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LEHRERBILDUNG 2 SOZIALISTISCHE WEHRERZIEHUNG „HOCHSCHULSPIEGEL" 7 SEITE 6 10 Jahre Ausbildung von Oberschullehrern Vor nunmehr zehn Jahren wurde das ehemalige Pädagogische Institut Karl-Marx-Stadt mit der Techni schen Hochschule vereinigt. Damit begann an unserer Hochschule die Ausbildung von Lehrern für die all gemeinbildenden polytechnischen Oberschulen. Entsprechend dem wissenschaftlichen Profil unserer Hochschule handelt es sich dabei um Oberschullehrer der Fachrichtungen Mathematik/Physik, Physik/Mathe- matik und Polytechnik. Außerdem werden bereits seit 1963 Berufsschul lehrer der Fachrichtungen Maschi nenbau und Elektrotechnik auf ihren späteren Einsatz in der sozialisti schen Berufsausbildung vorbereitet. Die Erziehung und Ausbildpng künftiger Lehrer ist eine gesell schaftliche Aufgabe vn hohem Rang. Vom politisch-ideologischen Niveau, dem fachwissenschaftlichen, pädagogisch-psychologischen und methodischen Wissen und Können der Lehrer hängt wesentlich die Qualität der Arbeit unserer soziali stischen Schule ab. Deshalb sehen unsere Hochschullehrer ihre beson dere Verantwortung darin, den zu künftigen Pädagogen zu befähigen, die ihm von der Arbeiterklasse über tragene Aufgabe, alle Kinder und Jugendlichen zu allseitig entwickel ten sozialistischen Persönlichkeiten h eranzubi Iden, ver antwortungsbe- wußt und schöpferisch zu erfüllen. Die an der Lehrerbildung beteilig ten Sektionen unserer Hochschule haben bei der Erfüllung dieser Auf gabe in den vergangenen Jahren er folgreich gearbeitet. Im Zeitraum von 1966 bis 1975 gingen insgesamt 1842 Absolventen in die Schulpraxis, davon in den Fachkombinationen Mathematik/Physik und Physik/Ma- thematik 935, Polytechnik 538 und als Berufsschullehrer 369. Die Wirksamkeit unserer Absol venten in der Schulpraxis wird re gelmäßig durch die Direktoren der Oberschulen eingeschätzt. Aus den Beurteilungen geht hervor, daß sich die meisten ehemaligen Lehrerstu denten in der Schulpraxis gut be währen. Die Tatsache, daß der Lehrerabsol vent bei seinem Berufsantritt sofort weitgehend selbständig mit Schüler kollektiven arbeiten muß, erlegt den schulpraktischen Ausbildungsteilen besondere Verantwortung auf. Die verschiedenen pädagogischen Prak tika dienen in ihrer Gesamtheit der Anwendung und Vertiefung des in den Lehrveranstaltungen angeeigne ten theoretischen Wissens der Stu denten und der Herausbildung ihres pädagogisch-methodischen Könnens. Zugleich wird z. B. die politisch pädagogische Tätigkeit der Lehrer studenten während des ersten Stu dienjahres und im Ferienlagerprak tikum direkt unterstützt. Unsere Lehrerstudenten sind an acht Schu len Karl-Marx-Stadts sowie im Pio nierhaus „Juri Gagarin“ ständig als Pioniergruppenleiter oder Leiter von Arbeitsgemeinschaften und Zirkeln bzw. als Propagandisten im FDJ-Stu- dienjahr tätig. Mit Beginn des Studienjahres 1975/ 1976 wurden für alle an der Hoch schule vertretenen Lehrerfachrich tungen neue Studienpläne und -Pro gramme eingeführt. Sie stellen an die Wissenschaftler und Studenten höhere Anforderungen. Deshalb steht im Mittelpunkt der Leitungstätig keit im Bereich der Lehrerbildung gegenwärtig die erfolgreiche Reali sierung der neuen Studiendoku mente. Von besonderer Bedeutung sind dabei die noch bessere Befähi gung der Lehrerstudenten für ihre gesellschaftliche Wirksamkeit als so zialistische Erzieher, die Festigung ihrer Einstellung zum Beruf und die Verbesserung der Studienleistungen, besonders in den naturwissenschaft lichen und technischen Disziplinen. Die Vereinigung des ehemaligen