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Hochschulspiegel
- Bandzählung
- 1966
- Erscheinungsdatum
- 1966
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- A 812
- Vorlage
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770833978-196600009
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- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Projekt: Bestände der Universitätsbibliothek Chemnitz
- Saxonica
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Zeitschrift
Hochschulspiegel
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Band
Band 1966
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- Ausgabe Nr. 1, Januar -
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Zum 11. Plenum Arbeits- Programme und Erziehungs aufgaben (Fortsetzung von Seite 1) Bei allen Überlegungen und Fest legungen auf dem Gebiete der Er ziehung sollte man sich von vorn herein darüber im klaren sein, daß nichts ohne die bewußte und aktive Mitarbeit der Studenten, besonders aber des sozialistischen Jugendver bandes, der FDJ, gelingen kann. Unsere Anregungen sollen deshalb nicht so verstanden werden, als ob es damit getan sei, bestimmte Anord nungen und Reglements zu veröffent lichen. Es kommt vielmehr darauf an, mit dem großen Teil der fleißigen und strebsamen Studenten solche Studien- und Lebensbedingungen zu entwickeln, die Voraussetzung sind für die Heranbildung sozialistischer Persönlichkeiten. Die Zielstrebigkeit unserer Bemü hungen um die Erziehung muß darin zum Ausdruck kommen, daß die zentralen Aufgaben, zum Beispiel die Betreuung der Internate, die Anlei tung der Seminargruppenbetreuer, die Auswertung der Prüfungsergeb nisse, die Einschätzung der gesell schaftlichen Arbeit usw., in den Plä nen der einzelnen Institute und Be Aus dem Leben unserer Parteiorganisationen Die Grundfragen klären! In ihrer ersten Mitgliederver sammlung des neuen Jahres be rieten die Genossen der APO 5 über das 11. Plenum des ZK der SED und die sich daraus ergebenden Auf gaben der Parteiorganisation bei der ideologisch-politischen Erziehung sozialistischer Persönlichkeiten. Aus gehend von den Grundproblemen der zweiten Etappe des neuen öko- nomischen Systems der Planung und Leitung, gab Genosse Nawroth, 1. Sekretär der Hochschulparteilei tung, in einem einleitenden Referat dazu wichtige Hinweise. Er wandte sich besonders an die Genossen des Instituts für Marxismus-Leninismus und forderte sie auf, — die Aufgaben der politisch moralischen Erziehung in allen Gremien unserer Hochschule aktiv mit lösen zu helfen; — ihre Bemühungen zu verstärken, zur Erhöhung der marxistisch- leninistischen Bildung aller Hoch schulangehörigen beizutragen; — die erzieherische Wirksamkeit der eigenen Arbeit im marxistisch- leninistischen Grundstudium zu ver bessern und dabei, bei weiterer Erhöhung des wissenschaftlichen Niveaus, die emotionelle und klassen mäßige Seite der Erziehungsarbeit zu verstärken. Im Zusammenhang mit Fragen der Entwicklung des Parteilebens wies Genosse Nawroth darauf hin, daß es darauf ankommt, die Aus wertung des 11. Plenums auch in den Parteigruppen gründlich durch zuführen und entsprechene Schlüsse für die Arbeit im Bereich zu ziehen. Dabei sollte darauf geachtet werden, daß im Mittelpunkt die ideologisch politischen Grundfragen stehen und diese offen geklärt werden. Nachdrücklich wurde im Referat und in der Diskussion noch einmal die Notwendigkeit der engen Zusam- Es gibt unter unserer Jugend einen gewissen Widerspruch zwi schen der hohen technisch-natur