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Im physikalischen Praktikum vertiefen Studenten des Maschinen- und Elektroingenieurwesens ihre theoretischen Kenntnisse. Für eine effektive und lebensnahe Gestaltung des großen Schulpraktikums Das große Schulpraktikum ist ein fester Bestandteil des Ausbildungs programms der Studenten zu sozia listischen Lehrern und hat als spezi fische Form der Theorie-Praxis-Ver bindung innerhalb der. Ausbildung die bedeutende Aufgabe, die Einheit von klassenmäßiger, sozialistischer Erziehung und hoher wissenschaft licher Bildung zu verwirklichen sowie die schöpferischen Poten zen der Studenten allseitig zu för dern und praktisch wirksam werden zu lassen. In diesem Ausbildungsab schnitt zeigt sich, wie die Studenten in den vorangegangenen Phasen des Studiums befähigt wurden, einen wirksamen Beitrag zur Herausbil dung sozialistischer Persönlichkeiten zu leisten. Um die Anwendung sei nes theoretischen Wissens zu erler nen und sich erste grundlegende Er fahrungen der Erziehungs- und Bil dungsarbeit anzueignen, bedarf der Student der Hilfe des erfahrenen Praktikers. Insofern ist die Tätigkeit der Mentoren für die Herausbildung eines hochqualifizierten Lehrernach wuchses von unschätzbarem Wert. Es wurde daher in enger Zusam ¬ menarbeit mit den für das große Schulpraktikum verantwortlichen Kollegen des Rates des Bezirkes, un serer Hochschule und den Kollegen der Wissenschaftsbereiche Mathema tik- und Physikmethodik nach im mer effektiveren Wegen gesucht, um eine hohe Qualität der Anleitung der Mentoren zu sichern. In diesem Jahr wurde der Versuch unternommen, diese Anleitung in das Kurssystem der Lehrer einzugliedern. Die Veran staltungen spannten den Bogen von der Theorie über das selbständige Experimentieren bis zum schöpferi schen Erfahrungsaustausch zu Fra gen der Unterrichts- und Schulpra xis. Die Kollegen waren mit dieser Form der Verknüpfung von Weiter bildung und Anleitung sehr einver standen. Sie sprachen sich lobend so wohl über das Niveau der Vorträge ■ und Seminare als auch über die ih nen gebotenen Möglichkeiten des Kennenlernens spezifischer Ausbil dungsinhalte und neuer Geräte für den Physikunterricht aus. Ihre Auf geschlossenheit wurde auch an der aktiven Beteiligung sichtbar. Curt Arnold, Sektion PEB Sozialistische Gemeinschaftsarbeit mit der Arbeiterjugend Ausgehend von dem Ziel, die Zu sammenarbeit der Arbeiterjugend des Textilmaschinenbaues mit den Studenten der Sektion Verarbei tungstechnik der Technischen Hoch schule Karl-Marx-Stadt zu fördern, wurde zwischen der FDJ-GO des VEB Spinn- und Zwirnereimaschi nenbau Karl-Marx-Stadt und den Studenten der FDJ-Gruppe 75/27 der Fachrichtung Textilmaschinenkon struktion ein Freundschaftsvertrag abgeschlossen. Die Unterzeichnung fand anläßlich der 7. FDJ-Studen- tentage statt. In diesem Vertrag haben sich die FDJ-Gruppen die Aufgabe gestellt, auf politischem, fachlichem und kul turellem Gebiet zusammenzuarbei ten. So wird die FDJ-Gruppe 75/27 als FDJ-Studentenbrigade im VEB Spinn- und Zwirnereimaschinenbau arbeiten. Das ist ein Höhepunkt in der politischen Aktivität der FDJ- studenten in Fortsetzung der „Par teitagsinitiative der FDJ“. Wir wer den abrechenbare Aufgaben zum Nutzen des Betriebes lösen und so eine wirksame Unterstützung bei der Erfüllung der Planaufgaben geben. Mit dem Ziel, ihr fachliches Wissen zu erweitern, wird die FDJ-Gruppe im Rahmen des Studentischen Ratio- nalisierungs- und Konstruktionsbü ros im Herbst 1976 eine Aufgabe übernehmen, um damit tiefer in die Probleme des Produktionsprozesses einzudringen. Weitere wesentliche Vereinbarun gen sind: die Teilnahme an wissen schaftlichen Tagungen des Betrie bes, die Durchführung einer Sonder schicht im Rahmen des Studenten sommers 1976 und Überweisung des Erlöses auf das Solidaritätskonto, die gemeinsame Auswertung des