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Trassenbauer Kurz berichtet Unweit des CENTRUM-Warenhau- ses, dort wo die Augustusburger Straße ihren Anfang nimmt, klirren die Spitzhacken, knirschen die Schaufeln, dröhnen Bagger und Dumper: Straßenbahntrasse Gab lenz — jene Trasse, auf der ab Ende dieses Jahres Tatra-Straßenbahnzüge eine schnelle Verbindung zwischen Stadtzentrum und Hans-Beimler- Neubaugebiet herstellen werden. Diese Trasse wurde zu einem der wichtigsten Jugendobjekte unseres Bezirkes erklärt. 62 Freunde aus zahlreichen Be trieben unserer Stadt arbeiten hier in einer Stoßbrigade. Seit dem 19. Juli werden sie durch zwei FDJ- Studentenbrigaden unserer Hoch schule unterstützt, der Studenten der Sektionen Fertigungsprozeß und -mittel und Informationstechnik an gehören. Studentensommer 1976. Die FDJ- Studenten schachten Kabelgräben, planieren andere Abschnitte der rie sigen Baustelle. Brigadeleiter Eber hard Hoffmann (FPM) lächelt, als er sagt: „Klar, in den ersten Stunden und Tagen ist diese Arbeit für uns recht ungewohnt, aber man gewöhnt Wo eigentlich liegen die Motive, daß unsere FDJ-Studenten in ihren, Ferien freiwillig an dieser und an deren Baustellen arbeiten? Student Bernd Lorenz ist um die Antwort nicht verlegen: „Es ist doch klar, daß im Sommer überall Leute ge braucht werden. Arbeitskräfteman gel ist überall und dazu noch Ur laubszeit. Sicher würde mancher von uns auch in seinem Heimatort während der Ferien arbeiten. Hier aber sind wir zusammen, arbeiten als Kollektiv an einer gesellschaft lich wichtigen Aufgabe. Und das hilft, das Kollektiv zu entwickeln.“ Also ist es der Prozeß der Arbeit, der sich positiv auf die Festigung der Studentenkollektive auswirkt, auf das Zusammenleben überhaupt. Eine wichtige, richtige Erkenntnis unserer Studenten. Nutzbringend wird auch das Ziel sein, enge Kon takte zur Stoßbrigade der Arbeiter jugend zu schaffen. Das betonte auch Genosse Uwe Tobies, 1. Sekretär der Bezirkslei tung der FDJ, der die Baustelle be suchte und dann auf einem Meeting zu den FDJ-Brigadisten sprach: Mit Freude und Genugtuung beobachten wir alle das her vorragende Abschneiden unse rer Sportler in Montreal, und man kann mit Recht sagen, sie haben auch unsere größten Er wartungen übertroffen. Diese Olympischen Spiele bringen er neut die Überlegenheit des so zialistischen Sports zum Aus druck. Aus diesem Grunde hat unsere FDJ-Studentenbrigade alle Mitarbeiter und Angestell ten unseres Einsatzbetriebes, der ND-Druckerei Berlin, auf gerufen, am Meilenlauf zu Ehren der Olympischen Spiele teilzunehmen. Unterstützung erhalten wir bei diesem Vor haben besonders durch die FDJ-Leitung des Betriebes. Wir hoffen, durch diese Veranstal tung unsere Beziehungen zu den Werktätigen weiter zu ver tiefen. Unser Gruß gilt allen Aktiven in Montreal. Brigade 9 der FDJ-GO VT ★ „Ich bin nicht zum ersten Mal dabei, wenn die FDJ-Studenten im Sommer auf unsere Baustelle kommen“, sagte uns Kollege Pilz (Lehrmeister im ITVK, 2. v. 1.). „Der Kontakt zu den Studenten ist ausgezeichnet, sie leisten eine sehr gute Arbeit. So war es 1975 in Bernsdorf — dort hatten wir Redak teure Kollegen Pilz bereits im vorigen Jahr kennengelernt —, und in diesem Jahr ist es auf der Baustelle der Straßenbahntrasse Gablenz.“ Das bestätigt auch Meister Ekkehard Ziegler (1. v. 1.) im Gespräch mit unseren Studenten Bernd Lorenz und Brigadeleiter Eberhard Hofmann (beide FPM). sich schnell daran, und die Arbeit geht voran.“ Man sieht es. Sie klot zen ganz schön ‘ran und sind sich ihrer Kraft bewußt. „Wir wollen die gestellten Aufgabe » vorbildlich er füllen, vor allem die Arbeitszeit richtig auslasten“, erklärt der Bri gadeleiter. Auch das ist augenschein lich, denn die kurzen Regenschauer lassen keine langen Pausen aufkom men. Uns interessiert da eine Frage: Denken eigentlich FDJ-Studenten von heute beim Trassenbau auch einmal an den Bau der Eisenbahn linie in dem Buch von Nikolai Ostrowski „Wie der Stahl gehärtet wurde“ ? Gibt es dazu eigentlich Parallelen? Ach, das mit dem Kor tschagin“, sagt einer und bestätigt damit, dieses Buch ist wohlbekannt. „Eigentlich nicht“, klingt’s aus dem Hintergrund, „bei uns gibt's keinen Typhus, und wir haben zu essen.