Volltext Seite (XML)
„HOCHSCHULSPIEGEL“ 7 SEITE 3 Tage der Solidarität Zu einem Höhepunkt im Studen tensommer 1976 gestalteten sich am 30. und 31. Juli die Tage der Soli darität. Am 31. Juli wurden in allen Bri- gaden in Abstimmung und Gemein samkeit mit den Einsatzbetrieben und deren FDJ-Leitungen Solidari tätssubbotniks durchgeführt. So be reiteten zum Beispiel die Teilneh mer des internationalen Sommer lagers im VEB Forstwirtschaftsbe trieb Schwarzenberg 230 Festmeter Holz auf und räumten einen zwei Hektar großen Schlag. Auf dem schon lange zu einer guten Tradition des Studentensom mers gewordenen Solidaritätsbasar verkauften unsere Studenten selbst ¬ gefertigte kunstgewerbliche Gegen stände. Erstmalig wurde der Basar in diesem Jahr gemeinsam mit den Freunden der FDJ-Grundorganisa- tion des CENTRUM-Warenhauses ge staltet. Der Erlös der Subbotniks und des Solidaritätsbasars wurde auf das Solidaritätskonto der DDR überwie sen. Eine erste Zwischenauswertung er gab: Die Teilnehmer der FDJ-Stu- dentenbrigaden haben ihre Ver pflichtung, durch zusätzliche Arbeit 20 000 Mark für den Aufbau der viet namesischen Stadt Vinh zur Ver fügung zu stellen, schon jetzt mit 2000 Mark übererfüllt. Der Erlös des Solidaritätssubbotniks der Teilnehmer des internationalen Sommerlagers wurde vom Leiter der sowjetischen Delegation symbolisch an einen vietnamesischen Studenten aus der Ingenieurschule Breitenbrunn übergeben. IIIIIIIIIIIIIIIIilIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIfillIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII Studenten der Matrikel 76 der Sektion WiWi machten sich in der Karl- Marx-Gedenkstätte mit Leben und Wirken der Begründer des wissenschaft lichen Kommunismus vertraut. Ein Blick ins Oberbecken des Pumpspeicherwerkes Markersbach läßt uns die gewaltigen Dimensionen dieses RGW-Objektes ahnen. Ein Tag in Markersbach Ein besonders angenehmes Wetter hatten wir für unseren Besuch in Markersbach nicht gerade ausge sucht: Nieselregen in Karl-Marx- Stadt, Regen und dichter Nebel in Breitenbrunn und Markersbach. So wurden die imposanten Zahlen, mit denen Genosse Hennig, stellvertre tender Parteisekretär der Großbau stelle, das Pumpspeicherwerk cha rakterisierte, nicht so recht plastisch. Am Oberbecken (sechs Millionen Kubikmeter Fassungsvermögen, 3000 Meter Umfang, 1000 Längendurch messer. eine riesige mit einer Bitu menschicht ausgekleidete „Bade wanne“) hatten wir nur 20 m Sicht, am Unterbecken mit ähnlichen Di mensionen war es nicht viel besser. Billiger Nachtstrom wird in weni gen Jahren täglich sechs Millionen Kubikmeter Wasser aus dem Unter- becken in das Oberbecken pumpen, deren Rückfluß durch sechs 175-kW- Turbinen ermöglicht, in Spitzenbela stungszeiten zusätzliche Elektroener gie ins Netz einzuspeisen. Das mit sowjetischer Hilfe projektierte, von sowjetischen, polnischen und Inge nieuren, Technikern und Bauarbei tern aus der CSSR und der DDR er richtete Pumpspeicherwerk Markers bach hat damit eine höhere, Lei stung als alle sechs bisher in unse rer Republik gebauten Pumpspei cherwerke. Ein gigantischer Ener giespeicher! Nebel in Markersbach, aber wir wurden etwas versöhnt, als uns die Studenten versicherten, daß sie schon mehrere Tage bei solchem Wetter arbeiten. Nebel auch im Ge müt unserer Brigadisten? Das kann man wohl nicht sagen.' „Der Einsatz der Studenten auf unserer Baustelle ist sehr hoch ein zuschätzen“, sagte uns Genosse Hen nig, „die Studenten kämpfen um hohe Tagesleistungen, und die Zielstellun gen werden ständig Überboten, sie arbeiten mit viel Freude und Ener gie.“ Das bestätigten uns auch die Arbeiter: „Die Studenten könnten wir das ganze Jahr gebrauchen, die lassen wir nicht wieder von hier weg/ Und was sagen die Studenten? Thomas Kleiber (AT) ist zum zwei ten Mal in Markersbach dabei. 