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Hochschulspiegel
- Bandzählung
- 1966
- Erscheinungsdatum
- 1966
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- A 812
- Vorlage
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770833978-196600009
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- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770833978-19660000
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- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Projekt: Bestände der Universitätsbibliothek Chemnitz
- Saxonica
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Zeitschrift
Hochschulspiegel
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Band
Band 1966
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W ir sind es gewohnt, ständig von neuen Zeugnissen schöpferi schen Könnens der Menschen auf vielen Gebieten des gesellschaftlichen Lebens Kenntnis zu nehmen. Vor allem überraschen uns immer wie der die kolosalen Potenzen des menschlichen Geistes im natur- wissenschaftlich-technischen Bereich, die auch die Wissenschaftler unserer Hochschule beweisen und die sich in Neu- und Weiterentwicklungen der Wissenschaft und Technik ver schiedenster Bereiche manifestieren und somit auch direkt und indirekt in die Produktion einfließen, ihre Ökonomie und Effektivität erhöhen. Wissenschaft — wem zum Nutzen? Wir sind es daher auch gewohnt, erwarten es und setzen es voraus, daß sich die Wissenschaft und die Wissenschaftler auf die Erforder nisse der Produktion, der Ökonomie einstellen. Trotzdem zeigt die Analyse, die auf dem 11. Plenum des ZK der SED gezogen wurde, daß eine noch eindeutigere, zielstrebigere Orientierung auf den volkswirt- schaftlich-ökonomischen Nutzen so wohl der der unmittelbaren Produk tion vorgelagerten Wissenschaften als auch der Produktion selbst unbedingt nötig ist, um einen optimalen Zu wachs an Nationaleinkommen zu sichern. Dem mit der Produktionspraxis und dem Leben verbundenen Leser ist klar, daß solche Feststellungen und Orientierungen richtig und not wendig sind. Die ständigen Be mühungen um Verbesserung der Wissenschaftsorganisation, um kol lektive, kooperative Formen des Zu sammenwirkens der Wissenschaftler verschiedener Spezialdisziplinen, und schnellere Anwendung der neuen Erkenntnisse in der Produktion und um höhere Effektivität der wissen schaftlichen und Produktionstätig keit zeugen davon, daß die Wissen- schattier in unserer Republik eine außerordentlich große Potenz ihres sozialistischen Staates, ihrer sozia listischen Gesellschaft sind. Würde man — nicht nur sie — fragen, welchem Zweck, wem zum Nutzen dient eigentlich dieses "stre- bende Bemühen“, würde man wohl nur Kopfschütteln ernten. So klar, so selbstverständlich ist es uns in den letzten 20 Jahren durch das ge duldige. aber revolutionäre, das be harrliche aber überzeugende, das fordernde aber auch daher so außer lung. Es ist daher nach Auffassung des Verfassers durchaus nicht so, daß jede Wissenschaft mit (gesell schaftlichem) Fortschritt im Sinne ihres Effektes gleichzusetzen ist. Und nicht jede Arbeit eines Wis senschaftlers ist von vornherein ge sellschaftlich anerkannt, notwendige Arbeit. Wenn wir von hohem Nutzen sprechen, schließen wir auch einen gesellschaftlich verwertbaren Effekt wissenschaftlicher Tätigkeit ein. Trifft diese Unterstellung nicht oder nur in geringem Maße zu, so wird zwar ein Teil des Nationaleinkom mens für die Wissenschaft verwen det, aber das Ergebnis steht nicht im zu erwartenden oder erforderlichen Verhältnis. Notwendig ist aber, der) höchstmöglichen Zuwachs an Netto produktion zu . erzielen — als Vor aussetzung für weitere Akkumula tion und Verbesserung der Lebens lage der Bevölkerung! Eine solche noch nicht genügende Quelle größerer Effektivität an un serer