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Hochschulspiegel
- Bandzählung
- 1975
- Erscheinungsdatum
- 1975
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- A 812
- Vorlage
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770833978-197500008
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- http://digital.slub-dresden.de/id1770833978-19750000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770833978-19750000
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Projekt: Bestände der Universitätsbibliothek Chemnitz
- Saxonica
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
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- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
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-
Zeitschrift
Hochschulspiegel
-
Band
Band 1975
-
- Ausgabe Nr. 1, 07.01.1975 1
- Ausgabe Nr. 2, 28.01.1975 1
- Ausgabe Nr. 3, 11.02.1975 1
- Ausgabe Nr. 4, 10.03.1975 1
- Ausgabe Nr. 5, 18.03.1975 1
- Ausgabe Nr. 6, 09.04.1975 1
- Ausgabe Nr. 7, 23.04.1975 1
- Ausgabe Nr. 8, Mai 1975 1
- Ausgabe Nr. 9, 22.05.1975 1
- Ausgabe Nr. 10, 05.06.1975 1
- Ausgabe Nr. 11/12, 07.07.1975 1
- Ausgabe Nr. 13, 30.07.1975 1
- Ausgabe Nr. 14, 08.08.1975 1
- Ausgabe Nr. 15/16, 25.08.1975 1
- Ausgabe Nr. 17, 04.09.1975 1
- Ausgabe Nr. 18, 18.09.1975 1
- Ausgabe Nr. 19, 15.10.1975 1
- Ausgabe Nr. 20, 07.11.1975 1
- Ausgabe Nr. 21, 13.11.1975 1
- Ausgabe Nr. 22, 24.11.1975 1
- Ausgabe Nr. 23/24, 15.12.1975 1
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Band
Band 1975
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- Hochschulspiegel
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STUDENTENSOMMER 1975 „HOCHSCHULSPIEGEL“ / SEITE 5 „Aus der Chtonik der 69)- StndentenGriqaden Das ist eigentlich das Wertvolle ... Von Genossen Klaus Müller Genosse Klaus Müller ist Absol vent unserer Hochschule in der Fachrichtung „Betriebsanlagen“. Von 1966 bis 1911 war er Sekretär der FD J-Hochschul!citung. Genosse Müller leitete die erste FDJ-Studentcnbrigadc unserer Hoch schule „Dahlen 67" und die Brigade „Nowosibirsk 71“. Seit 1972 ist er als politischer Mitarbeiter der Bezirks leitung Karl-Marx-Stadt der SED tätig. Dem aufmerksamen Betrachter unserer Brigadechronik wird nicht entgehen, daß von den Anfängen des FDJ-Studentenbrigadeeinsatzes an der Technischen. Hochschule nicht sehr viel zu finden ist. Nicht einmal die Geburtsurkunde! Als solche möchte ich das Schrei ben der FDJ-Bezirksleitung bezeich nen, das mir als Sekretär dec FDJ- Hochschulleitung im Frühjahr 1967 auf dem Schreibtisch lag. Diesem Schreiben erging es zunächst nicht anders wie ähnlichen Dingen, denen man wenig Bedeutung beimißt, weil der Termin der Realisierung Monate später liegt. Man hatte ja schließlich auch noch andere Sorgen. Und überhaupt! FDJ- Studentenbrigade? 20 Mann? Das lohnt ja nicht einmal, in der Leitung beraten zu werden. Das bekommen wir schon hin! So tat sich zunächst bis kurz vor Beginn des Einsatzes ... fast nichts. Und dann war die Sache gar nicht so einfach. 