wissenschaftlichen Bildung einer- seHs und der geringen Lebens erfahrung in bezug auf die Gefährlichkeit des deutschen Im perialismus andererseits. Dieses Problem müssen wir mit aller Klarheit ins Bewußtsein aller Mitglieder der Partei rücken. Wir müssen überlegen, wie wir die politisch - ideologische Erziehung der Jugend auf der Grundlage des Marxismus-Leninismus erfolgreich verstärken und verbessern können. (Aus dem „Bericht des Politbüros an die 11. Tagung des ZK der SED 1 ). menarbeit der Parteiorganisation mit der Freien Deutschen Jugend unter strichen. Der sozialistische Jugend verband war und ist die Kampf reserve der Partei. Die Genossen, be sonders im Institut für Marxismus- Leninismus, sollten daher überlegen, wie der FDJ-Organisation noch stär kere Unterstützung gegeben werden kann. Die Genossen Dr. Heinz Mehner und Prof. Dr. Ludloff hoben hervor, daß es bei der sozialistischen Er ziehung unserer Jugend darauf an kommt, ihr zu helfen, einen festen Klassenstandpunkt und ein hohes staatsbürgerliches Bewußtsein zu er ringen. In der Diskussion wurde betont, daß dabei einer der Schwerpunkte die Erziehung zu einer richtigen Ein stellung zur Arbeit ist, wie das auch vom 11. Plenum hervorgehoben wurde. Im Zusammenhang mit den Fragen der klassenmäßigen und staatsbürgerlichen Erziehung wurde auch sehr richtig auf die große Be deutung der weiteren Erhöhung der marxistisch-leninistischen Bildung aller Hochschulangehörigen hinge wiesen. Sie ist eine entscheidende Voraussetzung für die Lösung vor allem der gemeinsamen Erziehungs aufgaben. Die Versammlung machte deutlich, daß in den Parteigruppen und in den nächsten Mitgliederversammlungen in viel stärkerem Maße die Grund fragen der 2. Etappe des neuen öko nomischen Systems der Planung und Leitung behandelt, und, davon aus gehend, die neuen, höheren Aufga ben beraten und Schlußfolgerungen gezogen werden müssen. In diesem Sinne wurde beschlossen, in den Seminaren und Versammlungen die Beratung über das 11. Plenum ziel strebig fortzusetzen. reiche ihren festen Platz finden, aber so modifiziert werden, daß sie den konkreten Bedingungen des Bereichs entsprechen. Aus den Diskussionen ist zu erken nen, daß viele Studenten daran in teressiert sind, einen stärkeren per sönlichen Kontakt mit ihren Lehrern fHHIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIilllillllllllllllllllllillllllllilllllllllllllllllllHllllllllllllllliilllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllüillllllllllillllllllHJIIIIIilllllllllWIIIIIHIIIIIIIIIIIillllllHIIIIIIIIHIIIIIIIIIIIIIÜIIIIIIIIIIIIIilHlllllllllllllllilllJIIIIil Das ist nicht unsere Moral zu bekommen. Es gibt schon eine Reihe geeigneter Beispiele, wie Her ren des Lehrkörpers durch „außer dienstliche“ Zusammenkünfte diesem Wunsch der Studenten entgegenkom men. Es sollte dabei überlegt wer den, wie solche Kontakte bei regel mäßigen Zusammenkünften zu den verschiedensten Anlässen, wie zum Beispiel bei politischen und kulturel len Veranstaltungen, beim Sport, bei vissenschafflichan Gesnrächer 1ISW verstärkt werden können. Trotz der Tatsache, daß die wis senschaftliche und erzieherische Pro blematik an einer Bildungseinrich- tung im Vordergrund steht, darf nicht übersehen werden, daß gerade in diesem Jahr, besonders aber in Aus wertung des 11. Plenums, eine An zahl weiterer wichtiger Verpflichtun gen durch das Arbeitsprogramm er faßt werden muß. So wie in der Ausbildung und Er ziehung gilt es auf allen Gebieten des Hochschullebens die Effektivität unserer Arbeit zu erhöhen. Der