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Von internationalem Interesse 5. Symposium der Brennstoff technischen Gesellschaft an unserer Hochschule durchgeführt — V In der Zeit vom 3. bis 7. September fand im Rahmen des zehnjährigen Bestehens der Hochschule für Maschi nenbau Karl-Marx-Stadt das 5. Sym posium , Schmierstoffe und Schmie- rungstechnik" statt, das die Ergeb nisse und Probleme aus dem großen Gebiet der Schmierungstechnik zur Diskussion stellte. Als Verantwortliche für diese Ver anstaltung zeichneten Herr Professor Dr.-Ing. Hofmann, Vorsitzender der Brennstofftechnischen Gesellschaft in der DDR, Herr Professor Dr.-Ing. Riedel, Vorsitzender des Arbeitsaus schusses „Flüssige Brennstoffe und Werktoffe aus Erdöl und Kohle“ der BTG, Herr Dipl-Chem. Keil, Leiter des Wissenschaftlich - Technischen Zentrums der chemischen Industrie für „Schmieröle und Schmierstoffe“, und Herr Prefessor Dr.-Ing. habil Pietsch, Direktor des Instituts für Maschinenlehre und Schmierungs technik unserer Hochschule. An den einzelnen Tagen waren durchschnittlich etwa 450 Teilneh mer anwesend, die je nach ihrem speziellen Fachgebiet eine der drei parallel verlaufenden Veranstaltun gen belegen konnten. Dabei wurden in den vier Tagen außer über das umfangreiche Gebiet der Schmie rungstechnik noch spezielle Vorträge über Verfahrenstechnik, physikalisch- chemische Untersuchungen und ertreter des Sekretariats des Analytik gehalten. Insgesamt waren es etwa 90 Vorträge, die von in- und ausländischen Fachleuten gehalten wurden. Diese Fakten zeigen, daß das 5. Symposium mit Recht als Jubi läumsveranstaltung bezeichnet wer den konnte, denn die vergangenen fünf Jahre sind eine Zeitspanne, die eine Beurteilung einer zyklisch wie- derkehrenden Veranstaltung in be zug auf Erfordernis zuläßt. In engem Zusammenhang steht das steigende Interesse, das die Teilneh mer der Veranstaltung entgegen brachten, mit den Anstrengungen, die führende Spezialisten unserer Repu blik seit einigen Jahren machen, um di» Schmierungstechnik in den Be trieben auf ein höheres Niveau zu bringen. Diese Verbesserung soll mit dazu beitragen, daß die durch Rei bung und Verschleiß jährlich auf- tretenden Verluste gemindert werden und große Werte unserer Volks wirtschaft erhalten bleiben. Unsere Experten schätzten die Verluste die ser Art in der DDR auf jährlich eine Milliarde DM, wogegen westdeutsche Fachleute die "Verluste für die Bun desrepublik auf drei Milliarden D-Mark für den gleichen Zeitraum angeben. Mit Bezug auf diese Tatsache gilt es als ein großer Erfolg der gemein RGW nahm teil samen Bemühungen aller Spezia listen der Schmierungstechnik, daß im Juni dieses Jahres eine Verfügung über den Einsatz von Verantwort- lichen und Beauftragten für die Schmierungstechnik und von Schmie rungswarten in allen Betrieben der DDR mit maschinellen Einrichtungen durch den Volkswirtschaftsrat her ausgegeben wurde. Diese Verfügung hat deshalb eine so große Bedeutung, weil alle neuen Erkenntnisse und Fortschritte, die durch Forschung auf diesem Arbeitsgebiet erreicht werden, nur dann in unserer Industrie zur Wirkung kommen können, wenn es die erforderlichen Fachleute und zwischen ihnen eine gute Zusammen arbeit gibt. Dazu hat das 5. Sym posium besonders beigetragen. Das internationale Interesse .an dieser wisserschaffliehen Veranstal tung kommt dadurch zum Ausdrude, daß 60 Fachleute aus der Sowjet union, aus Ungarn. Polen, Rumänien, Bulgarien, der ÖSSR und Holland teilnahmen. Auch Vertreter des Faches aus West deutschland waren gekommen. Von besonderer Bedeutung war die Teil nahme des Vertreters des Sekretariats des Rates für Gegenseitige Wirt schaftshilfe, Dr. Kanjak, der dem Symposium ein echtes internationales Bedürfnis beimaß. Dipl.