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Hochschulspiegel
- Bandzählung
- 1966
- Erscheinungsdatum
- 1966
- Sprache
- Deutsch
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- A 812
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- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Chemnitz
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770833978-196600009
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- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Projekt: Bestände der Universitätsbibliothek Chemnitz
- Saxonica
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Zeitschrift
Hochschulspiegel
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Band
Band 1966
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Vertrag | über Zusammen-1 arbeit Die internationalen Beziehun- E gen unserer Hochschule haben = sich in den vergangenen Jahren E beständig erweitert. Dazu gehö- = ren auch die freundschaftlichen = Verbindungen zu Hochschulen = und Universitäten der Volksrepu- = blik Polen. Eine der jüngsten Abmachun- E = gen mit polnischen Wissenschafts- = = institutionen ist der Vertrag über E = Zusammenarbeit zwischen unse- = = rer Technischen Hochschule und = = der Pädagogischen Hochschule E = Opole. Dieser Vertrag wurde An- = E fang dieses Jahres nach einem E E vorangegangenen Besuch des E = Rektors unserer Hochschule in = = Opole abgeschlossen und stellt = 3 eine Erweiterung der zum frühe- = = ren Pädagogischen Institut Karl- = = Marx-Stadt bestehenden Bezie- E E hungen dar. = Die Zusammenarbeit der bei- = Iden Hochschulen basiert vor = allem darauf, daß beide Institu- = tionen gleiche Aufgaben bei der E Heranbildung sozialistischer Leh- E rer für die Unterrichtsfächer Ma- = thematik, Physik und Polytech- E = nik zu erfüllen haben und sich E 5 daraus gute Möglichkeiten des E Erfahrungsaustausches auf den = Gebieten der Lehre, Erziehung = und Forschung ergeben. Zu den E Formen der Zusammenarbeit, die = schrittweise weiterentwickelt wer- E den soll, gehören regelmäßige E = gegenseitige Besuche von Wis- = E senschaftlern, gegenseitige Ein- E = ladungen zu wissenschaftlichen = E Veranstaltungen, Gastvorlesun- E = gen und Austausch von Publika- = = tionen. iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii^ Der Sozialismus prägt Volkspolens neues Antlitz Gedanken zur Tausendjahrfeier des polnischen Staates Von Dr.-Ing. Horst Aurich In diesem Jahr erreichen die Feiern anläßlich des tausendjährigen Be stehens des polnischen Staates ihren Höhepunkt. Deshalb möchte ich einige persönliche Gedanken zu diesem Er eignis beisteuern, da ich mich durch meinen mehrjährigen Aufenthalt in der Volksrepublik Polen mit dem polnischen Volk stark verbunden fühle. Weit war der Weg vom Zusam menschluß polnischer Volksstämme in der zweiten Hälfte des 10. Jahr hunderts zu einem gemeinsamen Staat, über den 22. Juli 1944, den Tag der Wiedergeburt Polens — wie man den Nationalfeiertag nennt, an dem sich in Chelm die Provisorische Polnische Regierung konstituierte —, bis zur heutigen Volksrepublik. Im Laufe der Jahrhunderte wur den die deutsch-polnischen Beziehun gen durch Eroberungskriege seitens der feudalen und militaristischen Kräfte der Mark Brandenburg, des Deutschen Ritterordens und des preu ßischen Junkerstaates geprägt. Die Zeit des zweiten Weltkrieges mit der faschistischen Okkupation war be sonders tragisch und furchtbar für unseren Nachbarstaat. Dieser Rückblick erscheint mir wichtig, wenn man überhaupt das ganze vom polnischen Volk geleistete Aufbauwerk einschätzen will. Denn nach Beendigung des zweiten Welt krieges war das heutige Polen nur ein riesiges Trümmerfeld. Die Okkupa tion hatte sechs Millionen Todesopfer gefordert und unermeßliche Verluste am polnischen Nationaleigentum ver ursacht. Auf eine in der Geschichte erstmalige barbarische Weise wurde das polnische Volk systematisch phy sisch dezimiert und dabei auch die Basis des wissenschaftlichen Le bens ausgerottet, indem man den Lehrkörper der Hochschulen und Universitäten arretierte, erschoß