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Der Erfurter Ei enbahnerkonflikt , Solidarität vcS CisenbahncrvcrHand«S für Erfurt. Die Vorgänge in Erfurt, wo, wie berichtet, unter Führung eines GüterboLenarbeiterS Kühn der Muni« rionStransPort eines französischen Poloniazuges ver» brannt worden Ivar, haben, wie vorauszusehen war, auch den Vcrbandstag des deutschen Eisenbahnerver- baudeö in Dresden beschäftigt. Zunächst wurde folgen des Telegramm aus Erfurt verlesen: „Kühn verhaftet; Demonstration vor Amtsgericht erfolglos. Ersuche Ber- bandötag, sofort energisch dazu Stellung zu nehmen." An ierdcm war eine Abordnung ans Erftirt erschienen, uni der Versammlung persönlich die Vorgänge zu schil dern. Aus der Versammlung wurde darauf eine Kom mission gewählt, die die Deputation anhören und dem Plenum Bericht erstatten soll. Zu dieser Angelegenheit wurde ferner eine Entschliessung des Vorstandes ver lesen, die folgenderinatze» lautet: „Die ausserordentliche Generalversammlung des Deut schen Etsenbnhner-VerdandeS verurteilt auf das entschic- denste die Entlassung der Kollegen, die nur im Sinne des internationalen GemcrkschaftsbeschlusseS hinsichtlich der Kontrolle der Transporte gehandelt haben. Kommt die ncniralitätsbrüchigc Regierung der Forderung nicht nach, so werde« die Eisenbahner ihre Solidarität mit den Entlassenen durch alle zwcNvicnlichcn Mittel zum A»S° drmt bringe» und den Kanins, der ihnen vom Minister du-ch seine Haltung ans^epvuusteu wurde, aufnehmen." Schlietzlich war nock in ^ringii^ilSantrag clw gegangen, in dem es heisst: ..Tie lSem'r,Urtrsamml!N'5 beantragt sic Kontroll kommissionen, dass sie sic Ncbcrn ackn'M des Verkehrs «ach wie vor nach scu Rt-Ytcin'cu scs intcrnationalen Gewerkschaft:bnudes vornehnicu. und die Richtlinien der ReichSrcgicrnng nur ancrkeunen, soweit sie sich mit ersteren Ri<t t inie» vc-tcu." Die Beschlntzsaisnng hierüber wurde anSgesetzt. An- j hließend erstattete S t ü b e l - Elberfeld den Bericht! der „Wirtschaftslage und RsichNohntarif". Darin hob er das Defizit der Eisenbahnen auf die Kriegs- häden und erhob schwere Angriffe gegen die zustän- igen Regierungsstellen. Er führte die Schließung der itsenbalniwerkstätten darauf zurück, daß Negierungs- ; eiter Aktionäre von pricateil Maschinenfabriken seien. Schließlich verlangte er. daß dis beiden neuen Ver» «ndsvoriirenden ''eine Paria .entSmnndate ansüben ollten, da der Verband lediglich wirtschaftliche und keine »Mischen Ziele verfolge. Am GonS. Der V-rtrancusbrnch gegen Den^chlanv. Die Verick isbung der Genfer Konferenz hat in kngland großes Bssr- udsn ausgelöst. Selbst die Re- sterungspresse kann sich nicht enthalten, ihr großes bedauern darüber ans',»sprechen, daß zu den Konzes» koneu Italiens an Frankreich auch die Aufopfe rung der Konferenz von Genf gehört. „Daily News" sagen, soweit bekannt sei, hätten Großbritannien und Italien die Genfer Konfe renz gewünscht, und Deutschland, das an der Kon- ierenz teilnehmen sollte, bezeichne ihre Preisgabe mit Üner gewissen Berechtigung als Vertrauensbruch. Kens sei dazu bestimmt gewesen, die Fortsetzung der Konferenz von Spaa zu bilden; die Schadenersatzfrage lei der Hauptpunkt bei der Konferenz von Spaa gewesen, »nd die Deutschen hätten dem Ersuchen der Alliierten femäß ihre eigenen Pläne für die Schadenersatzzahlun- jen vorgcbracht, wegen Zeitmangel seien diese Pläne »lcht erörtert worden, und die Konferenz von Genf sei ausdrücklich angesetzt worden, um sich mit dieser Frage M befassen. Zu gleicher Zeit