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Hochschulspiegel
- Bandzählung
- 1966
- Erscheinungsdatum
- 1966
- Sprache
- Deutsch
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- A 812
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- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Chemnitz
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770833978-196600009
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- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Projekt: Bestände der Universitätsbibliothek Chemnitz
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Zeitschrift
Hochschulspiegel
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Band 1966
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Zum 9. April 1966 Eine große Errungenschaft unserer Arbeiter-und- Bauern-Macht Von Dr. Gerhard Fischer, Vorsitzender der Hochschulgewerkschaftsleitung Am 9. April 19G6 trat der größte Teil unserer Werktätigen nicht in gewohnter Weise sein Tagewerk an, sondern blieb seinen Ar beitsstätten fern. Und das geschah — obwohl dem Kalender nach ein Werktag war — mit durchaus ruhigem Gewissen, sicher sogar im Hochgefühl eines errungenen Erfolges. Denn die vom FDGB vorgeschlagene Einführung der 5-Tage-Arbeitswoche in jeder zwei ten Woche ist ein Ergebnis des wirtschaftlichen Fortschritts, den alle unsere Kollegen mt erarbeitet haben. Es ist ein Charakteristikum unseres Arbeiter-und-Bauern-Staates, daß unsere Menschen selbst die Maßstäbe für ihre Verhältnisse setzen und ihre Anstrengungen in der veruesserung inrer Ardens- und Lebensbedingungen wiedererkennen. So wurde mit dem neuen ökonomischen Systems der Planung und Leitung in der ersten Etappe die Effektivität unserer Volkswirtschaft erhöht und damit der Lebensstandard der Werktätigen gesteigert, ein Prozeß, der eine folgerichtige Tendenz in der Entwicklung unserer sozialistischen Gesellschaft widerspiegelt. In unserem Bereich wird nicht nur die Erleichterung eines zusätzlichen freien Tages aller zwei Wochen wirksam, sondern gleichzeitig auch die Verkürzung der Arbeitszeit auf 45 Stunden in der Woche. Damit wird eine Entwicklung fortgesetzt, um die die Arbeiter klasse jahrzehntelange Kämpfe führen mußte. Seit der Proklama tion des Achtstundentages auf der Arbeiterkonferenz in Baltimore mußten 52 Jahre vergehen, bis in Deutschland im Jahre 1918 nach der Novemberrevolution diese Forderung der Arbeiterklasse er zwungen werden konnte. Es wird oft übersehen, daß schon 1923 gesetzliche Möglichkeiten eingerichtet wurden, den Achtstundentag zu durchbrechen. Die gesellschaftlichen Verhältnisse entwickelten sich zudem so, daß die Arbeiterklasse opferreiche Abwehrkämpfe gegen die Angriffe der Reaktion führen mußte. Überhaupt war unter den Bedingungen der Inflation und der um sich greifenden Arbeitslosigkeit in den Krisenjahren die Fragestellung nach dem Achtstundentag sinnfrei geworden. Nach der Niederschlagung der revolutionären Aktionen der Ar beiterklasse gelang es den deutschen Imperialisten, gestützt durch das amerikanische Monopolkapital, ihre Macht wieder zu stärken und zu festigen. Die durch die Kriegseinwirkungen oedingte Er neuerung und Verbesserung des Maschinenparks und die Einfüh rung neuer Produktionsverfahren führte im Zuge der kapitalisti schen Rationalisierung zur verschärften Ausbeutung und zur Ent lassung von Arbeitskräften. In vielen Betrieben wurde dabei der A.chtscundentag ganz abgeschafft und durch einen Neun- oder Zehn >L-- 5-iug crsolat. hrititszeiieri vwi nclir ais CO Slundeen in üer Woche waren keine Seltenheit. Dieses gesteigerte Tempo verschlech terte den Gesundheitszustand und erhöhte die Unfallgefahr. Ander;; verlief die Entwicklung nach dem zweiten Weltkrieg unter den Bedingungen der Arbeiter-und-Bauern-Macht in unserer DDR. Der Kontrollratsbeschluß von 1946 wurde in der DDR nicht nur eingehalten, sondern der Achtstundentag im Gesetz der Arbeit vom 19 April 1950 für verbindlich erklärt. 