IX. Parteitages im FDJ-Studienjahr der FDJ-Gruppe und die Durchfüh rung von gemeinsamen Veranstal tungen zum besseren Kennenlernen der Vertragspartner. Andreas Esche, FDJ-Gruppe 75/27 Die sozialistische Persönlichkeit - Gegenstand und Ziel der kommunistischen Erziehung (1) Die weitere Gestaltung der ent wickelten sozialistischen Gesell schaft, die Schaffung der materiell- technischen Basis des Kommunis mus sowie entsprechender Produk tionsverhältnisse und Beziehungen schließt als notwendige Bedingung die allseitig entwickelte soziali stische Persönlichkeit und damit die Erziehung eines neuen Menschen ein. Im Programm unserer Partei wird daher dem Bildungswesen die Aufgabe gestellt: Menschen zu er ziehen und auszubilden, die, mit so lidem Wissen und Können ausgerü stet, zu schöpferischem Denken und selbständigem Handeln befähigt sind, deren marxistisch-leninistisch fundiertes Weltbild die persönlichen Überzeugungen und Verhaltenswei sen durchdringt, die als Patrioten ihres sozialistischen Vaterlandes und proletarische Internationalisten füh len, denken und handeln. „Das Bil dungswesen“, so heißt es Weiter, „dient der Erziehung und Ausbil dung allseitig entwickelter Persön lichkeiten, die ihre Fähigkeiten und Begabungen zum Wohle der sozia listischen Gesellschaft ■ entfalten, sich durch Arbeitsliebe und Ver teidigungsbereitschaft, durch Ge meinschaftsgeist und das Stre ben nach kommunistischen Idea len auszeichnen.“ 1 Damit ist das Ziel der Erziehung des einheitlichen sozialistischen Bildungssystems für Gegenwart und nächste Zukunft klar umrissen. Zu dieser Problematik, der Her ausbildung der sozialistischen Per sönlichkeit, die sich wie ein roter Faden durch die Materialien des XXV. Parteitages der KPdSU und des IX. Parteitages der SED zieht und das zutiefst humanistische We sen der Politik der marxistisch-leni nistischen Parteien verdeutlicht, werden eine Vielfalt interessanter Fragen aufgeworfen und diskutiert. Dabei rücken u. a. auch an unserer Hochschule immer- stärker zwei Problemkreise, insbesondere bei Lehrerstudenten, in den Mittelpunkt des Interesses: — Was ist unter der sozialistischen Persönlichkeit als Ergebnis und Ziel der sozialistischen Gesell schaft, als Aufgabe der kommu nistischen Erziehung und Selbst erziehung zu verstehen? -— Wie ist dieses Ziel der koiminuni- stischen Erziehung zu realisieren, welche Probleme müssen beson ders beachtet, welche Wege be schritten und welche Methoden angewendet werden? Beide Fragenkomplexe sind eng miteinander verflochten und von hoher praktischer Bedeutung, weil sie nicht nur den Erziehungs- und Ausbildungsprozeß in engerem Sinne, sondern die politische Arbeit im allgemeinen, die Beziehungen im Arbeitsprozeß, im Kollektiv, in der Freizeit sw., d. h. unsere alltäg liche sozialistische Wirklichkeit, be treffen. Im folgenden sollen daher einige Gedanken zu dieser so bedeu tungsvollen Problematik beigesteu ert werden, die das Ziel verfolgen, das weitere Nachdenken über den eigenen Beitrag zur Verwirklichung des durch die Partei gestellten zu tiefst humanistischen Zieles, der Herausbildung des neuen Menschen, anzuregen. Die bisherigen Diskussionen ha ben u. a. deutlich gemacht, daß hier und da an diese Frage noch abstrakt, nicht historisch-konkret herangegan gen wird, was seinen Ausdruck dar in findet, daß die. sozialistische Per sönlichkeit idealisiert, genauer ge sagt, von den realen materiell-ge sellschaftlichen Verhältnissen unse rer sozialistischen Wirklichkeit ab gehoben und in ein lebensfremdes Idol, in eine zwar schön klingende, aber unrealisierbare Zukunftsvision verwandelt wird. Bereits die Klassiker des Marxis mus-Leninismus wandten sich ge gen eine solche Betrachtungsweise des Menschen und verwiesen auf die soziale Qualität der Persönlichkeit, auf ihre gesellschaftliche und damit historisch-konkrete Bestimmtheit. So