Suche löschen...
Hochschul-Nachrichten
- Bandzählung
- 3.1960,4-7
- Erscheinungsdatum
- 1960
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- A 812
- Vorlage
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770832750-196000005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770832750-19600000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770832750-19600000
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Projekt: Bestände der Universitätsbibliothek Chemnitz
- Saxonica
- Bemerkung
- Teilweise vorlagebedingter Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Titel
- Hochschul-Nachrichten
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Max Theodor Felix von Laue Dr. phil., Dr. h. c., Prof., Physiker — Berlin — Dahlem — geb. 9. Ok tober 1879 Pfaffendorf b. Koblenz — gest. 1960 — Univ. Straßburg/Els., Göttingen, München, Berlin (Pro mot. 1903) — 1906 Privatdoz. Univ. Berlin, 1909 Univ. München, 1912 ao. Prof. Univ. Zürich, 1914 o. Prof, f. Theoret. Physik Univ. Frankfurt ■ (Main), 1919—43 Univ. Berlin — 1946—51 stellv. Dir. Kais.-Wilh.- bzw. Max-Planck-Inst. für Physik Göttingen, Honorarprofessor Göt tingen, seit 1951 Direktor KWI f. Physikal. Chemie Berlin (jetzt Fritz-Haber-Inst.) Entd.: Röntgen strahlinterferenzen — Dr. med. h. c. Univ. Bonn, Dr.-Ing. E. h. TH Stuttgart, Dr. rer. nat. h. c. TU Ber lin u. Univ. München, Doctor of Science Univ. Manchester u. Chi- kago/USA; 1913 Ladenburg-Med., 1914 Nobelpreis für Physik, Mat- teuci-Med., 1932 Max-Planck-Med., 1949 Bimala-Churn-Law-Goldmed. (Indian Association, Kalkutta); Ehrenpräs. Intern. Kristallo-gra- phen-Union; Ehrensenator Max- Planck-Ges.; Ehrenmitglied Ameri can Physical Society, Akad. d. Wiss. Wien, Socit francaise de Physique u. Soc. franc. de Mine ralogie et Crystallographie; o. Mit glied der Akad. d. Wiss. Berlin; korr. Mitgl. Akad. d. Wiss. Göttin gen, München, Turin, Stockholm, Madrid. Rom. Royal Society Lon don u. Academia dei Lincei Rom; 1952 Ritterorden Pour de merite Friedenski.; 1953 Gr. Bundesver dienstkreuz m. Stern; 1957 Offi- zierskreuz Franz. Ehrenlegion. * Nekrolog für Prof. Dr. phil., Dr. h. c.. Max von Lane (1879-1960) Als am 4. Oktober 1947 Max Planck starb, schrieb Max von Laue in sei nem Nachruf: „Scheidet ein guter, edler Mensch in hohem Alter aus der Welt, so ist die Trauer durch den Dank gemildert, daß wir ihn so lange behalten durften. Ist er dazu noch ein Gelehrter von hohem Rang, so umfaßt der Kreis der Hin terbliebenen alle Fachgenossen, und es kommt zu diesem Dank hinzu die Ehrfurcht vor dem hi storischen Moment.“ Schmerzlich und doch zugleich auch historisch ist der Moment der Trennung von Max von Laue. Mit ihm verliert die Wissenschaft nach Max Planck und Albert Einstein einen der letzten jener Generation großer Physiker, denen wir das Fundament der neueren Physik verdanken. Aus Max von Laues Selbstdar stellungen „Mein physikalischer Werdegang“ entnehmen wir fol gende wichtige Etappen seiner Ent wicklung. „Das Abiturientenexamen bestand ich im März 1898. Ich hatte dafür zwar einigermaßen gearbeitet,fühlte aber im Gegensatz zu der Auf regung, welche die meisten beim Herannahen des Prüfungstermins befällt, nur eine gewisse ruhige Heiterkeit . . . Im Reifezeugnis er hielt „gut“ ich in Religion, Latein, Griechisch, „genügend“ in Deutsch, Französisch und Geschichte, „sehr gut“ in Mathematik und Physik. Das Zeugnis bemerkte in Deutsch: „Laue hat sich den Anforderungen des deutschen Unterrichts gewach sen gefühlt und mitunter gute Lei stungen aufgewieseh.Sein geistiger Bildungsstand ist höher als seine Fähigkeit in schriftlichem und mündlichem Ausdruck. Der Prü fungsaufsatz fiel „genügend“ aus.