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Hochschulspiegel
- Bandzählung
- 1966
- Erscheinungsdatum
- 1966
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- A 812
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- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Chemnitz
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- SLUB Dresden
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770833978-196600009
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- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Projekt: Bestände der Universitätsbibliothek Chemnitz
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Zeitschrift
Hochschulspiegel
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Band
Band 1966
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Lehren aus der Geschichte der Arbeiterbewegung Aus hunderttausend wurden dreihunderttausend Nur wenige Wochen trennen uns noch von dem Tage, an dem vor 20 Jahren mit der Gründung der SED die Spaltung der Arbeiter bewegung in einem Teil Deutsch lands für immer beseitigt wurde. Es liegt nahe, zu Ehren dieses Ju biläumstages die Situationen nachzuzeichnen, die die Kommu nistische Partei bis zu diesem Wendepunkt in der Geschichte des deutschen Volkes durchlief. Eine solche Station auf dem Wege zum historischen Sieg des Marxismus- Leninismus in der deutschen Ar beiterbewegung war der Vereini gungsparteitag der KPD mit dem linken Flügel der USPD im De zember 1920. Nach viertägiger Beratung im großen Saal des Lehrervereinshauses am Berliner Alexanderplatz beschlossen 435 Delegierte der Kommunistischen Partei und der Unabhängi gen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (Linke) am 7. De zember 1920 ihre Vereinigung zur Vereinigten Kommunistischen Partei Deutschlands (VKPD). Die Jahreswende 1920/21 sah die revo lutionären Teile der deutschen Arbeiterklasse wieder in einer Partei vereinigt. Seit ihrer Gründung hatte die KPD der Zusammenarbeit mit der USPD viel Beachtung geschenkt, aber auch in der USPD selbst be gann schon während der Novem berrevolution ein starker Diffe renzierungsprozeß, der zur Her ausbildung eines linken Flügels führte. Als Unabhängige Sozial demokratische Partei im April 1917 mit dem Ziel gegründet, den Massenprotest sozialdemokrati- scher Parteiorganisationen und -mitglieder gegen die offizielle Parteipolitik abzufangen und mit Hilfe der zentristischen Führer eine weitere Linksentwicklung der Arbeitermassen und ihre Annähe rung an die Spartakusgruppe zu verhindern, mußten die Erfahrun gen des Klassenkampfes die Mehr heit der ÜSPD-Mitglieder bald in Gegensatz zur zentristischen Parteiführung bringen. Seite an Seite mit den Kommunisten stan- Hen di revoltionären Vitglieder und Funktionäre der USPD wäh rend der Novemberrevolution und der Abwehrkämpfe gegen die Konterrevolution im Frühjahr 1919 in den vordersten Reihen. Der Linke Flügel der USPD führte einen immer entschiedeneren Kampf für ein revolutionäres Par teiprogramm und für den An schluß an die Kommunistische In ternationale. Auf dem Leipziger Parteitag der USPD vom 30. November bis 6. Dezember 1919 zeigte sich deut lich. wie der Einfluß des linken Flügels gewachsen war. Die linken Delegierten machten sich zum Sprecher vieler örtlicher Organi