1957 wurde für Industrie, Verkehr- und Nachrichtenwesen die 4-5-Stunden-Woche eingeführt, und jetzt erleben wir, daß diese Errungenschaften einem noch grö ßeren Kreis von Werktätigen in unserer Republik zugute kommt. Die technische Revolution führt unter sozialistischen Bedingun gen nicht zu Entlassungen und höherer Ausbeutung der Beschäf tigten, sondern zu einer umfassenden Verbesserung der Arieits- und Lebensbedingungen aller Werktätigen. Es soll dabei nicht ver gessen sein, daß die 45-Stunden-Wodie nicht mit Lohnkürzungen verbunden ist, sondern daß die gleichen Löhne und Gehälter wie vorher für 48 Stunden gezahlt werden. Das ist eine Erhöhung des Realeinkommens für alle Beschäftigten, ein äußeres Zeichen dafür, daß die technische Revolution im Sozialismus von allen arbeiten den Menschen zu ihrem gemeinsamen Wohle verwirklicht wird. „In dieser Übereinstimmung der Interessen unserer Wissenschaft ler, Ingenieure und Arbeiter an der Lösung der komplizierten Auf gaben besteht eine wichtige Voraussetzung für ihre fruchtbringende sozialistische Gemeinschaftsarbeit", erklärte Walter Ulbricht auf der 11. Tagung des ZK der SED. Wie unsere Werktätigen diese Zusammenhänge verstanden haben, zeigen u. a. die Verpflichtungen im sozialistischen Wettbewerb zu Ehren des 20. Jahrestages der SED. Die Aufrufe der Werktätigen des Fritz-Heckert-Werkes, der Großbaustelle Leuna II und vieler anderer Betriebe gehen wirklich davon aus. daß die Zusammen arbeit der Wissenschaftler, Ingenieure, Techniker, der Arbeiter und Angestellten im komplexen Wettbewerb Voraussetzung für die Er füllung der Wettbewerbsziele ist. Aus dieser Sicht ist es vollständig klar, wie die Entwicklung von allen Werktätigen weiter gefördert werden kann. Dabei erhält die Interessenvertretung durch die Gewerkschaft eine neue Qualität. Die Gewerkschaft muß auch ideologische Voraussetzungen schaffen, damit die Wissenschaft als Produktivkraft wirkbar werden kann. Das erfordert eine allseitige Förderung der sozialistischen Gemein schaftsarbeit und die ständige fachliche Qualifizierung der Mit arbeiter. In unserem Eereich sollte deshalb die Schaffung eines Bildungs zentrums von allen Verantwortlichen mit größter Aufmerksamkeit verfolgt und unterstützt werden. Denn eine höhere Qualität der Planung und Leitungstätigkeit an unserer Technischen Hochschule wird nicht im Selbstlauf erreicht, sondern nur durch die Schaffung eines gut funktionierenden Leitungssystems mit abgegrenzten Auf gabenbereichen, klaren Tätigkeitsmerkmalen und verantwortlicher Arbeitsweise der einzelnen Mitarbeiter. Auch wir sehen in der komplexen Rationalisierung den Hauptweg zur Steigerung der Ar beitsproduktivität, zur Kostensenkung und besten Ausnutzung von Produktionsilächen, Maschinen, Anlagen und Ausrüstungen. Bei uns jedoch haben all diese Maßnahmen nur ein Ziel: die Verbesserung der Lebens- und Arbeitsverhältnisse und damit die ständige He bung der Menschenwürde. Das verlängerte Wochenende bietet unseren Werktätigen größere Möglichkeiten, sich mit den kulturellen und geistigen Errungen schaften der Menschheit zu beschäftigen. Kunst und Literatur wer den auf aufgescnlossene Gemüter treffen, und es werden bessere Voraussetzungen dafür gegeben sein, kulturell-schöpferische Fähig keiten und Talente zu entfalten. Auch