oder in die Konzentrationslager depor tierte. Die Regierung der Volksrepublik stand nach dem Krieg vor schweren und großen Aufgaben. Die Zerstörun gen mußten beseitigt und die Wirt schaftsstruktur des Landes umgestal tet werden. Es wurde eine Boden reform durchgeführt, und die Indu strie wurde verstaatlicht. Warschau wurde zum Symbol des Wiederaufbauwillens des ganzen pol nischen Volkes. Heute ist Warschau, das bei Kriegsende keine unbeschä digte Wohnung mehr hatte, eine moderne Großstadt, und wer einmal längere Zeit dort gelebt hat, kann sich dem Fluidum dieser Stadt nicht mehr entziehen und wird es nie mehr vergessen. Aber nicht nur Warschau legt Zeugnis für die Aufwärtsentwicklung Polens ab. Die fast total zerstörten Städte Wroclaw und Gdansk wurden wiederaufgebaut. Für Gdansk sieht die Perspektive eine Vereinigung mit Sopot und Gdynia vor. Dort soll dann im Norden eine „Dreistadt“ entste hen, die wirtschaftliches und geistiges Zentrum dieser Gegend ist; denn so wohl die Industrie — Häfen, Werften und andere Betriebe — als auch die Technische Hochschule in Gdansk be stimmen den Charakter dieser drei Städte. Eine gewaltige Leistung des pol nischen Volkes war es auch, das große und völlig zerstörte wirtschaftliche Potential der Westgebiete wieder aufzubauen und weiterzuentwik- kein. So ist der Aufbau des Hüttenkombinates „Nowa Huta“ hei Krakow einmal ein Zeichen der sowjetisch-polnischen Freund schaft, da die Sowjetunion uneigen nützig und großzügig half, als auch der Beginn einer umfassenden Ver änderung der Wirtschaftsstruktur Polens. Die Volksrepublik Polen tat unter Führung der Vereinigten Polnischen Arbeiterpartei den ersten Schritt zur Industrialisierung des Landes, zur Schaffung einer schwerindustriellen Basis und zur sozialistischen Umge staltung Polens. Dabei war die Ein beziehung der neuen Westgebiete Po lens in die Gesamtstruktur des Lan des eine wichtige Aufgabe, die nicht leicht war. Heute kann man sagen, daß diese Probleme gelöst sind. Po len besitzt in Oberschlesien seine schwerindustrielle Basis, und die Westgebiete gehören harmonisch zum Staat. Gerade die Westgebiete wur den nie als die „Stiefkinder“ des pol- nischen Staates betrachtet. Viele Mil lionen Zloty wurden dort investiert. So wurden beispielsweise bei Glogow reiche Kupfererzvorkommen er schlossen, und bei Bytom fand man Zink. Beide Erze sind wieder Basis für eine neu zu schaffende Industrie. Nach Kriegsschluß begann auch ein schneller Aufbau des wissenschaftli chen Lebens. Die zerstörten Hoch schulen und Universitäten wurden wiederaufgebaut und eröffnet. Neue Hochschulen wurden gegründet. Als Beispiel sei hier die Technische Hoch schule in Lodz genannt, die 1945 neu geschaffen wurde und die ich aus eigenem Anschauen und Erleben kenne. 1952 wurde die Polnische Aka demie der Wissenschaften gegründet, was ein wichtiger Schritt im Rahmen der Wiederherstellung eines norma len wissenschaftlichen Lebens war. Alle angeführten Fakten unter streichen den Aufbau- und Lebens willen des polnischen Volkes. Neben den gewaltigen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Veränderungen, die das Gesicht des neuen Polens prägen, ist aber ein wichtiger Fakt nicht zu vergessen, der eine große Rolle spielt. Ich meine die Existenz der Deutschen Demokratischen Republik und die engen freundschaftlichen Beziehun gen zwischen unseren beiden Staaten. Zum ersten Mal in der Geschichte Polens beherrscht die Freundschaft mit seinen westlichen Nachbarn das deutsch-polnische Verhältnis. So ist die Entstehung des ersten demokrati schen und friedliebenden deutschen Staates auch in dieser Hinsicht eine historische Wende; denn mit der Volksrepublik Polen verbinden uns Zusammenarbeit auf allen Gebieten des Lebens und gemeinsame Interes sen. Die wirtschaftliche Zusammen arbeit ist ein wichtiges Maß der Be ziehungen zwischen zwei Staaten. Während die DDR nach der UdSSR zweitgrößter Handelspartner Polens ist, nimmt die Volksrepublik Polen im Handel der DDR den dritten Platz ein. Das langfristige Handels- und Wirtschaftsabkommen