sationen und setzten die Annahme eines Aktionsprogrammes mit we sentlichen marxistischen Grund sätzen und den Austritt der USPD aus der II. Internationale durch. Ernst Thälmann, damals Erster Vorsitzender der Hamburger Orts gruppe der USPD, leistete zusam men mit Walter Stoecker, Wilhelm Koenen, Bertha Braunthai, Ernst Däumig und anderen einen ent scheidenden Beitrag zur Klärung der Fronten in der USPD. Ende 1919 schrieb Ernst Thälmann in einem Brief an Kölner Genossen: „Es kommt jetzt darauf an, die Kommunistische Partei zu einer Massenpartei zu machen. Dies ist aber nur dann in kürzester Frist möglich, wenn sich der entschei dende Teil der Unabhängigen So zialdemokratischen Partei mit der Kommunistischen Partei vereinigt. Diese Vereinigung anzustreben und diesem Ziel alles unterzuord nen ist unsere revolutionäre Auf gabe.“ Die Erkenntnis von der Richtig keit dieser Aufgabenstellung setzte sich durch im Kampf der deutschen Arbeiterklasse gegen den Kapp-Putsch im Frühjahr 1920 und in der Solidaritätsbewe gung für Sowjetrußland im Früh jahr und Sommer 1920. In diesen Klassenkämpfen wuchs die Ge wißheit, daß die revolutionäre Arbeitereinheit Voraussetzung für den Sieg ist. Der Prozeß der Annäherung des linken Flügels der USPD an die KPD wurde durch den II. Welt kongreß der Kommunistischen In- ternaticnale im Juli und August 1920 beschleunigt Unter dem Druck der Massen sahen sich auch die Vertreter des rechten Flügels, Arthur Crispien und Wilhelm Dittmann, gezwungen, am II.Welt kongreß der KI teilzunehmen. Die Auseinandersetzungen entzünde ten sich vor allem an den 21 Be dingungen zur Aufnahme in die Kommunistische Internationale. Während die linken Vertreter der USPD, Stoecker und Däumig, die sem Programm zur Herausbildung marxistisch-leninistischer Kampf parteien zustimmten, distanzier ten sich Crispien und Dittmann von den Beschlüssen der Kommu nistischen Internationale. Lenin und die Kommunistische Interna tionale halfen auch der KPD, den Vereinigungsprozeß mit dem lin ken Flügel der USPD zu beschleu nigen. Mit seinem Werk „Der ,linke Radikalismus', die Kinder krankheit des Kommunismus“ zeigte Lenin der jungen KPD die Schädlichkeit linksradikaler, sek tiererischer Auffassungen in der politischen Massenarbeit. Nach dem II. Weltkongreß der KI traten die Auseinandersetzun gen innerhalb der USPD in ihr letztes Stadium. Dabei leisteten die Kommunisten dem linken Flü gel in der USPD kameradschaft liche Hilfe. Im August und Sep tember führte die KPD in allen Teilen Deutschlands öffentliche Versammlungen und Kundgebun gen mit dem Thema: „Der Kampf um die III. Internationale“ durch. Kommunisten sprachen in Ver sammlungen der USPD und die kommunistische Presse veröffent- lichte ständig Artikel zur Situa tion in der USPD. Während des Parteitages vom 12. bis 17. Oktober 1920 in Halle fanden die Auseinandersetzungen der revolutionären Kräfte in der USPD mit den zentristischen Führern ihren Abschluß. Mit 237 gegen 156 Stimmen bei 2 Stimm enthaltungen beschloß die Mehr heit des Parteitages den soforti gen Anschluß an die Kommuni stische Internationale und damit die Vereinigung mit der KPD. In der Folgezeit beschlossen viele Orts- und Kreisorganisatio nen und eine Reihe von Bezirks- und Landesverbänden der USPD bereits vor