Pädagogischen Instituts mit unserer Hochschule führte auch zu einer Er weiterung und Belebung des wissen schaftlichen Lebens. In Kooperation mit anderen Lehrerbildungseinrich tungen der DDR wurden bedeutsame Beiträge zur Weiterentwicklung der Erziehungswissenschaften geleistet. Beispiel dafür sind die Mitarbeit an neuen Hochschullehrbüchern, z. B. „Methodik des Mathematikunter richts“, sowie das Auftreten unserer Lehrerbildner auf internationalen Fachtagungen. Ein Ausdruck der An erkennung dieser wissenschaftlichen Leistungen war die Verleihung des Promotionsrechts für den wissen schaftlichen Grad „Dr. paed.“ an die Fakultät für Gesellschaftswissen schaften unserer Hochschule. Ungeachtet dessen, daß in der er ziehungswissenschaftlichen For schung noch Reserven in quantitati ver und qualitativer Hinsicht zu er schließen sind, hat sich unsere Hoch schule zu einem Zentrum der Leh- reraus- und -Weitenbildung entwik- kelt. Das wird u. a. in der Tätigkeit einer Reihe unserer erfahrensten Lehrerbildner im staatlichen System der Lehrerweiterbildung und in der außerschulischen Bildung und Erzie hung der Jugend sichtbar. Viele die ser Aktivitäten beruhen auf Verein barungen unserer Hochschule mit dem Rat des Bezirkes Karl-Marx- Stadt. Die zielstrebige Einführung der neuen Studienpläne und die ständig steigenden Anforderungen der Schul praxis an die Lehrer erfordern ein noch besser abgestimmtes Vorgehen aller an der Lehrerbildung betei ligten Bereiche der Hochschule. Die Kommission für Lehrerbildung als beratendes Gremium des Rektors sieht darin eine ihrer Hauptaufga ben. Die in den vergangenen zehn Jah ren erreichten Ergebnisse bei der Ausbildung sozialistischer Lehrer reihen sich in die erfolgreiche Ge samtbilanz unserer Werktätigen ein, wie sie auf der 15. Tagung des ZK der SED gezogen wurde. Die Partei wahlversammlungen werden der Entwicklung der Lehrerbildung und der erziehungswissenschaftlichen Forschung an unserer Hochschule weitere wertvolle Impulse verleihen. R. Clauß/W. Lohse Mit ihrem Einsatz als Pionierleiter in der Kinderferienbetreuung leiste ten die Lehrerstudenten unserer Hochschule einen effektiven Beitrag zur eigenen Qualifizierung und halfen mit bei der sozialistischen Erziehung unserer Kinder. Problemseminar „Elektrostatik" Für die Ausbildung stehen moderne Metall-, Holz- und Plastbearbeitungsmaschinen zur Verfügung. Polytechnikausbildung an unserer Hochschule Der größte Teil unserer Lehrerstudenten sind Mädchen. Unser Bild zeigt Gisa Hermann bei der Ausbildung an der Drehmaschine. In diesem Jahr begannen wei tere 115 Polytechniklehrerstuden- ten ihr Studium an unserer Hoch schule. Ein wesentlicher Teil der Ausbildung erfolgt im Hochschul teil Uhlandstraße. Unter anderem solche Fächer wie Chemisch- stoffkundliche Grundlagen, Tech nologische Grundverfahren, Ma schinen- und Apparatetechnik und Elektrotechnik/Elektronik. In den Werkstätten werden die Studen ten mit den Eigenschaften und der Be- und Verarbeitung von Metall, Holz und Plasten an mo dernen Maschinen vertraut ge macht. Im Rahmen der produk tiven Arbeit entsteht hier ein kleiner Motor „Poly 10“, der zum Antrieb von Flugmodellen, Fahr zeug- und Schiffsmodellen in den entsprechenden Sektionen der GST eingesetzt wird. Alle Teile dieses Motors — vom Gehäuse bis zur kleinsten Schraube — werden von unseren Studenten aus Se kundärrohstoffen hergestellt. Im Lehrfach Chemisch-stoffkund- liehe Grundlagen werden die Lehrerstudenten mit den Eigen schaften der Werkstoffe vertraut gemacht. Ein Spargirokonto lohnt sich Schöpferische Anwendung des Wissens Vor fast zehn Jahren