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Was machen sie heute? Mehr Mädchen fürdas technische Studium (Fortsetzung von Seite 1) Was muß an unserer Hochschule getan werden, um den Mädchen das technische Studium zu erleichtern? wertvoll ist die Bildung von Studien gruppen, wie die Studentin Nora Augst am Beispiel des Instituts für Längenmeßtechnik nachwies. zig verhalten. Die Mehrheit ist je doch jederzeit bereit, den Mädchen zu helfen. Diese selbst aber sollten mehr Vertrauen haben, und öfter mit Dipl.-Ing. Ingrid Schmidt VEB Zahnschneidemaschinenfabrik Natürlich scheinen viele Mädchen gegenüber ihren männlichen Kommi litonen oft im Nachteil zu sein, weil ihnen gewisse praktische Vorkennt nisse fehlen. Das ist aber nicht die Kernfrage, wie unsere Studentinnen richtig erkannt haben. Das Problem besteht vielmehr darin, diesen durch aus noch vorhandenen Nachteil durch eine entsprechende Hilfe schnell aus zugleichen. Es wäre aber völlig falsch anzu nehmen, daß die Studentinnen etwa eine besondere Förderung oder gar Erleichterung möchten. Worin sie den Weg erblicken, der es ihnen ermög licht, das technische Studium zu mei stern und es erfolgreich abzuschlie ßen, kommt in nadistehenden, in der Beratung ausgesprochenen Grundge danken zum Ausdruck. Die Bildung von Studiengruppen darf aber nicht auf dem Papier blei ben; sie ist eine verantwortungsvolle Aufgabe der Institute, sollte aber auch in eigener Verantwortung, vor allem durch die FDJ, organisiert werden. Richtige Studienmethoden Nicht nur die Mädchen, sondern sehr viele Studenten finden nicht schnell genug die richtigen Methoden des Studiums. Oft noch im 4. Seme ster arbeiten sie unrationell und ge raten dadurch in Schwierigkeiten bei der Nacharbeitung der Vorlesung, beim Literaturstudium usw. Hier eine entscheidende Veränderung her beizuführen, würde gewisse Schwie rigkeiten, denen sich besonders Mäd chen im technischen Studium gegen übersehen, schneller überwinden helfen. V ertrauens Verhältnis Es gibt leider noch immer Studen ten und auch Assistenten, die sich Studentinnen gegenüber geringschät- Fragen an die Kommilitonen und Institutsmitarbeiter herantreten. Gleichberechtigung Von Bedeutung für die ordentliche Durchführung des Studiums ist die rechtzeitige Erkenntnis der Tatsache, daß das technische Studium keine leichte Sache ist. Deshalb ist eine ge wisse Energie notwendig, mit der besonders die Mädchen und Frauen an das Studium herangehen müssen. Obwohl die Gleichberechtigung der Frau in unserer Republik im allge meinen keine Frage mehr ist, über die diskutiert werden müßte, ist es aber in einzelnen Fällen oft noch notwendig, bestimmte Probleme zu klären. So gaben etliche Studentin nen bei uns ihr Studium auf, weil sie Kinder hatten. Wie kann ihnen geholfen werden, ihr Studium fort zusetzen? Hier eine größere Unter stützung einzuleiten, ist unbedingt notwendig. Andererseits sollten un sere studierenden Mädchen und Frauen selbst noch stärker dazu bei tragen, Klarheit über die Gleich- berechtigung der Frau zu schaffen. Modul, Karl-Marx-Stadt Studiengruppen Eine gute Unterstützung der Semi nargruppen durch die Institute, vor allem durch die Assistenten, ist auch die beste Hilfe für unsere studieren den Mädchen und Frauen. Besonders Hier ist die Meinung von Studentinnen, die an der Beratung teilnahmen Neue Ideen entwickeln! wiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiinHiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiHiiniiiHniniiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiniiiiiiiin Mitteilungen des Rektorats Der das Hoch- Seite 2 Hochschul-Spiegel der mit zum trag andere, weiter, stenten ren sie Wahrnehmung einer Professur vollem Lehrauftrag beauftragt, Professor mit vollem Lehrauf- für das Fachgebiet Maschinen- Kamen wir allein nicht sind wir zu einem Assi gegangen und meist Wä gern bereit, uns an einer Dekan der Herr Prof. . wurde vom Stellvertreter des Staats sekretärs für das Hoch- und Fach schulwesen Herr Prof. Dr.