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HOCH SCHUL NACHRICHTEN Karl-Marx-Stadt, September 1960 3. Jahrgang Nummer 4 Studienjahr 1960/61 Wir begrüßen alle unsere Studenten zum Beginn des neuen Studienjahres und wünscen ihnen für ihr weiteres Studium viel Eriolg HEEELLLE Ehe Miew Xork Times Unter der Überschrift „Ruß land an erster Stelle“ schreibt die „New York Times" (USA), daß die Sowjetunion größere und schwerere Sputniks auf die Bahn bringe, die sie mit Hilfe größerer Raketen starte, als sie in den USA vorhan den sind. Die jüngste sowjeti sche Errungenschaft beweise klar, daß die sowjetischen Wissenschaftler hinsichtlich der Abmessungen des Weltraum schiffes und der Technik seiner Rückkehr zur Erde den USA voraus sind. THE OBSERVER Einen ganzen zoologischen Garten haben die sowjeti schen Wissenschaftler in den Kosmos entsandt, schreibt die britische Sonntagszeitung „Ob- Server". Die Zeitung weist dar auf hin, daß die amerika nischen Zeitungsleser der in regelmäßigen Abständen wie derkehrenden Ankündigungen von Weltraumflügen amerika nischer bemannter Raketen schon überdrüssig sind. THE SUNDAY TIMES Die Londoner „Sunday Times" schreibt in ihrem Leitartikel: „Rußland ist in dem Wettlauf um die Eroberung des Kos mos wieder einmal in drama ¬ tischer Weise Amerika voraus geeilt. Die Rückkehr von Sput nik V mit den beiden Hunden, die unversehrt geblieben sind, ist eine der größten Er rungenschaften in der Ge schichte der Wissenschaft. Nun scheint dem nichts mehr im Wege zu stehen, zum ersten Mal einen Menschen ohne Ge fahr in den Weltraum zu schicken — eine Perspektive, deren Bedeutung für die Menschheit und für das Uni- veßum gewaltig ist." . . . daß die Amerikaner — was die reine Raumfahrttechnik anbelangt — bestimmt nicht hinter den Sowjets zurück stehen. Ein besonderer Gruß gilt unseren 318 neu immatrikulierten Studen ten im Direktstudium sowie allen 94 neu immatrikulierten Studenten im nebenberuflichen Studium. Die großen Aufgaben, die allen Werk tätigen im Gesetz des Siebenjahr planes gestellt und die erst recht zum 9. Plenum des ZK der SED für den Maschinenbau erläutert wur den, sind für jeden Studenten von außerordentlicher Bedeutung und zugleich Verpflichtung, alles in sei nen Kräften Stehende zu tun, um höchste Studienleistungen zu er reichen. Das neue Studienjahr erfordert von allen Studentinnen und Studenten große Einsatzfreudigkeit auf allen Gebieten. In unserem Arbeiter- und-Bauern-Staat wird eine über aus große Anzahl von hochqualifi zierten technischen Kadern be- nätigt die entsprechend den Erfor dernissen des sozialistischen Auf baues bei der Einführung der Auto matisierung und Mechanisierung eine entscheidende Funktion ein nehmen sollen. Betrachten Sie des halb Ihr Studium als einen gesell schaftlichen Auftrag und zugleich als eine hohe Auszeichnung durch unseren Staat, der Ihnen alle Mög lichkeiten gibt, daß Sie ohne mate rielle Sorgen Ihr Studium durch führen können. Gestützt auf die begonnene Arbeit im vergangenen Semester innerhalb der sozialisti schen Studentengruppen empfeh len wir allen Seminargruppen, die gemeinsame kollektive Arbeit all seitig so zu entwickeln und zu för dern, damit jeder befähigt wird, höchste Leistungen zu vollbringen. Von selten der Herren des Lehr körpers wird alles getan, um Sie mit dem nötigen Wissen auszu rüsten, das Sie befähigt, nach Be endigung des Studiums als Diplom ingenieur der Ihnen übertragenen Verantwortung gerecht werden zu können. Seien Sie sich dessen be wußt, daß Sie an einer sozialisti schen Hochschule studieren, die sich zum Liel gesetzt nat, nucnquali- zierte Diplom-Ingenieure auszubil den und zugleich sozialistische Per sönlichkeiten zu entwickeln und zu erziehen. Wir wünschen Ihnen für die Zeit Ihres Studiums recht viel Erfolg! 