.' T«lwbella in Brüssel eine Rolle a-kviett." Hochetzung folgt