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Vor einigen Tagen fanden wir uns mit den Arbeitern des Kesselhauses zu einer Aussprache zusammen. In meiner Begleitung befand sich noch Kollege Uhlig, ehemaliger Sicher- beitsinspektor und jetzt Beauftrag ter für die Betriebssicherheit des Kesselhauses. Natürlich ist nichts Besonderes an einer solchen Aus sprache. Ich finde nur, es müßte viel öfter geschehen, daß wir uns mit Angehörigen der Hochschule über ihre Arbeit, Sorgen und Nöte unter halten. Leider war bei die ser Aussprache kein Vertreter der Hochschulgewerkschaftsleitung an wesend. Die aufgeworfenen Fragen und vorgebrachten Kritiken berühr ten aufs engste unsere Gewerk schaftsarbeit. Versprochen, aber nicht gehalten Berechtigt kritisierten die Kollegen des Kesselhauses, daß sie die von Seiten der Gewerkschaftsleitung ver sprochenen Ferienplätze nicht erhal ten haben. Sie sagten offen: Ihr habt das uns Versprochene nicht gehalten! Idi fragte mich, wie so etwas pas sieren kann. Wo uns doch berichtet wurde, daß der Gewerkschaftsgruppe im Kesselhaus auf Grund ihrer schweren Arbeit in der vergangenen Frostperiode mehr Plätze als im ver gangenen Jahr angeboten worden seien. zeigen, dann soll man diese nicht falsch deuten. Offensichtlich ent springt sie gerade dem festen Ver trauen zu unserem Arbeiter-und- Bauern-Staat, und man weiß sehr gut, daß diese Schwächen und Män- bzw. Kohlefahrer zu Hilfsheizern und später zu Heizern zu entwickeln. Wir fragten den Kollegen Bach mann und später den Kollegen Illing, warum sie sich als Kohlefahrer nicht weiterqualifizieren wollen? Nach dem mit ihnen darüber gesprochen wurde, wie das im einzelnen ge- schehen soll, erklärten sie sich grund. ‘sätzlich dazu bereit. Warum wird nicht gemeinsam beraten? Kollege Jlling kritisierte zu Recht, warum nicht schon früher einmal mit ihnen darüber gesprochen worden wäre. Hat Kollege Jlling recht? Of fensichtlich ja. Kennen wir unsere Kollegen im Kesselhaus, in den Ab teilungen und Instituten so wenig, daß wir nicht auch andere Arbeits kräftefragen auf solche Weise lösen können? Treten solche Fragen nur im Kesselhaus auf? Hängt es viel leicht auch damit zusammen, daß zum Beispiel im Kesselhaus schon viele Monate keine ordentliche Ge werkschaftsversammlung durch geführt wurde? Von Gewerkschafts arbeit ist im Kesselhaus nichts zu leichtert werden muß. Man stelle sich doch einmal vor, was eine Frau, die tagtäglich körperlich schwer arbeiten muß, über die Hochschule denkt,- von der jährlich etwa 200 Diplom-In genieure abgehen. Sie wird denken; an dieser Hochschule gibt es eine große Anzahl Institute mit vielen Wissenschaftlern, wissenschaftlichen Mitarbeitern und Assistenten, die viel von Wissenschaft und Technik verstehen. Sie weiß auch, daß diese Hochschule tagtäglich der sozialisti- schen Industrie große Hilfe leistet. Aber wer hilft ihr? Sie spürt wenig vom wissenschaftlich - technischen Fortschritt. Sie muß täglich die schweren Kartoffeleimer — wieviel, kann man sich denken, wenn man weiß, daß hier täglich über 1500 Men schen verpflegt sein wollen — in Schulterhöhe anheben, um die Kar toffeln in die Schälmaschine zu schütten. Worte, wie Hilfe für die Erleichterung der Frau, klingen für sie wie eine Phrase. Nicht Worte helfen, sondern Taten Heute denkt diese Frau anders. Aber warum denkt sie anders? Nicht der A sehen licht angeh- lieh ai hauses über? Von Klage der H geöffn Asches stände gen u Leidei