gesehen bringt jede Geschichts- □ehe, jede Klasse auf Grund ihrer desonderen materiellen Verhältnisse, ihrer Produktions- und Lebensbe dingungen sowie der daraus erwach senden politischen und geistig-kul turellen Beziehungen einen ganz be stimmten Typ der Persönlichkeit mit speziell ihm eigenen Denk- und Ver haltensweisen, Ziel- und Wertvor stellungen, charakterlichen Eigen schaften, Gefühlen, Lebensgewohn heiten usw. hervor. In der Weltlite ratur sind derartige Persönlichkeits typen, erinnert sei nur an den des Kleinbürgers, treffend charakteri siert worden. Wenn wir nun hier und heute von der sozialistischen Persönlichkeit sprechen, über ihr Wesen und Wer den diskutieren, dann dürfen wir kein wirklichkeitsfremdes Idealbild im Auge haben, das in ferner Zu kunft einmal angestrebt werden kann, sondern einen solchen Men schen, wie er für unsere Tage ty pisch ist, dessen Antlitz sich durch jene allgemeinen geistig-kulturellen, politisch-moralischen, charakter lichen und Willensqualitäten aus zeichnet, die aus den materiell-ge sellschaftlichen Verhältnissen der entwickelten sozialistischen Gesell schaft erwachsen und für die Ar beiterklasse als deren führende Kraft charakteristisch sind. Solche wesensbestimmenden Merkmale sind unter anderem: die Treue zu den Idealen des Kom munismus, eine sozialistische Einstellung zur Arbeit, sozialistischer Patriotismus, proletarischer Internationalismus, sozialistischer Kollektivismus, ein von hoher politischer Bewußt heit und sittlicher Reife getragenes Verantwortungs- und Pflichtbewußt sein; kurz gesagt die Bereitschaft, der Wille und das Vermögen, den Kom munismus aufzubauen. 2 Bei diesen Merkmalen handelt es sich um cha rakteristische Qualitäten des soziali stischen Menschen als Persönlich keitstyp, also um das Allgemeine, um das, was sein historisches und klassenmäßiges Wesen verkörpert, was aber stets nur konkret, d. h. im besonderen und einzelnen, existiert. Anders ausgedrückt: Der Typ der sozialistischen Persönlichkeit ist in sich differenziert. Seine allgemeinen charakteristischen Merkmale existie ren im einzelnen Menschen in unter schiedlicher Reife, Ausprägung, Tiefe usw. Sie finden in unterschiedlicher Weise in seinem praktischen Han deln Ausdruck und Verwirklichung. Das hat einerseits soziale Ursachen, ist also materiell-gesellschaftlich be dingt. So ist der Sozialismus als ge schichtlich erste Entwicklungsphase der einheitlichen kommunistischen Gesellschaftsformation noch nicht sozial homogen. Es existieren noch Klassen und Schichten, Unter schiede zwischen körperlicher und geistiger Arbeit, im Qualifikations niveau, im Einkommen usw. und folglich in den materiellen Lebens bedingungen der Menschen, was nicht ohne Einfluß auf das Niveau der Widerspiegelung, der Aneignung der sozialistischen Wirklichkeit, ihrer politischen Verhältnisse, geistig-kul turellen Werte und moralischen Be ziehungen ist. Andererseits hängen Umfang und Tiefe der Aneignung des sozialen Wesens der Persönlichkeit, ihres Klassendaseins, also die Art, wie sie das Gesellschaftliche in sich auf nimmt und was sie davon zum Per sönlichen, zum Anspruch an sich selbst werden läßt, wesentlich von ihr selbst ab. Es existiert also kein Mechanismus zwischen materiell-ge sellschaftlichen Bedingungen und Verhältnissen einerseits und Persön lichkeitsqualitäten andererseits. In sofern können sich auch innerhalb ein und derselben Klasse, wie Lenin bemerkte, durchaus unterschiedliche Persönlichkeitstypen entwickeln. Er machte damit u. a. auf einen sehr wesentlichen Umstand des Werdens sozialistischer Persönlichkeiten auf merksam, nämlich darauf, daß die politisch-moralische Haltung, die geistig-kulturellen Ansprüche, die der einzelne besitzt, und die daraus erwachsene Richtung und Intensität seiner gesellschaftlichen Aktivität nicht zuletzt von ihm selbst abhän gen. Das