“ Max von Laue schreibt, daß er Schillers Seufzer: „Spricht die die Seele, so spricht, ach, schon die Seele nicht mehr“ in seinem gan zen Leben bitter nachempfunden habe. Wenige Tage nach dem Reifezeug nis wird die geistige Entwicklung Max von Laues durch die Militär dienstzeit zunächst unterbrochen. Doch schon in der zweiten Hälfte der Dienstzeit gelingt es Max von Laue unter Ausnutzung jeder freien Minute an der Straßburger Universität die große Vorlesung über Experimentalphysik bei Fer dinand Braun zu belegen. Nach Beendigung seiner Dienstzeit hört Max von Laue zunächst zahl reiche Vorlesungen in Mathematik, Physik und Chemie. In Göttingen unter dem Einfluß Woldemar Voigt wird ihm schließlich seine Bestimmung klar: Theoretische Physik. Im Sommer 1902 siedelte Max von Laue an die Berliner Humboldt- Universität über. Er schreibt dazu: „. . . ich kam erst Ende Juni dort hin. Sogleich ging ich in die Vor lesung über theoretische Optik von Planck. Ihn kannte ich als Ver fasser eines Lehrbuches über Thermodynamik und wußte, daß er auf diesem Gebiet viel geleistet hatte. Aber von seiner eigentlichen Großtat, der Entdeckung des Strah lungsgesetzes und von dessen quanten-theoretischer Begründung im Jahre 1900 wußte ich noch nichts; das waren ja damals noch gar nicht anerkannte und deswegen sogar wenig bekannte Forschun gen.“ 1903 besteht Max von Laue sein Doktorexamen über „Die Theorie der Interferenzerscheinungen an den planparallelen Platten“ mit magna cum laude, mit Mathematik und — der Vorschrift entsprechend — Philosophie als Nebenfächern. Im Herbst 1905 folgt er dem Ruf Max Plancks und nimmt an dessen Institut eine freiwerdende Assi stentenstelle an. „Als ich 1905 nach Berlin zurückkehrte, hörte ich in einem der ersten physikalischen Kolloquien des Wintersemesters — oder war es das allererste? — Plancks Referat über die im Sep tember erschienene Arbeit Ein steins: „Zur Elektrodynamik der bewegten Körper“. Fremdartig mutete mich die Transformation von Raum und Zeit an, welche die darin verkündete Relativitäts theorie vornahm, und die Skrubel, welche andere später laut geäußert haben, sind mir keineswegs er spart geblieben. Aber diese Ideen arbeiteten in mir weiter, zumal Planck in der Folgezeit eine Reihe eigener' Untersuchungen darüber erscheinen ließ. So konnte ich 1907 zeigen, wie der berühmte Fizeausche Interferenzversuch an bewegten Körpern, der bis dahin als der un widerlegliche Beweis für das Da sein eines Lichtäthers gegolten hatte, sich der neuen, die Existenz einer solchen Quasimetrie leugnen den Theorie einfügt; die vordem als selbstverständlich vorausge setzte Addition von Licht und Kör pergeschwindigkeit ist eben nicht berechtigt “ Diese Untersuchungen veranlaßten 1910 offenbar den Verlag Fr. Vie weg & Sohn Max von Laue zu bit ten, eine Monographie über die Relativitätstheorie zu schreiben. Max von Laue nahm diesen Auf trag an und wurde somit der Autor der ersten zusammenfassenden Darstellung über die Relativitäts theorie. Über seine Entdeckung der Beu gung von Röntgenstrahlen an Kri stallen schreibt Max von Laue selbst: Und nun ereignete sich im Februar 1912, daß P. P. Ewald, ein Doktorant Sommerfelds, wel cher das Verhalten von Lichtwellen in einem Raumgitter aus polari sierbaren Atomen mathematisch untersuchen sollte, damit aber zu nächst nicht zurecht kam, mich in meiner Wohnung besuchte und um Rat bat. Freilich wußte ich ihm nicht zu helfen; aber bei der Be sprechung entfuhr mir wie zufäl lig der Satz, man solle doch ein mal kürzere Wellen, nämlich Rönt genstrahlen, durch Kristalle sen den. Wenn die Atome wirklich Raumgitter bildeten, müsse das Interferenzerscheinungen geben, ähnlich den Lichtinterferenzen an optischen Gittern. Dies sprach sich unter den jüngeren Physikern Münchens herum . . ..