“ Und ein anderer ergänzt: „Aber eine gesellschaftlich wichtige Auf gabe lösen auch wir.“ „Konkret wird hier ein Teil der Be schlüsse des IX. Parteitages der SED und des X. Parlaments der FDJ verwirklicht. Für Tausende Einwohner unserer Stadt werden sich mit der Erfüllung dieser Auf gabe die Verkehrsbedingungeh we sentlich verbessern.“ Genosse Tobies sprach dann aber auch von mancherlei Problemen, die sich für die jungen Trassenbauer auftun. So reicht die soziale Betreu ung noch nicht aus, . die Arbeits organisation ist verbesserungswür dig, den Wettbewerb gilt es richtig zu organisieren. Der Wille und der Elan der FDJ-Brigadisten werden Motor sein, diese Probleme zu lösen, und der Kampf um die Lösung der Aufgabe ist eine revolutionäre Tat der Jugend von heute. Und so darf man durchaus und ohne Übertrei bung die Mitglieder der FDJ-Stoß- und Studentenbrigaden zu den Kortschagins unserer Zeit zählen. Günther Arnold Einige Brigaden nutzten das erste Wochenende im Studen tensommer zu einem Ausflug nach Dresden, so zum Beispiel die Brigaden Bertz und Krey ßig (beide PEB) sowie Bour- guignon (WiWi). Während ihres Aufenthaltes in der Elbmetro- pole, an dem auch Vertreter der Einsatzbetriebe teilnahmen, be suchten die Freunde den Dresd ner Zwinger, das Verkehrsmu seum und das Hygienemuseum. Anziehungspunkte waren auch das Schloß Pillnitz und der Fernsehturm auf den Wachwit zer Höhen. Obwohl das Wetter nicht ganz günstig war, wurde der Ausflug für die Brigaden zu einem besonderen Erlebnis. ★ Die FDJ-Gruppe 75/59 (WiWi) besuchte gemeinsam mit der FDJ-Gruppe ihres Einsatzbe triebes, des VEB Schleifkörper union Dresden, Betriebsteil Rottluff, eine Veranstaltung des ungarischen Jugendkunsten sembles „Rajko“ in der Karl- Marx-Städter Stadthalle. Das Ensemble besteht aus einem Orchester, einer Tanzgruppe und zwei Gesangssolisten. Zum Repertoire gehören Zigeuner- musik und ungarische Folkiore, Die mit viel Feuer und Tem perament vorgetragenen Mu sikstücke haben uns gut ge fallen. Auch die Farbenfreudig keit der Trachten der Tänzer unterstrich die Ausdruckskraft der Musik und des Tanzes in sehr erfrischender Art und Weise. Manch einer unserer Freunde hat hier eine ihm bis her unbekannte Musikrichtung schätzengelernt. Christine Wollny ★ Ein schönes Erlebnis im Stu dentensommer war der sonn tägliche Ausflug in das Nah erholungszentrum Oberraben stein. Wir besichtigten die Burg, die ehemals als Schutzburg ge gen die Raubritter diente, die die Salzstraßen unsicher mach ten. Danach besuchten wir das Wildgatter mit den vielen ein heimischen Tieren. Als wir abends wieder im Internat wa ren, beschlossen wir, der näch ste Ausflug kommt bestimmt. Brigade Nestler (PEB) Mit einem schwungvollen Kulturprogramm schufen die sowjetischen Freunde am Tag der UdSSR im interna tionalen Sommerlager Breitenbrunn einen stimmungsvollen Höhepunkt. Der Abschluß des Solidaritätssubbotniks in Breitenbrunn vereinte noch einmal alle Teilnehmer und gab Gelegenheit zu vielen herzlichen Begeg nungen. Für das abendliche Zusammensein am Tag der UdSSR bereiteten die sowje tischen Freunde mit einem eeht sibirischen Pelmeniessen eine Gaumen- freude besonderer Art. Viele fleißige Leute wurden gebraucht, um 3000 Pelmeni zuzubereiten. NOTIZEN Am 25. Juli unternahm die Bri gade PEB III einen Ausflug zur Augustusburg. Zuerst liefen wir den Adelsberg an, der sich 508 m über NN befindet und somit die höchste Erhebung in der näheren Umgebung von Karl-Marx-Stadt ist. Nach einer Wanderung durch das landschaftlich sehr