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Hochschulspiegel
- Bandzählung
- 1966
- Erscheinungsdatum
- 1966
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- A 812
- Vorlage
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770833978-196600009
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- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Projekt: Bestände der Universitätsbibliothek Chemnitz
- Saxonica
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Zeitschrift
Hochschulspiegel
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Band
Band 1966
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- Ausgabe Nr. 1, Januar -
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Die 13. Tagung des Zentral komitees hat noch einmal die Bedeutung der komplexen sozia listischen Rationalisierung für die ökonomische Stärkung der DDR deutlich gemacht Wir ver öffentlichten bereits kurz nach der Konferenz über sozialistische Rationalisierung und Standardi sierung ein Interview mit Genos sen Dr.-Ing. H. Kunow („HS" Nr. 12/66). in dem auf die Viel falt der sich daraus für unsere Technische Hochschule ergeben den Aufgaben hingewiesen wurde. Der heutige Beitrag des Genossen Dipl.-Ing. oec. K. Lei- tert zeigt, welche Schlußfolgerun gen inzwischen im Institut für Ökonomik des Maschinenbaus für die inhaltliche Gestaltung der Lehre gezogen worden sind. Sozialistische Rationalisierung und unser Lehrprogramm Von Dipl.-Ing. oec. K. Leiten, Institut lür Ökonomie des Maschinenbaus Die Bedeutung der komplexen so zialistischen Rationalisierung für den umfassenden Aufbau des Sozialismus in unserer Republik erfordert es, daß wir alle uns mit dieser Problematik hinreichend vertraut machen und in unserer Arbeit ständig bemüht sind, die hierbei geltenden Grundsätze und Prinzipien schöpferisch anzu wenden. Die vielfältigen Fragen und Pro bleme der komplexen sozialistischen Rationalisierung betreffen alle ge reiche und Disziplinen an unserer Hochschule und verlangen von uns, die Arbeit auf allen Gebieten zu überprüfen und neu zu durchden ken. Wenn auch in letzter Zeit vieles in dieser Hinsicht bereits getan wurde, so müssen wir uns doch von dem Grundzug der marxistischen Dialektik leiten lassen und erkennen, daß alles in ständigem Fluß und ste tiger Bewegung ist. Deshalb gilt es immer erneut zu überprüfen, ob wir in Lehre und Forschung den Erfor dernissen der wissenschaftlich-tech nischen Revolution und der zweiten Etappe des Neuen ökonomischen Systems der Planung und Leitung schon voll gerecht werden und ins besondere den Entwicklungstenden, zen von Wissenschaft und Technik auch voll Rechnung tragen. In den nachstehenden Ausführun gen soll deshalb dargestellt werden, wie wir am Institut für Ökonomie des Maschinenbaus versucht haben, die Beschlüsse der Rationalisierungs konferenz und des 11. sowie 13. Ple nums des ZK der SED in die Tat umzusetzen. Die vielfältigen Fragen und Pro bleme der Rationalisierung betref fen alle Gebiete unserer Disziplin und verlangen, daß die Arbeit auf allen Gebieten neu durchdacht wird. Diese Gebiete sind: Organisation und Planung; Wis senschaftliche Führungstätigkeit; Be triebsanalyse; Mathematische Metho den; Planungsverfahren CPM und PERT; Kostenrechnung und Stati stik = TMP. Lochkartentechnik; Elektronische Datenverarbeitung = TMD. In Auswertung der Rationalisie rungskonferenz sind Ableitungen zu treffen, die zu einer weiteren Profi lierung der Studienrichtungen