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Hochschulspiegel
- Bandzählung
- 1966
- Erscheinungsdatum
- 1966
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- A 812
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- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Chemnitz
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770833978-196600009
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- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Projekt: Bestände der Universitätsbibliothek Chemnitz
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Zeitschrift
Hochschulspiegel
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Band 1966
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Am 9. November fand eine Sitzung des Rates der II. Fakultät statt. In Auswertung der Senatssitzung vom 28. September 1966 rie- fen bei einer Aussprache über Formen der sozialistischen Erziehung u. a. zwei Punkte eine fruchtbringende Diskussion hervor: Einmal die Tatsache, daß bei der Zusammenarbeit mit den Studen ten mehr noch als bisher Schwergewicht auf die'Seminargruppen betreuung gelegt und besonders die FDJ in ihrer Arbeit unterstützt werden soll, und zweitens die Kriktik an der bisherigen Art der Bekanntgabe von Prüfungsergebnissen durch Aushang. Beides wurde in engem Zusammenhang betrachtet.. Es kam der Vorschlag, die Listen mit den Prüfungsergebnissen den Fach richtungsleitern zuzusenden, die sie dann über die Betreuer an die Seminargruppensekretäre weiterleiten. Dieses Verfahren bietet eine ganze Reihe von Vorteilen: Die Autorität des Seminargruppensekretärs wird durch die ihm übertragene höhere Verantwortung gestärkt. Für dieFDJ-Leitung der Seminargruppen entstehen bessere Möglichkeiten und die Pflicht, die Studienleistungen der einzelnen Studenten ihrer Gruppe zu kontrollieren, auszuwerten und über Wege zu deren Verbesse rung zu beraten. Da die Prüfungslisten über den Seminargruppenbetreuer gehen, wird diesem die Kontrolle der Studienleistungen seiner Gruppe er- -leichtert. Der Betreuerassistent muß engeren Kontakt zur Gruppe halten und kann seine beratende Funktion intensiver ausfüllen. Die Fachrichtungsleiter erhalten einen schnelleren und regelmäßi gen Überblick über die Studienleistungen der Studenten ihrer Fach richtung. Um den Wettstreit der einzelnen Seminargruppen und Fachrich tungen untereinander zu fördern, sollen in jedem Falle die Seminar gruppendurchschnitte aller Seminargruppen mit bekanntgegeben werden. Außerdem ist die namentliche Nennung der Studenten mit den jeweils besten Prüfungsergebnissen vorgesehen. In analoger Weise wurde dann eine Diskussion über die Verbesse rung der Erziehungstätigkeit und der Einflußnahme der Fachrich tungen in den Internaten geführt. Auch hier sah man den besten Weg in der Selbsterziehung der Studenten durch Übertragen einer höheren Eigenverantwortung, z. B. in Form von Korridorverant wortlichen. Erfahrene Assistenten stehen diesen als Internats betreuer in beratender Funktion zur Seite, ohne zu gängeln oder die Eigeninitiative einzudämmen. Soweit einige Worte zu einer bemerkenswerten Initiative des Rates der II. Fakultät, die von der Leitung der FDJ-Organisation der Fakultät sehr begrüßt wird. Sie erblickt darin einen wichtigen Schritt zur weiteren Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen Lehrkörper und FDJ, denen die Verantwortung für die sozialistische Erziehung gemeinsam obliegt. Dipl.-Ing. P. Kulitzscher, FDJ-Sekretär an der II. Fakultät Sportnotizen , ‘ i z ' Durcha saktish kluge Leistung Pokal errungen Am 12. November wurde in der Halle der Kinder- und Jugend sportschule Karl-Marx-Stadt der FDGB-Kreispokal für Mannschaf ten im Geräteturnen vergeben. Die HSG hatte sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen Siege und damit Pokale zu ver teidigen. Während die Frauen sich Besseren beugen mußten. konnten die Männer in souverä ner Manier den Pokalsieg des Vorjahres wiederholen. Durch eine gute taktische Leistung konnte neben dem Gewinn des Pokals durch die erste Mann schaft auch der 2. Platz durch die zweite Mannschaft gegenüber Motor Altendorf (Platz 3) gesi chert werden. 