Hochschule besteht zum Bei spiel darin, daß in den großen Be legen, Diplomarbeiten und an deren Erzeugnissen wissenschaft licher Tätigkeit bisher noch un zureichend die technisch-natur wissenschaftlichen Erkenntnisse öko nomisch betrachtet werden. unterstützt, ist kein Geheimnis. Er tut das nicht nur direkt durch seine Steuer-, Kredit- und Finanzpolitik, sondern unter anderem auch durch Bereitstellung nicht geringer Sum men aus dem Staatshaushalt für solche Hochschul- und andere staat lich finanzierte Institute, an denen die stärksten Monopole am meisten interessiert sind. Auf diese Weise sparen die Monopole Akkumula tionsmittel bzw. können die ihrigen konzentrierter einsetzen. Eine andere Form der Staatshilfe ist die Arbeits und Lohngesetzgebung sowie die De-facto-, ja sogar die De-jure-Ein- schränkung der bürgerlich-demo kratischen Freiheiten. die den politischen und gewerkschaftlichen Kampf der Arbeiterklasse liquidie ren, zumindest aber beschränken soll. Man kann sich vorstellen, welche Rolle die Ausbeutung und die direk ten und indirekten Formen ihrer Durchsetzung in den kapitalistischen Unternehmen im Zusammenhang mit der Wissenschaftsentwicklung und Produktionsorganisation spielen! Kurz gesagt kommt es auf diese Formel: Entwicklung der Wissen schaft = Verwissenschaftlichung des Ausbeutungsprozesses, der seinerseits die materielle Grundlage für die ge Wissenschaft gleich Fortschriti? ordentlich erfolgreiche Wirken der SED, der Partei der Arbeiterklasse, geworden, daß unsere Arbeit, Wis senschaft und Ökonomie uns allen, jedem einzelnen dient! Wissenschaft iet a’eo gleich Fort schritt. um auf Le oben gestellte Frage gewissermaßen' aus den vor hergehenden Gedanken zu folgern. Aber warum dann „Wissenschaft= Fortschritt“ mit einem Fragezeichen versehen? Ist eine solche Frage nicht unsinnig? Ist nicht jede Wissenschaft gleich Fortsdiritt? Um darauf zu antworten, müßte geklärt werden: Was verstehen wir eigentlich unter „Fortschritt“, wem dient er oder muß er nützen? Ohne tiefgründigere philosophische Betrachtungen anzustellen, kann man doch wohl sagen, daß der Fortschritt zunächst einmal im Zusammenhang mit der Fragestellung als gesell schaftlicher Fortschritt aufzufassen ist. Und als solcher bringt er zum Ausdruck — und muß sich in dieser Hinsicht bewähren — daß und in wieweit der Menschheit allgemein, aber auch speziell in der gegebenen Gesellschaft, dem Volk ein Nutzen erwachsen ist. Fortschritt oder gesellschaftlicher Fortschritt befinden sich also nicht in einem Vakuum. Es kann daher offensichtlich nur das letztlich fort schrittlich sein, was dem arbeitenden Menschen dient; denn seine Arbeit, seine Tätigkeit ist doch zunächst einmal Notwendigkeit, Erfordernis seiner Reproduktion und Entwick- Aus Gesprächen mit Praktikern und Wissenschaftlern sowie aus Ver öffentlichungen ist dem Verfasser aber andererseits bekannt, daß gerade auf die ö:.unomnischen Aspekte der Ingenieurarbeit (sowohl in der Ausbildung als auch in der Praxis) in den kapitalistischen Ländern, besonders in den Konzernen, ein außerordentlich großer Wert gelegt wird. Nicht umsonst wird das aus geprägte Kostendenken des ameri kanischen Ingenieurs immer- wieder hervorgehoben! Wissenschaft in der staatsmonopolistischen „Industriegesellschaft“ Man wundert sich oftmals über die rasche Entwicklung der Produktion und des Exports einiger kapita listischer Länder wie Westdeutsch land, USA, Japan usw. Dem sieh mehr mit der Materie beschäftigen den Betrachter wird aber auch auf fallen, daß gerade in Konzernen solcher hochentwickelter imperia listischer Länder letztlich alles und vor allem auch die Wissenschaft auf den ökonomischen Effekt ausgerich- tet ist. Daß unter staatsmonopolistischen Bedingungen der Staat vor allem die Monopole bei der Erforschung und Nutzung