sieht für die Jahre 1966/70 eine weitere Steigerung vor. Die Zusammenarbeit, die in Rie tung der Spezialisierung und Koope ration in der chemischen Industrie, im Bergbau, Hüttenwesen, Maschi nenbau und dem Transport geht, wird auch zu einer Vertiefung und Stär kung der gemeinsamen politischen Interessen führen. Hier werden schon höhere Formen der internationalen sozialistischen Arbeitsteilung reali siert. In der Zusammenarbeit zwischen der DDR und Polen haben die poli tischen Beziehungen gegenwärtig be sonderes Gewicht. Vor allen Dingen ist es der gemeinsame Kampf gegen die für den Frieden gefährliche Poli tik der herrschenden revanchisti schen Kreise in Westdeutschland. Polen braucht für sein Aufbauwerk den Frieden wie jedes andere sozia listische Land auch und zur Erhal tung des Geschaffenen gemeinsame Sicherheitsgarantien. Diese Sicherheit bietet die Zusammenarbeit der sozia listischen Staaten im Rahmen des Warschauer Vertrages. In der gegen wärtigen Situation sind die Einheit und die Stärke der sozialistischen Staaten — der Mitglieder des War schauer Verrtages — und ihre kon sequente Friedenspolitik die wich tigste Garantie für die Sicherung des Friedens auf dem europäischen Kon tinent. Unsere beiden Völker verbin den die gemeinsamen Interessen des sozialistischen Aufbaus und der Wille, die Realisierung des Programms der Ewiggestrigen in der Bundesrepu blik, das eine Liquidierung der DDR und Revanche gegenüber Polen vor sieht, zu verhindern. Diese Gedanken bewegen mich an läßlich der Feierlichkeiten zum tau sendjährigen Bestehen des polnischen Staates. Gedanken, die die Freund schaft zwischen der DDR und Volks polen, die Zusammenarbeit beider Staaten und ihre gemeinsamen Le bensinteressen zum Inhalt haben, die sich aber auch mit dem tief humanen Gedanken dieser Feierlichkeiten be schäftigen. was unter anderem durch die Einweihung von tausend Schulen in ganz Polen zum Ausdruck kommt. Tausend Schulen, die aus Spenden des ganzen polnischen Volkes erbaut wurden und als Denkmal den Beginn des zweiten Jahrtausends polnischer Geschichte verkünden. Student A. Poppitz berichtet von der Freundschaft an der Oder Wir waren eine Delegation von IP Studenten aus dem Bezirk Karl- rx-Stadt, unter ihnen vier FDJler unserer Hochschule, die Anfang Juli an einer achttägigen Freundschafts fahrt mit polnischen Studenten auf der Oder teilnahmen. Eine solche Fahrt wird jedes Jahr vom polni- schen Studentenbund „ZSP“ organi siert und ist bereits zu einer schönen Tradition geworden. In diesem Jahr erhielt sie dadurch besondere Bedeutung, daß Volkspolen in diesen Wochen das tausendjährige Bestehen des polnischen Staates feiert und zur Zeit unserer Reise sich die Unterzeichnung des Vertrages über die Oder-Neiße-Friedensgrenze zwi schen der DDR und Polen sich zum 16. Male jährte. Unsere Fahrt ging zunächst bei Görlitz über die Grenze und auf pol nischer Seite weiter nach Wroclaw, wo wir zwei erlebnisreiche Tage ver brachten. So besichtigten wir unter anderem einen der größten Braun kohlentagebaue Europas, Turow I und II. Dabei und zu anderen Gelegenhei ten konnten wir. uns in Gesprächen mit den polnischen Freunden davon überzeugen, daß Volkspolenn beim Aufbau des Sozialismus rasch große Fortschritte macht. Besonders interessante Diskussio nen hatten wir anläßlich der Semi nare, die wir gemeinsam über solch wichtigen Probleme durchführten wie die Sicherheit in Europa, die Stellung Volkspolens zu den beiden deutschen Staaten und andere. Aus diesen Seminaren konnten wir die sichere Gewißheit mitnehmen, daß die polnischen Jugendlichen ebenso wie wir wissen, wer ihre Freunde und wer ihre Feinde sind. Es zeigte sich, daß sie klar zwi schen den friedliebenden Menschen und den revanchistischen Kräften in Deutschland, zwischen der DDR und dem Bonner Staat, zu unterscheiden wissen. Das wurde von den polni schen Freunden auch bei gemein samen Kundgebungen, wie beispiels weise auf der Freundschaftsbrücke zwischen Frankfurt und Slubice, an läßlich des Jahrestages der Unter- Zeichnung Mes Abkommens über die