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Was machen sie heute? Echte Hilfe notwendig Wie kommen wir auf dem Wege zur Verwirklichung des Frauenkommuniques voran? Dipl.-Ing. Schaup; VEB Schraubenfabrik Karl-Marx-Stadt Nach Verlassen unserer Hochschule im April 1961 — er studierte in der Fachrichtung Werkstoffkunde — wurde Dipl.- Ing. Werner Schaup Assistent des Cütekontroll- leiters im VEB Schraubenfabrik Karl-Marx-Stadt. Hier konnte er sich nicht nur fachlich einarbeiten, son dern auch Erfah- rungen in der Leitungstätigkeit sammeln. Auf Grund seiner guten Arbeit setzte ihn der Betrieb bereits am 1. Dezember 1962 als Leiter der Gütekontrolle ein. In dieser umfang reichen Abteilung gewann er sich das Vertrauen der Kolleginnen und Kol legen, darunter auch einer Brigade der sozialistischen Arbeit, die ihm untersteht. Im Juli dieses Jahres fand eine Aussprache zwischen dem Prorektor für den wissenschaftlichen Nach wuchs, dem Kaderleiter, einem Ver treter der HGL, einer Vertreterin des Frauenausschusses und den wissen- schaftlichen Assistentinnen und wis- senschaftlichen Assistenten unserer Hochschule statt. Der Prorektor wies einleitend dar auf hin, daß die Frauen in unserem Staat erstmalig wirkliche Gleichbe rechtigung erhalten haben und ihre ganze Persönlichkeit bei der Gestal tung des gesellschaftlichen Lebens entfalten können. Er erläuterte, welche Rolle die wissenschaftlich tä tigen Frauen bei der Entwicklung unserer Hochschule zu einer soziali stischen Bildungsstätte spielen. Tat sache ist, daß die Ausbildung von Hochschullehrern einer besonders langen Zeit bedarf, da hierbei Stu dium, Promotion, Habilitation und praktische Tätigkeit notwendig sind. Nur bei einer systematischen Förde rung kann ein solcher Ausbildungs weg auch für Frauen in kürzester Zeit durchlaufen werden. Die weiblichen Nachwuchskräfte brachten in der Diskussion einmütig zum Ausdruck, daß sie nicht wollen, daß der Institutsdirektor an sie ge ringere Anforderungen als aa ihre männlichen Kollegen stellt. Säe wol len auch keine Sonderstellung am In stitut eingeräumt haben. Es bleibt allerdings die Tatsache bestehen, daß eine wissenschaftlich tätige Frau, wenn sie gleichzeitig Hausfrau und Mutter ist, in gewisser Weise doppelt belastet ist. Dem muß entsprechend Rechnung getragen wer den. Eine wirksame Hilfe bestünde darin, die Frauen von der nicht be ruflichen Arbeit zu entlasten. Es ist z. B, ein unmöglicher Zustand, wenn eine Assistentin viele Monate zu Hause bleiben muß, weil sie ihr Kind nicht unterbringen kann. Es muß unbedingt erreicht werden, daß für die Hochschule eine Anzahl zusätzlicher Krippenplätze eingerich tet werden, wo u. a. auch die Mög lichkeit gegeben ist, leicht erkrankte Kinder zu pflegen. Auch dürfen die materiellen Einrichtungen zur Ver einfachung der Hausarbeit in keiner Weise unterschätzt werden. Was die fachliche Qualifizierung der weiblichen Nachwuchskräfte an betrifft, so sind die Möglichkeiten einer Voll- oder Teilaspirantur bes ser zu nutzen. Auch sollten sich die Herren Institutsdirektoren Gedanken machen, ob für die an ihrem Institut tätigen Assistentinnen und Mitarbei terinnen ganz spezielle Förderungs maßnahmen festgelegt werden kön nen, um einen vorfristigen, zumin dest aber termingerechten Abschluß der Promotion zu sichern. Die Anwesenden waren der Mei nung, daß für alle wissenschaftlich tätigen Frauen Perspektivpläne (bis her gab es solche nur für Assistentin nen) aufzustellen sind. Der Erfül lungsstand ist halbjährlich zu kon trollieren und im Anschluß daran eine Beratung durchzuführen. Die Aussprache fand großen An klang bei den Beteiligten, wure ihnen doch dadurch ermöglicht, ihre Wün sche darzulegen und uns wissen zu lassen, wie wir sie bei der Beseiti gung von Schwierigkeiten unterstüt zen können. Jutta Pätzel Seine fachliche und gesellschaft liche Leistung wurde vor allem von den Genossen seines Betriebes an erkannt, die ihn als Kandidat in die Ehrendoktorwiirde für Prof. Dr. Gläser Partei der Arbeiterklasse aufnahmen. IIUIUIUIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIllHlinilllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllN Das Statut mehr beachten Die Hochschulparteileitung beschäf tigte sich in ihrer Beratung am 5. No vember u. a. mit der Durchführung des Parteilehrjahres 1963/64. Sie hatte dazu Zirkelleiter eingeladen, deren Zirkel am 28. Oktober, wie einheit lich vorgesehen, nicht durchgeführt worden waren. Wie sich aus der Diskussion ergab, besteht in der Parteiorganisation un serer Hochschule eine gewisse Unter schätzung der Organisationsarbeit. Das zeigt sich darin, daß die fest gelegten Termine der Parteiveran staltungen nicht eingehalten werden, die Genossen unentschuldigt fehlen oder