unsere Hochschule wird als kulturelles Zentrum des Bezirkes weiterhin und in verstärktem Maße das geistig-kulturelle Leben zu fördern haben. Rückkehrend zu unserem Ausgangspunkt soll noch einmal her vorgehoben werden, daß jede weitere Verbesserung unserer Ar- beits- und Lebensbedingungen nur die Frucht unserer eigenen An strengungen sein kann. Jeder hilft deshalb sich selbst am meisten, wenn er seine eigenen Interessen mit den gesellschaftlichen ab stimmt und alles daransetzt, um einen höheren Nutzen seiner Ar beit zu erreichen. In der verkürzten Arbeitszeit sind alle Aufgaben des Volkswirtschaftsplanes 1966 ohne zusätzliche Arbeitskräfte und im Prinzip mit dem geplanten Lohnfonds zu bewältigen. Helfen wir alle, diese großen Ziele zu erfüllen! | I gebracht wird. nissen I £ = | 1 i Wir begrüßen es. daß durch den = Gedanken zum Briefwechsel SED - SPD Prof. Dr. rer. nat.-habil. Forker, Abt.-Leiter im Institut f. Chemie offenen Brief des Zentralkomi tees der Sozialistischen Einheits partei Deutschlands an die SPD Dr. Hans Münch, Institut für Marxismus- Leninismus. Abt. Geschichte der Arbeiterbewegung Zahlreiche fortschrittliche Wissen schaftler Westdeutschlands haben sich bereits für eine Verständi gung ausgesprochen. Wir wollen dazu beitragen, daß mit westdeut schen Wissenschaftlern die Dis kussion über die natiohalö Frage in Deutschland geführt wird. Prof. Dr. Friedrich Klitzsch, Direktor des Instituts für Ökonomie des Maschinenbaus, und alle Mitarbeiter von- muß der Die Rudolf Schmidt, Meister am Institut für Polygrafische Maschinen Ein wichtiger erster Schritt Standpunkte noch erheblich einander abweichen. Daher ausdiskutiert werden, was Annäherung im Wege steht. Welche Überlegungen veranlaß ten die SED zu diesem eindring lichen Verständigungsappell an die SPD, mit der es in der ge samten Periode der Nachkriegs zeit auf der Ebene der Parteifün- rungen trotz wiederholter Ver- sucne der SED zu keinerlei Kon takten kam? Annäherung erreichen Eine wesentliche Voraussetzung für die Wiedervereinigung Deutsch lands besteht darin, daß zwischen Vertretern beider deutscher Staa ten auf den verschiedenen Ebenen Gespräche zustande kommen. Der Briefwechsel zwischen dem ZK der SED und dem Parteivorstand der SPD kann daher als ein erster wichtiger Schritt auf diesem Wege nicht hoch genug eingeschätzt werden. Zweifellos bestehen zwi schen beiden Parteien grundsätz liche Meinungsverschiedenheiten, aber es gibt auch zahlreiche ge meinsame Auffassungen, die als Keimzelle für eine Verbesserung des politischen Klimas wirken können. nach langem Schweigen endlich das deutsche Gespräch in Gang gekommen ist. Damit besteht jetzt eine reale Möglichkeit, die vielfach noch gegensätzlichen Standpunkte und Auffassungen in beiden Tei len Deutschlands offen darzu legen, um dadurch auf dem Wege zur Lösung der deutschen Frage einen wichtigen Schritt voranzu kommen. In Vorbereitung und zu Ehren des 20. Jahrestages der Vereini gung von KPD und SPD wird auf allen Gebieten unserer sozia- . listischen Gesellschaft mit beson derer Energie gearbeitet, um den ersten deutschen Friedensstaat, unter Führung der geeinten Ar beiterklasse errichtet, zu stärken. Jeder Beitrag dafür ist ein wür diges Präsent auf dem Geburts tagstisch der Sozialistischen Ein heitspartei Deutschlands. Die Par tei selbst trat mit neuen schöpfe rischen Leistungen auf politi schem. ökonomischem und kultur politischem Gebiet hervor. Aus ernster Sorge um Lage und Zukunft des deutschen Volkes, die durch die antinationale Politik des deutschen Imperialismus zum dritten Male in diesem Jahrhun dert äußerst bedroht sind, began