20 Freunde waren zu fin den, die 4 Wochen ihrer Ferien zur Verfügung stelien sollten. Ein Brigadeprogramm und ein Vertrag waren zu . erstellen, wofür es keine Erfahrung gab. Ein Bauleiter wurde aus dem Urlaub geholt, weil er zunächst den Einsatz ebenso un terschätzt hatte wie wir. Es mußte mit den Teilnehmern geklärt wer den. daß wir eigentlich mehr wollten als nur einen Arbeitseinsatz am Bau des Flachkühlhauses in Dahlen, Kreis Oschatz. Der Einsatz wurde ein Erfolg Allein schon deshalb, daß es ein Jahr später Freunde gab, die selbst mit ihren Erfahrungen die Leitung von FDJ-Studentenbrigaden übernehmen konnten. Da war der Bauleiter auch wieder, der uns auf einer anderen Baustelle sehr herzlich empfing und gar nicht mehr gern an seinen ab gebrochenen Urlaub erinnert werden wollte. Wenn heute die FDJ-Studentenbri gaden ein nicht mehr wegzudenken der Begriff sind, wenn sie zur Füh rungsgröße jeder FDJ-Leitung Wur- den, wenn 1975 1100 Teilnehmer er wartet werden, so kann man sich auf jahrelange Erfahrungen stützen. Aber so manches wird sich in je dem Jahr wiederholen: Die notwendige geduldige Überzeugung der Teilnehmer vom Sinn des Einsatzes; eigene und neue Gedanken bei der interessanten und vielseiti gen Gestaltung des Lagerlebens zu entwickeln: sich streiten um einen effektiven Einsatz, wenn sich- unsere Freunde unterfordert fühlen und wenn die Arbeitsorganisation nicht klappt: sich im Blauhemd immer und im mer wieder mit hohen Leistungen die Achtung der Arbeiter auf Bau stellen und in den Betrieben neu er werben ... Und das, so finde ich, ist eigent lich das Wertvolle! FDJ-Studentenbrigaden agitierten im Stadtzentrum Am 11. August 1970 agitierten Freunde der FDJ-Studentenbrigaden im Stadtzentrum von Karl-Marx- Stadt gegen die Aggression der USA in Indochina. In einem kurzen Programm pran gerten Freunde von der Sektion In- iermationsverarbeitung die Massa ¬ ker der Amerikaner in Südvietnam an, und Freunde der Sektion Phy- sik/Elektronische Bauelemente führ ten mit der Bevölkerung Gespräche über die Geschehnisse In Indochina und forderten sie auf. aktive Solida rität zu üben. (Aus „Hochschulspiegel Nr. 17/70) Unvergeßliche Tage Von Genossen Arno Kohlen Am 15, Juli 1970 traten wir, 20 Jugendfreunde unserer Hochschule, die Reise nach Ir kutsk an. Unsere Aufgabe be stand zunächst darin, an der Eisenbahnstrecke Chreptowaja -Ust-Ilimsk Wasserkanäle aus Betonplatten zu bauen. Die Bahnlinie ist ein Jugendob jekt des Komsomol. Sie ist 187 km lang und führt zu dem neuen Kraftwerk an der An gara bei Ust-Ilimsk. Sie dient vorrangig zum Abtransport des dort zu fällenden Holzes. Wir arbeiteten mit Studenten des Polytechnischen Instituts Irkutsk zusammen in der Stu dentenbauabteilung „Drushba— Freundschaft—Nariamdal“, zu der auch mongolische Studen ten gehörten. Der Name der Abteilung sagt ja schon etwas über das Anliegen dieser Bri gade. Die Freundschaft wurde bei uns ganz groß geschrieben. Drei Wochen arbeiteten und lebten wir zusammen, lernten einander kennen und schätzen. So manchen Abend, ja sogar Nächte verbrachten wir ge meinsam am Lagerfeuer. Wir sangen, diskutierten, und ange sichts der vielen schönen Stun den fiel uns dann der Abschied schwer. Auf unserer Reise lernten wir das große Land Lenins und die Gastfreundschaft der sowjetischen Menschen kennen. Mit unserer Reise erfüllten wir gleichzeitig eine Aufgabe unseres Leninaufgebots; wir knüpften viele Freundschafts- bande, die wir hegen und pflegen werden. Mit guten Taten überall, voran zum X. Festival Von Genossen Peter Wolf Die Losung des Pionierauf trages war uns Richtschnur für den Studentensommer 1972. Wir waren in den Pionierla gern unseres Bezirkes einge setzt. Für uns als Lehrerstu denten ist dieser Einsatz be sonders bedeutungsvoll. Einmal absolvieren wir ein obligato risches Praktikum zum Erwerb erziehungspraktischer Fähig keiten, zum anderen erfüllen