Volltext Seite (XML)
Was machen sie heute? Das 10jährige Bestehen unserer Hochschule gab Anlaß, einmal nach- zuforschen, was ihre Absolventen, die sie in den vergangenen vier Jahren als Diplom-Ingenieure ver lassen haben, heute machen. Wir be ginnen heute damit, eine Anzahl dieser Absolventen an ihren jetzigen Arbeitsplätzen vorzustellen. Die Redaktion Dipl.-Ing. Werner Schmidt Nach Beendigung des Studiums an unserer Hochschule begann Genosse Dipl.-Ing. Werner Schmidt seine Tä tigkeit im VOB Plamag Plauen als Konstrukteur in der Abteilung For schung und Entwicklung. Entspre chend den Schwerpunktaufgaben in der Technik wurde er im November 1960 als Assistent des Technischen Direktors eingesetzt. In dieser Funk tion übernahm er die Aufgabe, die Arbeit mit dem Plan Neue Technik, verbunden mit der gleichzeitigen Ausübung der Funktion als TOM- Ingenieur, aufzubauen. Im Dezember 1962 wurde er Son derbeauftragter des Werkleiters mit dem Auftrag, die Produktionsorgani sation der Gießerei und des Ferti gungsbereiches grundsätzlich den heutigen Erfordernissen entsprechend zu gestalten. Genosse Schmidt ist deshalb zur Zeit im Bereich des Pro duktionsleiters als Stellvertreter ein gesetzt mit der Perspektive, die Funktion des Produktionsdirektors zu übernehmen. Als Schlußfolgerung aus seiner bis herigen Betriebserfahrung sagt Ge nosse Dipl.-Ing. Schmidt: „Mit den Kenntnissen, die ich vom Studium mitbrachte, konnte ich in der Praxis gut bestehen. Als Kon strukteur braucht man neben der In stitutsausbildung in den Grund- fächern umfangreiche Kenntnisse in der Elektrotechnik, Steuer- und Re geltechnik, Pneumatik und Hydrau lik. Der größte Teil unserer Diplom ingenieure wird, das hat die Praxis gezeigt, nicht nur rein wissenschaft liche Arbeit in den Betrieben leisten, sondern auch konstruktiv gestalten, so daß das fertigungsgerechte Kon struieren mit mehr Sorgfalt schon beim Studium beachtet werden muß. Aus meiner bisherigen Erfahrung kann ich sagen, daß sich der Student nicht zu stark schon während des Studiums spezialisieren sollte, da die Praxis eine straffe Trennung bei spielsweise zwischen Konstrukteur und Techno’ogen nicht kennt.“ „Hochschulspiegel" Seite 2 Kollege Bergert macht sich Gedanken Es ist etwa ein Jahr her, seit der Senat beschloß, die seit langem von vielen Mitarbeitern der Hochschule geforderte Zentrale Fertigung ein zuricfiten. Verantwortliche Disponen ten wurden beauftragt und eine Zentralkartei geschaffen. Mit Recht erwartete man von diesen Maßnah men, außer bestimmten Erleichte rungen, einen ökonomischen Nutzen, der unserer Hochschule, aber auch der ganzen Republik zugute kom men würde. Die bisherigen Ergebnisse zeigen, daß man mit der Einrichtung der Zentralen Fertigung richtig gehan delt hat. Wie aus einem Bericht an den Rektor unserer Hochschule her vorgeht, konnte der als Disponent für den Bereich „Elektrische Meß einrichtungen“ beauftragte Kollege Bergert, Laborleiter im Institut für Getriebetechnik, nachweisen, daß es ihm gelungen war, durch seine Tä tigkeit Einsparungen von insgesamt 185 000 DM zu erzielen. Wie war das möglich? Das Ent scheidende ist, daß Kollege Bergert die ihm übertragene Aufgabe ernst nahm und sich Gedanken machte, wie sie am besten zu erfüllen ist. Er stieß deshalb auch sehr schnell dar ¬ auf, daß in den Instituten bei Auf stellung des Planes 1964 Anschaffun gen vorgesehen waren, die ihm, so weit sie elektronische und elek trische Meßeinrichtungen betrafen, nicht erforderlich schienen. Er setzte sich mit den Instituten auseinander, beriet mit ihnen, und im Ergebnis seiner Bemühungen erreichte er, daß in seinem Bereich insgesamt 15 Pro zent der vorgesehenen Haushaltmit tel und fast 25 Prozent in der