dem gemeinsamen zentralen Parteitag beider Parteien die Vereinigung. Der Verschmel zungsprozeß fand seine Krönung mit dem „Manifest an das deutsche und internationale Proletariat“, das der Berliner Vereinigungspar teitag vom 4. bis 7. Dezember 1920 verkündete. Darin orientierte der Parteitag auf die Entwicklung der politischen Massenarbeit mit allen Werktätigen.. Die Mitgliederzahl der KPD wuchs von 100 000 auf 300 000. So hatte sich in historisch kurzer Zeit die KPD als erste Kommunisti sche Partei in einem hochindu strialisierten Lande zu einer Mas senpartei entwickelt, die erfolg reich den Weg zur Partei neuen Typus beschritt. Die Vereinigung des linken Flü gels der USPD und der KPD ist für uns aber nicht nur Gegenstand historischer Betrachtung, sondern auch und vor allem Quelle histo rischer Erfahrungen und Lehren, die unser Handeln beeinflussen müssen, um erfolgreich zu sein. Die mehr als 120jährige Geschichte der deutschen und internationalen Arbeiterbewegung und die in die sem Rahmen gewürdigte Episode daraus bewies immer wieder, daß die revolutionäre Einheit der Ar beiterklasse Grundvoraussetzung aller Erfolge ist. Dabei geht es nicht schlechthin um den orga nisatorischen Zusammenschluß, sondern um die politisch-ideolo gische Verschmelzung auf der Grundlage eines revolutionären Programmes, die durch gemein same Aktionen vorbereitet wer den muß. Grundlage der erfolg reichen Entwicklung unserer DDR war die Beherzigung dieser Lehre mit dem Zusammenschluß von KPD und SPD zur SED im April 1946. Der Arbeiterklasse in der Bun desrepublik sind die Erfahrungen der Gründung der SED und ihrer historischen Stationen darum eine wertvolle Hilfe für ihren Kampf, Dabei geht es nicht um eine sche matische Übernahme unserer Er fahrungen, sondern um ihre schöpferische Durchdringung ent sprechend der konkreten Situation in Westdeutschland. Im Mittel punkt steht vor allem die Organi sierung eines breiten Aktions bündnisses aller friedliebenden demokratischen Kräfte gegen die Macht der Monopole und die durch diese heraufbeschworene Atomkriegsgefahr, für die Siche rung und Erweiterung der Demo kratie durch echte Mitbestimmung der Werktätigen in Staat und Wirtschaft. Die Geschichte der KPD und der SED ist eine wahre Fundgrube von Erfahrungen und Lehren für die westdeutschen Werktätigen, um die geeigneten Forderungen und Formen für das lebensnotwendige antimonopoli stische Kampfbündnis zu finden. Inge Ullrich mummmmmemmmmmm "=============================================="=- Ein arbeitsreiches Leben i liegt hinter ihr Am 5. Januar 1966 beging un sere Kollegin Martha Krebs ihren 70. Geburtstag. Vertreter der Hochschulleitung und der Gewerk schaft sprachen ihr dazu die herz lichsten Glückwünsche aus. Kolle gin Krebs ist seit 10 Jahren an unserer Hochschule als Reini gungskraft tätig; mehr als zwei Jahrzehnte war sie Arbeiterin in der Textilindustrie. Auch wir wünschen ihr noch viele Jahre Gesundheit und Wohlergehen! Vom Hochschulsportgeschehen ladokas 1965 erfolgreich Die Sektion Judo der HSG Wis senschaft TH Karl-Marx-Stadt ab solvierte im Wettkampfjahr 1965 acht Mannschaftskämpfe. Von diesen Kämpfen konnten die Judokas un serer HSG sieben siegreich gestal ten. Der Höhepunkt 1965 bei den Mannschaftskämpfen war der Kampf am 