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Absolventen zum neuen Studienplan Ein Bericht aus dem Institut für Werkzeugmaschinen In der Woche der 10-Jahr-Feier unserer Hochschule führte das Institut für Werkzeugmaschinen sein diesjähriges Absolvententreffen durch. Fünf Jahrgänge haben bisher das Institut und damit die Hochschule verlassen oder, anders ausgedrückt, 172 Absolventen. Diese Zahlen geben wohl das Recht, einmal ein Fazit über den Absolventeneinsatz zu ziehen. Die Zahl der Absolventen scheint sehr groß, wenn man be denkt, daß es in der DDR ungefähr 25 größere Betriebe des Werkzeug maschinenbaus gibt und außerdem berücksichtigt, daß auch an der Technischen Universität Dresden Konstrukteure des Werkzeugmaschi nenbaues ausgebildet werden. Bleibt da den Absolventen eigentlich noch eine Chance, in arteigenen oder zu mindestens in artverwandten Be trieben einen Arbeitsplatz zu finden? Anhand der folgenden Zahlen soll diese Frage beantwortet werden. Wie wurden unsere Absolventen eingesetzt? Von den Absolventen arbeiten 56 % in der WMW, in Hydraulikbe- tr m oder in Betrieben, die Werk- zeCmaschinen für den Eigenbedarf fertigen (VEB Carl Zeiss u. ä.); 26 % bildete die Hochschule für ihren eigenen Bedarf aus. Nur 10 % arbei ten in Betrieben einer artfremden Branche, was aber nicht unbedingt mit artfremdem Einsatz gleichgesetzt zu werden braucht. 7 % arbeiten in Industrieinstituten und sind dort ausnahmslos ausbildungsgerecht ein gesetzt. Insofern kann also der jähr lich immer wieder auftretende Vor wurf der fehlenden Arbeitsstellen ad absurdum geführt werden. Von den in der Industrie beschäf tigten Absolventen arbeiten 63 % in der Konstruktion, 17 % in der Tech- nologie, 12 % im Versuchsfeld und 8 % als wissenschaftlich-technische Mitarbeiter. 12 % arbeiten in leiten der Stellung. Diese Zahlen sollen den bisherigen Einsatz der Absolventen zeigen und den Studenten der letz ten Semester die Sorge nehmen, bei der Absolventenvermittlung wie an eir" Tombola teilzunehmen. s soll aber auch nicht verhehlt werden, daß nicht alle Absolventen zweckentsprechend eingesetzt sind. In einem Fall wurde ein Absolvent sogar wochenlang mit rein zeichne rischer Arbeit belastet. Aber sich in diesem Fall hilfesuchend . an die Hochschule zu wenden, ist wohl nicht richtig, denn man muß doch von einem Diplom-Ingenieur verlan gen können, daß er sich durchsetzt. Die Fragen des Einsatzes waren je doch nur ein Teil des Absolventen treffens. Der zweite Teil war dem neuen Studienplan des Institutes ge widmet. Die Absolventen sollten als Hochschulkader mit mehrjähriger Praxis das Für und Wider der Ver änderungen im Studienplan auf decken. Dazu wurden zuerst die Aen- derungen, die sich gegenüber älte ren Studienplänen ergaben, erläutert. Sehr begrüßt wurde die Erweiterung des Faches „Entwerfen von Werk zeugmaschinen“ als aktiver Teil des Studiums. Im gleichen Fach wurde als vor teilhaft bemerkt, daß die Aufgaben stellung dieser konstruktiven Uebung der industriellen Aufgabenstellung jetzt sehr nahekommt. Dadurch wird der Student an den Weg. den er im Betrieb zur Lösung beschreiten muß, herangeführt. Ebenfalls An klang fand die für uns neuartige Darbietung des Stoffes verschiedener Fächer, in denen jetzt nach käuflich zu erwerbendem Manuskript gelesen wird. Einjähriges Ingenieur praktikum lebhaft diskutiert Einen sehr breiten Raum in der Diskussion nahm die Frage ein. ob es zweckmäßig ist, im Studium ein praktisches Jahr durchzuführen Im allgemeinen wurde die Meinung ver treten, daß ein Praktikum in nur einem Betrieb abzulehnen ist, da damit kein allgemeiner Ueberblick gewährleistet ist und der Student auf spezielle Belange zugeschnitten wird. Wenn dieses Praktikum durch geführt wird, müßte es nach dem 8. Semester liegen, da der Student dann in der Lage ist, dem Betrieb fachlich verwertbare Kenntnisse an- zubieten. Es bleibt abzuwarten, in wieweit die Betriebe an einem ein jährigen Praktikum interessiert sind, da ja in jedem Jahr neue Studenten in die entsprechende Abteilung ein gearbeitet werden müßten. Es wird dem Betrieb empfohlen, für das Praktikum bestimmte Abteilungen für die ständige Besetzung durch Studenten vorzusehen. Das betrifft zum Beispiel die Betriebsmittelkon struktion. Wie zu erwarten, waren in diesem Fragenkomplex die Meinungen sehr widersprechend. Einerseits wurde die Ansicht vertreten, daß der Student dem Betrieb in einem Jahr nicht nützen kann, andererseits mußte aber zugegeben werden, daß für den Student die Konstruktionsarbeit im Betrieb viel wertvoller ist als in der Schule, da die Arbeit ernsthaft und verantwortungsbewußt durchge führt werden muß. Letzteres ver langt aber eine intensivere Betreu ung des Studenten durch geeignete betriebliche Kader, die allerdings bei der arbeitsmäßigen Belastung selten möglich sein wird. Leider kann in diesem Rahmen nur ein kleiner Teil der Fragen er wähnt werden, die tatsächlich aufge worfen wurden. Es bleibt für unser Institut noch einige Arbeit, alle auf tretenden Fragen und Meinungen bei der Studiengestaltung zu berücksich tigen. Dipl.