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Beilage zum „Hochschulspiegel" Nr. 15/161976 Wie die FDJ-Gruppe 73/52 den Titel „Sozialistisches Studentenkollektiv" erkämpfte (HS) Als die Mitglieder der FDJ- Gruppe 73/52 ihr Studium als Leh rerstudenten an der Sektion Erzie hungswissenschaften und -Fremd sprachen aufnahmen, begann dieser neue Lebensabeschnitt für 20 Mäd chen und 4 Jungen „mit gemisch ten Gefühlen“, wie in ihrem Grup pentagebuch festgehalten wurde. Dieser schwere Anfang erklärt sich nicht nur daraus, daß der Sprung vom Schüler- zum Studentenleben Anforderungen zu bewältigen, wel che Erfolge führten dazu, daß sie die FDJ-Kreisleitung unserer Hoch schule 1976 als Sozialistisches Stu dentenkollektiv auszeichnen konnte? Beginnen wir mit dem Normalsten für unsere Studenten, der ständigen Verbesserung der Studienleistungen und -disziplin. Das Kollektiv der Gruppe stellte sich von Anfang an die Aufgabe, das Leistungsniveau ehe politische Gespräch auf der Grundlage des Pressestudiums — je des Zimmer hat eine Tageszeitung im Abonnement — wurde eine enge Praxisbezogenheit mit dem Lehr stoff erreicht und ein fruchtbarer Meinungsstreit in den Seminaren entwickelt. Die Einschätzung der Se minare im marxistisch-leninistischen Grundlagenstudium durch jeweils einen Studenten förderte das selb ständige Denken und bereitete die Beim Kulturauscheid 1976 der FDJ-GO „Clara Zetkin'* d er Sektion Erziehungswissenschaften/Fremdsprachen er rang die FDJ-Gruppe 73/52 den ersten Platz. vollzogen werden mußte, sondern vor allem deshalb, weil die Mehrzahl der Jugendfieunde ursprünglich nicht Lehrer werden wollte. Es galt also erstrangig, die Liebe zum künftigen Lehrerberuf zu wek- ken, indem sie dazu beitragen wer den, allseitig entwickelte Persönlich keiten zu erziehen und auszubilden, die ihre Fähigkeiten und Begabun gen zum Wohle der sozialistischen Gesellschaft entfalten, sich durch Arbeitsliebe und Verteidigungsbe reitschaft, durch Gemeinschaftsgeist und Streben nach hohen kommuni stischen Idealen auszeichnen, vie es den Zielen der SED entspricht. Damit ist ein ganzes Programm abgesteckt, welche sozialistischen Verhaltensweisen dem künftigen Lehrer anerzogen werden müssen, wenn er durch sein Vorbild auf die Schüler einwirken soll. Wie hat das Kollektiv der FDJ- Gruppe 73/52 versucht, diese hohen siändig zu heben und eine gute Stu diendisziplin einzuhalten. Der Be such aller Lehrveranstaltungen gilt für die Gruppe als selbstverständ lich. In den persönlichen Plänen eines jeden Gruppenmitgliedes ist diese Forderung enthalten, und es findet eine laufende Rechenschafts legung vor dem Kollektiv statt. Besonders unterstützt wurden die Studentinnen mit Kind, so daß alle ihr Studiumgut durchhielten. Für zwei Freunde, die ihr Studium verspätet, erst nach Abschluß des Wehrdien stes, antreten konnten, wurden Vor lesungsnachschriften angefertigt. Diese Studenten wurden sofort nach ihrem Studienstart über die Grup penarbeit informiert. Im Mittelpunkt der Studienan strengungen stand das marxistisch- leninistische Grundlagensiudium. Es erfolgt eine kollektive Vorbereitung auf die Seminare. Durch das tägli- künftige Lehrerpersönlichkeit gut vor. Im Rahmen eines kollektiven Forschungsauftrages über „Die Ent wicklung der ABF in der DDR“ fer tigte jeder der Studenten zum Ab schluß des ersten Studienjahres eine marxistisch-leninistische