“ Ein Dokto rant Röntgens bietet seine Hilfe an und gegen Ostern 1912 beginnen die Versuche. Nicht der erste, wohl aber der zweite Versuch führte zu einem Ergebnis. Das Durchstrah lungsphotogramm eines Stückes Kupfersulfat zeigte neben dem pri mären Röntgenstrahl einen Kranz abgebeugter Gitterspektren. „Tief in Gedanken ging ich durch die Leopoldstraße nach Hause, als mir Friedrich diese Aufnahme ge zeigt hatte. Und schon nahe meiner Wohnung . . . kam mir der Ge danke für die mathematische Theo rie der Erscheinung. Die auf Schwerd (1835) zurückgehende Theorie der Beugung am optischen Gitter hatte ich kurz zuvor für einen Artikel in der Enzyklopädie der mathematischen Wissenschaf ten neu zu formulieren gehabt, so daß sie, zweimal angewandt, auch die Theorie des Kreuzgitters mit umfaßte. Ich brauchte sie nur, den drei Perioden des Raumgitters entsprechend, dreimal hinzuschrei ben, um die neue Entdeckung zu deuten. Insbesondere ließ sich der beobachtete Strahlenkranz sogleich in Beziehung zu den Kegeln setzen, welche jede der drei Interferenz bedingungen für sich allein be stimmt. Als ich ein paar Wochen später zu einer anderen übersicht licheren Aufnahme diese Theorie quantitativ prüfen konnte und sie bestätigt fand, da war das für mich der entscheidende Tag . . .“ Am 8. Juni 1912 trägt Max von Laue in der Sitzung der Deutschen Physikalischen Gesellschaft im physikalischen Institut der Ber liner Universität seine Entdeckung vor. An der gleichen Stelle hatte Max Planck 1900 zuerst über sein Strahlungsgesetz und die Quanten theorie gesprochen. 1914 erhält Max von Laue für seine Forschungen den Nobelpreis für Physik. Max von Laue war nicht nur ein großer Gelehrter, sondern auch ein hervorragender Mensch. Als 1933 die Nacht über Deutschland hereinbrach und die Faschisten be währte Wissenschaftler verfolgten, nur weil sie Juden waren oder offen sich zur Humanität bekann ten, war es Max von Laue, der vie len unter Einsatz seiner Person und seiner internationalen Verbin dungen half. Er schreckte nicht vor den Drohungen der faschistischen Machthaber zurück und ließ sich nicht durch ihre Sirenenklänge verlocken. Er sagte dazu selbst ein mal: „Dies alles (die Hilfeleistun gen für seine Kollegen, Anm. d. Red.) mußte so heimlich als eben möglich geschehen“, setzte aber mit berechtigtem Hohn dazu, „aber zu meiner Gesinnung bekannte ich mich öffentlich!“ Als nach dem Krieg das Gespenst eines Atomkrieges immer beängsti gender die Menschheit bedrohte, war Max von Laue einer der ersten, der den Appell der „18 Göt tinger“ unterschrieb und die Atom bombe verurteilte. Als Deutscher litt Max von Laue sehr unter der Spaltung seines Vaterlandes und förderte daher mit seinem ganzen Einfluß, alle Hinderungs- und Stör versuche der Bonner Herren über windend, die Kontakte zwischen den Physikern ganz Deutschlands. Nach dem Vortrag auf der letzten Lindauer Tagung sprach Max von Laue von seinem Schwanengesang. Damals wollte ihm keiner glauben, aber gleichsam vorausahnend be hielt er recht. Schon früher hatte er einmal geschrieben: und überhaupt müssen sich die Kolle gen allmählich daran gewöhnen, daß es auch ohne mich gehen muß.“ Die Wissenschaft wird sich weiter entwickeln, doch wir verlieren mit Max von Laue einen iener Männer, die als Mensch und Wissenschaftler gleich groß waren und deren Leben und Werk der jungen Generation den Weg weist. S. 120000 Bücher und Zeitschriften ^Meue Bücher) 1. Kunststoffe Thinius, Kurt: Chemie, Physik und Technologie der Weichmacher. Ein Handbuch für die Lack- und Plastindustrie. — Berlin: Verl. Tech nik 1960. 