5 *2 es F, : (Fortsetzung von. Seite 3) digkeit des Zusammenschlysses. Wenn damals authnichtalle zur Gewerk schaft gestoßenen Metallarbeiter (ca. 25 000) den vollen-Wert der Organi- sation begriffen, so wird doch diebe- wußtseinsfordernde Rolle des Streiks sichtbar.. Ein Vergleich’ ider Mitglie- derzahlen vor dem ; Streik (ca. 311) und vom Juni 1872 (ca.862) beweist, wie neue bewußte Kämpfer‘für die Sache des Proletariats gewonnen wurden. "lte 1 . ■ ■ Bei der Auswertung; des . Ausstan des durch das Streikkomitee kam richtig zum Ausdruck, „daß eine stramme Organisation, nötig ist.“ Um für die nächsten Auseinandersetzun gen Resser gerüstet zu sein, müsse „ruhig; aber entschieden ... an der Vervollkommnung der Organisation“ gearbeitet werden. Die klassenbe- wußtn Arbeiter sahen deshalb „die jetzige Situation als einen Waffen stillstand an.“ Die, „friedliche" Vorbereitung des Proletariats auf die entscheidenden Klassenschlachten wurde nicht nur im. örtlichen Rahmen zu einer Not wendigkeit, sondern war eine Haupt aufgabe der deutschen und interna tionalen Arbeiterklasse in der Über gangsperiode vom Kapitalismus der freien Konkurrenz zum Imperialis mus. Die in den Streikkämpfen der „Gründerjahre“ gewonnenen Erfah rungen trugen dazu bei, den Ein heitsgedanken in der deutschen Ar beiterklasse zu fördern. Ein Prozeß wurde beschleunigt, der nach dem Vereinigungsparteitag von Gotha 1875 den Aktionsradius der Arbeiterpartei erweiterte und ■ im Kampf gegen das Sozialistengesetz zum Sieg des Mar xismus in der deutschen Arbeiterbe wegung führte. Gekrönt wurde die ser Prozeß mit der Annahme des marxistischen Erfurter Parteipro gramms der SPD im Jahre 1891. Genau wie im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts bedarf auch heute die Arbeiterklasse einer konsequen ten Führerin in ihrem Kampf. Nur durch die revolutionäre Partei kann die Arbeiterklasse zur bewußt han delnden gesellschaftlichen Kraft wer den. Demokratische Alternative Mit der Einigung Deutschlands von „oben“ hatten die reaktionärsten und aggressivsten Klassen, Junkertum und Großbourgeoisie, ihre Macht ge festigt. Der preußisch-deutsche Staat erwies sich — nach einem Wort von Karl Marx — „als ein mit Parlament tarischen Formen verbrämter, mit feudalem Beisatz vermischter und zu gleich schon von der Bourgoisie be einflußter, bürokratisch gezimmerter, polizeilich gehüteter Militärdespotis mus“. Wenn es bei den Chemnitzer Strei kenden im Herbst 1871 vielleicht noch Illusionen über den jungen deutschen Nationalstaat gab, so be kamen sie bald seinen volksfeind lichen Charakter am eigenen Leibe zu spüren. Bereits, drei Tage vor . Streikbeginn wurde auf Wunsch der großen Ma schinenfabrikanten der Kommandeur der hiesigen Garnison aufgefordert, Vorkehrungen für die Unterstützung der Polizei zu treffen. Die militäri schen Vorkehrungen sahen für das bevorstehende „Spektakel“ doppelte Löhnung für die Soldaten und ihre Einquartierung bei „Bürgern“ vor. Alle Arbeiterversammlungen standen unter polizeilicher’ Kontrolle, die ge plante Großkundgebung für den 29. Oktober 1871 wurde untersagt. In einem Schreiben des Rates der Stadt an die Unternehmer der bestreikten Betriebe wurden diese aufgefordert, Streikposten und besonders aktive Genossen den Behörden zu melden. Das gerichtliche Vorgehen gegen die klassenbewußten Arbeiter sollte durch keine unnötigen „Vorerörte rungen“ verzögert werden. Von der Klassenjustiz wurden Strafen von drei bis acht Tagen Gefängnishaft für die aufrechtesten