3184 Stunden für die sozialislische Landwirlsthail Interview mit dem Ernte-Einsatzstab Frage: „Was haben die Hochschul organe getan, um die Ein bringung der ersten vollgenos- schaftlichen Ernte zu sichern?“ Antwort: Es wurde ein Einsatzstab gebildet, bestehend aus Vertretern der Hochschulleitung, der HGL und der Parteileitung. Der stellvertretende amtierende Rektor wandte sich in einem offe nen Brief über die Instituts- und Ab t.-Lei ter an alle Angehörigen der Hochschule in dem es u. a. heißt: „Die erste genossenschaftliche Ernte in unserer Republik ist in vollem Gange. Die gegenwärtigen Witte rungsverhältnisse gefährden je doch die fristgerechte und verlust lose Einbringung derselben, so daß es unsere Pflicht ist, durch den per sönlichen Einsatz unserer genos senschaftlichen Landwirtschaft jede Hilfe zu gewährleisten.“ Diesem Aufruf wurde freudig ent sprochen und bis zum heutigen Tag haben sich am Ernteeinsatz -320 Mitarbeiter der Hochschule betei ligt. Das sind 71 Professoren, Do zenten und Assistenten; 125 Arbei ter und Angestellte und 124 Stu denten. Das entspricht einer Ge samtarbeitsstundenzahl von 3184 Stunden. Frage: „Gibt es an unserer Hoch schule Beispiele, daß Institute und Abteilungen geschlossen zum Ernteeinsatz gefahren sind?“ Antwort: Ja, diese Beispiele gibt es. Hier möchte ich besonders das Institut für Polygrafie mit Herrn Prof. Adler an der Spitze nennen. Weiterhin das Institut für Werk stoffkunde mit Herrn Dr. Richter, das Institut für Getriebelehre, das Insitut für Maschinenkunde mit dem stellvertretenden amtierenden Rektor Herrn Dr. Hofmann und das Institut für Gesellschaftswissen schaften mit dem Prorektor für Studienangelegenheiten Herrn Nawroth. Frage: „Inwieweit haben unsere hauptamtlichen Funktionäre beim Ernteeinsatz aktiv mit gearbeitet?“ Antwort: An mehreren Einsätzen beteiligten sich der Parteisekretär, die hauptamtlichen FDJ- und Ge werkschaftsfunktionäre. Frage: „In welchen Orten wurden die Angehörigen unserer Hoch schule eingesetzt?“ Antwort: In den vollgenossen schaftlichen Dörfern Adelsberg, Clausnitz, Ebersdorf, Brand-Erbis- dorf. Beim Nachtdrusch in Grün berg und im Kreis Marienberg so wie im Stadtkreis Karl-Marx-Stadt und in verschiedenen VEAB. Abschließend kann man feststellen, daß die Bereitschaft seitens der Wissenschaftler, der Assistenten, der Angestellten und der Studen tenschaft vorlag, um die Ein bringung der ersten vollgenossen schaftlichen Ernte zu einem vollen Eijfolg werden zu lassen. I Das Universalmeßmikroskop, vom VEB Carl Zeiss Jena, im Institut für Meßtechnik und Austauschbau, gestattet die Messung von Längen in zwei senkrecht zueinander stehenden Richtungen (x-, y-Koordinate). Mittels Winkelmeßokular und Zusatzgeräten wie Winkeltisch und optischer Teilkopf lassen sich auch Winkelmessungen und Messungen in Polarkoordinaten durchführen. Häufigste Anwendung findet