hätten die Alliierten ten Völkerbund ersucht, seine internationale Fi- »anzkonferenz in Brüssel zu vertagen, und versprachen, »aß dem Völkerbunde noch vor dem 15. September >920 ausführliche Mitteilungen über die Regelung der Lchadenersatzfvrderungen unterbreitet werden würden. Kieses Versprechen könne jetzt nicht gehalten werden, kste Brüsseler Konferenz müsse setzt zufammentreten, ^ne die versprochenen Unterlagen zu erhalten. Konferenz VNNcrand—Llohd George in Biarritz? Die Antwort Llohd Georges auf den französisch- tekgischen Vorschlag, die Lösung der finanziellen Pro- kkme der Wiedergutmachungskommission anzuver trauen, ist noch nicht an Millerand erfolgt. Aller Vor- »uSsicht nach werden die beiden Staatsmänner die An- zelegenheit in einer neuen Konferenz besprechen. Wie »er Berichterstatter des Pariser „Erzelsior" aus Aix- ieS-Bains meldet, werden demnächst unmittelbare Unter haltungen zwischen dem Quai d'Orsay und dem Bot schafter Englands in Frankreich anfangen, um sobald »W möglich mit dem Kabinett Lloyd George eine Zu- tammenrunft der beiden Premierminister zu organi sieren. Wenn man einer halbamtlichen Indiskretion klauben darf, so ist die Stadt, wo sich in etwa 14 ragen die beiden Staatsmänner treffen werden, in kondon schon vorgeschlagen worden, und zwar soll dies Kiarritz sein. Es ist möglich, daß Lloyd George »iese Wahl annehmen wird. Deutschland fall zur Br»»» ker Konferenz zngclassen werden. Havas berichtet aus London, daß. an der Brüsseler Konferenz am 24. September alle Staaten einschließ lich der Vereinigten Staaten durch je drei Delegierte »ertretcn sein werden Deutschland, Oesterreich »nd Bulgarien w erdeneingeladen, Delegierte »u entsenden, die aber nur beratende Stimme haben sollen. Auch die übr'gen Teilnehmer der Konferenz wer den nur „beraten", denn Beschlüsse sollen erst auf der 'water siattfindcuden Genfer Konferenz gefaßt werden. Ls ist daher nicht ganz verständlich, was die Bemer kung ver französischen Telegraphenagevtur, die Deut- Ichen sollen in Brüssel „nur beratende Stimme" haben, »«nagen soll Man benutzt eben in Paris jede Gelegen heit, Dent-chlavd stets von neuem vor den Augen der zanzen Welt zu demütigen Politische Rundschau. — Berlin, den 16. September 1920. - Ter deutsche Geschäftsträger in London, Gesandter El a m e r. ist zum außerordentlichen und bevollmächtigten Voychafter ernannt worden. — Der Reichöernährungsminister Dr. Hermes hat NÄ mit der Tochter des Herrn Dr. Ing. Otto Schaller. Direktor der Julius Pintsch A.-G., aus Südende-Berlin, verheiratet., — Der schweizerische Bundespräsident Moria unv ver mischt Gesandte Müller haben ciu > ar.oolge- Ueberein- nimeu betr. den Luftverkehr zwischen bec Schmetz und eutschland unterzeichnet. — Frithjof Nansen ist in Kowno eingetroffe», um lt der litauischen Negierung über den DurchlranSport utscher und russischer Kriegsgefangenen zu verhandeln. — Der R e i ch S p a r te i t a g der Deutschen Volks» artet findet in diesem Jahre in Nürnberg statt. — Der italienische Kreuzer „Feruggio" ist, von Kopen- igen kommend, tu den Kieler Hase» eingeMafeu. Der reuzer wechselte mit dem deutschen Wachtschisf Salut. — In der Preußischen Lundesversanunlung ist ein kntschnativualer Antrag aus Vertagung der Bildung der tadtgemeinde Bertin eingegangen. * :: Zwanzig Prozent im Rückstände mit den Koh» mlicscrnugeu an di« Entente. Seil dem 1. Septem- er ist die deutsche Kohlenlieferung au die Entente m fast 20 Prozent hinter den Spaaer Verpflicht««» en zurückgeblieben. Die Ententekommisston