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Hochschulspiegel
- Bandzählung
- 1966
- Erscheinungsdatum
- 1966
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- A 812
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- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Chemnitz
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770833978-196600009
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- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Projekt: Bestände der Universitätsbibliothek Chemnitz
- Saxonica
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Zeitschrift
Hochschulspiegel
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Band 1966
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Kampf um Frieden - Sache jeden Wissenschaftlers Prof. Dr.-Ing. habil. R. Paul, Direktor des Instituts für elektronische Bauelemente, zum 20. Jahrestag der Gründung Für die Zukunft der Nation wirken Aus der Ansprache von Prof. Dr. Pfeiffer zur Feier des 21. Jahrestages der Befreiung des deutschen Volkes vom Faschismus der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands Vor rund zwanzig Jahren hatte uns der deutsche Faschismus ein furcht bares Erbe hinterlassen: Millionen von Toten, zerstörte Städte und Dör fer, der Menschheit für immer ver lorengegangene Kunstwerke, uner meßliches Leid und in vielen Köpfen ein geistiges Trümmerfeld. In dieser Situation, in der große Teile der Be völkerung von Lethargie erfaßt wa ren und ziellos in die Zukunft blick ten, wiesen die bewußtesten Ver treter der Arbeiterklasse als der größten und stärksten Klasse Deutschlands den Weg: Schluß mit der Uneinigkeit, die der eben besieg ten Tyrannei mit zur Macht verhül fen hatte; nur eine geeinte Arbeiter klasse im Bunde mit allen demokra tischen Kräften bietet die Gewähr für die friedliche und demokratische Entwicklung eines neuen Deutsch lands. Seit jenem historischen Tag sind 20 Jahre vergangen, 20 Jahre uner müdlichen Kampfes, wobei die Auf gaben sich ständig änderten. Galt es erst die bitterste Not zu überwin den, Hunger und Kälte zu besiegen, die Wirtschaft in Gang zu bringen, alle Überreste des Faschismus aus zurotten und so den Neuaufbau eines demokratischen Deutschlands einzu leiten, so gilt es heute, nachdem die Arbeiterklasse den ersten deutschen Friedensstaat in Form der DDR ge gründet hat, der sich in die Reihe der ersten zehn Industriestaaten der Erde emporarbeitete und dank der Anstrengungen aller Bürger hohes internationales Ansehen genießt, als eine entscheidende Aufgabe des um fassenden Aufbaus des Sozialismus die technische Revolution zu meistern. Hierin spiegelt sich in überzeugen der Weise die Richtigkeit der von der Partei der Arbeiterklasse gege benen Orientierung auf die langfri stige Entwicklung der Wissenschaften in einem für Deutschland noch nie gekannten Ausmaß wieder. Der För derung und Ausbildung der Jugend wurde Tür und Tor geöffnet, neue Bildungseinrichtungen wurden er richtet, neue Fakultäten entstanden. Zum ersten Male in der Geschichte der deutsc ■ PTation wurde die volle Gl ‘chkereusuaguns der Frau reali- siert und nicht zufällig kann die DDR mit Stolz für sich verbuchen, daß erstmalig eine in jeder Weise ver dienstvolle, international hochgeach tete Frau, Magnifizenz Prof. Dr.- Ing. habil. L. Herforth, als Rektor die Geschicke der größten, im euro päischen Raum vorhandenen techni schen Bildungseinrichtung, der TU Dresden, leitet. Auch das ist ein Er folg, der in überzeugender Weise für unsere Sache spricht. Aber nicht genug damit: Wir gehen heute, nach der Schaffung eines de mokratischen, sozialistischen Bil dungswesens in der DDR daran, die Ausbildung weiter qualitativ zu ändern, was selbst von den Feinden der DDR als muster gültig im deutschen Hochschulwesen anerkannt werden muß. Die Einheit von Ausbildung und Erziehung, Lehre und Forschung den Erforder nissen der technischen Revolution unter den Bedingungen des umfas senden Aufbaus