bestimmter Zweige der Naturwissenschaft und Technik aktiv waltige Akkumulation von Wissen schaft ist! „Parc’epferd“ Japan Der math itisch exakte Beweis wird tagtäglich von der kapitalisti schen Praxis selbst erbracht. Dem Leser werden eine ganze Reihe von Fakten dazu aus verschiedensten Veröffentlichungen zum Beispiel über und aus Westdeutschland be kannt sein. Neben Westdeutschland ist aber für die bürgerlichen Ökonomen be sonders auch Japan Paradepferd „gemeisterter Ökonomie“. Professor Neumann wies bereits richtig dar auf hin, daß sich dort eine gewaltige Entwicklung der Wissenschaft und Produktion vollzog, daß aber auch ein hoher Ausbeutungsgrad vor zufinden ist. Dazu zunächst einige interessante und ergänzende Fak ten: In der Zeit von 1960 bis 1964 konnte Japan als einziges Land unter den stärksten imperialistischen Ländern seinen Anteil an der In dustrieproduktion der kapitalisti schen Welt erhöhen (von 4,7 auf 6,2 Prozent). Ähnlich verhält es sich mit der Erhöhung des Anteils des Fertigwarenexportes, der von 6.9 auf 8,4 Prozent stieg. Die Industrie produktion Japans stieg in diesem Zeitraum um 66 Prozent und er reichte im vergangenen Jahre 170 Prozent des Standes von 1960, die einer durchschnittlich jährlichen Zu wachsrate von etwa 14 Prozent bzw. etwa 12 Prozent (1960 bis 1965) ent spricht, wobei interessanterweise die Zuwachsrate 1965 nur etwa 50 Pro zent der des Jahres 1964 ausmachte. Offensichtlich ist das nicht ohne starke Entwicklung und Förderung von Wissenschaft und damit Tech nik möglich gewesen, auch nicht ohne eine straffe Organisation der Betriebe und ihrer Produktion. Der ganze Produktionsprozeß ist also auf der Basis neuester Erkenntnisse auf dem Gebiete verschiedener Wissen schaftsdisziplinen (wie Operations oder Unternehmensforschung, Daten verarbeitung, Soziologie neben den technischen Sparten) organisiert. Unter kapitalistischen Bedingungen heißt das aber zugleich und letztlich nichts anderes als: der Ausbeutungs prozeß wird „verwissenschaftlicht“! Das ist doch das Wesen der Sache, von der wir in den sozialistischen Ländern wohl eine ganze Reihe von Erfahrungen verwerten können, ohne alle die Methoden und Formen der ..Plusmacherei“ übernehmen zu zu können oder zu wollen. Wir können und wollen zum Bei spiel nicht „in Kauf nehmen“, daß die Unfallquote (in Westdeutsch- land zum Beispiel in den letzten 15 Jahren um 60 Prozent bei ver gleichbar gemachter Beschäftigten zahl) und die Arbeitsintensität zur Frühinvalidität ständig steigen, so daß eine immer größere Zahl von Werktätigen auf der Strecke bleibt, das heißt, daß zwischen Produktions zuwachs und Schädigung des arbei tenden Menschen eine große Korre lation besteht. Es ist auch nicht Sinn unserer Anstrengungen um die Er höhung des Nationaleinkommen-Zu wachses, daß sich dieser in der rela tiven Verschlechterung der Lebens lage der werktätigen Masse nieder- schlägt, wie das eben zum Beispiel in Japan der Fall war und ist. Da für einige weitere Fakten: In der Zeit von 1954 bis 1960 er höhte sich nach Berechnung des japanischen Professors Kanbayshi der Reallohn um ganze 18 Prozent (während der Produktionszuwachs von 1955 bis 1960 57 Prozent betrug). Vielleicht ist es wenigstens in den letzten Jahren so viel besser gewor den, daß die „ständige Passiva“ end lich ausgeglichen wurde? Die Stundenlöhne (Nominallöhne) er höhten sich tatsächlich sehr, wie Prof. Neumann erwähnte, nämlich um 49 Prozent von 1960 bis 1964. In der gleichen Zeit stieg die Arbeits- produktiviätt um 38 Prozent, stei gen aber auch die Lebenshaltungs kosten um etwa 26 Prozent. Also schlägt Japan auch hier alle Rekorde! Man kann ohne weiteres daraus abseinen, dairsicil awar die japanische Arbeiterklasse durch beharrlichen Kampf ein höheres Lebensniveau errungen hat, aber... Prof. Omiya