Kämpfer aus gesprochen. Die Regierung des da maligen Königreiches Sachsen verbot Geldsammlungen für die streikenden Arbeiter in Chemnitz und löste Un terstützungskomitees auf. Das deutsche Kaiserreich erwies sich eindeutig als das Machtinstru ment der junkerlich-militaristischen und großbürgerlichen Kräfte. Der reaktionäre Charakter der staatlichen Maßnahmen blieb den Streikenden auf die Dauer nicht ver borgen. Das Mitglied der Eisenacher Partei, H. Nendel, brachte das in seiner von fast 1000 Arbeitern be- DerTrick mildem Lebensstandard (Fortsetzung von Seite 3) um die Werktätigen zum „Maßhal ten“ zu bewegen. Der hohe Stand der Produktiv kräfte, die zunehmende Intiflkation der Arbeit vor allem hinsichtlich der nervlichen Belastung und andere Faktoren bewirken, daß der Wert der Arbeitskraft des westdeutschen Ar beiters ständig steigt. Gemessen an den wachsenden Reproduktionsbe dürfnissen und den durch das stei gende Produktionsniveau objektiv .möglichen Potenzen imamt «sich her . Bei aller Wichtigkeit der Kennziffer Reallohn kann sie also nicht allein für die Charakteristik des Lebens standards repräsentieren. Das dem Entwicklungsstand der Produktiv kräfte dynamisch entsprechende ob jektiv reale .materielle und kulturelle Bedürfnisniveau muß Gegenstand einer tatsächlich wissenschaftlichen Analyse sein. Der Grad der Befriedi gung dieser Bedürfnisse und eine Reihe der dabei herrschenden Bedin gungen wie zum Beispiel der Arbeits und Gesundheitsschutz, die effektive Arbeitszeit, Arbeits- und Lebensalter usw. sind die für die Bestimmung des Lebensstandards einer Klasse aus schlaggebenden Faktoren und Krite rien. Klassenkampf, kann nur ein Teil der umfassenden Schlacht der Arbeiter gegen das staatsmonopolistische Herr schaftssystem sein. Erst der politische Kampf um eine einflußreiche Klas- senposition in einer demokratischen Gesellschaft schafft die verläßlichen Voraussetzungen für die Wahrneh mung der ökonomischen Rechte der Arbeiterklasse und aller Werktätigen. In der Deutschen Demokratischen Republik wurden gesellschaftliche Be dingungen hergestellt, die die Werk tätigen voll in den Genuß des von ihnen geschaffenen Reichtums kom men lassen. Ausschließliche Voraus setzung einer ständigen Steigerung des Lebensstandards ist hier die Ef fektivität der gesellschaftlichen Pro duktion, die wiederum von der Wir kung des ökonomischen Systems des Sozialismus und der bewußten Ini tiative aller Werktätigen bestimmt wird. Alfred Leonhardt, Dipiomierer 1 Vgl. Marx: Das Kapital, Dietz Verlag, Berlin, 1959, Bd. I, S. 680 2 Ritterhausen: Das Fischer Lexikon - Wirtschaft —, Fischer Bücherei KG, Frankfurt am Main, 1965, S. 196 3 Prof. Dr. W. Meinhold: Grundzüge der allgemeinen Volkswirtschaftslehre, Max Hueber, München, 1961 4 a. a. O., S. 235 £ 5 Bulletin des Presse- und Informations amtes der Bundesregierung, Bonn, 4. 11. 1960, Nr. 207, S. 1999 ff 6 Vgl.: Imperialismus heute, Dietz Verlag, Berlin, 1965, S. 332 die tatsächliche materielle Konsum- tion der westdeutschen Werktätigen wesentlich bescheidener aus, als einerseits notwendig und anderer seits angenommen und von den west- Lichen Propagandisten anhaltend laut stark verkündet. Der Kampf der westdeutschen Ar beiterklasse um den Lebensstandard erschöpft sich demzufolge nicht im Ringen um einen hohen Reallohn und um die Verbesserung der un mittelbaren Arbeitsbedingungen. Die se Seite, nämlich der Ökonomische suchten Versammlung zum Ausdruck als er erklärte, daß die Arbeiter nur zum Steuerzahlen da wären und der Reichstag kein Herz für die Arbeiter habe. So wurde am praktischen Beispiel die notwendige Beseitigung des reak tionären Bismarck-Staates abgeleitet. Die entsprechende Alternative der Eisenacher Partei, nach dem Vereini gungsparteitag 1875 der Sozialisti schen Arbeiterpartei, war die Forde rung nach dem „Volksstaat“, d. h. nach der demokratischen Republik. Leider verkannten selbst die besten Kräfte in der deutschen Arbeiterbe wegung den dialektischen Zusam men rang von Kampf um Demokra tie und Kampf um den Sozialismus. Die Führer der deutschen Sozialde mokratie glaubten, mit der demokra tischen Republik, die den damaligen Verhältnissen entsprechend nur bür gerlichen Charakter haben konnte, demokratische und sozialistische Auf gaben gleichzeitig lösen zu können. Das Verwischen des prinzipiellen Klassenunterschiedes einer demokra tischen Republik und der Diktatur des Proletariats erwies sich als ein großes Hemmnis bei der Ausarbei tung einer wissenschaftlich begrün deten Bündnispolitik im Kampf ge gen den preußisch-deutschen Militär staat. Ein richtiges demokratisches Alter nativprogramm ist auch heute im Westen Deutschlands das Gebot der Stunde. Das Manöver Fallex 66 hat erneut mit aller Deutlichkeit gezeigt: der Hauptfeind der westdeutschen Arbeiterklasse steht im eigenen Land. Verzicht auf Mitverfügung über Atomwaffen, Verzicht auf Grenzver änderungen, demokratische Mitbe stimmung der Werktätigen und ein Minimum ah Verständigung zwischen den beiden deutschen Staaten sind Forderungen, die im Interesse der Sicherung von Frieden und Demo kratie durchgesetzt werden müssen. Der Kongreß „Notstand der Demo kratie“ am 30. Oktober in Frankfurt am Main offenbarte, daß objektiv die Möglichkeit der Sammlung aller de mokratisch gesinnten Kräfte des Bon ner Staates gegeben ist. Sie in die Tat umzusetzen ist die Forderung des Tages. Agricola-Klub im Dezember 8. Dez., 19.30 Uhr: Kritik der mo dernen bürgerlichen Philosophie. 3. Abend: Friedrich Nietzsche und die imperialistische Lebensphiloso phie. Philosophisches Klubgespräch mit Dr. phil. Helmut Seidel, Dozent am Institut für Philosophie der Karl- Morx-Universität. 12. Dez., 19.30 Uhr: Unser Haus- amz; Fesfli.e Sakhnruhsmusk (Lieder von Cornelius, Reger, Vivaldi u. a.) 13. Dez., 1930 Uhr: Klubgespräch über einige Aspekte der Kapital akkumulation durch Leasing unter Leitung von Dr. rer. oec. Armin Meh nert (TH). 14. Dez., 19.30 Uhr: Unser außen politisches Montagsgespräch mit Dr. Ivor Nagy, Karl-Marx-Universität: „Die SPD und die Regierungsbildung sowie andere aktuelle Fragen". Erhard Schreiber über (2) Vom Werden und Wachsen eines Kollektivs D as Brot und die Kartoffeln sind unsere Hauptnahrungs- mittel. Dieser Satz könnte einem Lesebuch der Unterstufe entnommen sein. Später lernt man, daß dieser Satz nicht überall auf der Welt der Wahrheit entspricht. Auf Anhieb fällt uns ein, in' Indien ißt man viel Reis, in Italien Makkaroni. Und in der Mongolischen Volksrepu blik? Hauptnahrungsmittel ist Fleisch — genauer gesagt Schaffleisch. Dazu gibt es Reis, Hirse oder „Glas- fiberstäbe", wie wir die nudelartigen Gebilde nannten.. ihr? Woher kommt ihr? Ist Dresden einesthöne Stadt?,Bilder wurden ge zeigt, .wir erzählten vom Flug, von den ersten Tagen auf dem Bau, daß es Juns in Ulan-Bator gefällt. Ganz einfach war es nicht, sich zu verstehen. Nur Batböld sprach rus sisch, uns fehlten viele Vokabelri. Aber die Hände, Zeichnungen und Pantomime hälfen uns bei der Über setzung. Dahn ging es an die Arbeit. Zuerst mußten Stühle und Tische aus einem Lagerraum geholt werden. „Ihr wollt sie tragen? Aber nicht doch!