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Deranlwor«r-ak «edadteur: Daul glebne. — Druck und Verla«: Gart Irdne in DivvolLkttvald«. Dienstag den 3. Februar 1920 86. Jahrgang Nr. 27 Amtsblatt für die Amtshauptmannschaft, das Amtsgericht und den Stadtrat zu Dippoldiswalde . MiteMrck» Mack ohne 3»- BßZUMMv« ^ro<n. - «inrelne Nummern 10 Pf. — Fernsprecher: Amt DtppaldwoaldeNr. 3. Semrindeverbands-Giro Konto Nr. 3. — Postscheck konto: Letprig 12S48. MzckMM ——auverymv orr Amrs« dauptmannschast ' Pto„ tm amtliche« Teil hm, vo» Behacken)' dezw. ' Mg. — Siogetandt nab Neklame« PK- Weitzeritz-Jeilung MI» Anzeiger siir M»p«l»tswal»e, Schmiedeberg II. A. «Eltepe Zettuug-es »e-trks — Dippoldt,»aide, am 31. Januar 1420. v« Stadtrnt. privatrechUtchrn Titeln dar«he«, binnen 14 Tage« bei der unterzeichnete« Lew«bepoliz«t- betzd.de auzvbringen. Fra« eben „kckensster«", da« wird itzr manche« vorkll bringe« und Rachkll „«spare«-. So ist vor einig« Zeit ein Reisender hier gewest«, der Bestellungen aus Lichtbilder- Vergrößerungen sammelle. E» kostet, sa nor stch» M, da» war billig. Und billig kanft die Fra» sa so gern. Da wurde d« Bestellschein eben untuschrirben, ohne vorh« „- lesenzu stir - Vie Zeit ist gut gewählt, den» so manche Frau hätte gern ei« schön« Bild von einem im Weltkriege gebliebene» liebe« Famllknangehörig«». Kurz, « wlrd unterschrieben. Dem Wann wird, vnhrimlicht, vielleicht soll, eine Uebaralchnag siir ihn werden. Und — na, « lostet ja nur sech» M. Aber — dies« Tage war ri« -weit« Reisend« der Firma da, um — die »weite Rate von IS M. zu kassieren. Datz sie sich hierzu durch ihr, Unterschrift ver pflichtet haben, wissen die meiste« Frauen g« nicht und sind wie au, den Wolken grsallen. Roch mehr «schrecken sie, wenn sie gleichzeitig erfahren, daß di« noch nicht da. Letzte ist, sondern datz si, noch »eitere und gröbere Aahl««gen za leisten sich »«pflichteten. Jetzt mutz d« Galle eingewetht werden. Ee ist sa «an einmal „der Ludewig mll dem grüßt« Portemonnaie". Und wahlberechtigte vorwürse sind oft die Folge. Nb« all« hilft nicht», denn di« Unterschrift ist sa gegeben. Also nochmal»: Frauen, keine solche Unterschris leisten! Die ganze Zeitung lesen! — Nach längerer Pause werde« am 10. Februar die Gastspiel« d« Baumann'schrn Ensembles wieder ausgenommen werden. An diesem Tag« werden Ludwig Wulda, „Jug«nd- st,und«- aufgeführt w«d«n, «ln Stück, da» wir hl« schon mehrsach zu sthm bekomme« haben, an dessen Inhalt man stch ab« gern «Kd« erfreut. — Der Winter von 1894/45, also vor 25 Jahren, war «in str«ng«r G«sell. Wurd«n doch im Frbruar hi« 20 >, in Retzeseld 33° Kält« gemisstn. — Nach ein« un» gewordenen Mitteilung d« Herrn Gemeindevorstand von W«ndtschcar»dors beruht d« in Nr. 23 unser« vlatte» erwähnt« Dorsal! der Wegnahme von angeblich schwarzgeschlachkkn Fleisch« und d« Auf- sindunq eine» nicht in die Liste eingetragenen Schwein« aus Unwahrheit, wenn nicht etwa «ine Ort»verwrch»lung vor- liegt. — Dom Amtsgericht sind verpflichtet worden: der Gut»- besitz« Ma» O»kar Winkler in Kleba ak Ort»richt«r sür Thetstwitz-Brikgen-Kkba und d« Gutsbesitzer Ernst Ollo Hartmann in Brörgen al» G«rtcht»schöpp« d«srlb«n Gemeindeverband». — Geiling