Wir lesen heute: Seite 2: Praktikum so oder so? Seiten 4 und 5: Gedanken zum Studentenwettstreit Seite 6: Möchten Sie Japanisch lernen? Organ der SED -Hochschulparteileitung Technische Hochschule Karl-Marx-Stadt Jahrgang 1 / Nr. 19 Dezember 1963 10 Pfennig Jugendkommunique in Aktion Studentenklub steht -rohe Iresttagel Cafe „Freundschaft“ wird Studentenklubhaus der TH Karl-Marx-Stadt — Eröffnung am 7. Januar 1964 „Es war nicht ganz einfach, aber wir haben es geschafft. Der Studen tenklub steht.“ Das waren die Worte des 1. Sekretärs der HSGL der FDJ, Genossen Heinz Dembowsky, als wir ihn kürzlich danach fragten, ob denn den Erklärungen, die auf dem Stu dentenforum am 8. Oktober d. J. zur Frage des Studentenklubs abgegeben worden sind, inzwischen irgend Tatsache ist, daß nunmehr am 7. Januar 1964 der Studentenklub „Freundschaft“ der Technischen Hoch schule Karl-Marx-Stadt eröffnet wird. Es handelt sich dabei um das gleich neben den Hochschulgebäuden an der Straße der Nationen gelegene Cafe „Freundschaft“. Eine bereits ver- (Fortsetzung auf Seite 4) Foto: Günther Die Hochschulparteileitung wünscht allen Angehörigen der Tech nischen Hochschule Karl-Marx-Stadt ein frohes Weihnachtsfest und entbietet ihnen herzliche Grüße zum bevorstehenden Jahreswechsel. Sie dankt allen Mitarbeitern für die 1963 geleistete Arbeit in Lehre, Erziehung und Forschung und verbindet damit die besten Wünsche für ihr persönliches Wohlergehen und weitere Erfolge bei der Lö sung der gemeinsamen großen Aufgaben! welche konkrete Maßnahmen gefolgt seien. Beitrag zum offenen deutschen Gespräch Diskussion in Marburg Vom 1. bis 3. Dezember weilte ich zu einem Vortrag über das Thema „Der Einfluß der Wirtschaft auf die Politik“ an der Universität in Mar burg. Die Einladung, war von der Geisteswissenschaftlichen Fachschaft des Allgemeinen Studenten-Aus- Schusses ergangen. Selbstverständlich sah ich meine Aufgabe in erster Linie darin, an meinem Platz einen Beitrag zur innerdeutschen Entspannung zu lei sten, die neuerlich von der Regie rung unserer Republik auf die Ta gesordnung gesetzt wurde. Das er forderte zunächst einmal Ehrlich keit. Das Thema mußte von mir so behandelt werden, wie ich es auch vor Studenten der Deutschen Demo kratischen Republik beantworten würde. Nur eine Abweichung davon war zulässig. Da an den westdeut schen Hochschulen die Grundlagen des Marxismus-Leninismus nicht gelehrt werden, mußte dort auf die Prof. Dr. Ludloff berichtet ♦ über seinen Vortrag an | der Universität Marburg | t-- **-*********** exakte marxistische Terminologie verzichtet werden, wo ihre Erklä rung zuviel Zeit in Anspruch ge nommen hätte. Den breitesten Raum im Vortrag und in der Diskussion nahmen die wirtschaftlichen Aspekte der Grund fragen unserer Zeit in Anspruch: der Kampf um den Frieden in der Welt und in Deutschland; der Wett bewerb zwischen beiden bestehen den sozialökonomischen ’ Systemen und der Zerfall des Kolonialismus. Hinzu kam ein Blick auf die Per* spektive des deutschen Volkes von der Wirtschaft her gesehen. Die meist vorherrschende Ruhe im Hörsaal sprach sehr deutlich da von, daß die anwesenden Stu denten, es mögen etwa 150 gewesen sein, und zwei Mitglieder des Lehr- körpers, dem Vortrag interessiert folgten. Gelegentlich störende Zwi schenrufe wurden von der Mehrheit des Auditoriums selbst zur Ord nung gerufen und auf die Diskus sion vertröstet. In gewisser Hinsicht war das sehr bezeichnend. Wiederholt waren an der Uni versität Plakate abgerissen worden, die den Vortrag ankündigten. Der West-CDU-treue Ring Christlich- Demokratischer Studenten, der Weh ner-sozialdemokratische Hochschul bund und die Wehrpolitische Hoch- schulgruppe waren gemeinsam so gar in der Oeffentlichkeit gegen den Passus „Karl-Marx-Stadt“ (DDR)“ auf dem Plakat zu Felde gezogen, obwohl man immerhin bei der Bun desbahn bereits Fahrkarten nach „Karl-Marx-Stadt (Chemnitz)“ kau fen kann. (Fortsetzung auf Seife 3)