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Die Texturiermaschine im Versuchsfeld des Wissenschaftsbereiches Textil technik gehört zu den hochwertigen Geräten, die entsprechend den ge troffenen Vereinbarungen auch von unseren Kooperationspartnern genutzt werden. Industrieroboter helfen, die Arbeitsbedingungen zu verbessern Möglichkeiten, den Menschen von der Tätigkeit in gefährlichen und gesundheitsschädigenden Arbeitszo nen, z. B. von Arbeiten bei hohen Temperaturen oder in galvanischen Abteilungen, unter radioaktiver Ein wirkung, Farbnebel, Sand, Staub und anderen Einflüssen, sowie ihn von schweren, anstrengenden und sich monoton wiederholenden Ar beitsgängen zu befreien, liegen in der Anwendung von automatisierten Handhabegeräten mit Programm steuerung, sogenannten Industrie robotern. Sie können beispielsweise das Be schicken und Entladen von Maschi nen (besonders Werkzeugmaschinen), den zwischen den Arbeitsgängen liegenden Werkstücktransport, die Speicherung von Werkstücken in Be hältern und die Entnahme daraus, die Montage von Baugruppen, Ar beitsgänge beim Schweißen, Schmie den, Pressen und Farbspritzen und viele andere technologische Opera tionen verrichten. Diese unkompli zierten Prozesse verlangen häufig keine besondere Qualifikation der Arbeitskraft, sind aber an Bewe gungsabläufe gebunden, die bisher nur der Mensch mit seinen Armen und Händen ausführen konnte. In der Fertigung werden in der DDR Handhabegeräte schon seit einiger Zeit erfolgreich eingesetzt. Beispiele hierfür liefern die Hand habegeräte für das Zu- und Abfüh ren von Werkstücken an Werk zeugmaschinen, das Bewegen von Schmiedestücken, das Entnehmen von Formteilen aus Kunststoffspritz gießmaschinen und das Führen von Schweißgeräten und Spritzpistolen für Farbe und Emaille. Gegenwärtig ist die Handhabe technik jedoch auf die vorhandenen Maschinen und Geräte ausgerichtet. In Zukunft müssen auch die zu ent wickelnden Fertigungsmittel und Fertigungsprozesse stärker darauf abgestimmt werden, daß sie von Handhabegeräten bedient bzw. durchgeführt werden, d. hj sie sind robotergerecht anzulegen. Die Industrieroboter kommen der Forderung nach Rationalisierung in unserer sozialistischen Wirtschaft entgegen; d. h., sie erlauben, die Ar beitsproduktivität zu erhöhen, eine gleichbleibende Qualität der Erzeug nisse zu sichern, die Ausschußquo ten zu senken und den Auslastungs koeffizienten der Grundausrüstung zu heben, weil sie im Vergleich zum Menschen nicht ermüden, in gleich bleibendem, meist schnellerem Rhythmus arbeiten können und ge wissermaßen gefühllos gegen die Ar beitsbedingungen sind. Die Beseitigung von schwerer, ge sundheitsschädigender und monoto ner Arbeit ist eine Forderung, die auch wieder die 15. Tagung des ZK der SED gestellt hat. Sie wird in der sozialistischen Gesellschaft auch dann erfüllt, wenn sich kein unmit telbarer ökonomischer Nutzen dar aus ergibt. Der Erfahrungsaustausch über die Entwicklung und den Einsatz von Handhabegeräten wurde mit der 1. KDT-Informationstagung „Indu strielle Handhabetechnik“, die unter der Leitung des Forschungszentrums Werkzeugmaschinenbau im Novem ber 1974 stattfand, eingeleitet. Für die Gemeinschaftsarbeit und den In- formations- und Erfahrungsaus tausch wurde beim Bezirksverband Karl-Marx-Stadt der KDT eine Ar beitsgruppe „Handhabetechnik“ ge gründet. Wissenschaftler verschiede ner Fachgebiete unserer Hoch schule, der Ingenieurhochschule Zwickau und sowjetischer Hochschu len kooperieren bei Entwicklungs arbeiten miteinander. Damit reiht sich die DDR ein in die zahlreich auf diesem Gebiet in tensiv forschenden Länder, unter denen die Sowjetunion eine hervor ragende Rolle spielt. Prof. Dr.