auf dem 11. Plenum unterbreitete Vor schlag des Bundesvorstandes des FDGB. die Arbeitszeit für weitere drei Millionen Werktätige unserer Republik zu verkürzen und zur Fünf- Tage-Woche in jeder zweiten Arbeits woche überzugehen, ist nicht zufällig, zeigt er doch das Ziel unserer sozia listischen Entwicklung, nämlich den systematischen Übergang zu immer besseren Arbeits- und Lebensbedin gungen in unserer Republik. Ande rerseits kommt zum Ausdruck, daß diese und weitere Entwicklungen ab hängig sind von einer optimalen Lö sung aller Aufgaben. Unsere Arbeits programme sollten deshalb auch in ideologischer, ökonomischer und ar beitsökonomischer Hinsicht Verpflich tungen enthalten, die dem neuen Ent- wicklungsstand Rechnung tragen. Gleichzeitig müssen sich alle Kollek tive bemühen, die Arbeits- und Lebensbedingungen für die Mitarbei ter des jeweiligen Bereiches durch geeignete Festlegungen ständig zu verbessern. Die Gemeinsame Direk tive des Staatssekretariats und der Gewerkschaft Wissenschaft gibt dazu sowohl in Hinsicht auf die Gliede rung wie auch die inhaltliche Gestal tung ausführliche Hinweise. Wir wünschen den Leitern der staatlichen Bereiche und den gewerk schaftlichen Funktionären viel Erfolg beim Abschluß der Arbeitspro gramme 1966 und ein gutes Gelingen der gestellten Aufgaben. „Hochschul-Spiegel" Redaktionskollegium: Dipl.-Leh rer H. Model (Redakteur), Ing. Chr. Dölling, Dipl.-Ing. G. Eil hauer, Dipl.-Sportlehrer G. Hauck. Dipl.-phil. A. Heidemann, Dipl.- Ing. Kempe, A. Lohse, Dipl.-Math Matzel, Dr. rer. nat. Schneider. Herausgeber: SED-Betriebspar- teiorganisation der Technischen Hochschule Karl-Marx-Stadt. Ver öffentlicht unter Lizenz-Nr. 125 K des Rates des Bezirkes Karl Marx-Stadt Druck: Druckhaus Karl-Marx-Stadt. 1053 Das 11. Plenum des ZK der SED beschäftigte sich unter anderem auch mit den Fragen der moralischen Hal tung unserer Jugend und den Ent- wicklungsproblemen. die sich daraus ergeben. Es zeigten sich in manchen Fällen Tendenzen rowdyhaften Be nehmens bei unseren Jugendlichen. Man könnte sagen: Ein Glück, daß es so was an unserer Hochschule nicht gibt! Aber das stimmt nicht! Cagey Ende der rug-ngenaw Iah- res kam es zwischen Lehrstudenten im Wohnheim zu Auseinanderset zungen. die mit der Faust ausgetra gen wurden. Der äußere Anlaß war eine nächtliche Ruhestörung. Es ist klar, das selbst ein der Hochschule völlig Fernstehender hier sagte: Ein solches Verhalten gestatten wir un serer Jugend nicht, schon gar nicht einem Lehrerstudenten. Was soll ein Vater denken, der sein sechsjähriges Kind zur Schule anmeldet, wenn er von solchen Vorfällen unter zukünf tigen Lehrern erfährt? Ist es denn etwa so. daß bei unse ren Studenten sprunghaft eine neue Qualität des moralischen Verhaltens entsteht, wenn sie das Examenszeug nis in der Hand halten? Aber von diesem Zeitpunkt an muß der junge Lehrer auch in moralischen Fragen eindeutig im Sinne unserer soziali stischen Gesellschaftsordnung ent scheiden und handeln. Das kann er nur. wenn er bereits im Studium an erispretende veriailenoweid.s 8-- wohnt wird. Hier liegt ein erziehe risches Problem, das sich über alle Bereiche des Studiums erstreckt. Seine primitivsten Wurzeln aber lie gen in den Verhaltensweisen aller Studenten, im Kollektiv der Semi nargruppe, im Wohnheim usw. Und gerade an dieser Stelle zeigen sich bei uns erhebliche Mängel. Gewiß ist das Verhalten des Studenten Kin zelt (LM 62/6) nicht in dieser Form für unsere Studenten symptomatisch. Aber es hat seine tiefere Ursache darin, daß