sowie Abteilung, und damit des Institutes führen. Für die Lehre ergeben sich nach stehende Aufgaben: 1. Vorlesungen, Seminare und Übungen zur Vermittlung von Grundkenntnissen zu Fragen der Or ganisation, Planung, Ökonomie und Führungstätigkeit der sozialistischen Industrie (VEB, VVB, Bezirkswirt schaftsrat mvl). Es ist zu prüfen, inwieweit Vor lesungen, Seminare und Übungen ergänzt werden müssen, um den Stu denten ein angepaßtes Minium an Kenntnissen über die Produktions- Organisation und die betriebliche bzw. zweigmäßige Planung und Lei tung von Produktionsprozessen zu vermitteln. 2. Vorlesungen, Seminare und Übungen zur Vermittlung von Fach- und Spezialkenntnissen für Studen ten der Studieneinrichtungen TMP und TMD. Bei der Überprüfung des Inhaltes dieser Lehrveranstaltungen ist von den Anforderungen der künftigen Einsatzgebiete für die Studenten auszugehen. So z. B. sind als Ein satzgebiete für Planungs- und Pro duktionsingenieure der Studienein richtung TMP die Bereiche TV, TVP, F, FP, FL, KA (Onert- und kunaen- dienst) und Projektierung in Betrie ben und VVB anzusehen. Ausgehend vom Berufsbild für diese Kader sind die zu vermitteln den und zu erwerbenden Kenntnisse festzulegen. Für notwendige Ver änderungen bzw. Erweiterungen sind unter Beachtung der zur Ver fügung stehenden Vorlesungs- und Übungsstunden entsprechende Vor schläge zu unterbreiten. Gemäß der Aufgabenstellung der Rationalisierungskonferenz erscheint eine Vertiefung des Stpffes notwen dig, in Richtung: ökonomisch-mathematische Me thoden der Planung und Leitung; organisatorische und planungstech nische Vorbereitung des Einsatzes von Produktionsüberwachungs- und elektronischen Datenverarbeitungs anlagen ; Netzplantechnik OPM und PERT für die technisch-organisatorische Vorbereitung und Kontrolle der Pro duktion, beginnend im Studium der F ünd E; Variantenvergleiche und Nutz- effektsberechnungen für Grund- und Umlaufmittelfonds. Hierzu sind Überlegungen und Vorschläge vorzutragen. Zur Profilierung der Studienrich tung TMP ist zu überprüfen, inwie weit die derzeitige Struktur den An forderungen für die Ausbildung von „Systemingenieuren“ gerecht wird bzw. welche Erweiterungen notwen dig sind, diesem Ausbildungsziel zu entsprechen. Zur Herausbildung des Profils der Studienrichtung TMD sind ebenfalls, ausgehend vom künftigen Einsatz gebiet, Ziel und Inhalt der Ausbil dung klar zu umreißen. Gemäß den unterschiedlichen Aus bildungszielen beider Studienrich tungen ist der Inhalt der Lehrver anstaltungen zu bestimmen. Bei ge meinsamen Lehrveranstaltungen ist darauf zu achten, daß den spezi- fischen Erfordernissen beider Stu dienrichtungen entsprechend Rech nung getragen wird. hur die Stuarenricntung FMP ist die richtige Abgrenzung und notwen dige Verbindung mit den Studien richtungen TMF und TMB herzu stellen. (Die Abgrenzung der Stu dienrichtung TMP und TMF könnte zweckmäßigerweise dergestalt erfol gen, daß TMP der Bereich Ferti gungsorganisation und -planung und TMF der Bereich Fertigungstechnik zugeordnet würde.) Für die Studienrichtung TMD ist diese Abgrenzung und Verbindung mit dem Institut für Informations verarbeitung der E-Fakultät vorzu nehmen. Die Abteilung K und St muß die entsprechenden Beziehungen zum In stitut für Mathematik aufnehmen. Für die Abstimmung mit der Ab teilung PÖ des Institutes für Mar xismus-Leninismus gelten die Fest legungen der bereits abgeschlossenen Vereinbarung. 