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Hochschulspiegel
- Bandzählung
- 1975
- Erscheinungsdatum
- 1975
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- A 812
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- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Chemnitz
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- SLUB Dresden
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770833978-197500008
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- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Projekt: Bestände der Universitätsbibliothek Chemnitz
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Zeitschrift
Hochschulspiegel
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Band
Band 1975
-
- Ausgabe Nr. 1, 07.01.1975 1
- Ausgabe Nr. 2, 28.01.1975 1
- Ausgabe Nr. 3, 11.02.1975 1
- Ausgabe Nr. 4, 10.03.1975 1
- Ausgabe Nr. 5, 18.03.1975 1
- Ausgabe Nr. 6, 09.04.1975 1
- Ausgabe Nr. 7, 23.04.1975 1
- Ausgabe Nr. 8, Mai 1975 1
- Ausgabe Nr. 9, 22.05.1975 1
- Ausgabe Nr. 10, 05.06.1975 1
- Ausgabe Nr. 11/12, 07.07.1975 1
- Ausgabe Nr. 13, 30.07.1975 1
- Ausgabe Nr. 14, 08.08.1975 1
- Ausgabe Nr. 15/16, 25.08.1975 1
- Ausgabe Nr. 17, 04.09.1975 1
- Ausgabe Nr. 18, 18.09.1975 1
- Ausgabe Nr. 19, 15.10.1975 1
- Ausgabe Nr. 20, 07.11.1975 1
- Ausgabe Nr. 21, 13.11.1975 1
- Ausgabe Nr. 22, 24.11.1975 1
- Ausgabe Nr. 23/24, 15.12.1975 1
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Band 1975
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/Heine Gedanken znm 30. )ahrestaq der Wefreiwng Rückblickend und vorrausschauend bewegen mich aus Anlaß dieses be deutsamen Tages viele Gedanken Und Probleme. Die Erlebnisse mei ner Kindheit waren geprägt durch den faschistischen Weltkrieg, durch ein Bildungswesen voller Verfäl schungen und Verdrehungen politi scher Grundauffassungen, durch die Schrecikken der an Heftigkeit zuneh menden Bombenangriffe, durch be- drohiiche Situationen, als ameri kanische Tiefflieger rücksichtslos niederschossen, was ihnen begeg nete - Frauen, Greise, Kinder. Ort ertönten die Sirenen zur Warnung der Bevölkerung erst, als bereits die Bomberverbände über unserer Stadl waren. Ungeachtet dessen mußte ich zweimal täglich meinen 2 km langen Schulweg zu Fuß zurücklegen. Nadi dem Großangriff am 5. März 1945 war Chemnitz über Nacht eine tote Stadt geworden. Nie vergessen kann ich — damals dreizehnjährig — die in der Nähe unseres Wohnhauses am Straßenrand aneinandergereihten aus den Trümmern geborgenen Lei chen. die man mit 'Zeltplanen be deckt hatte, sö daß nur die Füße sichtbar waren. Ich wußte, daß hier auch eine meiner Schulfreundinnen mit all ihren Familienangehörigen den Tod gefunden hatte. Die ge schichtliche Wende. als am 8. Mai 1945 dieser wahnsinnige Krieg sein Ende fand, war für mich und alle, die diesen Tag bewußt erleb ten, eine wirkliche Wende — auch im ganz persönlichen Leben. Es war ein Aufatmen, obwohl uns aus allen Ecken die Not entgegenschrie. „Lie ber hungern als die ständige Angst vor den Fliegerangriffen im Nak- ken!“, so hieß es. Der mühsame Auf bau war uns trotz aller Entbehrun gen ein friedliches Leben. Millionen Hände griffen zu, und mit dem Elan meiner Jugend stand auch ich nicht abseits. Suchend nach dem Sinn des Daseins, nach einem vernünftigen Weltbild, wuchs ich mit vielen Er kenntnissen und Erfahrungen in eint neue und bessere Zeit hinein. Ge meinsam mit der FDJ-Gruppe mei nes Betriebes lernte und arbeitete ich für die MitgeStaltung dieser neuen Zeit. Die Ziegel, die geputzt und auf bereitet wurden zu neuem Baumate rial; die Garben, die zu Puppen auf gestellt wurden zur Sicherung det Ernte; die Rüben, der Raps — wie viele Male der Rücken krumm ge macht wurde, ist nicht zu zählen. Wir opferten dafür unsere Freizeit gern weil es allen nützlich sein sollte. Und es hat genützt! Schritt für Schritt ging es vorwärts. Nicht zu verges sen sind die Lieferungen der ersten Traktoren aus der Sowjetunion, die umwälzenden Veränderungen auf dem Lande, im Bildungswesen, in der gesamten Wirtschaft und In dustrie. Von sowjetischen Vorbildern lernend, wuchs die Kraft unserer Ar beitermacht. Die Onfer in den Kon zentrationslagern des Faschismus waren nicht umsonst. „So wie wir heute arbeiten, werden wir morgen leben!