in Berlin at, wie die .Lerner Zeitung" meldet, an den Alliter mrat Mitteilungen über die kommunistische Agitation in Nuhrrevier gegen die Ausführung des Abkommens on Spaa gemacht. Sie betonte dabei besonders, daß ie deutsche Regierung keine Maßnahmen gegen diese lgitation ergriffen habe, und daß diese Haltung die krfüllung des KohleuabkommenS ernstlich gefährde. Kon zuständiger Seite wird dazu erklärt, daß ebenso »ie im August auch im laufenden Monat bisher die tohlenlieferungen an den Verband aus dem Nuhrkoh- mbezirk im vollen Umfang durch geführt sind, die obige Meldung ist vollständig unzutreffend; im degenteil, die vereinbarte Tonnenzahl ist vollständig geliefert worden. In einen Rückstand geraten sind ledig- lch die oberschlesischcn Kohlenlieferungen an Italien «folge der dortigen Unruhen. :: Reue sranzösi chc Schade,iscrsatanspi'üchc. Der kartser „Temps" meldet: Dec französische Botschafter at im Auswärtigen Amt in Berlin einen neuen Protest «hoben gegen die gewaltsame Verhinderung der Durch- ahrt von Munitionsschiffen durch den Kie» er Kanal, wie sie von feiten der ArbeitergewerL- chaften durchgeführt worden ist. Diese Handlung ver- ioße gegen den Versailler Vertrag. Die Pariser Vot-- hafterkonferenz wird sich mit der Stellung von Scha denersatzansprüchen zu befassen haben. — Die franzosen scheinen sich also wirklich auf den Standpunkt u stellen, daß die deutschen Flutzlüufe „Freigebiet" eien, auf das die deutschen Neutralitätsverordnungen eine Wirksamkeit haben. Ein längerer Artikel der Deutschen Allgemeinen Zeitung" weist aus dem Ver- ailler Diktat die volle Berechtigung Deutschlands nach, mch den Nordostseekanal neutral zu erhalte». :: Tic mangelhafte Ablieferung scs Brotgetreides «eranlaßt die beiden Rechtsparteien, erneut einen Auf- mf an die Landwirtschaft zu richte» mit der dringenden sitte, unbekümmert um alle Schwierigkeiten in den mchsten Wochen den Ausdrusch von Brotgetreide zu ördern und die auSgsdroscheneu Mengen zur Ablie- erung zu bringen. Gleichzeitig wende» sie sich an äe Landwirts und Landwirtsfcaueii mit dem drin- icnden Appell, kein Brotgetreide zu verfüttern und lichts an Schieber und Wucherer abzugeben. Es sei Sflicht aller Landwirte, ihrerseits dafür zu sorgen, aß unter allen Umständen durch entsprechende An- ieferung von Brotgetreide die Brotv^rsorgung für die lächsten Monats gesichert und eine gewisse Vrvtreserve ür vorkommende Fälle vorhanden sei. :: Noch keine Milchkühe unterwegs. In der Presse st die Nachricht verbreitet, daß ein Transport der von lmerika gestifteten 2500 Milchkühe bereits nach Deutsch- and unterwegs sei. Wie die „P. P. N." hören, ist an einer der in Frage kommenden Stellen eine derartige Nachricht eingegangen. Der erste Transport wird vor- urssichtlich erst Anfang Oktober abgehen können. :: Einen Vorschlag zur Vermeidung von Steucrhin- «rzichungcn hat der sozialistische Landtagsabgeordnete mng in der hessischen Kammer gemacht. Hiernach oll die hessischen Regierung bei der Reichsregierung erlangen, daß sofort andere Zahlungsmittel jeschaffen und das bisherige Geld eingezo- ,en wird. Nicht abgelieferte Gelder sollen für werl ös erklärt werden, auch das deutsche Geld im Auslande. )er Antrag bezweckt, die Kriegsgewinnler, Schieber md Wucherer zur Besteuerung heranzuziehen, da, wie ne begründend gesagt wird, die meisten ihr Geld ins kusland verschleppt oder zu Hause verschlossen hielten. :: Ter Verkauf der deutschen Handelsschiffe wird »emnächst in London beginnen. Es handelt sich um :twa zwei Millionen Tonnen Schiffsraum, 42 Passa- sterdampfcr und 106 Frachtschiffe, die Deutschland an England abliefern mußte. Es befinden sich darunter >ie stolzesten Schiffsbauten, die Deutschland vor dem kriege aufzuwcisen hatte. Wie englische Blätter be lichten, befindet sich unter d.