Oder-Neiße-Friedensgrenze deutlich ausgesprochen. In Szczecin ging die schöne Fahrt zu Ende, doch keineswegs für immer; denn wir haben in dieser Woche feste Freundschaften geschlossen. Jetzt geht der Austausch der Gedanken durch Briefwechsel weiter, und na türlich hoffen wir, uns im nächsten Jahr wiederzusehen. Vorerst möchten wir den polni schen Freunden von hier aus noch einmal für die unvergeßlichen Tage die wir mit ihnen auf unserem ge meinsamen Grenzfluß und in ihrem Land verleben durften, herzlich dan ken. Wir versichern, daß wir alles tun werden, um die deutsch-polnische Freundschaft zu festigen und mitzu- helfen, im Interesse unserer beiden Völker den Frieden in Europa zu er halten. Auf der Friedensbrücke in Frankfurt/Oder. Herzliche Begrüßung einer Delegation von Studenten aus Volks polen und der DDR, darunter Kommilitonen unserer Hochschule, durch den 1. Sekretär der FDJ-Kreisleitung. Die Freunde nahmen gemeinsam an einer Freundschaftsreise auf der Oder teil. Foto: „Junge Welt“ Norbert Papier Gine geäka- eicRe Jeucion Studenten unserer TH zum Bonner „Grauen Plan" Auf der internationalen Pressekon ferenz, die vor wenigen Wochen in Berlin stattfand, unterbreitete das Mitglied des Politbüros der SED, Prof. Albert Norden, der Weltöffent- lichkeit alarmierende Einzelheiten über die aggressiven, revanchisti schen Ziele der Politik des westdeut schen Imperialismus. Albert Norden enthüllte vor den Vertretern der in ternationalen Presse und der Rund funk- und Fernsehstationen die ge fährlichen Pläne Bonns zur Annexion und Ausplünderung der Deutschen Demokratischen Republik. Mit dem sogenannten „Grauen Plan“ beabsichtigt die Erhard-Regie rung im Interesse der westdeutschen Monopolherren, die imperialistische Profitwirtschaft auch auf das Gebiet der DDR auszudehnen. Übernahme unserer volkseigenen Betriebe durch die westdeutschen Konzerne, Bildung von „Arbeitgeberverbänden“, „Lö schung“ der Befugnisse des FDGB, „Bauernland in Junkerhand“ — das sind die Ziele, die der Bonner Machtklüngel in der DDR verwirk lichen möchte. Es ist selbstverständlich, daß eine solche verderbliche, volksfeindliche Konzeption der westdeutschen Im perialisten von der Bevölkerung un serer Republik einmütig abgelehnt wird; denn sie hat eine ganz andere Auffassung von dem künftigen Va terland aller Deutschen. Sie will keine „Einverleibung“ der DDR in den westdeutschen Militaristenstaat, sondern die Verwirklichung der Vorschläge, die von Walter Ulbricht, dem Ersten Sekretär des ZK der SED und Vorsitzenden des Staatsrates der DDR, im April dieses Jahres aus An laß des 20. Jahrestages der Gründung der SED entwickelt wurden und die im großen nationalen Dialog bereits überall Widerhall gefunden haben. Sie will, daß von deutschem Boden niemals wieder ein Krieg ausgeht und die Demokratie für das Volk in ganz Deutschland gesichert ist. Die Bevölkerung der DDR will aber vor allem, daß die großen Er rungenschaften des sozialistischen Aufbaus, die von ihr in zwanzig Jah- ren harter Arbeit geschaffenen Werte von den Imperialisten nicht angeta stet werden. Deshalb empört sie sich allerorts über die räuberischen Pläne des Bonner Staates und bringt das unmißverständlich zum Ausdruck. Auch die Studenten unserer Hoch schule sagen zu den Raubplänen Bonns unverblümt: Das kommt ja ga r nicht in Frage! Wir- lassen uns von denen doch unser Volkseigentum und alles, was wir an sozialistischen Errungenschaften haben, nicht steh len! Wir geben nachstehend auszugs weise ein Gespräch wieder, das Re daktionsmitglieder des „Hochschul- Spiegels“ mit einigen Studenten ver schiedener Studienjahre führten. Redaktion: In Bonn existiert seit langem ein sogenannter „Forschungs beirat“. Von diesem Gremium wurde, wie Ihnen bekannt ist, der „Graue Plan“ fabriziert. Danach sollen un sere sozialistische Wirtschaft und auch alle übrigen großen Errungen schaften, beispielsweise auf dem Gebiet der Bildung und der Sozial politik, durch einen Handstreich li quidiert werden. Was ist Ihre Mei nung dazu? Eckhard Teichmann (63/2): „Für mich ist klar: Ich unterstütze die Po litik unseres Staates, die den räube rischen Absichten Bonns entgegen wirkt. Es ist für mich undenkbar, wenn hier an unserer Hochschule das alte Bildungsprivileg wieder Einzug halten würde, wenn unser Bildungs wesen, das sich in der Welt wirk lich sehen lassen kann, etwa den westdeutschen Monopolen dienen seilte.