-Ing. habil. Tafel einige Probleme zu erklä ren. Das Ergebnis dieser Zusam menarbeit zeigte sich sehr deut lich in den Prüfungen. Waren wir nach dem 4. Semester die beste Gruppe der Fakultät unseres Se mesters, so sind wir dieses Jahr die beste des gesamten Semesters. Nur wenige Studenten unserer Seminargruppe haben Nachprü fungen. In unserer Studiengruppe wurde keine 5 geschrieben. Mei ner Meinung nach ist die gegen ¬ seitige Hilfe in Studiengruppen auch eine wertvolle Hilfe für die Mädchen. Ernennungen Stellvertreter des Staatssekre ¬ tärs für das Hoch- und Fachschulwe sen ernannte mit Wirkung vom 1. September 1963 Herrn Dr.-Ing. ha bil. Hermann Hagedorn, bisher mit Eine noch bessere Möglichkeit der Hilfe beim Studium ist jedoch die Arbeit in Studiengruppen. Wir haben unsere Seminargruppe im 3. Semester in Studiengruppen von je 3 bis 6 Studenten einge teilt, nachdem uns Dr. Trumpold immer wieder darauf hingewiesen hatte. Diese Studiengruppen ar beiten hauptsächlich vor Prüfun gen gemeinsam. Im letzten Jahr haben wir, d. h. die Studien gruppe in der ich bin, ungefähr 6 Wochen vor den Prüfungen mit der Vorbereitung begonnen. Viele Probleme lassen sich doch in der Gemeinschaft leichter und schneller lösen; was der eine nicht weiß, weiß vielleicht der (Fortsetzung von Seite 1) Im Ernteeinsatz haben unsere Stu denten hervorragende Leistungen vollbracht, und jeder Student sah seine Aufgabe darin, schnell und verlustlos die Ernte zu bergen. Es zeigte sich sehr deutlich, daß alle Studenten in der Lage sind, die ge stellten Aufgaben mit hohem Ver antwortungsbewußtsein zu lösen. Dieser Elan zeigt sich aber nicht immer im Studium. Hier können wir zur Zeit noch nicht davon sprechen, daß alle Studenten ihren gesell schaftlichen Auftrag, mit hohen Stu dienergebnissen ihr Studium zu be enden, richtig verstanden haben. In den Wahlversammlungen und ande ren Veranstaltungen sollten dazu die Probleme offen dargelegt wer den, die uns hemmen, auch im Stu dium solche Leistungen zu vollbrin gen. Dabei muß man, denke ich, die Ursachen in der Seminargruppe in erster Linie selbst suchen. Unsere zukünftige Arbeit muß sich durch eine Vielfalt von Veranstal tungen auszeichnen, die unsere Freunde interessieren. Genosse Wal ter Ulbricht sagte in seiner Rede zur Berliner Jugend, „man kann keinen neuen Wein in alte Schläuche gie ßen“, und genauso müssen wir er- Ingrid Schmidt gehört zu den weni gen Mädchen, die sich „zutrauten“, in der Fachrichtung Werkzeugma schinenkonstruktion zu studieren. 1954 nahm sie an unserer Hochschule das Studium auf; damals hieß sie noch Ingrid Morgenstern. 1957 heira tete sie, unterbrach später das Stu dium für ein Jahr, weil inzwischen ihr Klaus zur Welt kam, und legte schließlich im November 1961 ihr Examen als Diplom-Ingenieur ab. Ihre erste Arbeitsstelle im VEB Fahrzeugelektrik Karl-Marx-Stadt gab sie bald wieder auf, weil es — inzwischen war ihr Klaus 3 Jahre alt geworden — zunächst nicht gelang, ihr Kind in einem Kindergarten un terzubringen. Ingrid gab aber deswe gen nicht auf, sie übernahm 1962 eine Tätigkeit im VEB Zahnschneidema schinenfabrik Modul. Jetzt ist sie dort Assistent des Technischen Direktors. Am 20. Oktober wurde sie als Abge ordnete in den Bezirkstag gewählt. Wolfgang Vocke und als Fakultät für Technologie August Schläfer bestätigt. Emeritiert Der Staatssekretär