ändert meine finanz Grune schlag kann. Wir unsere genom hainer schlag anzub fahret und c könne darüb ander Seit einigen Wochen türmt sich die für das Kesselhaus angefahrene Kohle zu hohen Bergen. Die. nachts anfahrenden Kohlefahrzeuge haben manchen Schaden angerichtet. Vor einigen Tagen wurden sogar die Bänder zugeschüttet. Es ist ver ständlich, daß sich die Kollegen im Kesselhaus hilfesuchend — wie sie sagen — nach „oben“ wandten. Aber an wen sollten sie sich wenden; denn bis zum Dienstag, 13. August 1963, gab es noch keinen verant wortlichen Leiter für die Betriebs sicherheit des Kesselhauses. So wandten sie sich an den persönlichen Referenten des Rektors. Dieser aber hatte für ihre Sorgen keine Zeit. So werden wir uns Mitte dieses Monats gemeinsam — Vertreter der Partei, Gewerkschaft und der staat- lichen Leitung — wieder mit den Arbeitern des Kesselhauses zusam mensetzen. Das wird allen guttun und klären helfen, warum die Ge werkschaft ihr Versprechen nicht hielt und warum nicht die genü gende Zeit und Interesse für die Be lange der Arbeiter im Kesselhaus vorhanden waren. Die Menschen sind unser höchstes Gut. In diesen Worten unseres Ge nossen Walter Ulbricht wird das tiefe Wesen und der Inhalt des Ver hältnisses der Partei und Regierung unseres Arbeiter-und-Bauern-Staa tes zu den Menschen zum Ausdruck gebracht. Wir brauchen nicht weit gehen, um nachzuweisen, daß es sich hier nicht nur um Worte handelt. Schauen wir uns die Hochschule an. Was ist aus ihr in den zehn Jahren ihres Bestehens geworden? Die 10-Jahr-Feier der Hochschule wird eine stolze Bilanz des Aufbaues der Hochschule, der Entwicklung der In stitute, der ausgezeichneten Ergeb nisse der Forschung, Lehre und Er ziehung, vor allem aber von der her vorragenden Entwicklung der Men schen an der Hochschule Zeugnis geben. Um so mehr ist es an der Zeit, sich mit aller Energie und gemein sam mit allen Hochschulangehörigen gegen jene Schwächen und Mängel in der Arbeit mit den Menschen zu wenden, die einfach nicht sein brauchten. Wenn unsere Hochschul- angehörigen immer wieder Geduld gel von Partei und Regierung nicht gewollt sind. Dieses Vertrauen drückt sich auch in den Worten der Arbeiter des Kesselhauses Reichen- hainer Straße aus. Sie bewegten Fragen der Winter festmachung der Hochschule. Man cher wird fragen, wozu jetzt schon wieder über den Winter reden? Der letzte Winter aber lehrte, daß viele Unzulänglichkeiten und manche Schäden und Verluste hätten vermie den werden können, wenn alles bes ser vorbereitet worden wäre. Das bessere Vorarbeiten möchte ich be sonders darauf beziehen, wie man die Aufgaben und Probleme der Winterfestmachung mit den Angehö rigen der Hochschule, besonders aber mit denjenigen bespricht, die die Hauptlast in der Kälteperiode zu tragen haben. Dies war auch der tie fere Grund unseres Besuches im Kesselhaus. Wir stellten fest, daß es einen Plan für die Winterfestmachung gibt. Natürlich ist es ein Entwurf. Den Arbeitern war er nicht bekannt. Mit ihnen wurde er nicht bespro chen. Wer wird diesen Plan wohl erfüllen? Wird er sich selbst reali sieren? Wird der Plan heizen? Wird er die notwendigen Arbeitskräfte bringen? Für die kommende Winter periode fehlen 3 Heizer, 3 Hilfsheizer und 3 Kohlefahrer. Bereitwilligkeit vorhanden Wir hielten es für richtiger, mit den Arbeitern darüber zu sprechen. Woher sollten zum Beispiel die Ar beitskräfte kommen? Die verant wortlichen Stellen an der Hochschule sind