wir als FDJler unsere Ver pflichtung gegenüber der Pio nierorganisation bei der Som merferiengestaltung, und nicht zuletzt ist der Pionierlagerein satz eine echte Bewährungs- Situation für unser eigenes Gruppenkollektiv. In unserer Brigade sind auch eine ganze Reihe Freunde der Matrikel 72. die Anfang Sep tember ihr Studium an unserer Sektion aufnehmen. Hier ha ben wir eine besondere Ver antwortung. Von unserer Bri gadeleitung wurde rechtzeitig ein Programm für den Einsatz im Pionierlager erarbeitet. Bei der anschließenden Diskussion in der Gruppe ging es haupt sächlich darum, wie wir unter den Bedingungen im Pionier lager ein lebendiges Brigade leben gestalten können. Fast alle unsere Freunde sind als Pioniergruppenleiter eingesetzt. Wir organisierten gemeinsam mit den Pionieren eine Lager olympiade. Unter Anleitung des Lagerklubs bastelte jede Gruppe kleine Gegenstände, die auf einem Vietnambasar verkauft wurden. Heute laufen bereits die letzten Vorbereitun gen auf unser großes Lager fest, das gemeinsam mit den Pionieren gestaltet wird. (Gekürzt aus „Hochschulspie gel“ Nr. 15/72) So fing alles an Von Genossen Erhard Schreiber Liebe Oma! Hier ist was los! an diese geflügelten Worte wird manch einer der 86 Studenten, von denen hier die Rede sein wird, gedacht haben, als er per Telegramm, Eil brief und sogar mit Hilfe von DT 64 die Nachricht erhielt: Du fliegst am kommenden Sonntag nach Ulan-Ba tor. Das war am 3. August 1966. Es wurde nicht gezögert. Sofort began nen wir mit den Vorbereitungen. Am Morgen des 7. August, die Sonne war gerade aufgestanden, be gannen wir unsere Reise, neugierig auf das, was uns erwarten würde. Was hatte man doch in Berlin ge sagt? Ulan-Bator wurde von einem Hochwasser überrascht, und wir fahren nun dorthin, um den mongo lischen Menschen bei der Beseiti gung der entstandenen beträchtli chen Schäden, zu helfen. Ist doch klar. Wenn Freunde in eine mißliche Lage geraten, hilft man ihnen. In diesem Punkt unter schied sich unser Einsatz nicht von anderen solcher Art. Aber da war noch etwas. Sprach Wolfgang, unser Brigadeleiter, nicht von einem Mo dell, das wir darstellten? Dieser Ein satz unter schwierigen Bedingungen soll mithelfen, uns zu sozialistischen Persönlichkeiten zu entwickeln, soll mithelfen, uns zu befähigen, Kollek tive qualifiziert zu leiten. Das klingt schön. Eine klare Vor stellung, wie unsere Arbeit in dem fernen Land die erwünschte Wir kung erreichen sollte, hatte wohl da mals noch keiner. Unsere Erfahrun gen und die der FDJ-Studentenbri- gade Schwedt 66, sagte Wolfgang, sollen für die Durchführung weite ¬ rer Einsätze an Schwerpunkten des sozialistischen Aufbaus verwandt werden. Wir wurden in Ulan-Bator überaus herzlich empfangen. Und wo werden wir arbeiten? Am nächsten Tag setzten uns die mongo lischen Freunde in einen Bus und fuhren uns zu einer Baustelle am Rande der Stadt. Sie sagten: Dies soll eine Berufsschule für unser In dustriekombinat werden. Wenn ihr den Bau übernehmen wollt? — Na türlich wollten wir. Nichts wie ‘ran! Und schon gab es das erste Problem. Wille vorhanden. Können? Von uns 86 Studenten hatten kaum zehn Freunde schon einmal auf einem Bau gearbeitet. Als man die Brigade zusammenstellte, konnte keiner ah nen, daß wir eine Schule bauen wür den. Also begannen wir jetzt zu leh ren und zu lernen. Wir arbeiteten nicht allein auf der Baustelle. Neben dem sowjetischen Kranführer Jura und unserem mon golischen Ingenieur halfen uns