-Ing. habil. Johannes Volmer, Sektion Maschinen-Bauelemente Neuerwerbungen der Hochschul- bibliothek Gesellschaftswissenschaftliche Literatur H. Mardek, R. Wünsche: Antiimperialistische Befreiungs bewegung und internationale Ent spannung Berlin: Staatsverlag der DDR 1974, 89 Seiten. J. Schindler, G. Schmunk, G. Winkler: Die Arbeits- und Lebensbedin gungen planmäßig verbessern Berlin: Verlag Tribüne 1974, 159 Seiten. Autorenkollektiv: Unser Leninscher Komsomol — russ. Moskau: Molodaja gvardija 1974, 175 Seiten. A. A. Rumjansev: Der ökonomische Nutzeffekt wis senschaftlicher Forschungen — russ. Moskau! Izd. Ekonomika 1974, 165 Seiten. Zur Rolle des Überleitungspro- zesses im Zyklus Wissenschaft — Technik — Produktion und zur Nutzung der Forschungsergebnisse Plenartagung des Wissenschaft lichen Rates der TU Dresden (Universitätsreden) Dresden: Techn. Univ. 1974, 78 Seiten. R. M. Petuchow, J. S. Lasutkin: Ökonomische Effektivität und Organisation der Produktion — Aus dem Russ. Berlin: Die Wirtschaft (Cop. 1974), 208 Seiten. ★ Technische Literatur L. Landau, E, M. Lifschitz: Lehrbuch der theoretischen Physik — Aus dem Russ, Berlin: Akademie-Verlag, 1974, 480 Seiten. G. Paulin: Grundlagen der Programmier technik Berlin: Verlag Technik (Cop. 1974), 339 Seiten. N. Elsner: Grundlagen der technischen Thermodynamik Berlin: Akademie-Verlag 1974, 660 Seiten. V. A. Ignatow, G. G. Mansin, V. V. Kostanowski: Elemente der Theorie der opti malen Bedienung technischer Er zeugnisse — russ. Minsk: Izd. Nauka i technika 1974, 190 Seiten. Die Dauerhaltbarkeit von Ma schinen und Konstruktionen — russ. Kisinev: Stiinca 1973, 117 Seiten. Bedürfnisse und Reproduktion des Menschen und seiner Arbeitskraft Die Mitarbeiter des Wissenschafts bereiches Politische Ökonomie der Sektion Wirtschaftswissenschaften stellten am 13. November 1975 in einer Konferenz, an der neben Prof. Dr. Sara Ginaite von der Universität Vilnius, Angehörigen der Sektion Marxismus-Leninismus und des WB Soziologie unserer Hochschule auch zahlreiche Virtschaftswissenschaft- ler aus anderen Forschungs- und Bildungseinrichtungen der DDR so wie Studenten teilnahmen, ihre er sten Forschungsergebnisse, zur Dis kussion. Seit etwa einem Jahr erforschen die Politökohomen der Sektion Wirt schaftswissenschaften unter dem speziellen Aspekt ihrer Disziplin politökonomische Fragen der Le bensweise und der Entwicklung der Bedürfnisse. Es ging auf dieser Kon ferenz nicht nur darum, den Er kenntnis- und Wahrheitsgehalt der dabei gewonnenen Ergebnisse in wissenschaftlichem Meinungsstreit zu testen und zu erhöhen, sondern aus dem Kreis kompetenter Ökonomen zugleich Anregungen für die weitere Forschungsarbeit zu erhalten. Nach der Eröffnung der Veranstal tung durch ' den Prorektor für Ge sellschaftswissenschaften, Genossen Prof. Dr. c. phil. Jobst, wurden zu nächst drei Referate im Plenum vorgetragen. Prof. Dr. habil. Mehnert stellte in seinem Einführungsreferat wesent liche politökonomische Problemstel lungen sowie erste Ergebnisse der Forschung vor. Er verwies darauf, daß die Analyse von ökonomischen Bedingungen der Lebensweise in der DDR zunächst unter dem As pekt des Gesetzes der Verteilung nach Arbeitsleistung vorrangig als Untersuchung des Einkommens in verschiedenen Territorien unseres Bezirkes erfolgte. Zudem wurden vom Gesichtspunkt des Gesetzes des Wechsels der Arbeit Untersuchun gen der Reproduktionsbedingungen der in der Textil- und Bekleidungs industrie Beschäftigten vorgenom men. Daraus konnten vertiefte und zum Teil auch neue Erkenntnisse über — den Zusammenhang von Einkom mensentwicklung und dem Gesetz , der Verteilung nach Arbeitslei stung, — die