For schung eingespart werden konnten. Das war möglich, ohne etwa die Arbeit der Institute einzuschränken. Es gelang ihm durch die Organisie rung des gegenseitigen Austausches, Umsetzungen und Beschaffung selten benötigter Geräte für das Zentrale Lager Schwachstromtechnik, das er verwaltet, in fast allen Fällen die einzelnen Institute zufriedenzu stellen. Es muß hervorgehoben werden, daß Kollege Bergert in den Institu ten, besonders in der II. Fakultät, eine allgemeine Bereitschaft zur Zu sammenarbeit, in manchen Fällen aber noch einen gewissen Instituts egoismus vorfand. Um so mehr er scheint es notwendig, die begon nene Zusammenarbeit jetzt durch weitere Maßnahmen, die eine Wei terentwicklung der Zentralen Ferti gung darstellen muß, zu fördern. In diesem Zusammenhang machte Kollege Bergert einige konkrete Vor schläge, die inzwischen auch vom Senat behandelt worden sind. Als vordringlich erscheint dabei, die mit viel Mühe verbundene inzwischen geschaffene Zentralkartei zu vervoll ständigen und sie vor allem den be auftragten Disponenten zur Verfü gung zu stellen, damit sie damit ar beiten können. Auch gewisse orga nisatorische Verbesserungen, die einen höheren Effekt der Einrich tung gewährleisten sollen, erscheinen notwendig. Es wäre zu wünschen, daß die von Kollegen Bergert vorgelegten Vor schläge und Hinweise recht schnell verwirklicht würden. Im übrigen sollte der durch seine Disponenten tätigkeit erzielte ökonomische Nut zen eine gebührende Anerkennung finden. H. M. Für Skoplje Auf das Solidaritätskonto für die schwer heimgesuchte jugoslawische Stadt Skoplje zahlte die Hochschule für Maschinenbau bisher insgesamt den Betrag von 1294,50 DM ein. Gäste zur TO-Jahr-Feier Ansehen erworben Dr. Trumpold vor Klub der Intelligenz über Entwicklung der Hochschule für Maschinenbau Am 4. September sprach der Dekan der III. Fakultät, Herr Dr.-Ing. H. Trumpold, vor Mitgliedern und Gä sten des Klubs der Intelligenz inner halb des Deutschen Kulturbundes über das Thema: „Entwicklung der Hochschule für Maschinenbau in den Jahren 1959 bis 1963.“ Ausgehend von den Aufgaben, die sich auf rund der demokratischen Hochschulreform und des Beschlus ses des Ministerrates über die wei tere Entwicklung wissenschaftlich- technischer Kader mit Hochschulbil dung vom 6. August 1953 ergaben, bot Dr. Trumpold einen Einblick in die Entwicklung der Hochschule für Maschinenbau in den Jahren 1959 bis heute. Diese Entwicklung findet ihren Niederschlag sowohl in den finan- ziellen Mitteln, die unser Staat für den Ausbau vorhandener Einrichtun gen und für die Errichtung neuer Institutsgebäude einschließlich deren Ausstattung zur Verfügung stellte, als auch in den Leistungen der neuen Hochschule. Diese fanden einmal ihren Ausdruck in der großen Zahl neuer Fach- und Studieneinriehtun- gen, besonders aber in der beachtens werten Zahl von Absolventen, die be ¬ reits als Diplomingenieur die Hoch schule verließen sowie in der zuneh menden Zahl abgeschlossener Pro motionen und Forschungsaufgaben. Die Mitarbeit zahlreicher Wissen schaftler der Hochschule in den Fach- und Arbeitsausschüssen der Kammer der Technik, in den Zentralen Ar beitskreisen, den ökonomischen Rä ten der Industriezweige, in soziali stischen Arbeitsgemeinschaften in bzw. mit Produktionsbetrieben der volkseigenen Industrie sowie in Ar beitsgruppen unserer Regierung be gründet das Ansehen und die Wert schätzung, die die Hochschule in der relativ kurzen Zeit ihrer Entwick lung erworben hat. Dr. Trumpold belegte die gemach ten Angaben mit authentischem Zah lenmaterial, so daß die Zuhörer einen guten Einblick in die Entwicklung der für Karl-Marx-Stadt so bedeu tenden Lehr- und Forschungsstätte erhielten. Das trat in der anschlie ßenden sehr rege durchgeführten Diskussion zutage, an der sich so wohl Vertreter der Industrie, der Be rufs- und Oberschulen als auch an einer Qualifikation an unserer Hoch schule interessierte Schüler beteilig ten, Prof. Dipl.