resultiert vor allem daraus, daß der einzelne im Rahmen der ob jektiv gegebenen Bedingungen und Möglichkeiten seinen politisch-mo ralischen Standort selbst wählt und bestimmt und insofern . für diesen vor sich selbst wie vor der Gesell schaft verantwortlich ist. Prof. Dr. sc. phil. Peter Schuttpelz, Sektion Marxismus-Leninismus (Fortsetzung folgt) Literatur: 1 Programm der SED, „ND“ vom 25. Mai 1976 ’ Vgl. Rechenschaftsbericht des ZK der KPdSU an den XXV. Par teitag, Berlin 1976, S. 88 Diskussion zu den Beschlüssen des IX. Parteitages in der FDJ-Gruppe 75/36 (VT) mit Genossen Herbert Haase, APO-Sekretär der Sektion. IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIHiltIltillllllllIlIIIIIIHIIIIIIIIIHIIIIIIIIIIIIII Das gegenwärtige Stadium der nationalen Befreiungsrevolution und der Kampf gegen das internationale Monopolkapital (I) Zu den großen Erfolgen der revo lutionären Weltbewegung gehören die Beendigung der imperialisti schen Aggression in Vietnam und der Sieg der antiimperialistischen Kräfte in Laos und Kambodscha, der Zusammenbruch des imperialisti schen Kolonialsystems, der auf dem afrikanischen Kontinent in der er sten Hälfte der siebziger Jahre in seine Schlußphase eingetreten ist. „Der nationale und soziale Be freiungskampf der Völker Asiens, Afrikas und Lateinamerikas ist ein wichtiger Bestandteil des revolutio nären Weltprozesses.“ (1) Mit der Proklamierung der Unab hängigkeit in Guinea-Bissahu am 14. September 1973, in Mocambique am 25. Juni 1975 und Angola am 11. November 1975 erhielten über 13 Millionen Menschen das Selbst bestimmungsrecht in einem Territo rium von zwei Millionen km 2 . Ob wohl sich damit in Afrika der kolo niale Besitz auf eine Million »km 2 verringerte, leben noch heute nahezu eine Million Menschen in diesem Raum unter kolonialen Bedingungen. Insgesamt umfaßt das Territorium der kolonial abhängigen Staaten noch immer 1,4 Prozent des Erdterrito riums, ein Gebiet, in dem etwa 0,6 Prozent der Weltbevölkerung le ben. Die meisten Kolonien der Ge genwart liegen heute auf dem la teinamerikanischen Kontinent und gehören zu Großbritannien, Frank reich, den Niederlanden und den USA. Neben diesen verfügen Austra lien, Neuseeland, Spanien und Süd afrika noch über kolonialen Besitz. Die Erlangung der staatlichen Sou veränität durch die befreiten Völ ker und damit die Beendigung der ersten Etappe der nationalen Befrei ungsrevolution in diesen Staaten ist aber keineswegs identisch mit der Überwindung der kolonialistischen Fremdherrschaft, die oft in ihrer neokolonialistischen Form weiterbe steht. Nach wie vor werden diese Länder ausgeplündert, nur auf an dere Art und Weise. Die imperiali stischen Staaten gehen dazu über, auf der. Basis einer nationalen Ent wicklung der Industrie dieser Län der, deren Profil von den Monopolen beeinflußt werden soll und. in gewis sem Umfang auch bestimmt wird, diese Länder in ökonomischer Ab hängigkeit zu halten, da der Besitz von Rohstoffquellen nach wie vor für den Bestand imperialistischer Monopole und damit auch für das kapitalistische System überhaupt eine der entscheidendsten Fragen ist. (2) Die Verfügungsgewalt über diese Territorien, über ihre natürlichen Reichtümer kann aber heute nicht mehr mit kolonialen Mitteln auf rechterhalten bzw. erlangt werden, sondern erfordert verdecktere, raffi niertere Methoden. Dazu kommt, daß auf der Grundlage der Entwick- lung der Produktivkräfte in den am weitesten entwickelten imperialisti schen Staaten und der Verschärfung des Konkurrenzkampfes zwischen den einzelnen Monopolgruppen es für diese nahezu unmöglich wird, die Ausbeutung der ehemaligen Ko lonien fortzusetzen, ohne diese in ge wissem Grade zu industrialisieren. Die Monopole versuchen, Voraus setzungen dafür zu schaffen, daß das System der Arbeitsteilung zwischen beiden Ländergruppen auf eine neue Stufe gehoben werden