Arbeit an. Die gemeinsame Arbeit am For schungsauftrag trug wesentlich zur Kollektivbildung bei: Zur Hochschul leistungsschau wurde das Exponat „Die Arbeiter-und-Bauern-Fakul tät Karl-Marx-Stadt — Vorbild un serer heutigen Studentengeneration“ mit einem Hochschulpreis 2. Klasse ausgezeichnet. Die Kollektivarbeit festigte das Geschichtsbewußtsein der Gruppe und den Stolz auf unsere sozialistischen Errungenschaften. Die Gemeinschaftsarbeit und die er brachten Leistungen schlugen sich in einem guten Notendurchschnitt von 1,9 beim Studium der marxi stisch-leninistischen Philosophie nie der. Große Anstrengungen unternahm das Kollektiv auch zur Beherrschung der russischen Sprache. Das zeigt sich in den Erfolgen bei der Teil nahme an der Russischolympiade, in dem regen Briefwechsel und Erfah rungsaustausch mit Sowjetbürgern und im engen Kontakt mit Leninpio- nieren im Ferienlager-Praktikum am Filzteich bei Schneeberg. Trotz der erreichten Erfolge hat sich die Gruppe vorgenommen, an der Leistungssteigerung in allen Stu dienfächern weiter intensiv zu arbei ten. Die gesellschaftliche Arbeit wird zusammen mit der Studienarbeit als Einheit betrachtet. Vom 1. Studien jahr an bestehen enge Beziehungen zur Wilhelm-Pieck-Oberschule. Dort übernahm die Gruppe die Leitung von Arbeitsgemeinschaften. Schwer punkte der Arbeit mit einer Paten schaftsklasse bildeten das FDJ-Stu- dienjahr, die gemeinsamen kulturel len Veranstaltungen und in diesem Jahr die Vorbereitung der Abschluß prüfung der 10. Klasse in den Fä chern Mathematik und Physik. Da mit wurde eine der wichtigsten Eigenschaften für die künftige Leh rerpersönlichkeit gefördert — die Liebe und das Vertrauen zu den Kindern. AC28 Ein Patenschaftsvertrag mit der FDJ-Gruppe 75/64 hilft beiden Sei ten, ihre Leistungen zu verbessern. Ein reger Erfahrungsaustausch über Studienprobleme wird monatlich durchgeführt. Gemeinsame kultu relle und sportliche Veranstaltungen gestalten sich zum gegenseitigen Nutzen. Von Anfang an trieb die FDJ- Gruppe gemeinsam Sport, unternahm Exkursionen, z. B. in den VEB Edel stahlwerk „8. Mai“ Freital, besuchte Ausstellungen und betätigte sich auch als Singegruppe. Sie belegte den 1. Platz im Kulturwettstreit der Sektion in den Jahren 1974 und 1976. Im Mai 1975 veröffentlichte sie im „Hochschulspiegel“ einen Aufruf an alle Studenten der Matrikel 73, in der militärischen und ZV-Ausbil dung um hohe Leistungen zu ringen. Alle Studenten der Gruppe haben diese Ausbildung mit guten Ergeb nissen abgeschlossen. Bei den Leicht athletik-Sektionsmeisterschaften er rang die Gruppe drei 1. Plätze und zwei 2. Plätze. Im militärischen Mehrkampf (männl.) belegte sie die Plätze 1 bis 3. All das stellt nur einen Auszug aus der Arbeit des FDJ-Kollektivs dar. Die anfangs „gemischten Ge fühle“ haben inzwischen einer ka meradschaftlichen und offenen, aber, auch kritischen Atmosphäre im Gruppenleben weichen müssen. Die Gruppe hat als gutes Kollektiv den Titel „Sozialistisches Studentenkol-, lektiv" erkämpft, ist sich aber voll bewußt, daß das Ringen um allsei tige gute Leistungen verstärkt fort zusetzen ist. Rückblick von Absolventen, die sich in der Industrie bewährten Welche Hinweise und Ratschläge können ehemalige Absolventen un serer Hochschule, die bereits lang jährige Erfahrungen in ihrem Wir kungsbereich sammeln konnten, un seren neuen Studenten für das be ginnende Studium geben? „HS“ stellte diese Frage an Dipl.