reizvolle Sternmühlental fuhren wir mit der Drahtseilbahn zum Bergstädtchen Augustusburg. Das Lustschloß Augustusburg ist ein Renaissance bau, der unter dem Befehl des feudal-absolutistischen sächsischen Landesfürsten in jahrzehntelanger qualvoller Fronarbeit erbaut wurde. Dank der großzügigen Un terstützung unseres Staates ist es heute nach umfassender Restau rierung in alter Schönheit zu se hen und zeugt vom Fleiß und Können der Handwerker und Bauern des Erzgebirges Andreas Bergt ★ Der Besuch einer Aufführung des Stücks „Janosik, der Held der Berge“ im Naturtheater an den Greifensteinen war der Höhepunkt der Ausfahrt der beiden FDJ- Studentenbrigaden der Grund organisation Chemie und Werk stofftechnik, die sie am ersten Studentensommersonntag durch führten. * Abwechslungsreich ist auch das Freizeitprogramm der FDJ- Gruppe 75/33. Die erste gemein same Veranstaltung war ein Be such im Zirkus AEROS. Ausflüge zu den Rabensteiner Felsendomen und in den Tierpark gehören ebenso dazu wie die Erarbeitung eines politisch-kulturellen Pro gramms, mit dem die Gruppe am Kulturwettstreit der FDJ-Studen- tenbrigaden teilnimmt. Ein Teil der Freunde ist dabei, eine Wandzeitung zum Thema „Solidarität“ zu gestalten. In unserem Brigadetagebuch wer den die gemeinsamen Erlebnisse festgehalten. Es wird uns noch lange an den Studentensommer 1976 erinnern. Brigade 6 der FDJ-GO VT In eigener Sache Redaktionsschluß dieser Ausgabe war der 30. Juli 1976, die nächste Ausgabe erscheint am 19. August 1976 (8 Seiten) „Hochschulspiegel" Herausgeber: SED-Parteiorganisa tion der Technischen Hochschule Karl-Marx-Stadt Redaktionskollegium: Dipl.-Math. E. Schreiber, verantwortlicher Re dakteur, W. Müller, Redakteur, H. Schröder, Bildredakteur, L. Be ranek, Dr. H. Bittner. Dipl.-Ing. G. Häcker, Dipl.-Sportlehrer G. Hauck, Dipl.-Ing. G. Hellwig, Dr. A. Hupfer, Dr. W. Leon hardt, Prof. Dr. R. Martini, Ch. Müller, Dipl.-Ing. E. Müller, Dr. K. Richter, Dipl.-Phys. D. Roth, Dr. G. Schütze, Dipl.-Ing. E. Swoboda, K. Weber, FD J-Redak tion: E. Kieselstein. Anschrift: 90 Karl-Marx-Stadt, PSF 964, Tel: 668 516 Veröffentlicht unter Lizenz-Nr. 125 K des Rates des Bezirkes Karl- Marx-Stadt, Druck: Druckhaus Karl-Marx-Stadt. 1610 In der Frühstückspause auf der Baustelle der Technischen Gebäudeausrü stung bleibt auch Zeit, einen Blick in den neuesten „Hochschulspiegel“ zu werfen. Zum zweiten Mal erscheint hiermit eine Studentensommersonderausgabe des „Hochschulspiegels". Wir waren zehn Tage unterwegs, haben viele Brigaden auf den Baustellen und in den Betrieben besucht. Besonders aber möchten wir uns hier an dieser Stelle bei den vielen Freunden be danken, die uns kurze Berichte über ihre Arbeit zusandten und uns im persönlichen Gespräch über das Le ben ihrer Brigade berichteten. Ohne ihre Mithilfe hätte diese Sonderaus gabe nicht erscheinen können. Natürlich kann diese Zeitung nicht umfassend widerspiegeln, was zwi schen dem 18. Juli und dem 6. August in den FDJ-Studentenbrigaden ge schah, auch wenn der Redaktions schluß, der aus drucktechnischen Gründen für die Texte der 29. Juli, für die Bilder der 1. August war, spä ter liegen würde. Wir bitten auch um Verständnis, wenn diese oder jene Seite des Studentensommers zu kurz gekommen ist, wenn sich nicht alle Berichte, die uns aus den Bri gaden erreichten, in der Zeitung wie derfinden. Vier Seiten lassen sich nicht dehnen. Die nächste Ausgabe unserer Zei tung (Nummer 15/16) erscheint acht- seitig mit „Abc für Neuimmatriku- lierte" und „TH-Minilexikon" am 19. August (für Studenten der Matri kel 76 zur Einschreibung erhältlich). Berichte über die Arbeit der FDJ- Gruppen ab Nummer 17 wie bisher wieder auf Seite 4. Redaktion des „Hochschulspiegels" Kerstin Störl, Dietmar Schüttendiebel (75/11) und viele andere halfen im Bereich unserer Hochschule, notwendige Instandhaltungsarbeiten durchzu führen.