-n zum Verkauf gestellten schiffen auch der 52 060 Tonnsu-Tamvfer „Bismarck", >as größte Schiff der Welt. Daneben werden »och »er „Imperator", „Kaiserin Augusta Viktoria", „Bre ien" u. a. genannt. Sofort nach der erste» Ankünd - ung des Verkaufs ist der SchadenscfaZvmmission eins nmenge von Angeboten gemacht worden. , :: Korfanty mahnt zur Ruhe. Die Gerüchte über Ine» neuen bevorstehenden Polenputsch veranlassen iorsanty in seiner Eigenschaft als Leiter des pvl»i- hen Abstimmungskommissariats in einem längeren iufruf „An die Bevölkerung Oberschlesiens" zur Ruhe a mahnen. Er behauptet darin, daß in Oberschlesien hon längst Ruhs eingekehrt wäre, wenn nicht die all- eutschsn 'Machenschaften dem entgsgenarbeiteten. Jnter- ssant ist in seinem Aufruf zur Ruhe und Ordnung esonders die Aufforderung an die Polnische Bevölke- ung, gegen die italienischen Vesatzu ngstr'up - en keine feindselige Haltung einzunehmen. Korfanty eschuldigt die deutsche Propaganda. einem GeaensaU Wischen De« IWWMHAr iM'MntzoMchint VWMnW ruppsn konstruiert Md Ne ME««* a« dftFLtnde er Polen, hinge stellt M haben. Korfanty erinnert an ie Freundschaft Italiens mit Polen und die gemein» »ins Geschichte beider Völker. Zum Schluß fordert er ine mvglich st rasche Volksabstimmung. Denn .sie soll formell den Stand der Dinge in Oberschlesten bekräftigen, daß Oberschlesien Polnisches Land ist (!), lnd geistig und moralisch bereits einen Teil der freien Volksrepublik Polen bildet". - Der Ausfall der Ab» iiminnng dürfte Herrn Korfanty doch eines anderen Llehren. :: Für die Bekenntnisschule. Der Vertretertag der otholiscyen Verbände Deutschlands in Würzburg hat eine Beratungen in nicht öffentlicher Sitzung fortgesetzt. Gegenstand der Verhandlungen bildete» die i»»eren md äußere» Missio»Ssrage» sowie das Problem der KekenntttiLschule. Jin Anschluß daran fand eine Son- 'ertagung der Vorstände der katholische» Schulorgaiiisa- ionen Bayerns statt, in der der Zusammenschluß der atholischeu Eltsrnvereinigmigen Bayerns erfolgte. Ge genüber den Beschlüssen der Reichsschulkonferenz führte er Referent Dr. Lurz-München auS: Es heiße auf «r Hut zu sein. Die Erziehungsberechtigten müßten ich zusammenschließen zur Abwehr der gegen die Be- enntnisschnle gerichteten Angriffe. Die Simultanschule ! ei grundsätzlich zurückzuweisen. Wenn ein Lehrer das lnglück habe, seinen Glauben zu verlieren, so habe er einen Platz mehr in der katholischen Bekenntnisschule, klternrecht breche Schulrecht und StaatSrecht. Als letz- es Mittel könne der Schulstreik der katholischen Eltern ogar zu einer Pflicht werden. Von Interesse ist die Mitteilung des Geh. Rat. Abg. Marx, daß das keich sschulgesetz im Oktober dem Reichstag zu gehen unv schon am 1. Januar Gesetz werden soll. :: Tie „Orgssch" bestöhle». In den Geschästsräu- nen des eben vom Polizeipräsidenten aufgelösten Zungdeutschen Ordens", der hessischen Landesabteilung >er „Orgesch", ist ein Einbruch verübt worden. Es onrden angeblich nur Akten gestohlen, die sich auf das ßerbot und den dagegen erhobenen Einspruch beziehen, ind es wird daher behauptet, es handele sich uni ein kerbrechen aus politischen Motiven. :: Tic zerrüttete Finanzlage Preußens und die kanierung des Finanzwesens wird in einer