nicht auf den Gedanken ge kommen, daß man doch in erster Linie mit den vorhandenen Kräften versuchen muß, zum Beispiel Hilfs heizer zu Heizern zu qualifizieren spüren. Müssen sich die Kollegen von der Leitung der Gewerkschaft nicht auch mit solchen konkreten Fragen beschäftigen? Oder will man warten, bis von der Reichenhainer Straße wieder Beschwerden einlau fen, wenn im Winter die Hallen und Institutsräume nicht genügend er wärmt werden? Ist es zufällig, daß dieser Plan der Winterfestmachung nicht mit den Arbeitern besprochen wurde? Gibt es einen Zusammenhang zwischen dieser Tatsache und der Erschei nung oder besser gesagt Unsitte, daß in einem anderen Zusammenhang wichtige Arbeitsanweisungen von der Verwaltungsleitung an Meister, Sicherheitsinspektor und andere Lei tungskräfte schriftlich erfolgen? Of fensichtlich handelt es sich um kei nen Zufall! Leiten, nicht befehlen! Auf der Wirtschaftskonferenz des Zentralkomitees und des Minister rates sprach Genosse Walter Ulbricht im Zusammenhang mit solchen Er scheinungen in der Leitungstätigkeit von „kapitalistischer Befehlswirt schaft“. Das klingt hart, werden einige sagen. Ich glaube aber, daß man es gar nicht hart genug aus sprechen kann. Denn solche Metho den haben nichts mit sozialistischer Leitungstätigkeit gemein. Wir mei nen, daß die an der Hochschule zu lösenden komplizierten Aufgaben nur in engster Zusammenarbeit und auf einer vertrauensvollen Basis un ter Einbeziehung aller Hochschul angehörigen gelöst werden können. Schon viele Monate, ja schon bald ein Jahr lang war man sich darüber einig (in der Gewerkschafts, und Verwaltungsleitung!), daß unseren Küchenfrauen durch technische Ver besserungen ihre schwere Arbeit er- Gedanken zu einer mit Arbeite im Kesselhaus Reichen! Von Karl Weil deshalb, weil große Worte mit ihr gehen gewechselt, sondern weil ihr geholfen schlag wurde. Dabei haben wir nichts Be- für z 1 sonderes getan. Wir von der Partei- Masur leitung haben einfach die Menschen Dreißi angesprochen, die etwas vom Fach das e’ verstehen. In dem Falle waren es aber. Kollegen vom Institut für Thermo- Vorsck dynamik. Sie haben eine hervor- Verwa ragende Arbeit geleistet. Der Kol- Reichs lege Oberingenieur Bachmann oder kann die Kollegen Molch, Weiß, Willy er ers Franke und Heinz Franke haben in lege N kürzester Zeit durch technische Ver besserungen zur Erleichterung der Was Arbeit der Küchenfrauen beigetra- berech gen, wie es Spezialbetriebe nicht bes- werde ser hätten tun können. Darüber sind die D alle Frauen in unserer Küche sehr schobt froh. Sie zeigen jedem gern, wie leicht sie es jetzt haben. Aber was IIIIIIIIIII am wichtigsten ist: die einzelne Brau E denkt jetzt anders über uns, über die E Hilfe für sie und über unseren Ar- = beiter-und-Bauern-Staat. Was haben wir doch für hervor- E ragende Menschen! Hier waren es E hauptsächlich Kollegen aus dem In- = stitut für Thermodynamik. Morgen = sind es Kollegen aus anderen Insti- = tuten. Sie entwickeln Maschinen und = Die Geräte, nachdem mit ihnen darüber = We gesprochen wurde, wofür sie ge- E me braucht werden. Sie haben es getan, = frei nachdem ihnen die Aufgabe gestellt E der wurde. Muß man aber dazu elf Mo- = por nate brauchen, um wie in dem kon- E der kreten Fall, den Weg zu den Men- = sehen zu finden? = Vorschläge müssen ernst genommen werden | Wie lange wird es dauern, bis noch = viele andere Ideen und Vorschläge E zur Verbesserung und Erleichterung llllllllllllllll