“ Eine einfadie Logik der We berin Frieda Hockauf. Nicht alle be griffen das gleich, doch viele mach ten sich Gedanken, und es zahlte sich aus. Adolf Hennecke — Neuerer — Wettbewerb! — Wir kennen das Für und Wider, die Witzeleien. Aber heute sind die Neuerer- und Wett bewerbsbewegungen in unserer gan zen Republik nicht mehr wegzuden ken. Mit Hilfe der Sowjetunion, in Gemeinschaft mit dem ganzen so zialistischen Lager, entwickelte sich unter Führung der Partei der Arbei terklasse der erste deutsche Arbei ter-und-Bauern-Staat. unsere Deut sche Demokratische Republik. Unser heutiges Lebensniveau und die weltweite Anerkennung in Betracht ziehend, ist es keine Frage für mich, daß unser Weg richtig war und ist. Aus all meinem Erleben heraus werde ich immer.und überall für die Stärkung unserer Republik und für die Freundschaft zur Sowjet union eintreten. Gerda Päßler, Gewerkschaftsgruppe Wohnheim II Bild links Genossin Prof. Dr, Ginaite von der Universität Vilnius nahm als Gast am Kolloquium der Sektion Wirt schaftswissenschaften zum Thema „Bedürfnisse, Lebensweise und Le bensstandard im Sozialismus“ teil. Bild rechts Genosse Dozent Dr. Sawitzky, Sekre tär der Parteiorganisation des No wosibirsker Elektrotechnischen In stituts (NETI), im Gespräch mit Dr. Münch, Sektion Marxismus-Le ninismus. Solidarität mit dem siegreichen Volke Vietnams I Promotionen A im I I. Quartal 1975 1 Sektion 1 Automatisierungstechnik = M. Hegner zum Dr.-Ing. = Sektion Fertigungsprozeß € und Fertigungsmittel 5 G. Richter zum Dr.-Ing. E Th. Wolf zum Dr.-Ing. € Sektion Informationstechnik = R. Hopfer zum Dr.-Ing. E D. Hübner zum Dr.-Ing. = G. Leukert zum Dr.-Ing. 1 Sektion Mathematik == = M. Lorenz zum Dr. rer. nät, E A. Voigtländer zum Dr. rer. nat. = Sektion = Maschinen-Bauelemente = = S. Schönfeld zum Dr.-Ing. = R. Taubald zum Dr.-Ing. = # = Sektion Physik/Elektronische = Bauelemente = P. Friedel zum Dr. rer. nat. = D. Scherbaum zum Dr. rer. nat. = H.-P. Schützler zum Dr. rer. nat. E R. Wolf zum Dr. rer. nat. = Sektion Technologie der E metallverarbeitenden Industrie g W. Naumann zum Dr.-Ing. = U. Nü'bel zum Dr.-Ing. = = Sektion Verarbeitungstechnik = V. Grießbach zum Dr.-Ing. E F. Krauß zum Dr.-Ing. E H. Landgraf zum Dr.-Ing. = E. Schlowag zum Dr.-Ing. E B. Schwabe zum Dr.-Ing. = R. Simon zum Dr.-Ing E Sektion g Wirtschaftswissenschaften = R. Grabowski zum Dr.-Ing. E V. Türschmann zum Dr.-Ing. * I I Promotion B ä . E Ch. Hammerschmidt zum = Dr. sc. techn. Angesichts der erfolgreichen Offen sive der Volksbefreiungsbewegung Südvietnams verstärkten sich die So lidaritätsbekundungen unserer Hoch schulangehörigen für das kämpfende Volk Vietnams, verstärkten sich die Proteste gegen die verbrecherische Politik der Saigoner Verräterclique und ihre Unterstützung durch den a .erikanischen Imperialismus, die mit allen Mitteln versuchten, ihr men schenfeindliches Regime aufrechtzu erhalten. Die Mitarbeiter des Direktorates für Forschung richteten an den Bot schafter der Republik Südvietnam, Dao Hai Long, in Berlin folgendes Solidaritätsschreiben: „Mit Freude und Genugtuung ver folgen wir die erfolgreiche Offen sive der Volksbereiungsstreitkräfte, die gemeinsam