10. Dezember 1965 gegen die DDR-Liga-Vertretung von Lok Karl-Marx-Stadt. Diesen Kampf ge wannen unsere Judokas mit 7:5 Punkten. Dabei konnten die Judo kas der 1. Mannschaft unserer Sek tion (Reißner, Gensel, Reinhold, Weller und Hecht) ihre Kämpfe alle siegreich beenden. Im Anschluß die- ses Mannschaftsturniers fand noch ein Einzelturnier statt, offen für alle, bis zum Halbmittelgewicht. Dieses Turnier gewann der Sportfreund Brusak von unserer Sektion, der mit 155 Kämpfen über die höchste An zahl von Wettkämpfen verfügt. Über 100 Wettkämpfe bestritten weiterhin die Sportfreunde Reißner und Gen sel. Der Höhepunkt der Einzeltur niere waren die III. Deutschen Stu- dentenmeisterschaften 1965. Zur Vorrunde hatten wir 12 Teil nehmer gemeldet. Von diesen 12 Sportfreunden, die am 21. Novem ber 1965 in Dresden um den Einzug in die Endrunde kämpften (1. und 2. Platz), konnten sich die Sport ¬ freunde Reißner (1. Platz), Gensel (1. Platz), Brusak (1. Platz), Mode mann (2. Platz) die Fahrkarten nach Leipzig erkämpfen. Die übrigen Pla zierungen unserer Wettkämpfer waren 4. und 5. Plätze, die jedoch nicht reichten, um die Endrunde zu erreichen. Dabei, muß noch . gesagt werden, daß der Sportfreund Rein hold durch ein Fehlurteil um die Fahrt nach Leipzig gebracht wurde. Bei den Deutschen Studentenmei sterschaften 1965, am 4. und 5. De zember in Leipzig hatten es unsere Judokas nicht leicht. So mußte z. B. Sportfreund Reißner (Leichtgewicht) seinen 1. Kampf gegen Neumann 3. DAN DHfK bestreiten. Im Halb finale traf er dann auf den Studen tenmeister 1965, Sportfreund Schenke 1. DAN DHfK. Sportfreund Reißner unterlag gegen beide nur knapp mit 0:E. Er konnte seine wei teren fünf Kämpfe siegreich gestal ten und erkämpfte dadurch die Bronzemedaille. Dazu herzlichen Glückwunsch! Sportfreund Gensel, der mit einer Fußverletzung in die Endrunde ging, erkämpfte im Halbmittelgewicht einen achtbaren 5. Platz (in jeder Gewichtsklasse starteten 16 Judo kas). Schwer hatte es auch Sportfreund Modemann (Mittelgewicht), der in seinem Pool gegen Meyer 3. bei den diesjährigen Meisterschaften kämp fen mußte und wie erwartet unter lag. Weiterhin war noch Braun 1. DAN aus Halle in seinem Pool. Auch gegen diesen hohen Favoriten mußte er den kürzeren ziehen. Er gewann dann noch gegen Brückner aus Dresden mit 1:0 und kam da durch auf den 9. Platz. Sportfreund Brusak hatte die Finalisten in sei nem Pool. Er unterlag zweimal mit E:0 und einmal mit 2:1 Richter stimmen. Er kam auf Platz 13. Die Judokas verschafften unserer HSG und damit unserer TH im Be zirk und darüber hinaus ein gutes Ansehen. Das Ziel der Sektion für 1966 ist folgendes: Aufstieg in die DDR-Liga; 1. bis 3. Plätze in jeder Gewichtsklasse bei den Vorrunden zu den Bezirksmeisterschaften; je weils ein Plazierter unter den ersten dreien bei den Bezirksmeisterschaf ten. Die größte Aufgabe hat Sport freund Reißner zu lösen. Er nimmt voraussichtlich an einem Kadertur nier zur Europameisterschaft der Studenten im Mai 1966 in Prag teil. Drei bis vier Sportfreunde wollen 1966 den 1. DAN (Meistergrad) er reichen. Wir wünschen den Judokas für ihre großen Aufgaben für 1966 viel Erfolg. Dipl.