-Ing. Brendel Auslandsbeziehungen erweitert Professor Winogradow, Mitglied der Akademie der Wissenschaften der UdSSR, war prominenter Teilneh mer des 5. Symposiums der Brenn stofftechnischen Gesellschaft der DDR, das an unserer Hochschule durchgeführt wurde. Makromolekulare Chemie von Bedeutung In der Versammlung der I. Fakul tät unserer Hochschule zur Bestäti gung der Wählervertreter, bei der der Dekan einen Bericht über die bis herige Entwicklung der Fakultät gab, trug auch Dr. Billig, Institut Erfolgreiche Fachtagung des Instituts für Textilmaschinenkonstruktion Das Institut für Textilmaschinen- konstruktion und Technologie der Faserstoffe unserer Hochschule ver anstaltete vom 3. bis 5. Juli 1963 eine Tagung unter dem Thema „Spin nereimaschinen“, die den Auftakt der Reihe von Fach-Tagungen anläßlich des 10jährigen Bestehens der Hoch schule bildete. Bereits vor zwei Jahren veranstal tete das Institut die Fachtagung „Webmaschinen“, die im Zeichen einer internationalen Beteiligung stand. Seitdem hat das Institut die Beziehungen zu ausländischen Hoch schulen und Forschungszentren we sentlich erweitert. In seinem Einleitungsvortrag er läuterte der Direktor des gastgeben den Institutes, Prof. Dipl.-Ing. Neu mann,. die Aufgaben und die Ent wicklung des Institutes. Die Auf gaben des Institutes liegen in der Lehre, der Forschung und der Er ziehung. Es müssen Konstruktions ingenieure herangebildet werden, die vor allem selbständig denken kön nen und daher vielseitig einsetzbar sind, obwohl sie das notwendige spe zielle Rüstzeug für den. Bau von Tex tilmaschinen mitbekommen. Die For schung, die gleichzeitig der Industrie dient, ist hervorragend geeignet, selbständiges Denken, Entschluß freudigkeit und Verantwortungs gefühl für die Richtigkeit der eige nen Erkenntnisse zu wecken. Die Konstruktionsaufgaben und auch ein Teil der Großen Belege und Diplomarbeiten sind der Industrie praxis entnommen, so daß sich einer seits der Studierende ökonomisch wertvollen Arbeiten verpflichtet weiß und andererseits gleichzeitig eine enge Verbindung mit der In dustrie hergestellt wird, wobei diese Verbindung durch entsprechende Verträge mit der VVB Textima und Professor Dipl.-Ing. ♦ Neumann während J der Tagung „Spinne- ♦ reimaschinen" im Ge- ! sprach mit Vertre- t tern der Industrie. : den beiden großen Forschungsinstitu ten — Forschungsinstitut für Textil- technologie (FIFT) und Institut für Textilmaschinen (ITM) — verlieft wird. In den weiteren Fachvorträgen wurden Probleme des Spinnprozes ses, der Konstruktion von Spinnerei- maschinen, der Automatisierung, der Lärmbekämpfung, der statistischen Qualitätskontrolle und der Rege lungstechnik behandelt. Besonderer Wert wurde technologischen Fragen der Spinnerei beigemessen. Sie refe rierte neben Dipl.-Ing. Günther (HfM) über „Ergebnisse und Erfah rungen aus der Arbeit mit dem Senkrecht - Streckwerk“, Dr.-Ing. Swoboda (ÖSSR), der in Vertretung von Prof. Simon dessen Vortrag hielt, über die „Bestimmung der op timalen Kopsgrößen für Feinspinn maschinen“. Herr Caldwell (England) gab in seinem Referat „Kammgarn- Spinnereimaschinen in der britischen Textilindustrie“ einen Ueberblick über besondere Details der gegen wärtigen Kammgarn - Ringspinnma schinen und deren Wartung, wobei er auf vermutliche Tendenzen der Weiterentwicklung hinwies. Konstruktive Fragen behandelte Prof. Dipl.-Ing. Neumann (HfM) in seinem Referat „Verbesserung des Schwingungsverhaltens am Flortei- ler“ und Ing. Welker (ITM), der an hand von Dias und Zeitlupenfilmen die Konstruktion und Arbeitsweise der neuen Textima - Baumwoll - Kämmaschine erläuterte, 'die durch ihre hohe Arbeitsproduktivität das Aufsehen der Fachwelt erregte. Dr. Ing. Liebscher (HfM) sprach über die Anwendungsmöglichkeiten der Si mulationstechnik im Textilmaschi nenbau und in der Textilindustrie und über „Statistische Qualitätskon trolle in der Spindelfertigung“. Fragen der Automatisierung und der Regelung kamen zur Sprache, für Chemie, mit seinem Diskussions beitrag über die Bedeutung des von ihm vertretenen Fachgebietes zum Gelingen der Veranstaltung bei. Dr. Billig erklärte, es müsse aner kannt werden, daß an unserer Hoch schule bereits seit längerer Zeit die makromolekulare Chemie in ihrer Bedeutung für die Ausbildung der Diplom-Ingenieure erkannt und ent sprechend gefördert wurde. Die makromolekulare Ghemie sei nicht nur die Chemie der wichtigsten biologischen Substanzen, sondern auch die Chemie der Kunststoffe oder Plaste, der Kautschukarten oder Elaste, der Synthese- oder Chemie faser, also der Werkstoffe, die für den Maschinenbau von Jahr zu Jahr wichtiger werden. Dr. Billig sagte: „Wir sollten uns die Sowjetunion zum Vorbild nehmen. Dort sind die allergrößten Anstrengungen im Gange, um auf diesem bedeutenden Gebiet der modernen Chemie die Führung zu erlangen.“ Unser Bild: Dr. Billig (links) wäh rend des 5. Symposiums „Schmier- Stoffe und Schmierungstechnik" im Gespräch mit einem Tagungsteilneh-