mit der friedlieben den südvietnamesischen Bevölkerung den in- und ausländischen reaktionä ren Kräften die richtige Antwort auf die andauernden Verletzungen des Pariser Abkommens erteilen. Die volksfeindliche/Saigoner Cli que, die sich nicht nur weigerte, das Pariser Abkommen zu erfüllen, son dern das Leben der Menschen in den befreiten Gebieten ständig durch Überfälle bedrohte, muß überwunden werden. Mit diesem Brief bekräftigen wir unsere Solidarität mit den Volksbe freiungskräften Südvietnams, die einen gerechten Kampf zur Realisie rung ihrer grundlegenden nationalen Rechte sowie zum Schutze des Le bens und der Zukunft des vietname sischen Volkes führen. Durch die Betreuung und in Begeg nungen mit vietnamesischen Studen ten lernten wir Ihr Land und den jahrzehntelangen Kampf der Patrio ten für Freiheit und Unabhängigkeit Vietnams besser kennen. Dies ist auch der Grund dafür, daß wir alle Erfolge der Streitkräfte der RSV be grüßen, den Prozeß der Normalisie rung des Lebens in den befreiten Ge bieten unterstützen und uns zugleich in einer Front mit allen Patrioten gegen den verbrecherischen Kinder raub, gegen die gewaltsame Vertrei bung friedliebender Menschen und gegen die fortwährende Einmischung der USA in das Selbstbestimmungs- recht des südvietnamesischen Vol kes wenden.“ In der Protestresolution der Mitar beiter der Abteilungen Kultur, Wis senschaftliches Archiv und Öffent lichkeitsarbeit hieß es u. a.t „Wir protestieren gegen die als Operation Babylift’ bezeichnete Ak tion des Raubes und der Verschlep pung von südvietnamesischen Kin dern. per Handel mit Kindern ist eine Ungeheuerlichkeit und verdient nicht nur unsere Verachtung, sondern den Protest der gesamten friedliebenden Welt, die Brandmarkung dieser im perialistischen Räuber. Diese zutiefst inhumane Handlung der Regierung der USA soll einer politischen Aufwertung ihres kor rupten Regimes und der weiteren antikommunistischen Hetze dienen, indem man mit dem Begriff .Huma nität“ der friedliebenden Menschheit Sand in die Augen streuen möchte. Aber wie sie es auch drehen und wenden wollen, ihre menschenfeind liche Politik im Interesse des Maxi malprofits und Expansionsdrangs schaut aus jeder Handlung heraus. Einmal mehr hat der USA-Impe rialismus seine Maske fallen lassen und der Weltöffentlichkeit gezeigt, wag er unter Menschlichkeit und Selbstbestimmung versteht. Der USA-Imperialismus zeigt sich 30 Jahre nach der Zerschlagung des Hitlerfaschismus als wahrer Vertre ter der faschistischen Ideologie, Wir verurteilen die gesamte ver brecherische und menschenfeind liche Politik der USA in Südvietnam. Wir fordern die sofortige Beendi gung der .Aktion Babylift sowie die Beendigung der Einmischungs politik in Südvietnam. Wir rufen alle Angehörigen unserer Hochschule auf, sich unserem Protest anzuschlie ßen.“ Mit einem Solidaritätsbasar demonstrierten die Kollegen des Polygrafischen Zentrums ihre internationalistische Haltung. i * I „HS" gratuliert = • = zum 80. Geburtstag E Hedwig Doll E zum 70. Geburtstag E Kurt Gruner = Hildegard Kandler = Rosa Klemm E zum 65. Geburtstag = = Rudi Irmscher, = Sektion Automatisierungs- E technik = Theodora Vogt, g Planung und Ökonomie/Mensa E zum 60. Geburtstag E Charlotte Uhlig, E Planung und Ökonomie/Mensa = Anni Kaufer, = Planung und Ökonomie | Redaktionsschluß | für diese Ausgabe | war 25.4.1975 I Hochschulspiegel E Dlpl.-Math. E. Schreiber, E verantwortlicher Redakteur, W = Müller, Redakteur. H Schröder. = Bildredakteur, L Beranek, Dr. = Bittner, Dipl.-Sportlehrer G = Hauck, Dipl -Ing. H Haw- = ranke, Dipi -Ing. G Hellwig. = Major W Höfer, Dipl.-Ing = M. Kirchner, K. Kunath = Dr. W Leonhardt, Prof. Dr = R Martini. Ch. Müller, Dipl.