896 S. Sign.: 10 341 2. Physik Baranov, V. J.: Radiometrie. (Aus d. RUss.) — Leipzig: Teubner 1959. VII, 422 S. Sign.: 10 411 Beck, Werner: Grundlagen der Strö mungstechnik. Bergakademie Frei berg, Fernstudium. — (Berlin) Deut scher Verlag d. Wissenschaften) 1960. 191 S. Sign.: 10 378 Kernphysik Hughes, Donald J.: Über die Kern energie. Die Möglichkeiten ihrer friedlichen Anwendung. — Wies baden: Rhein. Verlags-Anstalt (o. J.). Sign.: 10 407 Shackov, S. V.: Aufgabensammlung der Kernphysik. (Aus d. Russ.) — Berlin: Verl. Technik 1960. Sign.: 10 463 Taschenbuch für Atomfragen 1959. — Bonn: Festland-Verl. 1959. Sign.: 10 406 3. Chemie Autenrieth, Wilhelm u. Oskar Keller: Quantitative chemische Analyse. Zum Gebrauch in chemischen u. phyrma- zeutischen Laboratorien. 10., verb. Aufl. Mit 24 Abb. — Dresden, Leip zig: Steinkopf 1959. XXIII, 305 S. Sign.: 10 168 10 388 Benedetti-Pichler, A. A.: Waagen und Wägung. Geräte zur anorgani schen Mikro-Gewichtsanalyse. — Wien: Springer 1959. 307 S. (Handbuch der mikrochemischen Methoden. Bd. 1 Teil 2.) Sing.: 10 172 10 485 Jander, Gerhart: Lehrbuch der ana lytischen und präparativen anorga nischen Chemie. (Mit Ausnahme der quantitativen Analyse). Mit 47 Abb. u. einer mehrfarbigen Spektraltafel. 3., neubearb. Aufl. — Leipzig: Hirzel 1960. XXI, 417 S. Sign.: 10 342 Benutzung der Bibliothek gerade In wenigen Monaten feiert die Bi bliothek der Hochschule für Ma schinenbau Karl-Marx-Stadt ihr 125jährigen Bestehen. Im Verlauf ihrer Geschichte hat die Bibliothek als ständige Einrichtung alle Ent wicklungsstufen der ehemaligen Technischen Lehranstalten miter lebt und überlebt. Auch die Kriegs jahre konnte die Bibliothek ohne nennenswerte Verluste überstehen. So war es möglich, bei der Grün dung der Hochschule für Ma schinenbau im Jahre 1953 auf dem Fundament der wissenschaftlich wertvollen Sammlung von Büchern und Zeitschriften die Hochschul bibliothek aufzubauen. War die Geschichte der Bibliothek bis zu dieser Zeit von ewiger Geldnot ge kennzeichnet, so konnte jetzt durch die großzügige Unterstützung un seres Staates in wenigen Jahren die Bibliothek so ausgebaut wer den, daß sie heute allen Anforde rungen genügt. Der Bestand an Büchern und Zeitschriften konnte von 70 000 auf ca. 120 000 Bände erhöht werden. Alle für die wissen schaftliche Arbeit auf dem Gebiet der Chemie, Physik und vor allem des Maschinenbaus nötige Litera tur wird laufend beschafft und so mit der Literaturbestand immer auf dem neuesten Stand gehalten. Dazu kommen 600 wissenschaft liche Zeitschriften aus aller Welt, die die Bibliothek zur Zeit bezieht. Ein Lesesaal mit 66 Arbeitsplätzen wurde eingerichtet, hier stehen den Benutzern 4500 Standardwerke aus Gesellschaftswissenschaften, Natur wissenschaften und vor allem der Technik und 240 Zeitschriften für ihre Arbeit zur Verfügung. Da je doch in den letzten Monaten die auch durch die Industrie sehr an gestiegen ist und somit die vor handenen Möglichkeiten ausgebaut werden müssen, ist geplant, einen zusätzlichen Lesesaal für Zeit schriften einzurichten, in dem dann ca. 500 laufende Zeitschriften aus liegen und rund 4500 gebundene Zeitschriftenjahrgänge auf gestellt werden. — Durch den weiteren großzügigen Ausbau der Hoch schule und die planmäßige Er höhung der Studienplätze wird in wenigen Jahren die Bibliothek in ihrer jetzigen Form den Anfor derungen nicht mehr genügen, des halb ist im entstehenden Hoch schulviertel an der Reichenhainer Straße ein entsprechender Zweck bau vorgesehen. Ausgehend von der Notwendigkeit in der Hochschulbibliothek, alle für die wissenschaftliche Forschung nötigen Einrichtungen zu schaffen, entstand 