wurde eine neue Sparform eingeführt, die sich bei der Bevölkerung immer mehr durchgesetzt hat und sich großer Be liebtheit erfreut. So führt die Stadtsparkasse Karl- Marx-Stadt bereits 75 000 Konten mit einer Gesamtsumme von 290,6 Mio Mark. Das Spargirokonto dient sowohl der Ansammlung von Ersparnissen als auch der Erledigung des persön lichen Zahlungsverkehrs. Viele In haber nutzen das Spargirokonto zur Überweisung des Lohns bzw. Ge halts. Es ist möglich, das Konto in Gemeinschaft mit dem Ehepartner oder anderen zu führen. Der Konto inhaber ist auch berechtigt, andere als verfügungsberechtigt einzusetzen. Abhebungen und Überweisungen sind bei der kontoführenden Stelle bis zur Höhe des Guthabens mög lich. Im freizügigen Scheckverkehr werden bis zu 500 Mark je Scheck bei Sparkassen, Genossenschaftskas sen, der Bank für Landwirtschaft und Nahrungsgüterwirtschaft und bei den Postämtern bar ausgezahlt. Mit Schecks kann im Handel und für Dienstleistungen bezahlt wer den. Besonders geeignet ist das Spar girokonto zur Verrechnung ständig wiederkehrender Zahlungen. Darun ter versteht man die in bestimmten Zeitabständen regelmäßig zu zah lenden Beträge für Energie, Zei tungsgelder, Telefongebühren, Mie ten, Beiträge für Versicherungen und Kreditraten. Zur Begleichung der Zahlung sol cher Beträge kann der Sparkasse ein Auftrag erteilt werden, die dann die Abbuchung vom Konto veranlaßt. Sie garantiert die termingemäße Er ledigung dr Verpflichtungen des Kontoinhabers. Es wird empfohlen, diese Möglichkeiten der Zahlung zu nutzen. Inhaber von Spargirokonten sparen damit Wege und Wartezeiten. Das Spargirokonto wird mit 31/4 % verzinst. Der Kontoinhaber wird über alle Umsätze durch Kontoauszüge informiert. Die Füh rung des Spargirokontos ist bis auf entstehende Portokosten für den Versand der Kontoauszüge gebüh renfrei. Die Einrichtung eines Spargiro kontos lohnt sich. Kahlert, Direktor der Stadtsparkasse Karl-Marx-Stadt Die letzten Tagungen des ZK ma chen sehr deutlich, daß die soziali stische Praxis in Zukunft noch hö here Anforderungen an unsere Ab solventen stellen wird. Das bedeutet für uns, den Prozeß der Erziehung und Ausbildung so zu gestalten, daß die Studenten von der Stoffvermittlung in den Vorlesun gen über die Vertiefung im Selbst studium, Übungen und Praktika bis zur Prüfung zur schöpferischen An wendung ihres Wissens besser be fähigt werden. Die experimentellen Fähigkeiten und Fertigkeiten unserer Absolven ten entscheiden mit darüber, wie sie bei der Rationalisiprung von Produk tionsprozessen und bei Überfüh rung neuer Erzeugnisse und neuer technologischer Prozesse in die In dustrie wirksam werden. Den Stu denten sind deshalb Kenntnisse über die meßtechnische Ausrüstung von Maschinen und Anlagen der Ver arbeitungstechnik. sowie über die Methoden und Mittel zur meßtech nischen Untersuchung von Verarbei tungsmaschinen und -Prozessen zu vermitteln. Dabei ist eine aufge schlossene Haltung zur experimen tellen Arbeit herauszubilden. Auf bauend auf der Vorlesung „Meßtech nik“ des Grundstudienplanes des Maschineningenieurwesens, erfolgt die Wissensvermittlung vorrangig in der sektionsgemeinsamen Vorlesung „Prozeßmeß- und Kontrolltechnik an V erarbeitungsmaschinen" Die Vertiefung und Anwendung erfolgt in fachrichtungsspezifischen Praktika. Die Studenten erhalten Versuchsanleitungen, in denen das Versuchsziel, die Grundlagen zum Versuch, die Versuchsführung und -auswertung dargelegt werden. Mit diesem Studienmaterial ist eine um- fassende Vorbereitung auf das Prak tikum im Selbststudium möglich. Ergänzend dazu werden gegenwärtig Arbeitsblätter