-Ing. Opitz Entwicklung der 1. Fakultät (Fortsetzung von Seite 1) kan ausgeschieden ist, für seine Tä tigkeit, und gab dann einen kurzen Ueberblick über die Fortschritte bei der Entwicklung der einzelnen In stitute und der Fakultät. So seien die Institute, dem internationalen Stand entsprechend, in arbeitsfähige Abteilungen auf gegliedert. Die Ka derfrage könne im wesentlichen als gesichert angesehen werden. Von großer Bedeutung sei die neue Auf gabe, die der Fakultät für Mathe matik und Naturwissenschaften über tragen worden ist: die Ausbildung der Ingenieur-Pädagogen. Nach einem Diskussionsbeitrag von Herrn Dr. Billig (siehe auch be sonderen Artikel — Red.), der die Bedeutung der makromolekularen Chemie für die Ausbildung der In genieure hervorhob, sprach u. a. Pro fessor Dr. Junghähnel, Direktor des Instituts für Physik. Er beantwor tete die Frage: Was haben wir er reicht?, indem er vor allem den Stand der Diskussion um die Veränderung der Ausbildung analysierte. Nach dem gewisse Erfolge mit der Erar beitung der Unterstufenpläne errun gen wurden, müßten jetzt weitere Schritte getan werden. Die Haupt sache sei die Veränderung des In halts der Lehrveranstaltungen. Pro fessor Dr. Junghähnel unterstrich auch, daß die Forschung unbedingt notwendig für die Lehre und Er ziehung sei. Abschließend schlug Professor Dr. Junghähnel vor, in den Instituten Ar beitspläne zu schaffen, die dann zu einem Fakultäts-Arbeitsplan zusam mengefaßt werden könnten. Die Ar beitspläne sollten gemeinsam erar beitet werden, so daß im Ergebnis jeder einzelne Mitarbeiter seinen Ar beitsanteil genau kennt. Wie uns bekannt wrde, haben bis her folgende ausländische Gäste ihr Kommen zu den Veranstaltungen .,10 Jahre Hochschule für Maschinen bau“ zugesagt: Professor Dr. N. Sorew, stellver tretender Direktor des Zentralen wissenschaftlichen Forschungsinsti tuts für Technologie und Maschinen bau, Moskau. Professor Ing. A. Farlik, Leiter des Instituts für Technische Mecha nik, Elastizität urd Festigkeit an der Fakultät für Maschinenbau der VUT. Brno. Dozent Ing. V. O s i n a, ebenfalls Brno. Professor Dr.-Ing. B r e n i k, Rek tor der Hochschule für Maschinen bau und Elektrotechnik. Plzen. Professor Dr.-Ing. F. Primus, Technische Universität Praha. Dozent Dr.-Ing. W. Sakwa, Rek tor der Polytechnika Czenstochowa. Aus Westdeutschland hat Professor Dr. h. c. Zietemann sein Erscheinen zugesagt. Ernennungen Der Stellvertreter des Staatssekre tärs für das Hoch- und Fachschul wesen hat mit Wirkung vom 1. Sep tember 1963 ernannt: Professor Dr. rer. nat. habil. Hans Jäckel, bisher Professor mit vollem Lehrauftrag, zum Professor mit Lehr stuhl für das Fachgebiet Mathematik an der Fakultät für Mathematik und Naturwissenschaften; Professor August Schläfer, bisher Professor mit vollem Lehrauftrag, zum Professor mit Lehrstuhl für das Fachgebiet Betriebswissenschaften an der Fakultät für Technologie des Maschinenbaus. Vom Stellvertreter des Staatssekre tärs für das Hoch- und Fachschul wesen wurde Professor Dr. rer. nat. habil. Gerhard Junghähnel, Direktor des Instituts für Physik, für die rest liche Amtsperiode bis zum 31. August 1964 als Prodekan der Fakultät für Mathematik und Naturwissenschaf ten bestätigt. Der Rektor der Hochschule für Maschinenbau Karl-Marx-Stadt hat mit Wirkung vom 1. September 1963 den bisherigen kommissarischen Di rektor der Hochschulbibliotnek. Dipl.- hist. Dieter Scheffel, zum Direktor der Hochschulbibliothek ernannt.