1959 in der Bibliothek als neue Abteilung die Abteilung Pa tentschriften und Normenblätter. Alle DDR-Patentschriften seit 1949 können im Original einge sehen werden, dazu kommen alle Patenschriften aus Westdeutsch land, die als Mikrofilm vorliegen und zunächst von 1959 und 1960 zur Benutzung freigegeben sind. An der Komplettierung, rückwirkend bis 1949, wird laufend gearbeitet. An Normenwerken verfügt diese Abteilung über vollständige Samm lungen der WMW, TGL-, Tex- tima-, DIN-, HVEN-Normen und AWF-Blätter. Alle Sammlungen werden selbstverständlich laufend auf dem neuesten Stand gehalten. Um die Buch- und Zeitschriften bestände der wissenschaftlichen Institutionen, Ingenieur- und Fach schulen unseres Bezirkes zu erfas sen, wird in der Katalogabteilung der Bibliothek ein Zentralkatalog aufgebaut, an den alle genannten Einrichtungen ihre Neuerscheinun gen melden. Damit kann in ca. 2 bis 3 Jahren bei Anforderung so fort der Standort eines wissen schaftlichen Werkes nachgewiesen werden und die langen Wartezei ten, die zur Zeit noch bestehen, fallen weg. Da in der ganzen Repu blik am Aufbau von 5 derartigen regionalen Zentralkatalogen ge arbeitet wird und vorgesehen ist, diese mit Telex zu verbinden, wird in wenigen Jahren die Beschaffung von wissenschaftlicher Literatur sehr schnell gehen. Allein der an der Hochschulbibliothek nur für den Bezirk-Karl-Marx-Stadt ent stehende Zentralkatalog wird bis 1965 nach vorsichtigen Schätzungen ca. 50 000 Titel nachweisen können. Neben der Erweiterung des Be standes der Bibliothek um jährlich 6000 Titel durch Kauf, erfährt die Bibliothek eine Bereicherung ihres Bestandes durch den Tausch wis senschaftlicher Publikationen. Die Bibliothek versendet kostenlos die wissenschaftlichen Publikationen der Hochschule an die Interessen ten in aller Welt und erhält dafür die wissenschaftlichen Veröffent lichungen dieser Einrichtungen. So stand die Bibliothek Ende 1959 in wissenschaftlichem Kontakt mit 100 Bibliotheken in 80 Städten und 21 Ländern in Europa, Asien und Amerika. Die Zahl der eingetausch ten Publikationen belief sich auf 600, darunter 38 Periodica. Von den Periodica mögen erwähnt werden: „Ukrainskij matematiceskij zur- nal", Kiew, „Periodica Polytech- nica“, Budapest, „Mechanica Apli- cata“ Bucuresti, „Scientica Sinica“ und „Science Rekord“ Peking, „Acta Polytechnica Scandinavica" Kopenhagen, „Technical Review“ Naerum-Dänemark, „Battelle Tech nical Review“ Columbus-Ohio usw. Diese Beziehungen werden laufend ausgebaut und so dürfte die Zahl der Partner auf ca. 150 gestie gen sein. Neben der Möglichkeit, Literatur zu den schon erwähnten Bedingungen zu beziehen, trägt natürlich der Tausch verkehr der Bi bliothek dazu bei, daß unsere Hoch schule als wissenschaftliche Ein richtung in der ganzen Welt be kannt wird. So wurde der Tausch abteilung der Bibliothek kürzlich von der Columbus-Universität Ohio mitgeteilt, daß Artikel un serer „Wissenschaftlichen Zeit schrift“ in der entsprechenden Zeit schrift der Universität referiert würden. Neben diesen rein wissen schaftlichen Verbindungen ergeben sich natürlich auch kollegiale, vor allem zu den Bibliotheken der SU und der Volksdemokratien. So trägt der Tauschverkehr nicht nur dazu bei, den Bestand unserer Bibliothek durch wertvolle Litera tur zu ergänzen, sondern er ist wie gesagt ein Mittel, den Ruf unserer wissenschaftlichen Einrichtungen in alle Welt zu tragen und mannig faltige friedliche und freundschaft liche Verbindungen zu knüpfen. All diese Einrichtungen hätten je doch wenig Sinn, wenn sie nicht im vollen Umfang den Benutzern zu- (Fortsetzung auf Seite 6)
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)