die sozialistische Lebens auffassung noch nicht zum All gemeingut aller geworden ist. Hier muß also' die systematische Erzie hungsarbeit aller an der Ausbildung Beteiligten einsetzen. Wir mißbilligen eine solche unmora lische Haltung, wie sie in diesem Falle sichtbar wurde, aber damit ist die Sache nicht erledigt. Es ist not- a *d; 241 - - " ahns arbeit im gesamte.. D. eich der Hochschule zu einem einheitlichen Handeln zu kommen. Es ist aber er forderlich. daß die Studenten selbst daran teilnehmen und für die Ein haltung der Regeln der sozialisti schen Moral durch alle Studierenden unserer Hochschule sich mit verant wortlich fühlen. Gerhard Mühling, Leiter der Fachrichtung Mathematiklehrerausbildung Hans Zöllner, geboren 1903. ist seit 1954 Kaderleiter an unserer Hochschule. Er ist ein im Klas senkampf erfahrener und be währter Genösse. Über seinen Weg zur Partei erzählt er: „Eigentlich begann er schon im Elternhaus. Mein Vater war Dre her von Beruf und aktiver Funk tionär der Sozialdemokratischen Partei. Ich weiß nicht mehr, wie oft er den Arbeitsplatz wechseln mußte, weil er meist schnell wie der auf der schwarzen Liste des Unternehmers stand. Dadurch war die Lage bei uns zu Hause oft recht schwierig. Wir waren vier Kinder, und meine Mutter, die auch Genossin war. hungerte manches Mal tagelang, nur um uns noch etwas zu essen geben zu können. Es war für uns Kinder einfach notwendig, ebenfalls zum Ein kommen der Familie beizutragen. Ich ging als Bote und verdiente mir nach der Schule noch einige Groschen. Schularbeiten konnten meist erst spät abends gemacht werden. Ich lernte aber schon als Kind auch eine andere Seite unseres Arbeiterlebens kennen. Oft nahm mich Vater sonntags mit ins Volkshaus, was heute das Fritz- Heckert-Klubhaus ist. Manchmal durfte ich mit ihm sogar Kund gebungen. wo die Genossen auf traten. besuchen. Das hat mich sehr beeindruukt und ließ mich schon früh die Kraft der organi sierten Arbeiterklasse spüren. So war es selbstverständlich, daß ich mit Beginn meiner Buchdruk- ker-Lehrzeit sofort Mitglied des Gewerkschafts verbandes wurde. Etwa 16jährig, trat ich in die- Sozialistische Arbeiterjugend ein. Nach der Arbeit war ich viel im Zentral-Jugendheim auf der Dresdner Straße zu finden. Wir Jungen trafen dort öfters mit äl teren Genossen zusammen, strit ten uns und lernten dabei. Spä ter gewann ich Interesse am Sport und organisierte mich im Arbei ter-Athletenbund Hier gehörte ich bald zu den Funktionären, die mit Leib und Seele dabei waren. Man vertraute mir die Aufgaben des Bezirksjugendleiters an. So wuchs ich in der SAJ und im Arbeitersport in das politische Leben hinein. Inzwischen reifte die große Weltwirtschaftskrise heran, die 1929 mit. aller Wucht auch in Deutschland zum Aus- Als die Faschisten sich auf den Straßen breitmachten... bruch kam. Die Klassenwider- sprüche spitzten sich ungeheuer zu, da das Monopolkapital die ganze Last der Krise auf die Werktätigen abzuwälzen suchte. Die Arbeitslosigkeit war daher auch in unserer Familie zum Dauerzustand geworden. Ich selbst war damals vier Jahre ohne Arbeit und Verdienst. Wir jungen Menschen fanden die Lage unerträglich. Mehr als bisher machten wir uns Gedan ken über den Ausweg. Dabei wurde mir klar, daß auch ich un bedingt in die Arbeiterpartei ge hörte. Der Familientradition folgend, wurde ich 1929 Mitglied der SPD. Es kamen die Jahre, in denen sich die Faschisten immer mehr auf den Straßen breitmachten. Ich trat in die Reihen des Reichs banners. Wir schützten unsere Versammlungen