- = Ing E. Müller, H. Müller. E R. Neubert, Dr. K Richter. = Dr. G. Schütze, Dr. E Werk- g stätter, K Weber. FDJ-Redak- E tion: E. Klemm g Herausgeber: SED-Hoch- E schulpartelorganlsation der = Technischen Hochschule Kari- = Marx-Stadt. Veröffentlicht un- = ter Lizenz-Nr. 125 K des Ra- E tes des Bezirkes Karl-Marx- s Stadt = Drück: Druckhaus Karl E Marx-Stadt, 1355 Meilensteine unserer DSF-Arbeit Seit der Verleihung des Ehrenna mens „Kollektiv der DSF“ im Januar 1974 an die DSF-Gruppe des Direkto rates für Forschung ist es ein erst rangiges Anliegen, unsere DSF-Arbeit für alle DSF-Freunde abwechslungs reich und interessant zu gestalten. Dabei gilt es auf der Grundlage der richtungweisenden Beschlüsse des 10. DSF-Kongresses Aktivitäten auf gei stig-kulturellem Gebiet mit politisch- ideologischen Problemen zu verbinden und den DSF-Freunden solche Fragen wie z. B. — die Sowjetunion als Garant des Weltfriedens und als Ausdruck der objektiven Einheit von Sozialismus und Frieden — die Pionierrolle des Sowjetvolkes im revolutionären Weltprozeß und für den Menschheitsfortschritt — die Entwicklung der kommunisti schen Gesellschaft in der Sowjet union vom Klassenstandpunkt aus zu be antworten. Der im November 1974 mit sehr guter Beteiligung durchgeführte Wis senswettbewerb „Von Freund zu Freund“ war eine neue Form der Ar beit in unserer DSF-Gruppe. Durch einen regen Gedankenaustausch zwi schen den Freunden wurde zur wei teren allseitigen Wissensvermittlung über die Sowjetunion beigetragen. Ein Höhepunkt im Leben unserer DSF-Gruppe und in Vorbereitung der Wiederverteidigung unseres Ehren namens war das anläßlich des 30. Jah restages der Befreiung unseres Volkes vom Hitlerfaschismus durch die ruhmreiche Sowjetarmee Ende März 1975 durchgeführte Treffen mit Stu denten der sowjetischen Länder gruppe unserer Hochschule. In ange regter Diskussion über den Inhalt die ses historischen Jubiläums wurde uns allen zutiefst die Bedeutung der welt historischen Befreiungstat der Sowjet union bewußt. Einmütig konnten wir feststellen, daß es die Aufgabe aller fortschrittlichen und friedliebenden Kräfte in der Welt und insbesondere der jungen Generation sein muß, alles in ihren Kräften Stehende für die Erhaltung des Weltfriedens zu tun. An der Seite der Sowjetunion und fest integriert in die sozialistische Staatengemeinschaft gehören wir heute in der weltweiten Klassenaus einandersetzung zu den Siegern der Geschichte. Das ist nicht nur unsere Meinung, sondern das verpflichtet uns gleichzeitig zur noch besseren Erfül lung der Aufgaben. Die herzliche Begegnung mit den so wjetischen Freunden, bei der auch persönliche Kontakte zu unse ren Gästen angebahnt wurden, war ein Beispiel dafür, daß die Bezie hungen zwischen uns und unseren so wjetischen Freunden immer enger, umfassender und vielfältiger gewor den sind. Entsprechend der Beschlüsse des 10. Kongresses der DSF werden wir als treue Helfer der SED die Freund schaft und Zusammenarbeit mit der Sowjetunion und ihren Bürgern in verstärktem Maße festigen und ver tiefen. Dipl.-Ök. Jürgen Lösken, Johanna Friedemann, DSF-Gruppe Direktorat f. Forschung Interessante Gespräche in der Betriebsschule für Marxismus-Leninismus mit den Genossen Krenkel und Kretschmar, die als Antifaschisten und Aktivisten der ersten Stunde zu den Wegbereitern unserer sozialistischen Gesellschaft gehören (siehe auch unseren untenstehenden Beitrag). Antifaschisten halfen der Sowjetarmee bei der Befreiung von Chemnitz 16. 3. 