schreibt in der west deutschen Zeitschrift „Der Volks wirt“, daß das Reallohnniveau Japans etwa nur 50 Prozent des Niveaus Westdeutschlands erreicht. Darunter können wir uns Konkretes vorstellen! Er wie Prof. Kanbayshi weisen darauf hin, daß man bei dem durchschnittlichen Nominal und Reallohnniveau beachten muß. daß Millionen in Armut leben, und zwar vor allem die Werktätigen, die in den Klein- und Mittelbetrieben beschäftigt sind (es sind etwa 76 Pro zent) deren Löhne nur etwa 80 Pro zent der der Großbetriebe aus machen. Außerdem weisen sie auf die schlecht bezahlten Frauen und Jugendlichen hin: die Frauen erhal ten nur etwa 40 bis 50 Prozent der Männerlöhne, und die Jugendlichen unter 20 Jahren verdienen nur % bis 1/, des Lohnes eines 45jährigen! 1963 wurde die Zahl der Arbeits losen noch mit 10 Millionen ge schätzt. Es ist klar, daß dieses Heer der „Müßiggänger“ ein außer ordentlich wichtiger Aktivposten in der Rechnung der kapitalistischen Ökonomie ist: „ Die Verdammung eines Teils der Arbeiterklasse zu er zwungenem Müßiggang durch Über arbeit des anderen Teils ... wird Bereicherungsmittel des einzelnen Kapitalisten“, weil umgekehrt der vermehrte Druck, den die Arbeits losen auf den beschäftigten Teil der Arbeiter durch ihre Konkurrenz aus üben, ..diese zur Überarbeit und Unterwerfung unter die Diktate des Kapitals zwingt“ (Marx.i. Ohne noch näher auf weitere Einzelheiten eingehen zu müssen, wird offensichtlich, daß „hohe Löhne“ bzw. „gestiegene Löhne“ in einem ökonomischen Bezugssystem zu werten sind und daher relative Aussagen sind, die nichts darüber aussagen, ob und inwieweit den arbeitenden Menschen die Ergeb nisse der Produktion und die Er rungenschaften der Wissenschaft zu gute kommen. Fest steht aber auf jeden Fall, daß gerade die Unter bezahlung der Arbeitskraft und die raffinierten Ausbeutungsmethoden (auch die Ausbeutung wird immer mehr durch und mit Hilfe der Wis senschaft programmiert und „auto matisiert“ !) die primären, wesent lichsten und größten Quellen und Grundlagen der forcierten Entwick lung der Wissenschaft auch in Japan sind. Da wären wir also wie der beim Ausgangspunkt, der ja in direkt auch Mittelpunkt der vorher gehenden Betrachtungen war. Also: Wissenschaft gleich Fortschritt? Fortschritt des menschlichen Den kens, Fortschritt im technologischen Niveau der Produktion, Fortschritt in der Erhöhung des Wirkungsgrades der lebendigen Arbeit? Ja. Zweifel los zeichnen sich die japanische Wirt schaft und Wissenschaft dadurch aus. Wo bleibt aber der in gleichem Maße (wenigstens!) oder schneller und in größerem Umfang vollzogene gesellschaftliche Fortschritt, der un mittelbar höhere Nutzen der grö ßeren Anstrengungen für die werk tätigen Massen? Schlagen sich die gewaltigen Leistungen, die die kon zentrierten und hochorganisierten wissenschaftlichen Institute und Pro duktionsunternehmen ermöglichen, konkret in einer entsprechenden Verbesserung der Lebenslage der Bevölkerung nieder? Gewiß ist nicht zu übersehen, daß — wie erwähnt — die japanische Arbeiterklasse keine Märtyrer —, sondern eine auch mit Erfolg kämp fende Klasse ist. Aber gemessen am Möglichen und Notwendigen kommt der Nationaleinkommenszuwachs in den kapitalistischen Länderen, auch in Japan, weniger denjenigen zu gute, die ihn schaffen. Sie haben einen weitaus geringeren Anteil am Nationaleinkommen als die An eigner, Ausbeuter ihrer Arbeit. Und ihr Anteil am gesellschaftlichen Produkt wäre noch geringer ohne Kampf! Also kann man Wissenschaft nicht ohne weiteres mit Fortschritt, daß heißt, mit gesellschaftlichem Fort schritt, mit mehr, Nutzen für die schaffenden Menschen gleichsetzen! Man vergleiche Anliegen und Ziele der Organisation von Wissenschaft und Produktion in unserer Repu blik mit denen kapitalistischer Län der! Man ziehe