3. Die sich aus den Veränderungen der Lehrveranstaltungen ergebenden Auswirkungen auf die Struktur und Stellenbesetzung des Instituts, der Studienrichtungen und Abteilungen sind im einzelnen aufzuzeigen und zu begründen. Auf Grund der be stehenden Arbeitskräftesituation ist hierbei ein strenger Maßstab anzu legen. 4. Aus den Erfordernissen der Lehre sind, im Interesse der engen Verbindung von Forschung und Lehre und zur Schaffung des not wendigen Vorlaufes für die Lehre, die perspektivischen Forschungsauf gaben abzuleiten. Bei der Auswahl geeigneter Forschungsthemen sind vorrangig die Forderungen der Ra tionalisierungskonferenz zu berück sichtigen. Auf der Grundlage der Ergebnisse dieser Beratung und m Auswertung einer Analyse des Ist-Zustandes der bisherigen betriebswirtschaftlichen und betriebswissenschaftlichen Aus bildung an unserer Hochschule wurde daraufhin ein Vorschlag für die inhaltliche Gestaltung der Lehr veranstaltungen betriebswissen- suaftiiche. Churakters auogcar beitet und dem Staatssekretariat für das Hoch- und Fachschulwesen zu ge leitet. Wir betrachten diese Arbeit als ein erstes Beginnen und werden bemüht bleiben, diese bisherigen Ergebnisse durch weitere zielgerichtete Unter suchungen und Beratungen mehr und mehr zu vervollkommen. Wenn wir mit diesem Beitrag anderen Institu ten eine Anregung für das Heran gehen und die Arbeit in ihrem Be reich vermitteln konnten, so hätten wir der gegebenen Zielstellung für diese Aufgabe entsprochen. Mit dem Artikel von Dipl.- Math. Krause, Institut für Mathe matik, der über Erfahrungen der Betreuertätigkeit berichtet, set zen wir die im „Hochschulspie- gel“ Nr. 8/66 begonnene Dis kussion des wissenschaftlichen Nachwuchses über Probleme der sozialistischen Erziehung fort. Betreuer heißt Erzieher sein Im System der Bildung und Er ziehung der Studenten nehmen die Seminargruppenbetreuer einen be Ausbildung und Erziehung bestimmt auch weiterhilft. Die Antwort liegt auf der Hand: Es gibt sicher solche. In erster Linie werden dies die Betreuer wissen. sonderen Platz in dem großen Kol lektiv der Erzieher ein. Sie stellen ein wichtiges Bindeglied zwischen dem Lehrkörper und überhaupt allen an der Erziehung Beteiligten einerseits und den Studenten ande rerseits dar. Sie sollen maßgeblich daran mitwirken, die Studenten zu fachlich hochqualifizierten und allseitig gebildeten Menschen mit hoher Moral zu erziehen. Der Betreuertätigkeit wurde in den letzten Jahren großes Augenmerk geschenkt und ihre Bedeutung hat stark zugenommen. Es wurden viele Erfolge im Erziehungsprozeß erzielt. Den Studenten konnte durch die Be treuung der Seminargruppen auch bessere Hilfe und Unterstützung zu teil werden, Man kann aber durch aus noch mehr erreichen. In dieser Hinsicht wäre eine umfassende Aus- sprache über die Tätigkeit der Be treuer, so wie sie etwa in unserer Parteiorganisation begonnen wurde, von großem Nutzen und nur zu be- grüßen, gerade jetzt zu Beginn des neuen Studienjahres. Die erste Bemerkung hierzu be gründet sich in der Auffassung eini ger Seminargruppenbetreuer, daß sie oft Aufgaben zu erledigen hätten, für die sie gar nicht zuständig wären Sie sind der Meinung, daß sie z. B. nicht unbedingt die Vermittlung von staatlichen Weisungen an die Grup penleitungen zu übernehmen haben. Die Hauptursache für diese Tat sache wird vor allem in einer un- zulänglichen Organisation innerhalb vieler Seminargruppen und den sich daraus ergebenden Konsequenzen gesehen. So z. B. darin, daß es dort keine