des Sozialismus anzupassen, das ist Inhalt und Ziel der „Prinzipien der weiteren Ent wicklung der Lehre und Forschung an den Hochschulen“, wie sie gegen wärtig in der Diskussion sind. Wir stehen heute in einem Zeitalter, in dem die technische Revolution tief verändernd in das menschliche Den ken und Dasein eingreift. Der Mensch beginnt immer stärker, die Umwelt zu beherrschen, auch solche Prozesse, deren ungeheure Energien sowohl zur friedlichen Anwendung, aber auch zu unvorstellbaren Zerstörungen dienen können. Nicht allein die Beherr schung der Umwelt fortwährend zu verstärken ist die Aufgabe des Wis senschaftlers, sondern in zutiefst menchlicher Verantwortung alles zu tun, um die eben gewonnenen Er kenntnisse nicht zur Auslöschung jeglicher menschlicher Daseinsformen einsetzen zu lassen. In diesem echt humanistischen An liegen offenbart sich ein übriges Mal die Übereinstimmung zwischen der Aufgabe des verantwortungsbewuß ten Wissenschaftlers und der sozia listischen Weltanschauung, denn die ethische Basis des Sozialismus ist der Humanismus. Im Unterschied zu den großen Humanisten vor ihnen wuß ten die Begründer des wissenschaft lichen Sozialismus nicht nur wozu, sondern auch wann und vor allem wie diese Basis zu schaffen ist. Frie den, ein Grundanliegen des Humanis mus, ist ein Grundelement des Sozia lismus im Gegensatz zur imperialisti schen These von der Unvermeidbar keit des Krieges, die mit nationa listischer Verhetzung beginnend, über Revancheansprüche fortsetzend, im Antikommunismus als direkte Vorbereitung des Krieges ihre Rechtfertigung sucht. Ihr fiel vor reichlich zwanzig Jahren eine Gene- ration hoffuungsvoller Jugend aut den Schlachtfeldern des zweiten Weltkrieges zum Opfer; sie ließ selbst Männern wie Einstein, die der Nation zu hohem Ansehen verholten hatten und ungezählten anderen nur noch die Emigration als letzten Aus weg vor der Vernichtung übrig. Diese bittere Erfahrung muß jeden verantwortungsbewußten Wissen schaftler — und nicht nur diesen - zu einem entschiedenen Gegner des Krieges und einen bewußten Kämp fer für die Sache des Friedens ma chen, zusammen mit der Arbeiter klasse, die stets die Hauptlast jeg licher kriegerischer Auseinanderset zungen zu tragen hatte. Noch ist nicht überall in der Welt Frieden. Vor gut 20 Jahren fielen Bomben auf unsere Heimat, versank Dresden sinnlos in Schutt und Asche. Heute fallen Bomben auf vietname sische Städte, werden Männer, Frauen und Kinder unschuldig er mordet, und das ausgerechnet durch die USA, jenes Landes, daß sich selbst als das freieste und demokra tischste der Welt bezeichnet, in dem aber die farbige Bevölkerung noch immer aufopferungsvoll um elemen tare Menschenrechte kämpfen muß. Das läßt sich auch durch hohe tech nische Leistungen amerikanischer Wissenschaftler gerade auf dem Ge biet der Elektronik und Halbleiter technik nicht überdecken. Zwanzig Jahre kämpft die Arbei terklasse der DDR vereint mit allen demokratischen Kräften um Frieden, um den Aufbau des Sozialismus un ter den Bedingungen der verschieden artigsten Störungen seitens der Bon ner monopolkapitalistischen Kräfte. In dieser Zeit hat sich das Kräftever hältnis durch die kluge Führung der Partei ganz entscheidend zugunsten der DDR geändert. Diejenigen Kräfte in Westdeutschland, denen die Hall stein-Doktrin, das Ingnorieren der politischen Realitäten noch immer als der Weisheit letzter Schluß erscheint, sehen sich jetzt dem offenen Ge spräch der beiden größten deutschen Parteien, der SED und SPD, gegen übergestellt, zu dem die Initiative vom ZK der SED ausging. Die Gefahr eines neuen Krieges zu bannen, die Lebensfragen der deutschen Nation zu lösen, darüber unterhalten sich heute die Arbeiter beider deutscher Staaten und Westberlins! Vor 20 Jahren bestand die revo lutionäre Aufgabe darin, die antifa schistisch-demokratische Umwälzung zu vollziehen und sie in die sozialisti sche überzuleiten. Heute besteht sie darin, den Aufbau des Sozialismus