Njema, Galja, Prufsuru, Achtungir und die anderen Mädchen und Jun gen, die später in unserer Schule ler nen werden. Unsere Freundschaft begann ei gentlich schon am ersten Tag. In einer Arbeitspause saßen wir bei sammen, schmunzelten über das „Guten Tag“ mit mongolischem Ak zent. Einer sächselte sein erstes „Sam bai nu“, was die Mädchen mit La chen und Beifall quittierten. Als wir am nächsten Tag in einem Ringtur nier nicht nur verloren, hatten wir auch die Sympathie der Jungen ge wonnen. Wir waren nicht mehr die Laien, die den Bau übernommen hatten. Forderte anfangs jeder Nagel fünf zehn Schläge, reichten jetzt drei, um ihn ins Holz verschwinden zu lassen. Als wir begannen, wurden nur we nige' Quadratmeter pro Tag verputzt, jetzt erfüllte auch dieser Polierbe- reich seine Norm. Der Dachstuhl des Hauptgebäudes war fertiggestellt worden. Auf einem Flachbau han tierte man mit Beton, Estrich und Dachpappe. War unser Einsatz ein Erfolg? Als wir Ulan-Bator verließen, war un sere Schule im wesentlichen fertig gestellt, und dank unserer Arbeit konnte der Unterricht ein Jahr frü her beginnen.. Es war nicht immer einfach zu er kennen, was richtig war. Es gab Tage, an denen wir es satt hatten. Doch eine offene, ehrliche Atmo sphäre und das Bemühen aller Freunde, aktiv zur Lösung der an- stehehden Fragen beizutragen, half uns Fehler zu erkennen und zu be seitigen. Schwächen und Schwierig keiten zu überwinden. Am 13. Oktober begann die Heim reise. Obwohl wir uns freuten, wie der nach Hause zu kommen, fiel uns der Abschied nicht leicht. Zehn Wo chen hatten wir nun in Ulan-Bator gelebt, vieles war uns vertraut. Die Stadt und die Menschen, die mongo lische Steppe und der tiefblaue Him mel. Ulan-Bator 66 wird wohl im mer zu den schönsten Erinnerungen unseres Lebens zählen. (Gekürzt aus „Hochschulspiegel“ Nr. 17, 18/66 und Nr. 1, 2/67) Studentensommer 1968 Von Genossen Wolfgang Frotscher Die Einsätze unserer FDJ-Studen tenbrigaden haben besonders die Aufgabe, die jungen Freunde zu Liebe zu ihrer sozialistischen Heimat zu erziehen, ihr klassenmäßiges Den ken weiterzuentwickeln und sie als Verbandsfunktionäre zu qualifizie ren. Es ist eine Auszeichnung für die besten und aktivsten FDJler, daran teilzunehmen. Unsere Brigade in Plauen war beim Erweiterungsbau des VEB Pla- mag eingesetzt, und arbeitete vor al lem im Fertigungsbereich I an der Krananlage des rreiguilagers. Gute Arbeitsleistungen allein machten jedoch noch nicht das We sentliche des Lebens der Brigade aus. Unser Brigadeprogramm ent hielt zahlreiche Veranstaltungen auf gesellschaftlich-politischem, kultu rellem und sportlichem Gebiet. Hier einen Auszug aus unserem Brigade programm: 12. August, 19 Uhr: Selbststudium der Materialien der Dresdner FDJ- Hochschulkonferenz vom April 1968. 13. August, 13 Uhr: Diskussion an läßlich des Jahrestages der Siche rung der Staatsgrenze der DDR mit Angehörigen der Offiziersschule Plauen. 15. August, 16.15 Uhr: Brigadevoll versammlung mit Einschätzung der Erfüllung des Brigadeprogramms, der ökonomischen Aufgaben; Be richte der Arbeitsgruppen. 