nichts unternehmen, um eine ordentliche Teilnahme zu gewähr leisten. Dieses Verhalten wider spricht dem Statut unserer Partei. Alle Genossen sind verpflichtet, an den Parteiversammlungen teilzuneh men und im Parteilehrjahr zu stu dieren. Die Parteileitung stellte die Not wendigkeit fest, die Zirkel unbedingt am 3. Montag jeden Monats durchzu führen. Verlegungen aus zwingenden Gründen sind mit der Leitung vor her abzusprechen. Die neuen Ten» mine sind so zu legen, daß die Zir kel nach Möglichkeit noch in der gleichen Woche stattfinden. Eine Ver legung um zwei bis drei Wochen, wie das in der Vergangenheit vorgekom- men ist, kann nicht mehr geduldet werden. Die Hochschulparteileitung erwar tet von allen Genossen, daß sie dazu beitragen, das Parteilehrjahr 1963 64 erfolgreich durchzuführen. Sie ist der Auffassung, daß mit der Unterschät zung in Organisationsfragen schnell- stens Schluß gemacht werden muß, da hiervon die Erfüllung unserer po litisch-ideologischen Aufgaben ab hängig ist. II. M. „Hechschul-Spiegel“ Seite 2 Im Rahmen der 10-Jahr-Feierlich- keiten unserer Hochschule verlieh die II. Fakultät dem Direktor des In stitutes für Werkzeugmaschinen und Mitglied des Senats unserer Hoch schule, Nationalpreisträger Prof. Dr.- Ing. Kurt Gläser, die Ehrendoktor würde in Anerkennung, wie es in der Urkunde heißt, „seiner hervorragen den Verdienste auf dem Gebiete des Werkzeugmaschinenbaues insbeson dere bei der Entwicklung von Ver zahnungsmaschinen und der Einfüh rung des Baukastensystems“. Nach dem Einzug der Ehrengäste und der Prominenten unserer Hoch schule mit Herrn Prof. D.-Ing. Glä ser und seiner Gattin an der Spitze in den stark besetzten großen Hör- saal der Reichenhainer Straße wurde das Verfahren von Spektabilität Prof. Dr.-Ing. habil. W. Häußler eröffnet. Herr Prof. Dr.-Ing. habil. Hagedorn-, Schüler des Geehrten, verlas das Lau datio, in welchem auf die besonderen wissenschaftlichen Verdienste von Prof. Gläser und die ausschlag gebende Bedeutung seiner Person im Hinblick auf die Entwicklung und Nationalpreisträger Prof. Dr.-Ing. Gläser, Ehrendoktor der Fakultät für Maschinenbau der TH Karl-Marx-Stadt. Von rechts nach links: Magnifizenz Prof. Dr. Jäckel, Prof. Dr. Gläser, die Gattin des Ehrenpromoventen, Prof, Dr. Häußler, Dekan der 2, Fakultät, Erfolge unseres Werkzeugmaschinen baues eingegangen wurde. Es wurden jedoch nicht nur der fachlichen Qualitäten, sondern auch der höchst Schätzungswerten Persön lichkeit des Ehrenpromoventen ge dacht, dessen bisheriges Leben und Vorbildlicher Die Gewerkschaftsgruppe Institut für Maschinenelemente leistete bei mehreren Einsätzen vorbildliche Ar beit im NAW. Bei den Ausschach tungsarbeiten für die Verlegung einer großen Fundamentplatte arbeiteten die Assistenten des Institutes mit großer Einsatzbereitschaft In HO Stunden wurden 4 Kubikmeter Beton losgebrochen und 16 Kubikmeter schwerer Lehmboden ausgeschachtet und abtransportiert. Durch gute Arbeitsorganisation wurde es möglich, die Ausschach tungsmassen unmittelbar bei der Zu schüttung des Heizkanals zu verwen den, so daß keine Transportkosten entstanden. Der Einsatz bewies, daß Werk, seine Einstellung zur Arbeit und zu seinen Mitarbeitern Beispiel und Ansporn für die jüngere Gene ration sein sollte. Nach Verleihung der Urkunde durch den Dekan der Fakultät gratu- NAW-Einsatz Schwierigkeiten, in diesem Fall der Arbeitskräftemangel, durch kollek tive Arbeit überwunden weiden kön nen. Dem Aufruf des „Hochschul-Spie- gels“ Nr. 13 vom 19. September war die Gewerkschaftsgruppe Institut für Maschinenelemente gefolgt. In einem ganztägigen Einsatz half sie der LPG Typ III in Schönerstadt bei der Kar toffelernte. Hervorzuheben ist, daß auch der Direktor des Instituts, Prof. Dr.-Ing. habil. Hagedorn, sich an diesem Einsatz beteiligte. Obwohl an dem Tage sehr ungünstiges Wetter herrschte, führten die Mitgliederder Gewerkschaftsgruppe ihren Ernte einsatz zu Ende. Dipl.-Ing. Uhlig Herten die Ehrengäste Herrn Prof. Dr.-Ing. e. h. Gläser zu seiner neuen Würde. Im Anschluß an die Gratu lationscour ergriff Prof. Gläser das Wort zu einem bewegten Dank und hielt traditionsgemäß einen Vortrag über sein spezielles Fachgebiet, aus dem er die wichtige Frage der Ent wicklungstendenzen der Werkzeug maschine herausgriff. Der Dekan der Fakultät schloß die kurze Feierstunde, mit der unsere junge Technische Hochschule neben den Herren Prof. Dr.-Ing. rer. nat. h. c. Schwabe und Prof. Dr. h. c. Ziete- mann einen weiteren Ehrendoktor erhielt. Dipl.-Ing. Haberacker Gemeinsam veranstaltet Wir wurden gebeten, nochmals dar auf hinzuweisen, daß die Tagung „Probleme der Mathematischen Phy sik“ gemeinsam von den Instituten für Mathematik nnd Angewandte Mechanik veranstaltet wurde. Red.