Aussagekraft von globalen Durchschnittskennziffern der Ein kommensdynamik, — den Zusammenhang von Ein kommen und Qualifikation, — die Dialektik von wissenschaft lich-technischem Fortschritt und den Arbeitsbedingungen, — Wechselbeziehungen zwischen ma teriellen und zeitlichen Arbeits bedingungen und dem sozialen Klima sowie der Zufriedenheit bei der Arbeit gewonnen werden. Im zweiten Referat sprach Dr. Montag, Mitglied des Rates für Sozialpolitik und Demografie, über „Probleme der Entwicklung des Le bensniveaus in der DDR“. Als zentrale Frage der weiteren wissenschaftlichen Arbeit auf dem Gebiet des Lebensniveaus bezeich nete der Redner die Erforschung des Wechselverhältnisses von öko nomischem Wachstum und der Ver besserung der Arbeits- und Lebens bedingungen. Bei der Entwicklung und Planung des Lebensniveaus komme es vor allem darauf an, — die Proportionen zwischen indi vidueller und gesellschaftlicher Konsumtion, Freizeit und Ar beitsbedingungen auszubalancie ren, — dem qualitativen Aspekt des Konsumgüterangebotes höhere Be achtung zu schenken. die Wechselbeziehungen zwi schen Dienstleistungen und Pro duktion planmäßig zu steuern. Unser sowjetischer Gast, Frau Professor Dr. Ginaite, unter deren Leitung die Politökonomen der bal tischen Sowjetrepubliken Gesetz mäßigkeiten der sozialistischen Le bensweise erforschen, behandelte in ihrem Referat den Zusammen hang von Lebensweise und ihrer Erfassung in der Sozialplanung der UdSSR. Sie berichtete, daß seit 1966 in der UdSSR in Ergänzung der Produktionspläne Perspektivpläne der sozialen Entwicklung aufge stellt werden. Objekt der Sozialpla nung sei dabei nicht der einzelne Mensch, sondern die Klasse oder so ziale Gruppen von Menschen. Nach Möglichkeit und Grad ihrer Befrie digung teilte die Referentin die Be dürfnisse in zwei Gruppen: — Bedürfnisse ohne Grenzen ihres Wachstums. Sie sind unmittelbar mit der absoluten Entwicklung des Menschen verbunden und ebenso grenzenlos wie diese selbst (Bedürfnisse, die mit der Persönlichkeitsentwicklung kor respondieren). — Bedürfnisse mit Grenzen ihrer Sättigung. Sie können in einer bestimmten Etappe der Entwick lung der Gesellschaft vollständig befriedigt werden. Deshalb kann die Möglichkeit der vollständigen Befriedigung dieser Bedürfnisse und die vollkommene Wohlfahrt in bestimmten historischen Fri sten angenommen werden. Die So zialplanung diene der Formie rung der reifen sozialistischen Lebensweise, die unmittelbar Vorbote des Kommunismus sei. Nach der Arbeit im Plenum wurde die Konferenz mit Diskussio nen in drei Arbeitsgruppen fortge setzt. Dr. Klaus Müller, Sektion Wirtschaftswissenschaften Die Mitarbeiter des Wissenschaftsbereiches Politische Ökonomie der Sektion Wirtschaftswissenschaften stellten am 13. November in einer Konferenz ihre Forschungsergebnisse zur Diskussion. Fünf Jahre Weiterbildungszentrum Elektronische Bauelemente Hoang Van Van wird nach Beendigung seines Studiums als Polytechnik- lehret am Aufbau seiner sozialistischen Heimat teilnehmen. Vor fünf Jahren wurde an unserer Hochschule das Weiterbildungszen trum Elektronische Bauelemente gegründet. In einem System fachwis senschaftlicher Weiterbildung haben seitdem etwa 5060 Hoch- und Fach schulkader aus dem Industriezweig Elektronische Bauelemente und Va kuumtechnik, aus Industriezweigen, die Bauelemente anwenden, aus Hoch- und Ingenieurschulen sowie Einrichtungen der Akademie der Wissenschaften der DDR ihre Sach kenntnisse vertiefen, erweitern und vervollständigen können. In die vielfältigen Formen dieser Weiterbildung wurden von Anfang an Wissenschaftler aus befreundeten sozialistischen Staaten, wie der UdSSR, der VR Polen, der Ungari schen