Denkschrift i Gehandelt, die der Preußischen Landcsversammlung bei j hrem Zusammentritt vvigelegt wird. Diese Denkschrift - uthält aber keine bestimmten Stcnerprojefte. Erst mrch Verhandlungcu mit den Parteien soll die Grund- age für neue Stsnsrgc'sys geschaffen werden. Das ftnanzministerinm sei der An.ckcht, Laß die Steuer rage noch unbedingt vor den Neuwahlen zu er- edigen ist, da die Besoldungsgesetze zu einem Teile chne Deckung sind. Rundschau üu Auslände. ! Der deutsche Gesandte in Warschau teilt mit, dis pol- lische Regierung habe sich in der Frage der Rückführung «r Soldauer Flüchtlinge zu Verhandlungen au )rt und Stelle bereit erklärt. ? Nach einer Ilownower Meldung wäre der Waffen- tillstand zwischen Polen nnd Litauen in Kraft ^treten. L Nach einer Meldung der „Daily Mail" aus Kalkutta narschicren bolschewistische Truppen, die in Brchara ein- jedrungen sind, gegen Afhagnistan. Afghanische Trup» >en sind gegen sie anögcsandt worden. * Das belgisch-irauzöiijchc Miljtnrnl'lommon notisizicrch Der belgische Botschafter i» Paris hat dem Generab sekretär des Ministeriums des Aenßcrn den Abschluß des Militärabkommens notifiziert, das durch die Gene« ralstäbe von Belgien und Frankreich cuisgearbeitel wurde. Durch das Abkommen wird Belgien militä risch den Franzosen vollkommen untergeordnet. Verschärfung dcs italienische» ArbciterkonflMs. Die Aussichten auf eine Verständigung in der Ms tallindustrie haben sich entschieden vs' ' ' ' - zwm verhandeln noch die Metallindustriette» über die gefov derte Einführung von Betriebsräten. Inzwischen ha ben die Industriellen aller Zweige eine Tagesordnung beschlossen, in welcher die Regierung wegen des aus- gebliebenen Schutzes der Fabriken heftig angegriffen und die Metallindustrie zum äußersten Widerstand auß gefordert wird. Auch die Ingenieure haben beschlossen, erst nach Aufhörung der Besetzung der Fabriken dli Arbeit wieder aufzunehmen. ! Di« schwcdi?ch«n ReichstagÄvahle». ' Das Ergebnis der schwedischen Reichstagswahl« liegt bis jetzt von 16 von 56 Wahlkreisen vor. Libe. rale und Sozialdemokraten haben genau wie in Däne, mark starke Verluste erlitten. Die Konservativen erhielt ten 16 Mandate (6 Gewinne, 1 Verlust), die Bauern, organisation 8 Mandate (Gewinn 2), Liberale 12 (Ge, winn 2, Verlust 4) und die Sozialdemokraten 27 (Bev lust 6). Die Liberalen büßten nach dem bisher vov liegenden Ergebnis 13 616 Stimmen ein, die Sozial demokraten 11 379 gegenüber den Wahlen von 1917 Ein Wintcrfcldzng ver Russen. Nach den in Helsingfors vorliegenden Nachrichtei aus Rußland ist Trotzki ini Begriff, einen Winterfeldzm großen Stiles gegen die Polen einzuleiten. Er stelu neue Heere an der Beresina und am oberen Dnjepr aus Trotzn hält sich zurzeit auf litauischem Gebiet auf Er kam am Sonntag in der von den Bolschewisten bo setzten Stadt Lida an. Man ist der Ansicht, daß seii Besuch an der Front mit der geplanten neuen Offen sive gegen Polen zusammenhängt. Polen: Reue Gegenoffensive der Russen? ; Die Pariser Ausgabe der „Chicago Tribune" veröffeut- icht einen angeblich aus Moskau aufgefangeuen drahtlosen Bericht. Danach soll die neue russische Offensive gegen Solen begonnen haben und die polnische Armee sich ms Brest-Litowsk zurückgezogen haben. Die Rote Slrmee soll bereits Kusnlza und verschiedene andere Städte südivestlich ,on Grodno besetzt haben. Die polnischen Angriffe in «r Gegend von Opalln sollen verettelt sein. Der russische Heeresbericht vom 13. September «bends neidet:. In der Gegend 22 Werst südöstlich von «rod»o