über die Arbeitsweise, den Aufbau und die technischen Daten der verwendeten Meßmittel erarbeitet. Mit solchen Arbeitsunter lagen wurden bereits gute Erfah rungen gesammelt. Bei der Durchführung der Praktika sind die Studenten an den Versuchs ständen und Maschinen aktiv tätig und müssen die ermittelten Ergeb nisse in Form von Meßprotokollen verarbeiten. Diese Ergebnisse sind die Grundlage für die zu den Prak tika gehörenden Kolloquia, die gleichzeitig zur Leistungskontrolle dienen. Diese Kolloquia werden zum wissenschaftlichen Streitgespräch be nutzt und sollen dazu beitragen, die Studenten zur kritischen Haltung gegenüber der eigenen Arbeit zu er ziehen. Doz. Dr.-Ing. Bochmann, Sektion Verarbeitungstechnik am Weiterbildungszentrum Leichtindustrie Über Probleme der Beseitigung parasitärer elektronischer Wirkungen sowie über die nutzbringende An wendung elektrostatischer Kräfte be rieten 60 Hoch- und Fachschulkader aus der Leichtindustrie mit Wissen schaftlern unserer Hochschule und aus anderen Forschungseinrichtungen vom 10. bis 13. November 1975 in einem Seminar des Weiterbildungs zentrums Leichtindustrie der Sek tion Verarbeitungstechnik. Der Ge dankenaustausch über den derzeiti gen Stand der Forschung an unserer Hochschule und in den Industrie instituten, Chemiefaserkombinaten und der Akademie der Wissenschaf ten auf diesem Fachgebiet stand im Mittelpunkt. Zu allen Vorträgen entwickelte sich eine rege Diskussion, an der sich besonders die Teilnehmer aus Betrieben der Textil- und Kunst lederindustrie beteiligten, die über jahrelange Erfahrungen in der For schung und Entwicklung sowie der Technologie von synthetischen Ma terialien verfügen. Die vielseitige Zusammensetzung der Teilnehmer bezüglich der vertre tenen Berufsgruppen wie Ingenieure für Textiltechnik, Physiker, Chemi ker, Betriebs-Meß-Steuer-und- Regelungstechnik-Ingenieure und Elektroniker erwies sich für die Pro blemdiskussion als außerordentlich günstig. So konnten auch den zahl reich erschienenen Gästen aus meh reren Sektionen, den Fachschulleh rern der Fachschulen für Textil technik Reichenbach und Forst so wie den Forschungsstudenten der Sektion Verarbeitungstechnik wert volle Industrieerfahrungen vermit telt werden. Dr.-Ing. Hagen, Leiter des WBZ FLeichtindustrie IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIHIIIIIIIIIIIIIIIIIIilllllllllllinillllllllllllllllHIIIIIIIHIIIIIIIIh Gute Ergebnisse bei der ZV-Ausbildung Dieses Jahr nahmen 30 Studentin nen und Studenten der Sektion Tmvl an der ZV-Ausbildung teil. Ziel der Ausbildung war es, die Studenten mit den Grundlagen ver traut zu machen, um die Qualifika tion als Führungskader der Zivil verteidigung zu erlangen. Die Studenten hatten die Möglich keit, bei der Erfüllung von Normen prüfungen und wehrsportlichen Dis ziplinen sowie ihrer Bereitschaft, unter’ höchster physischer und psy chischer Anforderung Einsatzaufga ben zu absolvieren, ihre Fähigkeiten und Kenntnisse unter Beweis zu stellen. Von den 30 Teilnehmern konnten neun den Abschluß als Füh rungskader der Zivilverteidigung mit der Note 1 und vierzehn mit der Note 2 erreichen. Neben den mit konkreten Zahlen zu belegenden Disziplinen zeichne ten sich im Ergebnis der Ausbildung vor allem gute Ansätze sozialisti scher Denk- und Verhaltensweisen unserer Studenten ab wie Kamerad schaftlichkeit, gegenseitige Hilfe, Selbstbewußtsein und zugleich Be scheidenheit im Auftreten sowie die Bereitschaft, für das Ganze die Ver antwortung mit zu übernehmen. Dipl.-Ing. Merkel, Sektion Tmvl Die Überwindung der Sturmbahn verlangt Mut, Geschicklichkeit und Kraft.