zu vollenden. Damals wie heute aber wurde der Kampf um die neue gesellschaft- liehe Ordnung vornehmlich in den Betrieben, in den Laboratorien, in den Hörsälen und Studierzimmern, gemeinsam von den Arbeitern und der Intelligenz entschieden. Die Überlegenheit der sozialistischen Ge sellschaft täglich neu unter Beweis zu stellen, in politischer wie wirt schaftlicher Hinsicht, das ist die große Aufgabe, vor der wir stehen. Der Elektronik fällt dabei für die Durchsetzung der technischen Revo lution eine ganz entscheidende Auf gabe zu; denn sie wird mehr und mehr zum Nerv der Wirtschaft. Real ausgedrückt, bedeutet der Auf schwung der Elektronik die Stärkung der geräteproduzierenden Industrie, der Datenverarbeitung, der anwen denden Industrie und vor allem der Halbleiterbauelementeindustrie. Ge rade letztere bildet überhaupt die Basis jeglichen elektronischen Fort schritts. Auch hier ist in der DDR in den letzten 20 Jahren bereits Beachtliches geleistet worden. Wir haben bewie sen, daß wir in der Lage sind, eine so komplizierte Präzisionstechnik wie die Halbleitertechnik relativ schnell zu erlernen und zu meistern. Gerade diese Technik offenbart in ganz deutlicher Weise, wie richtig die von der Partei von Anfang an ge gebene Orientierung auf eine umfas sende Förderung und Entwicklung der Wissenschaft war. Das Durch schnittsalter der in unserer Halb leiterindustrie beschäftigten Inge nieure und Techniker liegt wenig über 30 Jahre. Der überwiegenden Mehrzahl hat also der Arbeiter-und- Bauern-Staat die Ausbildung ermög licht, und sie erbringen heute Lei stungen, die sich in der internatio nalen Fachwelt, auf Tagungen und Kongressen und in den Laboratorien durchaus sehen lassen können. Die ser Optimismus darf allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, daß wir nach wie vor alle Anstrengungen ma chen müssen, um jederzeit der Ge räteindustrie die geeigneten Halb leiterbauelemente zur Verfügung stellen zu können. Eine ausgezeich nete Beherrschung der Technik, ge paart mit einer ganz eindeutigen Ein stellung für die Sache des Sozialis mus, sind Grundvoraussetzungen für die Lösung dieser komplizierten Auf gabe, wie sie vom 11. Plenum des ZK der SED auch für das Gebiet der Halbleitertechnik klar formuliert worden ist. Strebten wir in den ersten Jahren vornehmlich nach Er lernung der technischen Verfahren, so geht es heute bei weitem nicht mehr allein um diese Aufgabe. Heute unterhalten wir uns viel intensiver über solche entscheidenden Fragen wie sozialistische Ökonomie, maxi malen Zeitgewinn in Forschung und Entwicklung und Kräftekonzentra tion. Die Bilanz der verflossenen 20 Jahre ist ganz überwältigend posi tiv. Lassen wir uns diese stolze Bi lanz und die daraus resultierende Begeisterung nicht dämpfen durch Mängel, die jedem Werk menschli- scher Arbeit anhaften und durch Un vollkommenheit, die beim Beschrei ten eines neuen Weges fast unver meidlich auftreten, sondern sehen stets das Ziel. Und dieses Ziel ist: die Stärkung der Macht der Arbei terklasse und ihrer Verbündeten, die Stärkung ihres Staates, der Deut schen Demokratischen Republik! „Dank den Völkern der Sowjet union“ — unter dieser Losung begin gen die Angehörigen unserer Hoch schule in einer Feierstunde am 6. Mai den 21. Jahrestag der Befreiung des deutschen Volkes vom Faschismus. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand eine Ansprache, gehalten von Herrn Prof. Dr. phil. Pfeiffer, Direk tor des Institutes für Regelungstech nik. Nach einem kurzen historischen Rückblick auf die Ereignisse vor 21 Jahren ging der Redner auf die Lage der deutschen Nation in der Gegen wart ein. Er ging dabei von der Frage aus, ob mit der Verurteilung einer Anzahl der für die Entfesselung und Führung des 2. Weltkrieges hauptverantwortlichen Hitlerfaschi sten und Militaristen ein neuer von Deutschland ausgehender Krieg für immer gebannt worden sei. Dazu er klärte der Redner: „Wir Älteren, die wir die Zeit vor dem Kriege