16. August, 19.30 Uhr: Diskussions abend zu Fragen der Arbeit im Ju gendverband und in den Seminar gruppen. Wir trafen auch mit dem Arbeiter veteranen Anton Haas zusammen. Er berichtete uns vom Leben und Kampf der Interbrigaden, die dem spanischen Volk halfen, Freiheit und Demokratie gegen den Franco-Fa schismus und die internationale Reaktion zu verteidigen. Dieser Abend wurde für alle Jugendfreunde zu einem großen Erlebnis und machte ihnen deutlich, was proleta rische Solidarität vermag. Wie man sieht, es war ständig et was los! Doch wir versuchten, auch über unsere Brigade hinaus wirk sam zu werden. Am 20. August ver anstalteten wir deshalb ein Vietnam meeting. Anläßlich dieser Solidari tätskundgebung wurde eine von uns angeregte Spendenaktion in vielen Plauener Betrieben durchgeführt. Sie erbrachte insgesamt 106 000 Mark. Unsere Brigade überwies 900 Mark auf das Solidaritätskonto. Unsere Brigade hat ihren Ver bandsauftrag und die selbstgestell ten Aufgaben in Ehren erfüllt. Nun sind die Jugendfreunde wie der an der Hochschule. Auf sie war tet viel Arbeit, doch wir sind sicher, daß sie alle die ihnen gestellten Auf-, gaben im Studium und im Jugend-/ verband mit der gleichen Kraft und Entschlossenheit meistern werden, wie in der Brigade. (Gekürzt aus „Hochschulspiegel“ Nr. 12/88) IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIEIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIDIIIIIIIIIIIIMIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIlIIIIIIlilIlIIIl Was mich noch heute mit den FDJ-Studenten brigaden verbindet Von Genossin Gerhild Wagner Genossin Gerhild Wagner arbeitet als Wissenschaftlicher Assistent an der Sektion Wirtschaftswissenschaf ten unserer Hochschule. Von 1968 bis 1971 war sie als Mitglied der FDJ-GOL für die Vorbereitung und Betreuung der FDJ-Studentenbriga den ihrer Sektion verantwortlich. 1971 leitete sic die Brigade „Kiew“. 1972 arbeitete sie als Mitglied der Lagerieitung des 1. Internationalen Sommerlagers „Integration konkret“ unserer Hochschule in Markersbach. Im Jahre 1968 bin ich das erste Mal mit den FDJ-Studentenbrigaden in Berührung gekommen. Seit dieser Zeit habe ich auf die eine oder an dere Art und Weise immer wieder Kontakt zu Studentenbrigaden ge habt. Diese Berührungspunkte wa ren sehr unterschiedlich. Sie reich ten von unverbindlichen Diskussio nen über die unmittelbare politisch- ideologische Vorbereitung bis zur eigenen aktiven Teilnahme an Stu dentenbrigaden. Eindrucksvoll war es für mich, immer wieder zu erle ben, welche Wirkung die Teilnahme an den Brigadeeinsätzen auf einzelne und auf ganze Gruppenkollektive ausübte. Aus der gesamten Palette persönlicher' Erlebnisse mit den FDJ- Studentenbrigaden haben bei mir die Auslandsbrigade „Kiew“ 1971 und das 1. Internationale Sommerlager unserer Hochschule 1972 in Markers bach die stärksten Eindrücke hin terlassen. Gerade aus diesen Einsät zen habe ich viele wertvolle Erfah rungen für die Arbeit mit den Stu denten. für das Verständnis vieler Probleme gewonnen. Auch heute, drei Jahre nach dem 1, Sommerlager, stelle ich fest, daß die Erinnerung daran noch lebendig ist. Meine Ver bundenheit mit den Problemen der FDJ und vor allem mit denen un serer FDJ-Grundorganisation der Sektion resultiert mit aus dieser Gemeinsamkeit der FDJ-Studenten brigaden. Ich möchte hier über Eindrücke aus dem Internationalen Sommerla ger berichten, von denen ich schon oft gesprochen habe, und die nur sehr schwer schriftlich wiederzuge ben sind. Das war die Ausstrahlungskraft der am Lager beteiligten sowjeti schen Brigaden. Wir hatten sie der Kürze halber als die „Moskauer“ und die „Sibirier“ bezeichnet, obwohl sich in beiden Brigaden Vertreter der verschiedensten Unionsrepubli ken befanden. Die Gruppe, der vom Moskauer Institut für Lebensmittel technologie delegierten Komsomol zen, hatte sich vom ersten