Volksrepublik und der SSR, einbezogen. Das Weiterbildungszentrum gibt darüber hinaus Monographien der Reihe „Studienmaterial für die Wei terbildung“ heraus. Mit ihnen liegt eine zusammenfassende Darstellung neuester Erkenntnisse der auf dem jeweiligen Fachgebiet führenden Wissenschaftler vor. Es werden mit der gesamten Reihe Schwerpunkt probleme elektronischer Bauele mente behandelt, die Gegenstand von Seminaren und Tagungen wa ren. Das Interesse der Industrie für diese Weiterbildungsmöglichkeit an unserer Hochschule und mit ihr be reits abgeschlossene langfristige Verträge — ein Vertrag mit der WB Bauelemente-Vakuumtechnik läuft bis 1980 — unterstreichen die Wichtigkeit dieser Arbeit. Das ge meinsame Anliegen von Hochschule und Industrie hat im Verlaufe dieser fünf Jahre zu einer festen Zusam menarbeit und Abstimmung geführt, wobei die Entwicklungstendenzen und aktuellen Bedürfnissen, der In dustrie vorrangig die Themen der Weiterbildungsveranstaltungen be stimmen. Die Absprache der geplanten Wei terbildungsmaßnahmen mit der ge nannten WB erfolgt auf den Gebie ten der Technologie, der inneren Elektronik und Applikation elektro nischer Bauelemente, der Lichtquel len sowie der Probleme der Sondermaschinen der Elektro- technik/Elektronik. Dazu gehört die Unterstützung der Weiterbildungs maßnahmen in der Industrie durch unsere Hochschule ebenso wie die Durchführung postgradualer Studien in den Betrieben. Als eine Informa tionsquelle über den wissenschaftli chen Vorlauf als Grundlage für die langfristigen Konzeptionen der In dustrie ist das Weiterbildungszen trum ebenfalls ein wichtiger Partner der Praxis. Hauptpartner dieser Zu sammenarbeit ist nach wie vor die WB Bauelemente-Vakuumtechnik. Der Kreis der Teilnehmer der Wei terbildungsveranstaltungen hat sich jedoch in den letzten Jahren be- trächtlich erweitert. Auch Vertreter angrenzender Industriezweige neh men an den Weiterbildungsveranstal tungen teil. Das trifft vor allem dann zu, wenn das Programm Fragen der Anwendung von Bauelementen vor sieht. Besonderes Augenmerk gilt jetzt der Wissensvermittlung auf techno logischem Gebiet. Sie soll dem Bau elementehersteller die Möglichkeit geben, seine Bauelemente qualitativ zu verbessern, daß sie dem derzeiti gen wissenschaftlich-technischen Fortschritt entsprechen und daß zu gleich kostenmäßig so effektiv wie möglich gearbeitet wird, um dem Endverbraucher, zu dem letzlich auch jeder Haushalt gehört, hochwertige Geräte zur Verfügung zu stellen. Das Kollektiv des Weiterbildungs zentrums hat dieses Vorhaben mit einer Verpflichtung zu Ehren des IX. Parteitages der SED unter mauert. Danach sollen die langfristi gen Programme der problemsemina ristischen Weiterbildung besonders den Belangen der Praxispartner ent sprechend auf technologischem Ge biet verstärkt werden. Neben der Aufnahme eines zusätzlichen Wei terbildungsseminars („Applikation hochintegrierter Schaltkreise“) in das laufende Programm sieht die Ver pflichtung vor, die für den Januar 1976 geplante Tagung „Schaltungs technik“ durch Zusammenwirken mehrerer Sektionen unserer Hoch schule auf eine breitere und wir kungsvollere Basis zu stellen. Bau elementehersteller und -anwender werden damit zur besseren gegensei tigen Verständigung zusammenge führt und ein entscheidender Beitrag zur Beschleunigung des wissen schaftlich-technischen Fortschritts auf diesem Gebiet geleistet. Für das Ansehen, das sich unser Weiterbildungszentrum auch in in ternationalem Rahmen erworben hat, spricht die Vergabe der RGW-Sili zium-Tagung im Oktober nächsten Jahres, mit deren Durchführung es vom Moskauer Koordinierungszen trum des RGW für Halbleitermate rialien beauftragt wurde.