“ Batbold sprach mit einem vor beikommenden Arbeiter, und wenige Zeit später stand.ein mit Stühlen und Tischen beladener Wagen auf dem Hof. Auch bei den Installationsarbei ten halfen uns die Arbeiter aus der Betriebsküche. An manch lustige Episode erinnern wir uns gern. Was ist zum Beispiel ein Kabelschuh? Wollen wir diesen Unsere mongolischen Freunde woll ten uns natürlich aufs Beste verpfle gen und servierten Spezialitäten der mongolischen Küche. Wir waren ob dieser Gastfreundschaft sehr erfreut, und anfangs hat es uns auch ge schmeckt. Doch unsere Verdauungs organe, europäische Kost gewohnt, waren weit weniger erbaut. Sie be gannen zu revolutieren und ließen sich nicht wieder beruhigen. Eine Änderung des Speiseplanes war not wendig, und es gab nur einen Aus weg: selbst kochen. Drei Räume einer Betriebsküche des Industriekombinats wurden zur Zeit nicht benutzt, sie brauchten bloß noch entsprechend eingerichtet zu werden. Ein großer elektrischer Herd war anzuschließen, vorher ein Erd kabel zu legen. Also tauchten eines Morgens vier Elektriker im Blau hemd in der bewußten Küche auf, sagten „Sam hai nu“ (Guten Tag) — und wollten mit der Arbeit beginnen. Aber wie kann man arbeiten, ohne vorher etwas gegessen zu haben? Das ließen doch Erdene, Batbold und die übrigen Mitarbeiter der Küche nicht zu. Bald saß man gemeinsam im Büro, aß „Glasfilterstäbe" und trank Ku mys (gegorene Stutenmilch). Eine erste Unterhaltung begann. Wie heißt Ein besonderes Erlebnis: Mongolischer Ringkampf während eines gemein samen Sportfestes mit dem Industriekombinat Ulan-Bator. Foto: Macholdt Begriff jemandem erklären, der un sere Sprache versteht, ist die Sache schon nicht ganz einfach. Doch was macht man, wenn der Gesprächspart ner eine uns unbekannte Sprache spricht? Um nur einen Begriff über setzen zu können, müssen die Hände manchmal ganze Romane erzählen. Manche Fehldeutung reizt zum La chen. Aber wenn es auch lange dau erte, es gab kein Wort, was zum Schluß nicht doch verstanden wurde. * Und was ist aus dem Beschluß der Parteiversammlung geworden? Nach einigen Tagen merkten wir, daß sich im wesentlichen noch nichts geändert hatte. Unsere Hinweise und Forde rungen wurden von der Leitung nicht beachtet. Die Aussprache mit dem Stab wurde hinausgezögert. Na bitte, die „da oben“ machen ja doch, was sie wollen — hätten wir sagen können, aber erstens wäre das keine Lösung, und zweitens entsprach es nicht unserer Art. In den Polier bereichen, während der Frühstücks pausen, abends auf den Zimmern be gannen wir, erneut über das Verhält nis der Leitung zur Brigade zu dis kutieren. Manches kritische Wort fiel. Der von der Partei Versammlung ge faßte Beschluß war richtig. Warum war er noch nicht durchgeführt wor den? Wollten wir unsere Aufgaben lösen, brauchten wir Vertrauen, Ver trauen nicht nur zwischen Brigade und Leitung, jeder einzelne mußte wissen, was er vom Nächsten zu hal ten aatte, mußte wissen, daß er sich auf seine Kameraden verlassen konnte. Vertrauen duldet keine Un ehrlichkeit. Auch diesmal dauerte die Diskus sion lange. Sie erstreckte sich über mehrere Tage. Es ist nicht immer ein fach, Fehler einzusehen, Vorurteile abzubauen, zu erkennen, daß die Ka meraden ehrlich bemüht sind, zu hel fen. Und nicht nur die Leitung hatte Fehler gemacht. Es war schwer für uns alle zu erkennen, was not tut. Reinen Tisch und offene Worte, das hatten wir erreicht, nicht gegen Wolfgang, Rüdiger und Peter, son dern mit ihnen. Nun konnten wir. be ginnen, uns über konkrete Maßnah men zur Verbesserung der Brigade führung zu unterhalten. Dieser Beitrag wird in der nächsten Ausgabe fortgesetzt. = Denken Sie daran, Ihr = 1 Abonnement für den „Hoch- = = schulspiegel" zu erneuern. = == llllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllh^ „HOCHSCHULSPIEGEL“ Redaktionskollegium: Dipl.-Lehrer H. Model (verantw. Redakteur); H. Ranieri (Redakteur); Dipl. paed. R. Böhme, Ing., Chr. Dölling, Dipl.- Sportlehrer G. Hauck, Dipl. phil. A. Heidemann, K. Holmann, Dipl. hist. A. Hupfer, Dr. Ing. F. Lohwasser, A. Lohse, Dr. rer. nat. M Schneider. E. Schreiber. Herausgeber: SED-Betriebspartei organisation der Technischen Hoch schule Karl-Marx-Stadt Veröffent licht unter Lizenz-Nr. 125 K des Rates des Bezirkes Kail-Marx Stadt Druck' Druckhaus Karl-Ma-g-Sta-t 2775
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