klare Vorstellung über die Aufgaben des Seminarsekretärs gibt. Das Resultat ist, daß selbst die Studenten oft nicht genau wissen, an wen in der Gruppe sie sich mit einem Problem zu wenden haben. Folglich ruht dann das Problem und bleibt meist ungelöst oder der Weg führt über den Betreuer, was letzt lich auch als Positivum anzuerken nen ist. Bei einer guten Organisation in der Gruppe wäre in vielen Fällen dieser Weg aber nicht nötig gewesen, hätte die Gruppe ohne das Zutun des Betreuers Klarheit schaffen kön nen. An dieser Stelle soll einmal die Frage aufgeworfen werden, ob es be züglich der Betreuung der Studen ten noch „stille Reserven“ gibt, die es auszuschöpfen gilt, was einer Festigung der Betreuertätigkeit gleichkommt und uns in Fragen der Tritt nun ein Außenstehender an eine solche Gruppe heran, so wird es ihm ähnlich ergehen und er wird, wie soll es anders sein, den Weg des geringsten Widerstandes über den Betreuer einschlagen. Alles in allem wird also der Betreuer mit zusätz lichen Aufgaben beschäftigt, die nicht notwendig sind und ihm einen Teil der Kraft nehmen, die er sonst der aktiven Erziehung und der Lösung wirklicher Probleme in der Gruppe hätte widmen können. Deshalb ist es notwendig, mit Studienbeginn in den Gruppen eine gute Organisation zu schaffen, zu formen und zu stär ken. Dies liegt ganz im Interesse der Studenten und bringt allen an der Erziehung Beteiligten Vorteile und Erleichterungen. Besseren Einfluß auf die Studenten könnten die Betreuer haben, wenn die Voraussetzungen von außen her für eine gute Betreuung noch gün stiger gegeben wären. Als erstes möchte ich hier nennen, daß die Betreuer in einigen Fragen wesentlich besser und schneller in formiert werden müssen. Es ist klar, daß er sich viele der für ihn und die Gruppe Wichtigen Informationen selbst einholen kann (wenn auch teilweise mit großer Mühe) bzw. bei guter Zusammenarbeit mit der Gruppe sie von dieser erhalten kann. Aber an einige kommt er bei bestem Willen nicht heran oder er erhält sie oft zu spät. (z. B. Aufnahmege spräche). Die Informationen sind nun einmal notwendig, um als Betreuer wirksam erzieherisch tätig zu sein. Weiterhin müßte dem Betreuer, der sich ja auch in einem Prozeß der Bildung und Formung einer guten Erzieherpersönlichkeit befindet, mehr Rüstzeug zum erfolgreichen Abeiten bereitgestellt werden. Ich denke in erster Linie an schriftlich vorliegende Materialien, die dem Betreuer Weg weiser und Begleiter sind. Sie sollen u. a. beinhalten, welche Arbeit der Betreuer zu leisten hat, welche Rolle er im Erziehungsprozeß spielt usw. so, wie sie etwa in dem „Merkblatt für Seminargruppenbetreuer“ vom 25. Oktober 1963 und den „Richt linien für die Seminargruppenbe treuer an der Technischen Hochschule Karl-Marx-Stadt“ vom 15. Februar 1965 begonnen wurden. Damit wird nach meinem Ermessen inhaltlich eine gute Zusammenarbeit mit den Fachrichtungsleitern, durch den Er fahrungsaustausch in den Betreuer kollektiven, durch die Festigung des eigenen politischen Wissens und an derem mehr noch wesentlich gestärkt werden kann. Das sind meiner Meinung nach drei Gesichtspunkte, die bei der Be treuertätigkeit beachtet werden soll ten und die zeigen, daß es auch hier Ansatzpunkte gibt, in der Erziehung unserer Studenten weiter voranzu kommen und indirekt damit auch in der Ausbildung. Dipl.