mit Bewußtsein erlebt haben, brauchen nur einen Blick nach Westdeutschland zu werfen, um in vielem eine erschreckende Ähnlich keit mit den Zeiten festzustellen, in denen der zweite Weltkrieg ideolo gisch, politisch und militärisch vorbereitet wurde. Wieder sehen wir da zunächst die ungeheuer verlogene Hetze gegen die So wjetunion, wieder sehen wir die an geblich gerechte Forderung nach der Wiederherstellung früher bestehen der Grenzen verbunden mit fortwäh renden Beteuerungen des unbeding ten Friedenswillens — mit denen auch Hitler begann —, wieder die mo ralische und bereits auch wieder materielle Unterstützung eines Un terdrückerkrieges gegen ein frei heitsliebendes Volk — früher war es Spanien, jetzt Vietnam —, wieder das Streben nach Aneignung der jeweils modernsten Waffengattung — früher der Luftwaffe, heute der Atom- und Raketenwaffen. Auch die wirtschaft lichen Mächte, die hinter all dem stehen, sind dieselben: der Monopol kapitalismus, der Hitler lenkte, und es sind, wie wir alle wissen, vielfach sogar dieselben Personen in leiten den Stellungen der Regierung, Wirt schaft, Armee, die auch schon unter Hitler in mehr oder weniger expo nierter Position tätig waren.“ Professor Pfeiffer fuhr dann fort, daß wir in der DDR ctolz nein kn nen, mit den Verderbern der Nation reinen Tisch gemacht zu haben. Der Dank gebühre jedoch vor allem der Sowjetunion, die sich vom ersten Tage an nach der Zerschlagung des faschistischen Staates als der beste Freund unseres Volkes erwiesen habe, und ohne deren Hilfe wir in der DDR nicht solche großen Erfolge auf allen Gebieten hätten erringen können. „Wir haben also allen Grund“, so erklärte der Redner, „der Sowjet union dankbar zu sein, nicht nur für die militärische Vernichtung der Verderber unseres Volkes, sondern auch für sehr, sehr vieles, das in den 21 Jahren danach zu unserem Nutzen von ihr getan wurde!“ Der Kampf um die Schaffung eines neuen, besseren Deutschlands sei je doch keineswegs abgeschlossen. Dabei spiele die ideologische Seite dieses Kampfes eine bedeutende Rolle, was besonders von den Hochschullehrern, denen die sozialistische Erziehung unserer jungen Intelligenz obliegt, beachtet werden müsse. Das um so mehr, so betonte Prof. Pfeiffer, als den Versuchen der ideologischen Einflußnahme seitens der imperia listischen Kräfte auf unsere Jugend deren fehlende unmittelbare Erfah rung der Vergangenheit gegenüber steht. Auch in dieser Hinsicht befän den wir uns in voller Übereinstim mung mit den Ergebnissen des XXIII. Parteitages der KPdSU, auf der die vorrangige Bedeutung der „Erziehung für die Zukunft“ sehr deutlich ausgesprochen wurde. Prof. Pfeiffer forderte dazu: „Wir sollten im ideologischen Kampf stets selbst polemisch und offensiv vorge hen, eingedenk dessen, daß die gute Sache und die Wahrheit nie die Aus einandersetzung zu scheuen braucht.“ Das werde gerade in jüngster Zeit er ¬ neut ganz deutlich bei dem begonne nen Briefwechsel zwischen SED und SPD, der eine weit größere Bedeu tung besitzt als nur für die beiden direkt beteiligten Parteien. Die DDR stehe im gemeinsamen Kampf der sozialistischen Länder um eine bessere Zukunft der Menschheit in Europa auf westlichem Vorposten. Das erfordere — so erklärte der Red ner — große Aufmerksamkeit sowohl auf ideologischem als auch auf allen anderen Gebieten. Auf die DDR als ein hochentwickeltes sozia listisches Industrieland seien viele Augen der westlichen Welt gerichtet. Es sei darum notwendig, alle An strengungen zur ökonomischen Stär kung der DDR zu machen, und dazu auch alle Möglichkeiten, die der So zialismus bietet, auszunutzen. An der Hochschule komme es darauf an, unsere Absolventen nicht nur mit technischen Kenntnissen auszu rüsten, die sie benötigen, um die technische Revolution voranzutrei ben, sondern ihnen auch die Eigen- schaften anzuerziehen, die sie brau chen, um zum endgültigen Sieg des Sozialismus aktiv beizutragen. Tiuf. Di. Ffeifer sciluß seine ein drucksvolle Ansprache mit den Wor ten: „Es ist an einem Tag wie dem heutigen sicher gut und notwendig, einmal den Blick in die Vergangenheit zu richten und sich über das, was ge wesen ist, Rechenschaft zu geben. Noch .notwendiger ist es aber, an die Zukunft zu denken und an die An sprüche, die unsere Gegenwart stellt, damit wir nicht durch unsere eigene Nachlässigkeit oder Feigheit von neuem ein Opfer des alten Unglückes werden, aus dem wir vor 21 Jahren vor allem Dank des Sieges der So wjetunion über den Hitlerfaschismus befreit werden konnten.