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Ein Johr Zentrale Fertigung Ingenieur Vogt berichtet über bisherige Erfahrungen und Ergebnisse Im Sommer 1962 wurde auf Grund einer Anweisung des Rektors und durch Initiative der Hochschulpartei organisation an unserer Hoch schule das Problem einer zentralen Fertigung in Angriff genommen. Es sollte dabei hauptsächlich eine nam hafte Einsparung an Investmitteln und eine Steigerung der Arbeitspro duktivität in den Institutswerkstät ten erreicht werden. Das Bestreben der Angehörigen der Hochschulwerk stätten, ihren Beitrag zum Produk tionsaufgebot zu leisten, stand dabei im Vordergrund. r Schon vor einigen Jahren wurde an unserer Hochschule einmal der Vorschlag gemacht, eine zentrale Fer tigung der in den einzelnen Institu ten benötigten Versuchsaufbauten, Anschauungsmodelle usw. einzurich ten. Dieser Vorschlag, der ein eigenes Fabrikgebäude für die Fertigung vor sah, stand im Widerspruch zum ge samten Bauprojekt unserer Hoch schule und berücksichtigte außerdem nicht die Tatsache, daß etwa 50 Pro zent aller vorhandener Maschinen für die Durchführung der Lehraufgaben bei den Instituten unmittelbar be nötigt werden. Die Möglichkeit einer kurzfristigen Aenderung oder Erwei- tdg von Versuchsaufbauten war eBMKfalls nicht gesichert. Die mit der Untersuchung des Pro blems beauftragten Werkstattleiter gingen vor allem von den gegebenen Verhältnissen aus. Man kann nicht die Investitionen für einige Maschi nen einsparen wollen und als Vor aussetzung dafür ein Vielfaches der eingesparten Summe an Bauvolumen fordern. Es wurde deshalb festgelegt, daß mit dem Anlaufen der zentralen Fer Stätten über zum Teil sehr teure und hochproduktive Maschinen, deren Auslastungsgrad es zuläßt, daß dar auf auch Arbeiten für andere Insti tute mit erledigt werden können. Z. B. verfügt das Institut für Werk zeugmaschinen über eine halbauto matische Kopier-Drehmaschine, auf der man die in sehr großer Stück zahl benötigten Zerreißstäbe für das Institut für Werkstofftechnik viel bil liger drehen kann, als bei einem Schlossermeister in der Stadt. So wurden im vergangenen Jahr 920 Zerreißstäbe darauf gedreht und dabei folgendes Ergebnis erzielt: Kosten für Kooperation 3,40 DM pro Stab, Selbstkosten beim Institut Unser größter Reichtum Unser Staat ist durch das - Wachstum seiner Industrie und. Landwirtschaft, durch seine Kunst und Kultur reicher gewor den. Doch seine Menschen sind sein größter Reichtum. (Auszug aus dem Wahlaufruf, des Nationalrates ' ' der Nationalen Front) für Werkzeugmaschinen 0,70 DM pro Stab. Das ergab also eine Einsparung von 2484 DM. Das Institut für Technologie des Maschinenbaues verfügt über eine Tafelschere für Blechstärken bis zu 12 mm, auf der man selbstverständ lich viel schneller ein paar Platten zuschneiden kann, als mit dem Schneidbrenner und obendrein sind die Schnittkanten viel sauberer. Spanlose Formung, Versuchsfeldleiter Ing. Theilig, Technologie; Schweißen, Prof. Neumann, Techno logie; Wärmebehandlung und Werkstoffprü fung Meister Hahn, Werkst.- Techn. Längenmessungen Meister Koch, Längenmeßtech h. Elektrische Messungen Laborleiter Ing. Bergert, Betriebstechn. Starkstromanlagen und -geräte Mei ster Reimann, Elektrotechn. Nach Ablauf eines Jahres kann ge sagt werden, daß sich diese Maß nahme hervorragend bewährt hat. Die gegenseitige Kooperation der einzelnen Institutswerkstätten hat an Umfang ganz erheblich zugenommen. Hierzu einige Zahlen: Das Institut für Werkstofftechnik hat für andere Institute 682 Stunden, hauptsächlich Werkstoffprüfungen, Inst. F. WZM 1290 Std., hauptsäch lich spannde Fertigung und E-Karrenfahrten, Inst. f. Elektrotech. 1073 Std., haupt sächlich Installationsarbeiten, Inst. f. Technologie des Maschinen baues 645 Std., hauptsächlich spanlose Formung und Schweißen geleistet. Selbstverständlich enthält diese Aufzählung nicht alle Institutswerk stätten. Die Zahlen sollen nur zeigen, in welcher Größenordnung sich heute die Kooperation innerhalb unserer Hochschule bewegt. Da es früher üblich war, Arbeiten, die eine Institutswerkstatt nicht selbst tigung nicht auf die Ortsveränderung von Maschinen gewartet wird, son dern daß Gruppen von Institutswerk- Stätten zu bilden sind, die sich mit ihren Maschinen gegenseitig zu unter stützen haben. Dadurch war es mög- lieh, eine ganze Anzahl von Maschi nenbestellungen einzusparen und Solche Möglichkeiten wurden in den vergangenen Jahren vor allem des halb sehr ungenügend genutzt, weil die Institutswerkstätten nicht aus- reichend darüber informiert waren, welche Fertigungsmöglichkeiten an der Hochschule bestehen. Um hier einen entscheidenden Schritt voran Mit der Zentralen Fertigung wird erreicht, daß wertvolle, hochproduktive Maschinen besser ausgenutzt werden, wie z. B. diese halbautomatische Kopier-Drehmaschine