1945. Ein sowjetisches Flug zeug flog in Richtung Westen. An Bord befand sich ein Deutscher — Fritz Krenkel, Steinmetz aus Göhren bei Wechselburg. Das, Motorenge räusch war wohl die Ursache, daß jetzt in seinen Ohren das Lied von der ersten roten Luftarmee der Welt erklang, dessen Refrain er mit seinen Genossen im KJVD so gern gesungen hatte, .. drum höher, höher und höher, wir steigen trotz Haß und Hohn, und jeder Propeller singt sur rend, wir schützen die Sowjet union ! ..." Im Frühjahr 1944 wurde Fritz Krenkel, der Antifaschist und Ange hörige der „Bewährungseinheit“ 999 zum Befestigungsbau an der Ost front eingesetzt. Bei der ersten Be rührung mit den Truppen der So wjetarmee ging er mit 34 Kameraden zu ihnen über. Bereits im Mai be suchte er eine Antifaschule, wurde dann Ende September aus der Kriegsgefangenschaft entlassen und kam nach Moskau. Dort absolvierte er, gemeinsam mit deutschen Emi granten, eine unter Leitung Hermann Ma4rns stehende Parteischule. Hier wurden die Genossen speziell für den illegalen Einsatz in Deutschland vor bereitet ... Sein Auftrag lautet: Verbindung mit bekannten Genossen in Chemnitz herzustellen, Parteigruppen zu schaf fen und bestehende zu instruieren mit dem Ziel, die Kampfhandlungen der Sowjetarmee durch Sabotage akte, besonders in der Rüstungsin dustrie, zu unterstützen. Neue Gedanken zogen in Se kundenschnelle vorüber. Wie wird Chemnitz nach dem anglo-ameri- kanischen Luftangriff vom 5. März aussehen? Nach den westlichen Zeitungsmeldungen soll die sächsische Industriemetropole eine tote Stadt sein. Kennen die Genossen die Erklärung von Jalta und deren grundlegende Thesen über Deutschland? Fritz selbst hatte sich daraus folgenden Satz ins Gedächtnis ein gehämmert: „Es ist nicht unsere Ab sicht, das deutsche Volk zu ver nichten, aber nur dann, wenn der Nationalsozialismus und Militarismus ausgerottet sind, wird für die Deutschen Hoffnung auf ein wür diges Leben und einen Platz in der Völkergemeinschaft bestehen." Wie lange werden wir wohl brauchen, bis die Mehrheit der Deutschen erkannt hat, daß Imperialismus und Milita rismus die Totengräber unserer Na- tion sind und mit ihren Wurzeln be seitigt werden müssen ? Gegen 20.30 Uhr landete er bei, Hormersdorf im Erzgebirge, unmit telbar neben einem Villengrundstück. Er versteckte seinen Fallschirm und marschierte nach Adorf im Erz gebirge. Dort gewährte ihm sein früherer Arbeitskollege, Alfred Grimm, Quartier, gab ihm Kleidung, 100 Mark und ein Fahrrad. Mit Hilfe seiner Schwester Olga,, die in Chemnitz wohnte, gelang es ihm, die Verbindung mit den Genossen in den einzelnen Stadtteilen herzustellen. Zusammen mit Alfred Friedemann, der sich von seiner Militäreinheit ab gesetzt hatte, forderte Fritz Krenkel den Kommandeur der Hitlerwehr macht in der Kaserne Planitzstraße (heute Leninstraße) in einem Schrei ben — unterzeichnet mit „Vater ländische Front von Chemnitz“ - auf. die Stadt nicht als Festung zu erklären. Es gelang, Kontakt mit dem Genossen Erhard Lehnert aufzuneh men, Mitglied einer illegalen Gruppe bei der Wehrmacht. Die sowjetischen Truppen drängten die faschistische Wehrmacht immer mehr nach, Westen. Bald mußten sie Chemnitz erreichen. Eine Reihe von Besprechungen wurden durchgeführt, um möglichst viele Genossen in ak tiven Gruppen zu organisieren. Vor allem durch mündliche Agitation mußte der Bevölkerung erläutert werden, daß jeder Widerstand gegen die alliierten Truppen sinnlos sei. Beratungen über die ersten und dringendsten Aufgaben nach der Be freiung wurden notwendig. Als am 6. Mai sowjetische Truppen das Stadtinnere von Chemnitz erreichten, wurden sie von den Männern und Frauen um Fritz Krenkel begrüßt. Nachdem Fritz Krenkel sich mit dem Losungswort ausgewiesen hatte, erfolgte die erste Besprechung der Chemnitzer Kommunisten mit dem sowjetischen Kommandanten. Damit hatte Fritz Krenkel seinen Partei auftrag in Ehren erfüllt. Dr. Willi Glier, Sektion Marxismus-Leninismus
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