kann. Große Teile der Produktion werden aus den imperialistischen Ländern in diesen Teil der Welt verlagert, und zwar solche Produktion, die die notwendigen Strukturveränderungen der kapitalistischen Wirtschaft in den hochindustrialisierten Ländern behindern, indem sie Kapital und Arbeit bindet, das mit größerem Erfolg in den befreiten Ländern an gewendet werden kann. Nach wie vor lassen sich in den Entwicklungsländern im allgemei ¬ nen höhere Profitraten erwarten, als sie in den entwickelten kapitalisti schen Ländern zu realisieren wä ren. (3) So hat sich das Verhältnis von Kapitalzufluß und Kapitalab fluß aus den Entwicklungsländern in den letzten Jahren wie folgt ver ändert: 1965 betrug es etwa 1:3,’ 1968 schon 1:4 und 1970 1:5 (in Milliarden Dollar). (4) Bundeskanzler Schmidt führte zu dieser Problematik in einem Inter view in der „Süddeutschen Zeitung“ vom 24. Juni 1975 aus, daß in der Zukunft die Umstrukturierung der Wirtschaft, also der Ersatz der Ein fachproduktion durch komplizierte Technik, sich so darstellt, daß am „Horizont des Jahres 2000... man ein Zeitalter heranziehen sieht, „in dem Volkswirtschaften wie die deutsche (gemeint ist die bundes deutsche — die Red.), im wesentli chen Patente, Verfahrenstechniken und Blaupausen exportieren“. Auf die Frage, ob man davon allein leben könne, antwortete er: „Davon kann eine Volkswirtschaft leben, wenn dafür draußen genug Bedarf vorhan den ist... “ Aus dieser Äußerung wird deut lich sichtbar, wie Herr Schmidt und nicht nur er sich die weitere Ge staltung der wirtschaftlichen Bezie hungen zwischen hochindustrialisier ten kapitalistischen Staaten und den weniger bis kaum entwickelten Län dern, zu denen die afroasiatischen und lateinamerikanischen Staaten zählen, für die Zukunft verstellt. Diese Zukunftsvision Schmidts geht von dem Bestand der kapitalisti schen internationalen Arbeitsteilung aus, wie sie sich mit der Entwick lung des kapitalistischen Systems herausgebildet hat und die das wich tigste und systembildende Element der kapitalistischen Weltwirtschaft war und gegenwärtig auch noch ist. Die Wirksamkeit dieses Systems ist/ aber unweigerlich an die Rückstän digkeit der-einen Seite gebunden. Nur auf dieser Grundlage war die Ausbeutung der abhängigen Länder in der Vergangenheit möglich, nur durch die Aufrechterhaltung dieser Rückständigkeit wird die Ausbeu tung der Völker auch in Zukunft möglich sein. Eines muß man Schmidt, allerdings zugestehen. Er will nicht die Abhängigkeit, wie sie zur Zeit noch besteht, aufrechterhal ten, sondern er möchte dieses Ver hältnis auf eine qualitativ höhere Stufe heben, indem das wissen schaftlich-technische Potential in den hochindustrialisierten kapitali stischen Ländern konzentriert wird, die Produktion sich aber in den an deren Ländern vollzieht. Das heißt nichts anderes, als daß man von im perialistischer Seite die jungen Na tionalstaaten vom wissenschaftlich- technischen Fortschritt ausschließen möchte, um auf diese Weise „drau ßen den Bedarf für das technische know hqw“ zusichern. Gleichzeitig versucht man auf diesem Wege noch einige die Monopole belastende Pro bleme mit zu lösen: das Rohstoff problem, das Problem der steigen den Löhne, der wachsenden sozialen Forderungen der Werktätigen und das Problem der’Umweltverschmut zung. Schmidt hat allerdings hier die Rechnung ohne den Wirt ge macht. (Fortsetzung folgt) Dr. phil. Angelika Menzel, Sektion Marxismus/Leninismus Literaturhinweise: (1) Programm der SED, „ND“ vom 25. Mai 1976 (2) vgl. W. I. Lenin, LW Bd. 22, 1972, S. 264 vgl. W. I. Lenin LW Bd. 31, 1970, S. 444 (3) vgl. H. Schilling: Die allgemeine Krise des Kapitalismus, ihre ge- . genwärtige Vertiefung und die Entwicklungsländer, AAL. Bd. 3/ 1975, S. 222 (4) vgl. W. Spröte: Zur Rolle der in ternationalen Monopole in den in ternationalen Beziehungen. AAL. Bd. 3/1975, S. 232