“ Es gilt, das Leben des Volkes zu retten Eine Betrachtung zur Bestandsaufnahme der Lage der Nation „Der Krieg darf dem Unterlegenen nichts lassen wie die Augen zum Weinen über sein Unglück.“ Sind -diese 1911 niedergeschriebe nen Zeilen nur die Auffassung eines einzelnen Menschenfeindes, die Aus geburt der perversen Psyche eines einzelnen Individuums? Nein! Sie sind Ausdruck einer gan zen reaktionären, unmenschlichen Weltanschauung, Bestandteil eines ganzen unmenschlichen Programms, das zeitweilig grausame Wirklich keit wurde — und wenn es nach dem Willen seiner heutigen Verfechter ginge — wieder werden soll. Der diese Zeilen schrieb, ein Mann namens Tannenberg, sprach im Auf trag des 1891 gegründeten Alldeut schen Verbandes, der bis zum ersten Weltkrieg mächtigsten Propaganda organisation des deutschen Imperia lismus und Militarismus. Der damalige deutsche Kaiser, Wilhelm II., selbst offenbarte bereits am 27. Juli 1900 das barbarische, brutale, aggressive und unmensch liche Wesen der in Deutschland herr schenden Monolkapitalisten und Militaristen. Bei der Verabschiedung der zur Unterdrückung eines chine sischen Volksaufstandes bestimmten deutschen Truppenteile sagte er in seiner als Hunnenrede bekannt ge wordenen Ansprache: „Kommt ihr vor den Feind, so wird derselbe ge schlagen! Pardon wird nicht gege ben! Gefangene werden nicht ge macht. Wer euch in die Hände fällt, sei euch verfallen. Wie vor 1000 Jah ren die Hunnen unter ihrem König Etzel sich einen Namen gemacht, der sie noch jetzt in Überlieferungen und Märchen gewaltig erscheinen läßt, so möge der Name Deutscher... auf 1000 Jahre durch euch ... bestätigt werden.“ Worum ging es den seit der Jahr hundertwende in Deutschland herr- schenden monopolkapitalistischen und militaristischen Kräften? Wel ches waren ihre Ziele, für die sie be reit waren, das deutsche Volk in bar barische Kriege zu stürzen, den deutschen Namen in aller Welt zu schänden? In „Denkschriften“ an die dama lige Reichsregierung offenbaren es uns prominenteste Vertreter des deut schen Monopolkapitals selbst. August Thyssen verlangte am 28. August 1914 Frankreich und Rußland niederwerfen und beiden Staaten die Bedingungen ... diktieren, die wir für notwendig erachten ... Rußland muß uns die Ostseeprovinzen ... (das) Dongebiet mit Odessa, die Krim so wie asowsches Gebiet und den Kau kasus abtreten.“ Und, um „eine Weltmachtstellung“ erreichen zu können, müssen wir nach dem Kaukasus und Kleinasien kommen, um England in Ägypten und Indien ... erreichen zu können.“ Der Kanonenkönig Gustav Krupp von Bohlen und Halbach forderte zu sätzlich zu diesem Katalog wahnwit zigen Weltherrschaftsstrebens am 31. Juli 1915 noch ein „in sich ge schlossenes Kolonialreich in Afrika“. Ein unmenschliches, anti nationales System und Programm So betraten das deutsche Mono polkapital und die Militaristen die welthistorische Bühne, so entwickel- ten sie im Interesse maximaler Pro fite ihr aggressives, antinationales und wahrhaft unmenschliches Pro gramm der Neuaufteilung der Welt. Bei der imperialistischen Auftei lung der Welt zu kurz gekommen, unfähig einzusehen, daß weder ihre ökonomischen, militärischen noch moralischen Potenzen ausreichen würden, ihre Ziele jemals zu er reichen, unterordneten sie jahrzehn telang — und sie tun es heute in der Bonner Bundesrepublik wieder - das gesamte wirtschaftliche, poli tische, gesellschaftliche und kulturelle Leben