im Institut für Werkzeugmaschinen. zwar der Maschinen, die an der Voll ständigkeit der Grundausrüstung der einzelnen Institutswerkstätten noch fehlten. Eine Ortsveränderung von Maschinen wurde da empfohlen, wo die räumlichen Verhältnisse dafür ge eignet sind. Es kann gesagt werden, daß sich in dem seither vergangenen einen Jahr diese gruppenweise Zusammenarbeit eingespielt hat und der Beweis er bracht wurde, daß diese Streichung von Maschinenbestellungen berechtigt war. Nun verfügen einige Institutswerk ¬ zukommen und die gegenseitige Hilfeleistung zentral zu vermitteln und zu lenken, wurde für jedes Sach gebiet ein Disponent eingesetzt, der über alle in der Hochschule vorhan denen Möglichkeiten seines Sach gebietes hinsichtlich Maschinen- und Geräteausstattung Auskunft geben kann. Folgende Kollegen haben sich außer ihren planmäßigen Aufgaben noch als Disponent zur Verfügung ge stellt: Spanende Fertigung, Versuchsfeld leiter Ing. Vogt, WZM; ausführen konnte, bei der Industrie unterzubringen, kann man sagen, daß diese Stunden zu einem großen Teil von der Kapazität unserer Ferti gungsbetriebe abgegangen wären. Ein anderer Teil dieser Stunden wäre auf viel unproduktivere Weise mit ent sprechend höherem Zeitaufwand in weniger gut ausgestatteten Instituts werkstätten geleistet worden. Nicht in Stunden oder DM ausdrückbar ist . der Wert der fachtechnischen Be ratung, die die Disponenten in vielen Fällen auf Grund ihrer güten Werk stattpraxis geben konnten. Es liegt also auf der Hand, daß eine Weiterentwicklung auf dem Gebiet der Kooperation innerhalb der Hoch schule notwendig ist. Es wurde des halb als bedauerlich empfunden, daß die Herausgabe des von den Dispo nenten schon seit einem Jahr gefor derten Ausrüstungskataloges immer noch nicht erfolgt ist. Dies wäre ein gutes Mittel, um uns auf diesem Wege wirksam zu unterstützen. Gleichfalls blieb bisher noch die Frage der Zusammenfassung der Disponenten ungelöst. Es ist wichtig, daß jemand als Leiter der Disponen ten benannt wird, der diese von Zeit zu Zeit zusammenruft, um organisa torische und technische Fragen zu be handeln. Es wird von den Disponen ten zum Beispiel als sehr störend empfunden, daß die Frage des zentralen Lagers nicht befriedigend gelöst wird. Es ist nicht mehr zu vertreten, daß sich am Lager Materialvorräte befinden, deren Qua lität nicht bekannt ist. Dann kommt es dazu, daß eine Werkstatt für unter geordnete Zwecke hochlegiertes Mate rial benutzt, und die andere Werk statt, die dieses hochlegierte Material vor Jahren bestellt hat, wartet immer noch darauf, weil sie vom Eingang dieses Materials nicht in Kenntnis gesetzt wurde. Es ist beabsichtigt, die Vorstellun gen, die die Disponenten von einer gut funktionierenden Lagertätigkeit haben, demnächst in einem weiteren Artikel darzulegen. Versuchsfeldleiter Ing, Vogt Dipl.-Ing. Dietrich Garbas VOB Plamae Plauen Als Dipl.-Ing. Dietrich Garbas, der an unserer Huchschule am Institut für Polygrafische und Papierverar beitungsmaschinen studierte, im März 1960 im VOB Plamag Plauen seine Tätigkeit aufnahm, ahnte er noch nicht, daß er knapp zwei Jahre spä ter bereits der Technische Direktor dieses bedeutenden Werkes sein würde. Nach kurzer Zeit der Einarbeitung wurde Dipl.-Ing. Garbas zunächst in der Montage eingesetzt. Später er hielt er den Auftrag, die Standardi sierungsarbeit im Betrieb zu entwik- keln, erst als Stellvertreter und ein halbes Jahr später als Leiter der Standardisierung. Dabei erhielt Dipl.-Ing. Garbas einen guten Ueber- blick über den gesamten Betriebs ablauf, was der Leitung des Werkes ermöglichte, ihn kurzfristig als As sistenten des Technischen Direktors einzusetzen. Nach dem Ausscheiden des Technischen Direktors aus dem Betrieb wurde er am 1. November in diese Funktion berufen. Dipl.-Ing. Garbas sagte dazu: „Es ist die erste Aufgabe des Technischen Direktors, alles Neue kritisch zu be urteilen und auf seine Vorteile im Betriebsablauf zu untersuchen. Man muß darauf hinweisen, daß die Ein führung und Durchsetzung neuer Ge danken im Betrieb mit viel Fleiß und Geduld verbunden ist. Nach fast einem Jahr habe ich sehr viel an Wissen und Erfahrung gewonnen, wo bei das Grundwissen der Hochschul ausbildung mir in erster Linie dazu verhalf, alle Probleme und Tages fragen zu erkennen und zu bearbei ten. Für die Perspektive habe ich mir vorgenommen, ein wichtiges Ent wicklungsproblem des Betriebes in einer Dissertation zu lösen.“ Öffnungszeiten Die Humboldt-Buchhandlung in Karl-Marx-Stadt bittet uns mitzutei len, daß ihre Verkaufsstellen in den Räumen unserer Hochschule bis auf weiteres wieder wie folgt geöffnet sind: Gebäude Straße der Nationen: Montag bis Freitag 10 bis 16 Uhr, Sonnabend 9 bis 12 Uhr. Gebäude Reichenhainer Straße: Dienstag und Freitag 10 bis 15 Uhr. „Hochschul-Spiegel" Seite 3