1975 lernten wir ihn beim Bau einer Sik- kerstation am Oberbecken kennen. In diesem Jahr leitet er eine Brigade, zu der auch fünf Studenten aus Ir kutsk und vier aus Plzen gehören, im VEB Baustoffversorgung Grün- städtel. Über diesen früher recht unscheinbaren Bahnhof auf der Strecke Schwarzenberg — Annaberg kommt das Gros der Baumaterialien nach Markersbach. „Erstmal ist die Arbeit interessant und macht Spaß und auch sonst ist im Sommerlager immer etwas los“, meint Thomas „wir werden zusätzlich eine Schrott aktion durchführen, d. h. den Schrott, der auf dem Gelände des Bahnhofs anfällt, zusammentragen und abtransportieren. Das Ergebnis kommt dem Betrieb zugute.“ Was „sonst noch im Sommerlager los ist“ erfahren wir in weiteren Ge sprächen mit unseren Studenten. 90 FDJ-Studenten arbeiten hier ge meinsam mit Freunden aus der So wjetunion, der ÖSSR und der VR Po- Jen. Je 15 Studenten kommen vom Polytechnischen Institut Irkutsk, vom Elektrotechnischen Institut No- wrosibirsk, vom Moskauer Textilin stitut, von der Hochschule für Ma schinenbau und Elektrotechnik Plzen, von der Hochschule für Ma schinenbau und Textiltechnik Libe rec und der Lodzer Universität. Es sind internationale Studentenbriga den, und es sind vier Sprachen, die man hier spricht: Russisch, Tsche- schich, Polnisch und Deutsch. Man cher unserer Studenten bedauert, daß er im Russischunterricht nicht noch besser aufgepaßt hat, aber trotzdem ist die Verständigung aus gezeichnet, viele Freundschaften entstehen, die auch nach dem Stu dentensommer im Briefwechsel wei terbestehen werden. In Markersbach treffen sich ebenso wie in den anderen interna tionalen Sommerlagern Studenten aus den sozialistischen Ländern, um bei gemeinsamer Arbeit, in Gesprä chen, während kultureller Veran staltungen, bei Sport und Spiel ein ander näherzukommen, Erfahrun-' gen und Wissen auszutauschen und um die Bedingungen beim sozialisti schen Aufbau in den Bruderländern besser kennenzulernen. Die Arbeit in den internationalen Sommerlagern bringt zusätzliche, unverwechselbare und einmalige Erfahrungen mit sich. Die unmittelbare gemeinsame Ar beit, die auf diesem Fundament ent stehenden persönlichen Kontakte und Freundschaften sind ein Stück lebendiger Internationalismus. Höhepunkte im Lagerleben sind stets die Tage der Ländergruppen. Mit einem feierlichen Appell beginnt ein solcher Tag. Am 22. Juli, dem Nationalfeiertag der VR Polen, gab es Blumen für die polnischen Briga disten. Man spricht über die Arbeit der Jugendverbände, Kulturpro gramme werden vorgestellt, Ge schichte und Tradition des jeweili gen Landes stehen im Mittelpunkt der Gespräche. Ja, auch Nationalge richte werden gekocht, gebraten, serviert und mit großem Appetit ver speist. Natürlich sind auch Vertre ter der Baubetriebe an den Tagen der Ländergruppe zu Gast. Selbstverständlich ist, daß so kurz nach dem IX. Parteitag der SED und dem X. Parlament wie in allen Brigaden auch im internationalen Sommerlager die Beschlüsse der Partei und des sozialistischen Ju gendverbandes zur Diskussion ste hen. Im Studentensommer gelten die Gedanken auch bereits wieder dem neuen Studienjahr. Die Freunde der Matrikel 76 hören besonders gut zu, wenn die Studenten der älteren Ma trikel beraten, wie sie ihre Arbeit in den kommenden Semestern gestal ten wollen, um einen würdigen Bei trag zur Erfüllung der Parteitagsbe schlüsse und des „FDJ-Auftrages IX. Parteitag“ zu leisten. Abwechslungsreich ist das Lager leben. Wanderungen werden unter nommen, die zum Fichtelberg, zum Auersberg, nach Sosa, Waschleithe und Schwarzenberg führen. Auch er ste Sportwettkämpfe haben im inter nationalen Sommerlager stattgefun den. Bei den Turnieren im Volley ball und im Kleinfeldfußball siegten die Mannschaften der sowjetischen Ländergruppe. Als diese Zeitung in Druck ging, ist der Studentensommer 1976 noch nicht vorbei, zahlreiche Veranstal tungen sind noch geplant, Solidari- täts- und Hochschulleistungsschich ten sind geplant, die Brigaden geben neue Verpflichtungen ab. In allem ist das Bemühen spürbar, die Freund schaft noch enger zu knüpfen und in den Studentenbrigaden