und Einrichtun gen vor den frechen Überfällen der faschistischen SA. Obwohl die Führung unserer Partei es nicht wollte, kämpften wir doch oft gemeinsam mit den = Kommunisten. Aber wir über- = wanden die Spaltung der Arbei- E terklasse nicht und mußten das E teuer bezahlen. Die Zeit des Fa- E schismus lehrte uns daher: Nie E wieder getrennt marschieren! Ich vergaß die Worte meines E Vaters nicht — er starb 1940 —, = der einmal sagte: Wir werden = nicht wieder dort anfangen kön- E nen, wo wir 1933 aufgehört ha- E ben! Als es nach der Befreiung E vom Faschismus in den Junitagen = 1945 hier wieder möglich wurde, = Parteien zu gründen, organisierte E ich mich zunächst in der SPD. Die = große Mehrheit von uns Sozial- = demokraten aber war — eingedenk E der Lehren, die uns die Vergan- = genheit erteilt hatte — von Anfang = an mit ganzem Herzen bereit, E sich mit den Kommunisten zu E einer einheitlichen starken Ar- = beiterpartei zu vereinen. Das ha- E ben wir dann auch getan, als im = April 1946 die Sozialistische Ein- E heitspartei gegründet wurde.“ = llllllliUlllllllllllllllllllllllHIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIWIftllllllllllllllllllllllllilllllllllllllllllllllllllllllllHIIIIIIUIHIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIHIIIIIIIIIIIIIIIIIIH Die marxistischen Professoren-Kolloquien sind seit langem fester Bestand teil des geistig-kulturellen Lebens an unserer TH. Eine interessante Ver anstaltung erlebten die Anwesenden im Dezember, als Philosophen und Techniker über „Probleme des Abbildcharakters von Theorien in den tech- nischen Wissenschaften“ diskutierten. Unsere Fotos (oben): Von links nach rechts: Dr.-Ing., Baumgartl, Dr. phil. Müller und Dr.-Ing. Reinbothe; unten: Blick auf den Teilnehmerkreis des Kolloquiums. Streitgespräche Mitte Dezember 1965 fand eine Tagung des Arbeitskreises „Erkenntnis theoretische, logische und methodologische Probleme der Ingenieurtätigkeit 1 ; zum Thema „Probleme des Abbildcharakters einiger Theorien in den tech nischen Wissenschaften“ statt. Die Tagung wurde im Rahmen der marxi stischen Professoren-Kolloquien durchgeführt, die seit langem regelmäßig von der Hochschulgewerkschaftsleitung veranstaltet werden. Der Vorsit zende der Hochschulgewerkschaftsleitung, Gen. Dr. päd. Fischer, eröffnete die gut besuchte Veranstaltung; er kennte dabei nicht nur zahlreiche Wis senschaftler unserer Hochschule begrüßen, sondern auch auswärtige Gäste, so u. a. von der Karl-Marx-Universität Leipzig, der Technischen Universität Dresden, der Bergakademie Freiberg und der Techisnchen Hochschule Ilme nau. , Ausgehend von den Aufgaben, die die wissenschaftlich-technische Revo lution Wissenschaft und Forschung in der Deutschen Demokratischen Re publik beim umfassenden Aufbau des Sozialismus stellt, legte Genosse Dr, phil. Müller, der auch die Tagung leitete, in Abgrenzung vom vulgären und mechanischen Materialismus kurz die erkenntnistheoretische Position des dialektischen Materialismus dar, um dann die Probleme zu umreißen, die hinsichtlich der Abbildung der objektiven Wirklichkeit in den technischen Wissenschaften auftauchen. Diese einleitenden Ausführungen wurden von Genossen Dr.-Ing. Baum gartl und Herrn Dr.