nen Partei und Regierung un serer Republik das Jahr 1966 mit neuen Initiativen zur Lösung der deutschen Frage. Die Neujahrs- botschaft des Vorsitzenden des Staatsrates der DDR und 1. Sekre tärs des ZK der SED mit dem 6-Punkte-Vorschlag an die Regie rung der Bundesrepublik leitete eine neue Stufe der „Eskalation der Friedenspolitik", dem außen politischen Pendent zur Eskalation der Politik des kallen Krieges der westdeutschen Imperialisten, ein. Der Inhalt dieser neuen Stufe wird durch eines der bemerkens wertesten Dokumente zur jüng sten Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung, den offenen Brief an die Mitglieder und Freunde der westdeutschen Sozial demokratie vom 11. 2. 1966, mit- bestimmt. Auf der einen Seite wurde schlag lichtartig deutlich — und es hätte der Erklärungen des Herrn Er hard über die „formierte Gesell schaft“ nicht einmal bedurft —, daß das Monopolkapital in Ver bindung mit dem alten Militari stenklüngel sich zu einer höheren „Formierung“ seiner Herrschaft anschickt und damit die Gefähr dung der Nation weitertreibt. Andererseits geriet die demokra tische Opposition, gespeist aus dem gewaltigen Reservoire der Mit gliedermassen der sozialdemokra tischen Partei und der Gewerk schaftsorganisationen — allein in den 16 Industriegewerkschaften des DGB sind 6,5 Mill. Arbeiter und Angestellte organisiert — in stärkere Bewegung. Dos Gespräch gemeinsam zu guten Ergebnissen führen SED hat in ihrer Antwort auf den Brief des SPD-Parteivorstandes die Grundprobleme der deutschen Frage, um die es ja vor allem geht, noch einmal dargelegt. Man kann keine Prognose über die Entwicklung des begonnenen Ge sprächs zwischen beiden Parteien aufstellen. Eines ist aber sicher: Viele Millionen Menschen in Deutschland begrüßen das auf genommene Gespräch und hoffen auf gute Ergebnisse. Das aktuellste Thema des politi schen Lebens in Deutschland ist zweifellos das auf Initiative der SED begonnene Gespräch mit der SPD. Man muß begrüßen, daß die SPD auf den offenen Brief der SED geantwortet hat; denn da durch besteht die Möglichkeit einer gegenseitigen Annäherung. Würde dies erreicht, wären wir in der Lösung der deutschen Frage schon einen guten Schritt vorangekom men. Nach der vorliegenden Ant wort der SPD ist jedoch leider erkennbar, daß die beiderseitigen In dieser Situation fiel der Ver ständigungsvorschlag der SED bei den organisierten westdeutschen Arbeitern auf fruchtbaren Boden. Zahlreiche Mitglieder und Funk tionäre der SPD und des DGB haben den offenen Brief disku tiert. Der SPD-Parteivorstand kam daher nicht umhin, den Stimmungen vieler Gruppen und Leitungen bis hinauf in die Lan desvorstände (z. B. Schleswig- Holstein, Hessen-Süd, Bayern- München u. a.) Rechnung tragend, eine offene Antwort auf den offenen Brief der SED zu geben. Bleibt zu hoffen, daß das begon nene Gespräch über die ernste Lage, in die sich das deutsche Volk durch Verschulden der Mono polisten und Militaristen erneut befindet, auch von der SPD mit dem entsprechenden Verantwor tungsbewußtsein weitergeführt und gemeinsam zu guten Ergeb- Reale Möglich keit, Stand* punkte offen darzulegen Die Politik einer marxistisch- leninistischen Partei wie der SED ist im besten Sinne realistisch. Sie basiert auf exakten Analysen der jeweiligen gesellschaftlich politischen Situation und der sich aus den bestehenden Kräftever hältnissen abzeichnenden Entwick lungstendenzen. Nach den Bundes tagswahlen in Westdeutschland zeichneten sich gegen Ende vori gen Jahres vor allem zwei seit langem objektiv wirkende Pro zesse immer sichtbarer ab: Im Zeichen des 20. Jahrestages der SED 2. Hochschulwoche