erfolgreich zu sein. Und wenn die Turbinensätze des Pumpspeicherwerkes Markersbach an das RGW-Verbundnetz gehen werden, dann ist gewiß: Die inter nationalen Studentenbrigaden ha ben einen nicht unwesentlichen An teil. Studenten der Matrikel 76 als Teilnehmer der FD J-Studentenbrigaden. Durch unsere Arbeit im Studentensommer lernen wir die Hochschule und unseren künftigen Studienort kennen, meint Bernd Kautzky. In aller Welt begehrt sind die Trennschleifscheiben aus dem VEB Schleifkörperunion Dres den. Martina Bauschmann (WiWi) und ihre Freunde helfen mit, auch den Juliplan zu er füllen. Punkt für Punkt Zu einem interessanten Forum in Auswertung des IX. Parteitages der SEÖ begrüßten am 26. Juli die Teilnehmer des internationa len Sommerlagers die Parteitags delegierte Genossin Heidi Kokosch, Meisterin im VEB Meßgerätewerk Beierfeld. ★ Wir Studenten der FDJ-Gruppe 75/77 (CWT) arbeiten im ITVK Karl-Marx-Stadt. Wir haben uns bemüht, die für uns ungewohnten schweren Tiefbauarbeiten beim Bau des Plattenwerkes Karl- Marx-Stadt täglich so gut wie möglich zu erfüllen, und konnten die uns gestellten Aufgaben im Durchschnitt mit 103 Prozent er füllen. Kameradschaft und gegen seitige Hilfe werden groß ge schrieben, was wesentlich zur Fe stigung unseres Kollektivs beitrug. Zu einem Höhepunkt unserer ideologischen Arbeit gestaltete sich die zweite Brigadeversamm lung, zu der wir auch einen Ver treter des ITVK eingeladen hat ten. Wir sprachen über die Be schlüsse des IX. Parteitages der SED und dabei insbesondere auch über die wachsenden Aufgaben des ITVK im Rahmen des kom plexen Wohnungsbaues. FDJ-Gruppe 75/55 (CWT) Unsere Brigade hat die Auf gabe, im Ortsteil Rabenstein Erd kabel zu verlegen, um die Strom versorgung der Bevölkerung zu verbessern. Mit Abschluß dieser Arbeiten wird auch eine neue Trafostation ihren Betrieb auf nehmen können. Gleichzeitig wer den Kabel für die Stadtbeleuch tung verlegt. Die Arbeiten geher gut voran, wir erfüllen täglich un sere Norm. FDJ-Studentenbrigade der GO MB Am 27. Juli fand im Traditions zimmer des VEB Spinn- und Zwir nereimaschinenbau in Auswertung des IX. Parteitages der SED ein gemeinsames Forum der FDJ-Stu- dentenbrigaden 7 und 8 (VT) mit Mitgliedern der FDJ-Grundorgani- sation des Betriebes zu Problemen der Verbindung von Theorie und Praxis statt. Unsere Brigaden übergaben der FDJ-Grundorgani- sation des Betriebes eine Wand zeitung, in der wir über unsere Arbeit im Studentensommer 1976 berichten, der für uns ein wichti ger Beitrag zur Erfüllung des „FDJ-Auftrages IX. Parteitag“ ist. Brigaden 7 und 8 der FDJ-GO VT ★ Unsere Brigade arbeitet in Be reichen der Reproduktion von Pro duktionsgrundmitteln im VEB Schleifmaschinenwerk Karl-Marx- Stadt. Zu ihr gehört auch ein gro ßer Teil der Studenten der Ma trikel 76 unserer Sektion. Durch die gemeinsame Arbeit und ein interessantes Programm politi scher, kultureller und sportlicher Veranstaltungen lernen sie sich be reits jetzt gut kennen, entwickelt sich die kollektive Arbeit. Das wird ihnen den Start ins Studium sehr erleichtern. Brigade Lorenz (WiWi) ★ Die Brigade Richter (FPM) führt im VEB Großdrehmaschinenbau „8. Mai“ Abbrucharbeiten aus. Dadurch wird es möglich, die La gerkapazität des Betriebes zu er weitern. Gemeinsam mit der FDJ-Leitung des Betriebes gestal teten die Freunde ein Rundtisch gespräch zum Thema „Solidarität“ und verschiedene kulturelle Ver anstaltungen. ★ Unsere Aufgaben an der Trasse Gablenz sind sehr vielseitig und interessant. Obwohl die körper liche Arbeit ungewohnt für uns ist, haben wir uns schnell eingearbei tet und auch einen guten Kontakt zu den Arbeitern gefunden. Eine der Hauptaufgaben ist das Aushe ben eines Grabens für eine Was ser- und eine Gasleitung. Dabei muß mit großer Vorsicht gearbei tet werden, damit schon vorhan dene Leitungen, die in Betrieb sind, nicht beschädigt werden. Da mit trägt jeder eine große Ver antwortung bei seiner Arbeit. FDJ-Gruppe 75/18 (FPM)