für reichen, daß neue Ideen in unserer Arbeit entwickelt werden. Dazu ge hört Mut und die Kenntnis der Pro bleme unserer Studenten. Neue Me thoden in der ideologischen Arbeit, zielstrebige Durchsetzung des Stu dentenwettstreites auf allen Gebie ten müssen dabei im Mittelpunkt stehen. Wir sind der Meinung, daß der von der HSGL beschlossene Wahl führungsplan eine gute Grundlage zur Veränderung und Verbesserung unserer Arbeit ist. Wir würden uns sehr freuen, wenn uns dabei der ge samte Lehrkörper unserer Hoch schule aktiv unterstützt. Das fördert das Vertrauensverhältnis zwischen Lehrer und Studenten und bildet die Grundlage dafür, daß unseren Stu denten mehr Verantwortung bei der Erfüllung ihrer Aufgaben gegeben wird. Die Forderung des Jugendkommu niques, alle junge Menschen zu selb ständig denkenden Sozialisten zu erziehen, kann nur auf diesem Wege erreicht werden. Wir sind davon überzeugt, daß, wenn sich alle Studenten unserer Hochschule Gedanken über unsere Arbeit machen und diese selbst mit verwirklichen helfen, unsere, Ver bandswahlen zu einem Erfolg wer; den!“ Nora Augst, Sem.-Gr. 7/VIII/FMT E Zur Zeit wird über das Problem = der Unterstützung der Mädchen an E unserer Hochschule diskutiert. Ich E denke, daß es in Fragen der Studien- E arbeit nicht nötig und auch nicht rat- = sam ist, den Mädchen besondere = Hilfe zu geben; denn sind die Mäd- = chen, die sich ernst um ihr Studium E kümmern, schlechter als ihre männ- E liehen Kommilitonen? Ich denke E nicht! Wenn ein Mädchen alle Mög- = lichkeiten nutzt, die ein Student = hat, zu einem Assistenten geht und E sich etwas erklären läßt, wenn es = allein nicht weiterkommt, so ist das E schon eine ziemlich gute Hilfe im E Studium. Voraussetzung hierfür ist E natürlich, daß man den Stoff gründ- E lieh durchgearbeitet hat. Mir ist es E noch nie vorgekommen, daß mir ein = Assistent seine Hilfe verwehrt hätte. iimIlIuIIIIMIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII elemente an der Fakultät für Maschi nenbau. Mit Wirkung vom 10. Oktober 1963 ernannte der Stellvertreter des Staatssekretärs für das Hoch- und Fachschulwesen Herrn Dr.-Ing. Harry Trumpoldt, Direktor des Instituts für Längenmeßtechnik der Fakultät für Technologie, zum Prorektor für wissenschaftlichen Nachwuchs. Als Dekan der Fakultät für Mathe matik und Naturwissenschaften und Fachschulwesen hat Herrn Pro fessor Dipl.-Ing. Fritz Opitz mit Wir kung vom 1. September emeritiert. Neue Oeffnungszeit Die Konsumverkaufsstelle der Technischen Hochschule Karl-Marx- Stadt, Straße der Nationen, ist ab 1. November 1963 wie folgt geöffnet: Montag bis Freitag 8.30 - 13.30 Uhr 14.00 - 16.00 Uhr Sonnabend: 8.30 - 12.00 Uhr ♦ Irmgard Schramm, Sem.-Gr. 5/VIII Warum wagen so wenige Mäd- = chen ein technisches Studium? E Man darf die Schuld dafür nicht = allein der fehlenden technischen = Vorbildung oder einer ungenü- = genden Werbung zuschieben. Ge- _ rade dort, wo diese beiden Dinge = sehr gründlich sind, wehren sich = die Mädchen oft mit Händen und E Füßen gegen dieses „unweibliche“ = Studium. Auch mit oberflächlicher, viel- = versprechender Werbung ist nicht _ geholfen. Es hat keinen Sinn, den = Abiturientinnen etwas vorzu- E machen. = Unser Semester hat mit der E doppelten Anzahl Mädchen be-a gönnen. Das Studium ist hart.• Wir Mädchen fühlen uns dieser = Härte noch weniger gewachsen = als die Jungen. Mädchen wollen = Frauen werden. Aber als Berufs- E kollegin (oder Vorgesetzte) und = gleichzeitig auch als Frau aner- E kannt zu sein, das ist im Maschi- = nenbau viel schwerer, als in den E Berufszweigen, in denen man sich = an „studierte Frauen“ schon ge- = wohnt hat. | Was sagen sie selbst dazu?