für Geschichtslehrer des Bezirks Man kann inzwischen bereits von einer gewissen Tradition sprechen, wenn sich alljährlich in den Winter ferien Geschichtslehrer aus den ver schiedensten Kreisen unseres Bezir kes zur Hochschulwoche für Ge schichtslehrer in den Hörsälen unse rer alma mater zusammenfinden. Bereits im Oktober 1963 war im Rahmen der Feierlichkeiten anläßlich des zehnjährigen Bestehens der Hoch- schule ein Erfahrungsaustausch über die Stellung der Geschichte der Tech nik im Unterricht der allgemeinbil denden polytechnischen Schulen vom Institut,für Geschichte der Naturwis senschaften und der Technik durch geführt worden. Als Ergebnis dieser seinerzeit ge knüpften Verbindung zu den Ge- schichtslehrern fand vom 14. bis 18. Februar- 1966 die 2. Hochschulwoche statt, die vom Bezirkskabinett für Weiterbildung der Lehrer und Er zieher Karl-Marx-Stadt, der Deut schen Historiker-Gesellschaft, der Be zirkssektion Geschichte 'der Urania- Gesellschaft und unserem Institut gemeinsam vorbereitet worden war. Es verstand sich von selbst, daß eine derartige Veranstaltung am Vorabend des 20. Jahrestages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands, den Fragen der Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung besonderes Augen merk zu widmen hatte. Nachdem Prof. Dr. phil. habil. R. Ludloff auf die grundsätzliche Bedeutung der 20- jährigen Geschichte der einheitlichen marxistisch-leninistischen Arbeiter partei gerade für die Geschichts- Wissenschaft verwiesen hatte, waren es daher besonders die Vorträge von Dr. Helmut Kolbe, Deutsches Wirt schaftsinstitut Berlin, zu Fragen der Strategie und Taktik der westdeut schen Arbeiterklasse und von Dr. Heinz Mehner (TH Karl-Marx- Stadt) über den Kampf der deutschen Sozialdemokratie gegen den preu ßisch-deutschen Militarismus, die dieser Themätik gewidmet waren. Der zweite Problemkreis umfaßte Themen zur Geschichte der Technik. Obwohl bekanntlich bereits Karl Marx die „Geschichte der Industrie und das gewordene gegenständliche Dasein der Industrie“, d. h. also im engeren Sinne di Geschichte der Technik, als „das aufgeschlagene Buch der menschlichen Wesens kräfte... den sinnlich gegenwärtig sten, zugänglichsten Teil der Ge schichte“ 1 ) bezeichnete, ist der Ge schichte der Technik im Unterricht unserer Schulen noch ein völlig un tergeordneter Platz eingeräumt. Es lag nahe, daß das Institut für Ge schichte der Naturwissenschaften und der Technik der Verbesserung dieses unbefriedigenden Zustandes beson deres Augenmerk schenkte und der Verbreitung technikhistorischen Wis sens unter der Lehrerschaft von Anfang an beträchtlichen Raum wid mete. Während der 2. Hochschulwoche für Geschichtslehrer war diesem Anlie gen vor allem der Vortrag von Dr. Werner Lohse über die Bedeutung der Geschichte der Technik im Unter richt gewidmet. Dieser Aspekt lag auch den Darlegungen Prof. Dr. R. Ludloff zum Verhältnis von Technik und Krieg bzw. über die Entwicklung der deutschen bürgerlichen Technik historiographie sowie dem Vortrag von Dipl.-Chern. Klaus Danzer zur Geschichte der Atomistik zugrunde. Ein weiterer Schwerpunkt der Hoch schule bildete die Vermittlung aktu eller Kenntnisse über die internatio nalen Beziehungen. Dr. Bradter (Friedrich-Schiller-Universität Jena) sprach in diesem Zusammenhang über die Bedeutung bilateraler Be ziehungen der sozialistischen Länder. In den Abendveranstaltungen ver mittelte Prof. Dr. Alexis Neumann (TH Karl-Marx-Stadt) anhand einer Reihe sehr interessanter Dias einen instruktiven Einblick in das moderne Japan vom Blickpunkt eines Inge nieurs, während Dr. Ivor Nagy (Karl-Marx-Universität