natürlich auch Schlüsse und Nutzen aus den wissenschaft- lich-technischen und ökonomischen Erfahrungen in den kapitalistischen Ländern, eben damit wir künftig einen noch größeren Zuwachs an Nationaleinkommen erreichen, der der gesamten Bevölkerung zum Wohle gereicht. Alle Überlegungen, die auf dieses Ziel gerichtet sind, helfen uns! Dr, oec. Armin Mehnert NACHRICHTEN Rektor empfing ausländische Studenten Aus Anlaß des Jahreswechsels empfing Magnifizenz Prof. Dr. Jäckel am 5. Januar 1966 die an unserer Hochschule studierenden Ausländer zu einer freundschaft lichen Aussprache über Fragen des Studiums und andere interes sierende Probleme. Nadi der Begrüßung gab zu- nächst der Prorektor für Studien angelegenheiten, Prof. Dr. Mar tini. einen Überblick über die jüngste Entwicklung der Techni schen Hochschule Kar’-Marx- Stadt. Er erklärte, daß bei ge meinsamer Anstrengung aller Hochschulangehörigen auch 1966 ein erfolgreiches Jahr für die wei tere Durchführung des neuen Stu dienprogrammes sein werde. Prof. Martini beglückwünschte die L.andesgruppe der kubanischen Studenten zum Tag der Republik und die Studenten Sudans zum Unabhängigkeitstag. den ihre Völker am 1. Januar feierten. In herzlichen Worten dankten im Namen aller Ausländer die Vertreter Kubas und Bulgariens und erwiderten die Grüße und Wünsche zum neuen Jahr. Sie versicherten, ihre Kräfte anzu spannen, um möglichst viel an unserer Hochschule zum Nutzen ihrer Heimat zu lernen. In dem anschließenden frei mütigen Gedankenaustausch, der vom Rektor persönlich geführt wurde, gaben die ausländischen Studenten wertvolle Anregungen. Wie Prof. Jäckel erklärte,’ wird der Akademische Senat sich in absehbarer Zeit mit Fragen der internationalen Beziehungen un serer Hochschule beschäftigen, wo bei Probleme des Ausländerstu diums besondere Beachtung fin den werden. Ein Toast auf die Deutsche Demokratische Repu blik beschloß die angeregte Aus sprache. Promotion Am 1. Dezember 1965 promo vierte an der Fakultät für Tech nologie Genosse Dipl.-Gwl. Wal ter Laux rum Dr.-Ing. Gutachter seiner Arbeit waren Prof. Dr.-Ing. habil. Trumpold, und Dr.-Ing. Baumgartl. Jetzt Abteilung Studentensport Vor kurzem erhielt die bishe rige Abteilung für studentische Körpererziehung unserer TH die Bezeichnung: Abteilung Studen tensport. In der Begründung heißt es, daß seit der Einführung des obli gatorischen Sportunterrichts für die Studenten im Jahre 1951 die Aufgaben der Abteilung inzwi schen weit über den ursprüngli chen Aufgabenbereich hinausge gangen sind Heute umfaßt sie fol gende drei wichtige Gebiete des Studentensports: 1. Abteilung für studentische Körpererziehung; 2. freiwillige sportliche Betäti gung; 3. sportliche Betätigung in den Sektionen der Hochschulsport gemeinschaft. Soeben erschienen! I Unsere nationale Mission Aus Dokumenten der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands Zusammengestellt von Hansjörg Model „Die 1 Bevölkerung der Deut- = sehen Demokratischen Republik E hat als Pionier der Nation unter = F ührung unserer Partei keine An- E strengungen gescheut und wird = auch in Zukunft keine Anstren- = gungen scheuen, um die Wieder- = gebürt Deutschlands in einem = friedlichen und demokratischen E Vaterland herbeizuführen! Die E Sozialistische Einheitspartei = Deutschlands entwickelt die wahre E Alternative zu der antinationalen = Konzeption der herrschenden = Partei in Westdeutschland, der E CDU/CSU. Wir waren und sind = die konsequentesten Vorkämpfer E der Einheit des werktätigen Vol- = kes und die Bannerträger der de- = mokratischen Einheit der Nation,“ = So heißt es im Bericht des Polit- = büros an die 11. Tagung des Zen- = tralkomitees der SED. Die heute E nachstehend beginnende Doku- E mentation soll zeigen, wie die = . SED in den seit ihrer Gründung vergangenen 20 Jahren, in kon sequenter Fortsetzung des revolu tionären Kampfes der besten Kräfte der deutschen und der in ternationalen Arbeiterklasse, darum ringt ihre nationale Mis sion im Interesse des ganzen deut schen Volkes zu erfüllen. 