- Ing. Petra Baumann, die bis 1972 an der Sektion Verarbeitungstechnik studierte und heute als Konstrukteur im Institut für Textilmaschinen in der Forschung für Wirkerei- und Strickereimaschinen eingesetzt ist, und an Dr. Hans-Joachim Schmiedel, der sein Studium 1969 an der Sek tion Fertigungsprozeß und Ferti gungsmittel abschloß und anschlie ßend als wissenschaftlicher Mitar beiter promovierte. Heute arbeitet er in der Forschungsabteilung der WB Wälzlager und Normteile. Beide Gesprächspartner stimmten darin überein, daß die Umstellung vom Schülerdasein zum Studenten ein harter Brocken war. Petra Baumann hob besonders hervor, daß es unbedingt notwendig ist. die von der Schulzeit her gewohnte Auffas sung von Haupt- und Nebenfächern schnell zu überwinden. Gerade die Fächer, von denen man glaubt, sie in der späteren Praxis wenig zu brau chen, sind von entscheidender Be deutung. Sie nannte dabei Mathema tik, Physik, Statik, technisches Zeich nen u. a. Auch Dr. Schmiedel stellte fest, daß ihm „die Mathematik zu nächst den Spaß verdorben“ habe. Ein weiteres Problem des Studienbe ginns : Viele Freunde konnten die neu gewonnene „Freiheit“ schwer ver kraften, nunmehr „aus den Händen der Eltern“ zu sein. „Das kann ins Auge gehen“, fügte er noch hinzu. Ein wertvoller Hinweis also, sich von Anfang an eine strenge Studien disziplin anzuerziehen. Im Gegensatz zum Schülerleben gilt es für den Studenten, schnell stens das selbständige Arbeiten sich anzueignen und jede „Stoßarbeit vor den Prüfungen“ zu vermeiden. Alle Möglichkeiten der praxisna hen Ausbildung, die in immer stär kerem Maße an unserer Hochschule Anwendung finden, müssen voll ge nutzt werden. Das schließt nicht aus, daß dem Studium eine harte Zeit der Einarbeitung in die spezifischen Auf gaben des neuen Arbeitsbereiches folgt. Eine Erfahrung aus seiner Stu dienzeit hält Dr. Schmiedel für be sonders wichtig. Das marxistisch-le ninistische Grundlagenstudium wird anfangs unterschätzt. Wie will aber ein späterer Leiter von Kollektiven verantwortungsvolle Entscheidungen treffen, wenn er nicht gelernt hat, an alle Fragen wissenschaftlich, von einem festen Klassenstandpunkt aus heranzugehen? Die jahrelange Ar beit in der Praxis zeigt eindeutig, daß die Technik nicht klassenindif ferent ist. Es ist der Sinn des Sozia lismus, die Technik zum Wohle des Volkes, zur Verbesserung der Ar beite- und Lebensbedingungen zu entwickeln und einzusetzen. „HOCHSCHULSPIEGEL" / SEITE 5 Hochschulteil Straße der Nationen. Hier befinden sich das Rektorat, die Parteileitung unserer Hochschule und die Hochschulbibliothek sowie die Sektionen Maschinen-Bauelemente, Rechentechnik/Datenverarbeitung und ein Teil der Sektion Chemie und Werkstofftechnik. Die Sektionen Fertigungsprozeß/Fertigungsmittel und Verarbeitungstechnik befinden sich in der Reichenhainer Straße 70. In diesem neuen Gebäude, Reichenhainer Straße, sind die Sektionen Auto matisierungstechnik, Informationstechnik vnd Physik Elektronische Bau elemente untergebracht. Verabschiedung von Absolventen in der Sektion Erziehungswissenschaften? Fremdsprachen mit den vietnamesischen Studenten Tran Dinh Ngoan (2. v. 1.) und Dang Huy Tien (3. v. 1.). Die Studentin Elke Dietrich (links vorn) erhielt tur ihre vorbildlichen Studien- und gesellschaftlichen Leistungen den Die sterweg-Preis.