-Sportlehrer Lorenz HSG-Turner siegten in Pilsen Am 27. November 1965 standen sich in der Tu; nhalle der ’H. Friedrich- Engels-Straße, die M- aschaften der SG Pankow und der HSG Wissen schaft Karl-Marx-Stadt gegenüber. Die Mannschaft der HSG, vertreten durch Kramer, R. Müller. H.-J. Mül ler, Steinhagen, Roßner, Würtemberg, konnte dabei einen klaren Sieg er ringen, obwohl die Turner der SG Pankow nach dem ersten Gerät, dem Bodenturnen, in Führung lagen. Der Sieg in der Einzelwertung mußte jedoch Peter Schulze, der als Gastturner von der SG Dynamo „Hel mut Just“ Berlin die SG Pankow ver stärkte, überlassen werden. Auf dem zweiten Platz folgte Jochen Kramer vor Rolf und Hans-Joachim Müller, die am Ende gleichauf mit 54.70 Punkten den dritten Platz belegten. Hier das Ergebnis: Mannschaftswertung Turner: HSG Wissenschaft — SG Pankow 219.00 zu 213.20 Punkte. Einzelwertung Turner: 1. Peter Schulze (SG Pankow) 55.85 P.; 2. Jo chen Kramer (HSG Wissenschaft) 55.50 P.; 3. Rolf Müller (HSG Wissen schaft) 54.70 P. und Hans-Joachim Müller (HSG Wissenschaft) 54.70 P. Mannschaftswertung Turnerinnen: HSG Wissenschaft — SG Pankow 143.45 :142.05 Punkte. Einzelwertung Turnerinnen: 1. Re gine Koppe (HSG Wissenschaft) 37.10 P.; 2. Schmidtke (SG Pankow) 36.40 P.; 3. Heidi Hobus (HSG Wissen schaft) 35.95 P. Zum letzten Wettkampf in dem für die Turner der HSG Wissenschaft sehr erfolgreichen Jahr 1965 weilte die erste Mannschaft der HSG zum Turnvergleich gegen die Stadtaus wahl Pilsen in der CSSR. Obwohl unsere Turner (Besetzung Hauck, Schwarz Scheller, Müller, H.-J. Mül ler. Kramer, Steinhagen) bereits nach dem Barren, führten, erwiesen sich die Pilsner Turner als sehr kampf stark. Besonders in der Schwierig keit der dargebotenen Übungen blie ben die Turner der Stadtauswahl Pilsen unseren Turnern nichts schul dig, und es bedurfte einer bravourö sen Leistung der gesamten Mann schaft der HSG, um am Ende sieg- reich zu bleiben. Besonderes Lob verdienten sich dabei Gerhard Hauck, der in der Ein zelwertung Zweiter wurde, sowie der erkrankte Erhard Scheller und der verletzte Harry Schwarz. Letz terer zog sich bereits am ersten Ge rät eine Verletzung zu, turnte jedoch bis zum .vorletzten Gerät, und ver gab erst dur das zwangsläufige Ausscheiden reim Bodenturnen die Möglichkeit, in der Einzelwertung unter den Erstplazierten zu sein. Sie ger in der Einzelwertung wurde Haszmann (Stadtauswahl Pilsen), der bereits dreimal in der SSR- Nachwuchsauswahl turnte. Hinter Gerhard Hauck belegte Leb (Stadt auswahl Pilsen) den dritten Platz, der ebenso wie Haszmann durch sehr schwierige Übungen bestach. Der gesamte Wettkampf stand auf hohem turnerischem Niveau und ver lief im Zeichen herzlicher Freund schaft. Da unsere Freunde aus Pil sen bereits ankündigten, zum Rück- kampf mit einer verstärkten Mann schaft anzutreten, sehen wir dem am 22. Januar 1966 in der Turnhalle der K.IS an der Markthalle um 15.30 Uhr beginnenden Turnvergleichskampf mit großem Interesse entgegen. Ergebnisse des Wettkampfes in Pilsen: Mannschaftswertung: HSG Wissen schaft — Stadtauswahl Pilsen 224.50 zu 219.40 Punkte. Einzelwertung: 1. Haszmann (Stadtauswahl Pilsen); 2. Hauck (HSG Wissenschaft); 3. Leb (Stadtauswahl Pilsen). Wolfgang Roßner Das ist bundesdeutsche Wirklichkeit: ,1 KZ-Arzt bleibt Hochschullehrer kongreß der Luftfahrtmediziner auf ausländisches Verlangen aus West deutschland verlegt, weil