ihrem Aggressionsstreben. Obwohl sich das internationale Kräfteverhältnis, besonders seit der Großen Sozialistischen Oktoberrevo lution, immer mehr zuungunsten der deutschen Imperialisten und Milita risten veränderte, mißbrauchten sie den Fleiß, die Tatkraft, die schöpfe rischen Fähigkeiten ganzer Genera tionen deutscher Werktätiger, deut scher Arbeiter und Wissenschaftler, mißbrauchten sie Tatendrang und Opferbereitschaft der deutschen Jugend zur Vorbereitung und Führung zweier für sie von vorn herein gesetzmäßig aussichtloser Weltkriege. Unfähig auch nur eine der grund legenden Lehren der Geschichte zu begreifen, unfähig das reale Kräfte verhältnis in der Welt zu erkennen, stürzten sie das deutsche Volk zwei mal in nationale Katastrophen un ermeßlicher Größe; und, obwohl ihr Machtbereich noch weiter eingeengt, jeder Versuch einer Aggression von vornherein aussichtslos ist, sind sie dabei, es ein drittes Mal zu versu chen. Wahrlich, es gibt nichts Barbari sches, Grausames und Unmenschli ches in der mehrtausendjährigen Ge schichte der Klassengesellschaft, das die deutschen Monopolkapitalisten und Militaristen nicht potenziert ge genüber anderen Völkern und der eigenen Nation praktiziert hätten. Kein Wunder, daß wir sie heute an der Seite der wegen ihrer Aggres sion gegen das vietnamesische Volk verhaßten USA-Regierung finden. In Sachen Freiheit und Demokratie nicht legitimiert Vorbereitung des Krieges gegen an dere Völker und Unterdrückung der eigenen Nation bilden in den Jahr zehnten seit der Jahrhundertwende und heute im Erhard-Staat stets eine Einheit. Säbeldiktatur gegen das eigene Volk im wilhelminischen Deutschland zur Vorbereitung und Führung des ersten Weltkrieges; faschistische Diktatur, Zuchthäuser und Konzentrationslager gegen das eigene Volk zur Vorbereitung und Führung des zweiten Weltkrieges; geplante Notstandsdiktatur gegen das eigene Volk im Bonner Staat, um den dritten, den atomaren, Weltkrieg auslösen zu können; das sind die Hauptglieder einer Kette. Zugeständnisse an das Volk, Ge währung gewisser demokratischer Rechte und Freiheiten an das Volk, das sind in der Geschichte der Herr schaft des deutschen Imperialismus und Militarismus nur Episoden, sie erfolgten nur jeweils-nach einer ka tastrophalen militärischen und politi schen Niederlage. Sie dienten jeweils nur dazu, die eigenen Machtgrund lagen wieder zu restaurieren, die eigene Monopolherrschaft zu verhül len und die Volksmassen wieder den eigenen aggressiven Zielen dienstbar zu machen. Die Grundtendenz, so lange Monopolkapitalisten und un verbesserliche Militaristen in Deutschland herrschten und herr schen. vollzog und vollzieht sich in der Richtung der Einschränkung der demokratischen Rechte des Volkes, in der Richtung des autoritären Staa tes und der Diktatur, was wiederum seine Ursachen in einer unrealisti schen. abenteuerlichen, aggressiven und revanchistischen Außenpolitik hat. Der deutschen Nation droht eine große Gefahr Das antinationale, unmenschliche und undemokratische Wesen des deutschen Militarismus tritt in der Nachkriegsgeschichte bis zum heuti gen Tag besonders deutlich hervor und beschwört größte Gefahren für un sere Nation herauf. Um seine Existenz zu erhalten, seine Macht wenigstens in einem Teile Deutschlands restaurieren zu können, zerriß das deutsche Mono polkapital im Bündnis mit dem USA- Imperialismus den einheitlichen Nationalverband. Um wieder aufrüsten zu können, in dem Wahn, die Ergebnisse des zwei ten Weltkrieges revidieren zu kön nen. raubte das Monopolkapital der westdeutschen Bevölkerung das Recht auf nationale Selbstbestim mung, das Recht über die Frage Krieg oder Frieden selbst entscheiden zu können. Zu diesem Zweck ver kauften die herrschenden Kreise Bonns auch wesentliche Bestandteile der nationalen Souveränität an die Westmächte, das Recht nämlich auf nationale Wiedervereinigung (Arti- (Fortsetzung auf Seite 4)
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