das Universalmeßmikroskop bei der Mes sung von Außengewinden (besonders Gewindelehren und kurzen Leit spindeln), Wälzfräsern, Schnecken, Werkzeugen (Winkel am Werkzeug), Kurvenscheiben. Daneben können einfache Innenmaße, insbesondere Bohrungsdurch messer, gemessen werden, wofür Zusatzeinrichtungen vorhanden sind. j Erklärung des akademisden Senals und der Hodisdiullehrer zur Regierungserklärung vom 30. August 1960. Der wachsenden Kraft des sozialistischen Lagers zur Sicherung des Friedens setzen die imperialistischen Mächte, allen voran Westdeutsch land, eine Politik am Rande des Krieges mit ungeheuren Ausgaben für Aufrüstung entgegen. Während die Bevölkerung in der DDR unter Füh rung der Arbeiterklasse in zielstrebigem Einsatz alle Kräfte für den Aufbau des Sozialismus mobilisiert, in Landwirtschaft und Industrie um die Erfüllung der großen Aufgaben des Siebenjahrplanes ringt, be reitet die Bonner Regierung den totalen Krieg vor. Die Regierung unseres Arbeiter-und-Bauern-Staates setzt ihre ganze Kraft für die Entwicklung des Wohlstandes unserer Bevölkerung ein und der Wille zur Erhaltung des Friedens und der friedlichen Wieder vereinigung unseres Vaterlandes kommt als Grundlage unserer Politik in allen Maßnahmen zum Ausdruck. Westdeutschland hat nicht nur alle Angebote unserer Regierung auf Abrüstung, Bereinigung der deutschen Spaltung und Abschluß eines Friedensvertrages abgelehnt, es betreibt beschleunigt den Aufbau der westdeutschen Wehrmacht und ihre Aus rüstung mit Raketen und Atomwaffen. Antikommunismus und Revan chismus sind offizielle Staatspolitik der westdeutschen Regierung. Die I nazistischen Exzesse und ein breit angelegter Revanchismus, auf dem in verbrecherischer Weise Gebietsansprüche gegen andere Staaten er- hoben werden, widersprechen allen grundlegenden Völkerrechts-Doku menten und gefährden den Frieden Europas. Der Senat der Hochschule für Maschinenbau und die Wissenschaftler billigen in vollem Umfange die Erklärung der Regierung und die eingeleiteten Maßnahmen zur Verhinderung revanchistischer Kund gebungen auf dem Gebiet unserer Republik. Nationalistische Kund gebungen in Westberlin sind eine Provokation gegen unsere Regierung, die eingeleiteten Maßnahmen zu ihrer Verhinderung entsprechen voll und ganz den nationalen Interessen unseres Volkes. Im Vertrauen und zur Stärkung der Friedenspolitik unserer Regierung verpflichtet sich der Senat und die Wissenschaftler der Hochschule, alle Anstrengungen für die Durchführung der Aufgaben des 9. Plenums zu vergrößern, um somit an der Durchsetzung der Ziele und Aufgaben des Siebenjahrplanes mitzuwirken. Darüber hinaus werden sie ihre Be mühungen verstärken, Zuversicht und Vertrauen zur Politik unseres Arbeiter-und-Bauern-Staates unter der studierendenJugend zu fördern. gez. Dr. Hübler, Prorektor für Gesellschaftswissenschaften I gez. Dr. Hofmann, Stellv, des amt. Rektors gez. Prof. Klitzsch, Institutsdirektor gez. Prof. Neumann, Institutsdirektor I gez. Gen. Geißdorf, FDJ-Sekretär gez. Prof. Adler, Dekan der II. Fakultät gez. Gen. Nawroth, Prorektor für Studienangelegenheiten gez. Prof. Altmann, Dekan der I. Fakultät I gez. Gen. Wicht, Direktor der ABF der Hochschule gez. Prof. Jäckel gez. Gen. Weinrich, 1. Sekretär der HPO gez. Gen. Masur, Verwaltungsdirektor gez. Prof. Göllnitz, Institutsdirektor