Leipzig) über Gegenwartsprobleme der internatio nalen Politik informierte. Fragen der sozialistischen Wehr erziehung war der Beitrag von Oberstleutnant Wiegand (TH Karl- Marx-Stadt) über die Bonner Kon zeption des verdeckten Krieges ge widmet. Großen Anklang fanden auch die kulturhistorischen Darlegungen von Dr. Günter Steiger (Friedrich- Schiller-Universität Jena) über Idee und Wirklichkeit des deutschen architektonischen Nationaldenkmals im 19. Jahrhundert. Das Programm wurde weiterhin bereichert durch Vorträge zur Regionalgeschichte — Dr. Hengst (PI Zwickau) sprach über Probleme der Siedlungsgeschichte unserer Heimat im Lichte der Orts namenforschung — und Geschichts methodik (Dr. Hans Wermes, Karl- Marx-Universität Leipzig). Alles in allem war die 2. Hochschul- Woche für Geschichtslehrer an der TH Karl-Marx-Stadt ein voller Er folg für alle Beteiligten, zeigten sich doch deutlich Fortschritte gegenüber der vergangenen Veranstaltungsreihe. Dies bewies vor allem die positive Resonanz seitens der anwesenden Geschichtslehrer des Bezirkes. Allge mein wurde der Überzeugung Aus druck verliehen, den beschrittenen Weg weiter zu gehen und auch künf tig auf die Vermittlung neuester Er kenntnisse besonderen Wert zu legen. Die Bedeutung der Vorträge wurde nicht nur im Rahmen der Weiter bildung gesehen, sondern darüber hinaus vor allem in der Tatsache, daß die anwesenden Pädagogen An regungen der verschiedensten Art für ihre verantwortungsvolle erziehe rische Tätigkeit empfingen. Kritisch sei vermerkt, daß die Besu cherzahl der Hochschulwoche dadurch beeinträchtigt wurde, daß in der Zeit der Winterferien mehrere Weiterbil dungsveranstaltungen liefen. Trotz ungenügender Abstimmung der ver- antwortlicher/Organe läßt es sich nur schwer erklären, weshalb von über 120 Gesdiichtslehrern der Stadt Karl- Marx-Stadt selbst nur maximal zehn Kollegen die günstige Gelegenheit zur eigenen Weiterbildung wahrnah men. Lag das an der Arbeit der Ab teilung Volksbildung beim Rat des Kreises? Abschließend sei noch erwähnt, daß parallel zur genannten Hochschul woche eine Tagung des zentralen Ar beitskreises Geschichte der Technik der Sektion Technik beim Präsidium der Urania-Gesellschaft am Institut für Geschichte der Naturwissenschaf ¬ ten und der Technik in Karl-Marx- Stadt stattfand, auf der die obenge nannten technikhistorischen Themen vorgetragen und ausführlich disku tiert, wurden. Hinzu kam für diesen Kreis ein Vortrag von Dr. Aribert Kraus über Georgius Agricola und seine Bedeutung für die Geschichte der Technik. Zusammenfassend sei festgestellt, daß die Veranstalter der 2. Hoch schulwoche für Geschichtslehrer und der Tagung des Arbeitskreises Ge schichte der Technik die Erfahrungen beider Veranstaltungen sorgfältig auswerten werden. Nicht zuletzt gilt es, die bereits vorhandenen Ansätze der Zusammenarbeit über den Rah men der TH Karl-Marx-Stadt hinaus auszubauen. Dr. phil. Aribert Kraus 1) Zur Kritik der Nationalökonomie, ökonomisdr-philosophische Manu skripte, in: Marx/Engels, Kleine öko nomische Schriften, Berlin 1955, S. 195 IIIIIIIIIIIIIHIHIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIUIIIHIIIIIIIin = = S ■ E | Anfrage an den | Prorektor für Studien- | angelegenheiten: | | Was wird unternommen, E = um zu gewährleisten, daß € = die Stundenpläne künftig = | 1. rechtzeitig vor Seme- = E sterbeginn den Fakultäten = 1 und Instituten vorliegen, = 1 und 1 2. keine groben Fehl- J | Planungen mehr enthal- i i ten? IllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllilllllllllllllUllllllillllllllllllllllllllllf
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