Ruff dem Vorbereitungskomiteeangehörte) ;seit Juni 1965 von Dr. med. Alfred Jahn (Med. Fak. Bonn) öffentlich angegrif fen — Ruff ist alles andere als ein unbeschriebenes Blatt. brechen gehen ja auch die Öffent lichkeit nichts an — durch vier Medizinprofessoren Bonns „eine Entziehung der Lehrerlaubnis für Ruff nach der Habilitationsordnung der Fakultät nicht möglich sei“. Die Universität, die gerade wieder am Debattieren ist, wer denn nun eigentlich schuld an der Aberken nung der Ehrendoktorwürde für Thomas Mann sei — Bonn —, hat den nächsten Skandal auf dem Halse. Be dauern löst diese Tatsache allerdings fas nirgens aus, denn der Fall des Luftfahrtmediziners Prof. Siegfried Ruff ist seit Jahren aktenkundig: In Nürnberg 1946 angeklagt, bei Versuchen an Häftlingen, deren Tod verschuldet zu haben, freigesprochen mit der Einschränkung: „Es kann nicht bestritten werden, daß im Be weismaterial vieles vorhanden ist, Verdacht erweckt, das die Angeklag ten Ruff und Romberg in die ver brecherischen Versuche in Dachau ver wickelt waren. Jedoch ist fast alles Beweismaterial, das in dieser Rich tung läuft, Indizienbeweis“ ; in einer Dokumentensammlung von Prof. Mitscherlich und Mielke erneut be lastet; von Prof. Eugen Kogon in „Der SS-Staat“ entlarvt; 1960 von der Lagergemeinschaft des ZK Da chau beschuldigt; im Braunbuch der DDR als Kriegs- und Naziverbrecher gekennzeichnet (S 320); sowohl 1961 als auch 1965 von seinen internatio nalen Berufskollegen scharf attak- kiert (beide Male wurde der Welt- Und daß Dr. Jahn und der Studen tenausschuß Bonns, ohne das ur sprünglich vorzuhaben, in die Öffent lichkeit gezwungen wurden, weil we der Fakultäts- noch Universitätslei tung reagierten, wirft ein höchst bezeichnendes Licht auf die Hoch schulpolitiker in Stadt, Land und Bund! Es ist nicht viel mehr als ein Jahr her, daß ähnliche Anschuldi gungen und ähnlich ausbleibende Reaktion der Universitätsobrigkeit im Falle des Sozialhygienikers Prof. Hagen in Bonn verzeichnet wurden. Man müßte den Bonner Professo ren Rechtsverdrehung bescheinigen, wüßte man nicht, daß der Schutz von Nazi- und Kriegsverbrechern im Westen Methode ist und auch durch Gesetze, Verordnungen, Statute zu sanktionieren versucht wird. Unter dem Druck der neuesten Angriffe sah sich die Universitätsleitung ge zwungen mitzuteilen, daß nach einer internen Untersuchung - Kriegsver- Man bedenke noch einmal: Ruff ist verantwortlich für eine Reihe medi zinischer Versuche an Häftlingen des KZ Dachau, bei denen Menschen ums Leben kamen. Vom Nürnberger Tri bunal nicht geklärt werden konnte die juristische Verantwortung für jene konkreten Einzelversuche, die zum Tode von Versuchspersonen führten. Unbestritten dagegen sind die in der „Zeit“ vom 3. und 10. De zember 1965 veröffentlichten Auszüge aus Dokumentationen. Aber die Habilitationsordnung ge stattet keine Entziehung der Lehr erlaubnis! Das Gefährliche daran, daß dieser Mann weiter westdeutsche Jugend erziehen darf, ist, daß das nicht etwa auf eine etwaige außergewöhnliche Sturheit einiger leitender Leute an der Bonner Universität zurückzu führen ist, sondern auf die Doktrin des Bonner Staates, daß Ruff kein Einzelfall ist, sondern Parallele — vielleicht eine Nuance direkter — zu Fällen wie Kultusminister Maunz (Bayern) vor wenigen Jahren, Hygieneprofessor Hogen (Bonn) 1964, Gründungsrektor Wenke (Bochum) im vorigen Jahr, Gründungsrektor Pölnitz (Regensburg) bis vorigen Monat. Überall wurden „elegante Vor 20 Jahren in Chemnitz Einheitswille im RAW Lösungen“ gesucht. Über Pölnitz schrieben wir in un serer letzten Ausgabe. Auch bei ihm erlaubte die Beamtenordnung nicht seine Ablösung als Gründungsrektor, er und seine braunschwarzen Hinter leute hatten Zeit, die zu gründende Universität Regensburg geistig als " Bollwerk des Antikommunismus festzulegen. Was wir vor drei Wochen noch nicht wußten: Der zu rückgetretene Gründungsrektor, Nazifreiherr von Pölnitz, bleibt im Gründungskuratorium und wird auch seinen Lehrauftrag über Neue Ge schichte (! — ein Nazi!) nicht aufge ben. Auch hier betonte Ministerprä sident Goppel (Bayern), rechtlich werde man in diesem Fall „nichts tun können“. „Elegante“ Lösungen. Man braucht nicht gespannt zu sein, wie das im Bonner Beispiel ausgeht. Eine Zwi schenlösung ist gefunden: Der un bequeme Assistent Dr. med. Jahn soll für das Sommersemester 1966 ein physiologisches Kolloquium verlie ren, das ihm im Vorjahr immerhin 258 eingeschriebene Hörer gebracht hatte. Daß westdeutsche Satzungen diese Möglichkeit doch immer offen lassen! Wir werden in Kürze darauf zurück kommen. R. M. Der Kampf um die Arbeitereinheit konnte sich im Januar 1946 überall in Chemnitz in wachsendem Maße auf die Werktätigen in den Betrieben stützen. Sie hatten, eingedenk der bitteren Lehren der Vergangenheit, längst begriffen, daß eine neue Ordnung in Deutsch land nur durch die einheitlich kämpfende Arbeiterklasse und unter ihrer Führung geschaffen werden konnte. Deshalb forderten sie mit immer größerem Nachdruck den Zusammenschluß der beiden Arbei terparteien und brachten dies in zahlreichen Willenskundgebungen zum Ausdruck. Eine' der größten Betriebsversammlungen jener Tage fand am 8. Januar 1946 im Reichsbahn-Ausbesserungswerk Chemnitz (heute RAW »Wilhelm Pieck“) statt. Rund 3000 Eisenbahnarbeiter- und -angestellte erklärten in einer einstimmig angenommenen Reso lution : „Die am 8. Januar 1946 tagende Betriebsversammlung des RAW Chemnitz begrüßt die Konferenz des Zentralkomitees der Kommu nistischen Partei und des Zentralausschusses der Sozialdemokra tischen Partei, die am 20. und 21. Dezember in Berlin stattgefun den hat. Die dort gefaßte Entschließung entspricht dem Willen und der Sehnsucht von Millionen deutscher Arbeiter, sie schafft damit die Voraussetzung für den organisatorischen Zusammenschluß. Die Schaffung eines einheitlichen Programms’ für die Gemeindewahlen ist zweifellos ein großer Schritt vorwärts. Doch hätten wir es gern gesehen, wenn man einen Schritt weiter gegangen wäre und gleich zeitig auch einheitliche Kandidatenlisten aufgestellt hätte. Die Versammelten begrüßen ferner die Einberufung der Landes konferenz der beiden Arbeiterparteien, der SPD und KPD, für Sachsen in Dresden am 15. Januar, und erwarten, daß die Kon ferenz Schritte unternimmt, um in beschleunigtem Maße die orga nisatorische Einheit der beiden Arbeiterparteien herzustellen. Sie wünschen der Konferenz in diesem Sinne einen großen Erfolg! Betriebsgruppe der SPD — Betriebsgruppe der KPD“
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