-Ing. Reinbothe durch Beispiele aus ihren Fachgebie ten - Werkstofftechnik und Thermodynamik — ergänzt. Verallgemeinert man diese Ausführungen, ergeben sich folgende Probleme: Dem Techniker geht es in erster Linie darum, bestimmte Bereiche, insbesondere der Pro duktion, mit Hilfe von Theorien, technisch und ökonomisch optimal zu be herrschen. Unter Umständen können dabei verschiedene Theorien zum gleichen Ergebnis führen, so daß fraglich wird, welche Theorie wahr ist bzw. ob es sich um eine wahrheitsgetreue Abbildung der objektiven Reali tät handelt. Die Theorie wird hier nicht nur vom Standpunkt der Wahr heit aus betrachtet, sondern auch nach der Operationsfähigkeit, der Hand lichkeit und des ökonomischen NutzeffeKtes uewertet. - lechniker ist daher manchmal auch geneigt, nicht danach zu fragen, ob seine Theorien Abbilder darstellen und die Wirklichkeit richtig widerspiegeln, sondern danach, ob sich mit den Theorien Voraussagen machen lassen im Sinne von Funktions- und Operationsfähigkeit. In der lebhaften und auf hohem Niveau geführten Diskussion wies Herr Prof. Dr. phil. Pfeiffer darauf hin, daß nach Lenins diesbezüglichen Aus führungen in seinem Buch „Materialismus und Empiriokritizismus“ keine vollständige Abbildung der Wirklichkeit möglich sei, daß vielmehr der Ausgangspunkt bei der aufgeworfenen Problematik immer nur die Frage sein könne, ob die Seiten, auf die es jeweils ankomme, richtig abgebildet worden seien, während Genosse Prof. Dr. phil. Ludloff hervorhob, daß die Geschichte der Wissenschaften zeige, wie beständig von unzulänglichen zu richtigeren Theorien fortgeschritten worden sei, was u. a. auch darauf zurückgeführt werden könne, daß immer bessere Methoden angewandt worden seien. Genosse Dr. phil. Kreiser vom Institut für Philosophie der Karl-Marx- Universität in Leipzig wies in diesem Zusammenhang darauf hin, daß das Erkennen der Wahrheit immer ein Prozeß sei, für die Widerspiegelung nicht nur Richtigkeit, sondern auch Erfüllbarkeit entscheidend sei, nicht aber Voraussage, und daß eine Theorie immer nur die Forderungen erfül len würde, die wir an sie stellen. Im weiteren Verlauf der Diskussion hob Herr Dr. rer. nat. Lenk her vor, daß immer auch gefragt werden müsse, innerhalb welcher zulässiger Fehlergrößen die Theorien gleichberechtigt seien. Je enger die Forderun gen gestellt werden, um so weniger Theorien werden zulässig. Herr Pro fessor Adler betonte, daß in der Technik die notwendige zweckbestimmte Fragestellung die Richtung der Theorie von vornherein dirigiere. Das ist andeutungsweise der Inhalt einiger wesentlicher Diskussionsbei träge. Nicht alle Beiträge können hier Berücksichtigung finden. Es sei nur noch darauf hingewiesen, daß weiterhin Herr Prof. Dr. rer. nat. Dümmel, Genosse Dr. phil. Mehner u. a. wertvolle Gedanken zur Klärung der ge nannten Probleme äußerten. Abschließend faßte Genosse Dr. phil. Müller das Ergebnis der Diskus sion zusammen, ohne zu übersehen, daß eine endgültige Lösung der auf geworfenen Fragen nicht erreicht werden konnte, daß aber, wenn die Ver treter der technischen, der Natur- und Gesellschaftswissenschaften weiter hin — wie vorgesehen — im Gespräch bleiben und so die Ansätze zu mög lichen Lösungen weiter verfolgt werden, durchaus befriedigende Lösun gen erwartet werden können. Er betonte dabei besonders die offenbar not wendig gewordene Konkretisierung des Abbildbegriffs in den technischen Wissenschaften, die notwendige Konkretisierung des Theorienbegriffs, die Frage nach der Wahl einer Theorie in Abhängigkeit davon, mit welcher Genauigkeit Aussagen gemacht oder gemacht werden müssen unter Beach- tung der Handlichkeit und des ökonomischen Aufwands, da möglichst bei minimalem Aufwand maximale Ergebnisse erzielt werden sollen. Dipl. phil. A. Heidemann
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