“ Redaktion: Unsere sozialistische Wirtschaft, die vom Volke geschaffen wurde und die ein großes Potential für den Frieden und die sichere Grundlage für das Gluck und den Wohlstand unserer Menschen dar stellt, wird niemals in die Hände der Konzernbosse fallen. Gerhard Göppinger (64/3): „Die Vorzüge der sozialistischen Plan wirtschaft haben sich längst klar .er wiesen und zeigen sich immer deut licher. Ich denke auch daran, daß Erscheinungen wie soziale Unsicher heit und Existenzangst, die im Kapi talismus die Menschen peinigen, bei uns längst der Vergangenheit ange hören. Ich möchte sagen: Wir werden in de r DDR niemals wieder eine ka pitalistische Herrschafts- und Wirt schaftsform dulden, die doch heute ohnehin in der ganzen Welt zum Untergang verurteilt ist.“ In der Tat, die Bevölkerung un serer Republik denkt gar nicht dar an, sich iemals wieder in eine Ge sellschaftsordnung zurückzubegeben, die durch unmenschliche Ausbeutung und Existenzangst gekennzeichnet ist. Sie hat sich für den Sozialismus entschieden, der soziale Sicherheit und Freiheit von Furcht vor der Zu kunft bedeutet. Das brachten unsere Gesprächspartner, Kinder von Werktätigen, klar zum Ausdruck. Günter Erler (64/3) wies auch auf die volksfeindliche Rolle der Unter nehmerverbände hin, die in West deutschland als die hauptsächlichen Drahtzieher der Bonner Politik die Demokratie mit Füßen treten. „Und diese Unternehmerverbände sollen, laut .Grauem Plan“, auch bei uns wieder ihre Herrschaft ausüben? Das ist doch völlig illusorisch!“ Redaktion: Natürlich, die Anne xionspläne der westdeutschen Mono pole sind zwar eine Illusion, sind un durchführbar, aber sie sind doch sehr gefährlich. Eine unserer wich tigsten Aufgaben besteht deshalb darin, die friedensfeindliche und antinationale Politik der westdeut schen CDU/CSU-Regierung, wie sie im „Grauen Plan“, im Alleinvertre tungsanspruch. in den Rechtsanma ßungen und anderen friedensstören- den Maßnahmen Bonns zum Aus druck kommt, beständig vor aller Welt zu entlarven und die Verwirk lichung ihrer Pläne zu verhindern. Gerhard Göppinger: „Ja, denn ge rade jene imperialistischen Kräfte, die hinter dem .Grauen Plan“ stehen, sind doch auch dieselben, die nach den Notstandsgesetzen schreien und sie gegen die westdeutsche Bevölke rung durchsetzen wollen, um ihre Kriegsabsichten verwirklichen zu können. Ich glaube, hier zeigt sich die Verantwortung der DDR und die große Bedeutung unseres nationalen Dialogs. Wir tragen damit dazu bei, daß die friedliebenden und demokra tischen Kräfte in Westdeutschland gegen die Initiatoren des „Grauen Plans“ und der Notstandsgesetze mobilisiert und alle Menschen in der Bundesrepublik vor der großen Ge fahr gewarnt werden, die von der annexionistischen Politik ihrer Re gierung ausgeht.“ Günter Erler: „Es liegt doch heute vor allem in den Händen der Arbei terklasse, in Westdeutschland demo- kratische Verhältnisse herbeizufüh ren und die aggressiven Kräfte zu rückzudrängen.“ Im weiteren Verlauf des Gesprächs wurde dazu immer wieder betont, daß es jetzt notwen dig sei, das nationale Gespräch auf breitester Grundlage weiterzuführen. Die Teilnehmer forderten vor allem: Die SPD-Führung muß endlich von dem Kurs der Gleichschaltung mit de r CDU/CSU abkommen und den Weg einer eigenen nationalen Deutschlandpolitik betreten. Für die Weiterführung des Dialogs zwischen allen friedliebenden und demokratischen Kräften in Deutsch land kommt es nach wie vor darauf an, die nationalen Grundfragen in den Mittelpunkt zu stellen. Das sind vor allem: Erhaltung des Friedens in und für Deutschland und die Nor malisierung der Beziehungen und die Verständigung zwischen beiden deutschen Staaten. H. R
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