-Math. Krause Inst. f. Mathematik Lehren für Gegenwart und Zukunft Zum Studium der Geschichte der deut schen Arbeiterbewegung durch die Studenten und Mitarbeiter unserer Hoch schule - Von Dr. phil. H. Mehner, Prorektor für Gesellschaftswissenschaften Mit Beginn des Studienjahres 1966/67 nehmen verhältnismäßig viele Angehörige unserer Hoch schule das systematische Studium einiger Grundfragen der Ge schichte der deutschen Arbeiter bewegung auf. Studenten des er sten Semester studieren die Ge schichte der deutschen Arbeiter bewegung im marxistisch-lenini stischen Grundlagenstudium. Zir kel des Parteilehrjahres der SED und des FDJ-Lehrjahres haben diese Thematik zum Inhalt. Die Assistenten beschäftigen sich im Rahmen der marxistisch-leninisti schen Weiterbildung in einem Kurzlehrgang, mit Problemen der Geschichte der deutschen Arbei terbewegung, und auch die monat lichen Professorenkolloquien be handeln schwerpunktmäßig diese Fragen. Es erhebt sich die Frage, ob es gerechtfertigt ist, dem Studium einer gesellschaftswissenschaft lichen Disziplin wie der Ge schichte eine solche Aufmerksam keit an unserer Technischen Hoch schule zu schenken. Denn immer hin werden an unseren Fakultä ten keine Historiker, sondern Diplomingenieure und Fachlehrer für Naturwissenschaften ausgebil det. Unsere gesellschaftliche Verantwortung Die Notwendigkeit und die Ver anlassung für den Naturwissen schaftler und Techniker, sich bis zyu einem gewissen Grade tief gründig und systematisch mit hisiollscien Fragen zu esuüfu- gen und auseinanderzusetzen, er geben sich in erster Linie aus seiner ständig wachsenden gesell schaftlichen Verantwortung. Diese resultiert vor allem daraus, daß in unserer Zeit die Arbeitsergeb nisse des Naturwissenschaftlers und Technikers in viel stärkerem Maße als je zuvor zum Segen oder zum Fluch für die Mensch heit werden können. Ob und wie weit aber Naturwissenschaft und Technik zum Schaden oder Nut zen der Menschheit eingesetzt werden, hängt ab von den ge sellschaftlichen Bedingungen und Verhältnissen, die sie vorfinden und unter denen sie sich entwik- keln. Immer mehr humanistisch ge sinnte Naturwissenschaftler und Techniker streben deshalb heute nicht allein nach ausgezeichneten Arbeitsergebnissen, sondern auch nach solchen gesellschaftlichen Verhältnissen, die ihnen Garant für die humanistische Verwer tung ihrer Arbeitsresultate schei- nen oder auch wirklich sind. Weil diese gesellschaftlichen Verhält nisse aber nicht einfach ausge dacht und ohne Berücksichtigung historischer Erfahrungen konzi piert oder gar in Szene gesetzt werden können, beschäftigen sich selbst humanistisch gesinnte bür gerliche Naturwissenschaftler und Techniker mit der Geschichte, um Verhaltensweisen daraus abzulei ten, wie jüngst erst wieder der Vortrag eines westdeutschen Pro fessors am Institut für Thermo dynamik an unserer Hochschule bewies. Historische Gesetzmäßigkeiten erkennen Um so dringlicher aber steht diese Aufgabe vor den Naturwis senschaftlern und Technikern un serer Republik, wenn natürlich auch nicht vor ihnen allein. Denn der glückliche und schwer er kämpfte Umstand, daß wir in einem Staat leben, in dem die ge sellschaftlichen Verhältnisse herr schen, unter denen sich Naturwis senschaft und Technik frei ent falten können und einzig dem Wohle des Volkes dienen, kann doch vor allem wohl nur Ver pflichtung sein, den suchenden Bürgern der Bundesrepublik, dar unter insbesondere auch den ent sprechenden Fachkollegen, den Weg zum gleichen Ziel finden zu helfen. Dazu benötigen wir nach wie vor in besonderem Maße das Stu dium der Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung, weil sie die historischen Gesetzmäßigkeiten enthüllt, die Grundlage der Stra tegie und Taktik der siegreichen Arbeiterklasse in der Deutschen Demokratischen Republik waren und sind und es auch sein müs sen für die Herbeiführung solcher Verhältnisse in Westdeutschland, wie sie Naturwissenschaft und Technik benötigen, um im Dienst an der Gesellschaft ihre Erfüllung zu finden. Doch es geht nicht nur in die sem Sinne und nicht allein um die Lösung der nationalen Frage. Es geht vor allem auch darum, in einem wachsenden Geschichtsbe wußtsein die Quellen zur weite ren allseitigen Festigung und Stärkung der DDR immer reich licher fließen zu lassen und ihre sozialistische Menschengemein schaft zu höchstem Wohlstand und Glück zu führen. Es geht schließlich darum, noch bessere Möglichkeiten für die Einbeziehung auch von immer mehr Naturwissenschaftlern und Technikern in die Leitung und Lenkung unseres Staates und da mit für die ständige Erweiterung und Vervollkommnung unserer sozialistischen Demokratie ent sprechend auch den Erfordernis sen der komplexen sozialistischen Rationalisierung zu schaffen; denn wer in unserem Staat mit lenken und leiten, d. h. verbindliche Ent wicklungslinien für die Zukunft der Gesellschaft mit festlegen will, der benötigt neben einem ausge zeichneten Fachwissen selbstver ständlich präzise Kenntnisse der historischen Gesetzmäßigkeiten, die zur Entstehung unseres Staa tes führten und nach wie vor die Grundlinien seiner Politik nach innen und außen bestimmen. Ge rade diese Gesetzmäßigkeiten — nicht etwa nur historische Fak ten — soll das Studium der Ge schichte der deutschen Arbeiter bewegung vermitteln. Für die Stärkung unseres soziali- stischen Staates In den nächsten Wochen wer den vor allem die Anfänge der deutschen Arbeiterbewegung im Mittelpunkt dieses Studiums stehen. Niemand soll glauben, daß diese Zeit zu fern sei, um uns gültige Aussagen für die Gegen wart und Zukunft unseres Volkes vermitteln zu können. Nicht ein mal unsere Feinde begehen diesen Irrtum. Sind sie doch besonders eifrig bemüht, gerade auch diese Periode der Geschichte nach ihren politischen Zielen in der Gegen wart zu verfälschen. Insbesondere wollen sie nicht anerkennen bzw. vergessen ma chen, daß die selbständige deutsche Arbeiterbewegung vor allem auf Marx und Engels und den Bund der Kommunisten zu rückgeht und deshalb von Anbe ginn an das Ziel verfolgte, in un beugsamem Kampf gegen die herr schenden Ausbeuterklassen die Arbeiterklasse und alle anderen Klassen und'Schichten des Volkes aus kapitalistischer Ausbeutung, aus sozialer und nationaler Unter drückung, aus Krisen und Kriegen zu Demokratie. Frieden und So zialismus zu führen. Die Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung führt alle diese Versuche imperialistischer und rechtsopporturnistischer west deutscher Geschichtsschreiber ad absurdum. Sie beweist, daß Marx und Engels nicht nur die deutsche Arbeiterklasse mit ihrer vor genannten historischen Mission und Rolle vertraut machten, son dern ihr auch erfolgreich den Weg wiesen, diese Mission im Kampf um Demokratie, unter Führung einer revolutionären Par tei des Proletariats und im Bünd nis mit allen Werktätigen Schritt für Schritt zu verwirklichen. Zum Studium der ersten und in diesem Sinne entscheidenden Schritte der deutschen Arbeiter bewegung auf diesem Wege allen viel Erfolg!
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