Tag an schnell ins Lagerleben eingegliedert. Es war eine sehr lebhafte, sehr warmherzige Gruppe, die mit ihrer Freundschaftlichkeit, ihrem Charme und ihrem Witz sehr schnell Kon ¬ takt zu den anderen Lagerteilneh mern fand. Ganz anders die Gruppe vom Nowosibirsker Elektrotechni schen Institut. Mit ihrer Organisiert heit, ihrer übergroßen Disziplin und Ernsthaftigkeit war sie am Anfang vielen unserer FDJ-Studenten fast unheimlich. Die „Sibirier“ traten stets geschlossen auf, hatten zu al len Problemen eine kollektive Mei nung, wurden vorn Brigadier des Einsatzbetriebes wegen ihrer hohen Arbeitsdisziplin und Arbeitsleistun gen gelobt, sie verhielten sich im Lager ruhig und diszipliniert, es gab keine Schwierigkeiten mit ihnen, keine Kritik über sie, kurz, sie wa ren vorbildlich, wie eben ein Vor bild nur sein kann. Aber auf die an deren wirkten sie zunächst noch nicht als Vorbild. Die Wirkung war derart, daß sich die anderen Briga den sagten, diese Vollkommenheit erreichen wir nie. Auch die mit den Komsomolzen aus Nowosibirsk ge meinsam eine Brigade bildenden FDJ-Studenten vertraten diese Mei nung. Das beeinflußte die Wettbe werbsatmosphäre. Wir standen vor einem Problem, denn wir hatten ge merkt, nur mit Diskussionen kamen wir hier nicht weiter. Dabei hatte jede Brigade ein Programm, hatten sich alle vorgenommen, um den Titel „Hervorragendes Brigadekollektiv“ zu kämpfen. Es ist hier nicht der Platz, um die ses Problem bis in die Tiefe auszu- loten. Aber mit seiner Lösung be gann ein Prozeß des Zusammen wachsens und der Kollektivbildung, der nach und nach das gesamte La ger erfaßte und der meiner Mei nung nach zu dem Wesentlichsten für den Erfolg dieses Sommerlagers zählt, ohne daß wir das damals so erkannten und einschätzten. Wann der Funke übersprang, das Beispiel der Komsomolzen zu wir ken begann, läßt sich nicht mit Tag und Stunde bestimmen. Es wurde für uns daran deutlich, daß ohne von uns hineingetragen zu sein, unter den FDJ-Studenten, die zur „Sibi rierbrigade“ gehörten, Auseinander setzungen mit jedem über sein En gagement in der gemeinsamen Bri gade begannen und so lange geführt wurden, bis auch die hartnäckigsten Außenseiter sich der Brigadediszi plin nicht mehr entziehen konnten. Nach und nach, so wie diese Brigade sich zu einem wirklichen Kollektiv entwickelte, wurde ihre Ausstrah lungskraft auf das gesamte Lager so groß, daß die Diskussignen um beste Arbeitsergebnisse und hohe Arbeits disziplin öffentlich im Lager geführt wurden und sie zu einem echten Streben nach höchsten Leistungen und niveauvollen Brigadeveranstal tungen führte. In diesem Prozeß, so wie sich unsere FDJ-Studenten be mühten, das Niveau der Nowosibirs ker Komsomolzen zu erreichen, ge schah das, was für mich zu den schönsten Erlebnissen dieses Som merlagers gehört, daß aus der ehe mals so geschlossen wirkenden Gruppe der „Sibirier“ die Einzel persönlichkeiten hervortraten, so freundschaftlich und sympathisch, so verantwortungsbewußt und hu morvoll, wie ich die sowjetischen Menschen im Jahr zuvor bei unse rem Auslandsbrigadeeinsatz kennen gelernt hatte. Dabei gab es keine Abstriche von Kollektivität und Diszipliniertheit, und gerade daraus wurde für uns deutlich, daß diese Haltung aus der Grundeinstellung der Komsomolzen zur sozialistischen Arbeit resultierte, daß Kollektivität und Disziplin ein Bestandteil ihrer gesamten sozialistischen Lebensauf fassung sind. AST
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