-Ing. Arndt IBIIIIIIIIIIIIIinillllllllllllllllHIIIHIIIIIIIIIIHIhlllllinnillllllllllllIHHIIIIIIIIIHIIIIIIIIIIIIIIinillllHIIHIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIl Warum ich Kandidat der Partei wurde E Der Wunsch, Mitglied der SED E zu werden, entstand bei mir aus E der jahrelangen Zusammenarbeit E mit Genossen der SED in der E Zeit des Universitätsstudiums und = der Arbeit an unserer TH. Durch = die klare, eindeutige Stellung die- E ser Genossen zu allen Fragen der = Welt- und Wirtschaftspolitik so- E wie zu den Problemen der Stu- E denten und Wissenschaftler wurde E mir die im Programm niederge- = legte Zielstellung der SED ver- E trauter und schließlich zu meiner = eigenen. E Nicht zuletzt hatte diese Polit = mir als Sohn eines Arbeiters erst E das Studium an einer Universi- = tat ermöglicht. Speziell hat die E Haltung der Partei in der = Deutschlandfrage, der Freund- = schäft mit der Sowjetunion, die § Interpretation der Geschichte = Deutschlands durch unsere Partei = und die auf Initiative der Partei = eingeführte Politik meinen E Wunsch, in die SED aufgenom- = men zu werden, gestärkt. Du E den Eintritt in die Partei hoffe = ich, aktiver am öffentlichen Le Dipl.-Math, K. Beer, Institut für Mathematik = fllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllilllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllHIIIIIIHIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIW 9 Dr.-Ing. Wir stellen vor; H. Weber Herr Dr.-Ing. Horst Weber, 38 Jahre alt,, ist seit 1. Oktober 1963 Leiter der Abteilung Spa ¬ nende Fertigung und Fertigungs gestaltung am Institut für Tech nologie des Maschinenbaus. Sein Ingenieur-Diplom erwarb er sich 1951 an der Technischen Hochschule Dresden bei Prof. Dr. Koloc, seinen Doktortitel mit der Note „magna cum laude“ im Jahre 1957 ebenfalls an der TH Dresden, wo er ab 1951 als As sistent und ab 1955 als Ober assistent bei Prof. Dr.-Ing. A. Richter tätig war. Während die ser Zeit hielt er die Vorlesung „Werkzeuge der spanenden For mung“. Bis zu seiner Berufung an un sere Hochschule hat Dr. Weber seit 1959 in der Industrie gear beitet. Er war Bereichsleiter für Fertigungstechnik und Projektie rung von Betriebsanlagen am In stitut für Chemieanlagen, einem Industrieinstitut der WB Che mieanlagen. Neben seinen Aufgaben in der Industrie widmete er sich einer umfangreichen Tätigkeit in zen ¬ tralen Fachgremien. So ist er u. a. Vorsitzender des Zentralen Zer spanungsausschusses der KDT und Arbeitsgruppenleiter für das Ge biet „Spanende Formung“ im Ar beitskreis Fertigungstechnik. Dr.- Ing. Weber war verantwortlich für die Einführung verschiedener Neuerermethoden in die Indu striepraxis, u. a. für das Gewin dewirbeln. Während seiner bisherigen Tä tigkeit veröffentlichte Dr. Weber 22 wissenschaftliche Arbeiten, und wurde Inhaber von zwei Pa tenten sowie Mitinhaber des Pa tents für Schneidkeramik (Cer mets) nebst deren Halterung. Herr Dr.-Ing. H. Weber, der gegenwärtig an seiner Habilita tion arbeitet, wurde viermal als Aktivist ausgezeichnet und ist Träger der silbernen Ehrennadel der Kammer der Technik. Wir wünschen Herrn Dr.-Ing. Weber für seine Tätigkeit an un serer Hochschule neue große Er folge! Berufung Der Stellvertreter des Staatssekre tärs für das Hoch- und Fachschul- wesen hat Herrn D.-Ing. Weber, bis her Hauptabteilungsleiter am Insti tut für Chemie- und Kälteausrüstun gen der WB Chemie- und Klima- anlagen in Dresden, mit Wirkung vom 1. Oktober 1963 an die Fakultät für Technologie der Technischen Hoch schule Karl-Marx-Stadt berufen und mit der Wahrnehmung einer Profes sur mit vollem Lehrauftrag für spa nende Fertigung und Fertigungs gestaltung beauftragt. Umbenennung Entsprechend einem Antrag wurde vom Stellvertreter des Staatssekre tärs für das Hoch- und Fachschul wesen die Umbenennung des „Insti tuts für Betriebsanlagen, Normung Und Standardisierung“ in „Institut für Betriebsanlagen“ bestätigt. Das Institut für Betriebsanlagen hat drei Abteilungen: Abteilung Projek tierung, Nutzung, Werterhaltung (Lei. ter: Prof. A. Schläfer). Abteilung Standardisierung und Aufwandsnor mung (Leiter: Dr.-Ing. Kunow). Ab teilung Arbeitspsychologie und Ar beitsschutz (Leiter: Prof. Dr. phil. habil. Kulka). „Hochschul-Spiegel“ Seite 3