1945/1946 Der Vereinigungsparteitag am 21. <22 April 1946 beschloß die „Grundsätze und Ziele der SED“. Darin wurde eindeutig festgelegt: „Das Ziel der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands ist die Befreiung von jeder Ausbeutung und Unterdrückung, von Wirt- schaftskrisen, Armut. Arbeits losigkeit und imperialistischer Kriegsdrohung. Dieses Ziel, die Lösung der nationalen und sozia len Lebensfragen des deutschen Volkes, kann nur durch den So zialismus erreicht werden.“ Unter den „Gegenwartsforde rungen“ wurde dazu u. a. erklärt: „12. Herstellung der Einheit Deutschlands als antifaschistische, parlamentarisch - demokratische Republik, Bildung einer Zentral- regierung durch die antifaschi stisch-demokratischen Parteien.“ Der Vereinigungsparteitag wandte sich in historischer Stunde, da die Einheit der Arbeiterklasse in einem Teil Deutschlands zur Wirklichkeit geworden war, in einem „Manifest“ an das ganze deutsche Volk: „Deutsche in Stadt und Land! Wir stehen an einer Wende. Was heute getan und was morgen un terlassen wird, ist für Generatio nen entscheidend. Einen ganz neuen Weg gilt es zu beschreiten, wenn Deutschland eine Zukunft gewinnen will. Nur die Vernichtung der Kräfte des Militarismus und Im perialismus, der Aufbau einer le bendigen und kämpferischen De mokratie und der durch Taten be kundete aufrichtige Friedenswille kann das deutsche Volk in die Gemeinschaft der friedliebenden Nationen zurückführen. Die antifaschistisch-demokrati sche Republik und die Politik der Völkerverständigung sind deshalb unerläßliche Voraussetzungen für die Existenz und Zukunft Deutsch lands.“ Die „Grundsätze und Ziele der SED“ befanden sich in voller Über einstimmung mit dem Potsdamer Abkommen vom 2. August 1945, das dem deutschen Volk die Mög- lichkeit gab, „sich darauf vorzu bereiten sein Leben auf einer de mokratischen und friedlichen Grundlage von neuem wiederauf zubauen.“ Dazu sollten, wie in den politischen und wirtschaft lichen Grundsätzen des Potsdamer Abkommens festgelegt worden war, vor allem die Wurzeln des Faschismus und Militarismus aus- = gerottet werden. Von besonderer = Bedeutung waren dabei die Fest- E legungen, in „kürzester Frist das = deutsche Wirtschaftsleben zu de- E zentralisieren mit dem Ziel der Ver- E nichtung der bestehenden über- = mäßigen Konzentration der Wirt- E schaftskraft, dargestellt insbeson- = cere durch Kartelle, Syndikate, = Truste und andere Monopolver- E einigungen", und „ ... Deutschland = als eine wirtschaftliche Einheit zu = betrachten.“ Das entsprach zu- g tiefst den nationalen Interessen = unseres Volkes. Hierdurch hätten g in ganz Deutschland die Grund- = lagen des aggressiven deutschen = Imperialismus zerstört und in g ganz Deutschland ein friedlicher = und demokratischer Weg der Ent- = wicklung beschritten werden kön- g nen. (Fortsetzung folgt) = Quellen; Dokumente der SED = Bd. I; W. Ulbricht, Zur Geschichte g der neuesten Zeit Bd. I, 1. Hb. Illllllllllllllillilllllllllllllllllilllllllllllillllllllllllilllllnlllllllilllllllllilllüllllllllllllllilllll GESCHICHTE DER DEUTSCHEN ARBEITER BEWEGUNG Vor wenigen Tagen sind die ersten beiden Bände des achtbän digen Geschichtswerks „Ge- schichte der deutschen Arbeiter bewegung“ erschienen. Der Lite raturvertrieb teilt dazu mit. daß Bestellungen für die Gesamtaus- „gabe zur Zeit noch entgegen genommen werden. Es kann dabei über die Literatur-Obleute in den Parteiorganisationen oder direkt im Parteibüro (Straße der Natio nen 62, Zi. 108) bestellt werden.
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