bewilligte lOVV M. zur Errichtung einer Schulbücher et und stellte auch lausende Zuschüsse in Aufsicht. Der Besuch der Abendvorstellungen de» Linos wurde Schul kindern verboten. Fern« bewilligt» man die MUK! sür zwei Nähmaschine« sür den Nadelarbeikunterricht. — DK Lehr«schast von , Geising erklärt» ln rin« Volkverjammlung, dab sie den konstssloneflen Religionsunterricht entschieden ab- lehn«, aber beknntnklostn Religionsunterricht aus christlicher Grundlage erteilen wolle. — Der vettrag der Stadt Dresden sür Ermäßigung de» Eintrittsgeldes in den Zoologischen Garten sür Volks- s chulklnder wurde von 15000 aus 18500 M. erhöht. — Der Gemetndrrat von Klotzsche hob den stüheren »eschlub, seine Beamten wie die Staatsdiener zu besolden, aus; e» will hierüber wieder selbst bestimmen. — Die Ermeinde Klotzsche erhöht den Wasstrzin» aus do» Doppelte und sür Hellerau von 35 aus 70 Ps. — iWegen Kohkenmangel liefert da» Gaiwrrk Rade berg Da» nur noch von 4 Uhr nachmittag« bis 11 Uhr abend». — Der Wettinschützenburd im Königreich Sachsen, d« »tzt 270 Schützengelrllschaslen Umsatz», hat seinen Namen in „Eächs. Wettinschützenbund" vmgeändut und seine Satzung >rn jetzigen Verhältnissen anpassend umgestaltet. Sein Prä sidium hielt am 24. Januar eine Sitzung in Döbeln ab. Er wurde beschloss,n, da» ISI4 abgebrochen« vundesschietzrn tu «nnaberg tm Juli d. I. abzuholten. SS Gilden haben be reit» ihr« Teilnahm« z«g,sich«rt. Im allgemeinen scheint sich Rach «tu« Anzeige ist da» aus Ott» Nicht« tu vtppoldirwalda lautend« Spar kassenbuch Ne». 82 SSL uns«« Sparkasst verlor«« gegangen. Der Jahad« d« Buch« «Kd ausgifordert, st tue Ansprüche daraus bet deren Vskst binnen 3 Monakn bet «es«« Sparkasse anzumeldrn. «tadtrut vl»p»M,»a!>», am 3l. Januar 1420. Unterschrift abgelehnt, in verreulh z. B. 7 gegenüber 55, da» sind 88 o/o sür Religionaunknlcht; lm ganzen Klrchspkl mindesten» 75 Yo dafür. Dies« «steultch« Ergebnt» würde noch günstiger gewesen sein, wenn nicht «ine Anzahl Gr- meindeglied« geglaubt hätte, lk dürsten nicht unterschreiben, da sk kinderlos sind bez. keine Kinder zur Schule schicken u. a. Wertvoll ist, daß viel Männ« unterschrieben haben: 703 Hao»vSt«, 724 Hausfrauen, die übrigen waren Unvtt- heiratete l?8 männliche, 176 weiblich,). Auch drr Umstand hebt drn Wert d,r ganzen Abstimmung, datz von gegnnischer Selt« sehr dagegen gearbeitet worden ist, schon sttt Monaten in össtnUichen Versammlungen d« Sozialdemokratie und d« Lehruschast lLehr« Arzt, Mar» u. a), und ,ul,tzt durch «er- kllung ein« Flugblatt«, da» vor der Unkrschrlst warnte. Bei viel «sreullchen Lrsahrungen, die dk tzels« und Hel- feriunrn gemacht haben, war « doch auch sehr bedauerlich, datz in «ln« Stratz« di« betrefsende Hrlstrln — noch dazu «in«, di« stch um Arb«it«samtll,n besonder, müht — wider- holl belästigt und beleidigt worden »st; Kind« haben ihr höhnisch nachgerufen und — « mutz Kid« gesagt wndin — «achgespuckt. Solche Art und Weise wird der Sach« de, Gegner, nor schaden. Erwitz, von den Kindern möchte man sagen: „Sir wissen nicht, was sie tun", aber — wer hat sie ausgehetzt und wer trägt die Schuld, datz sk so unwürdig und roh sich benahmen? Mag» nur eine Ausnahme ge- westn sein, dk auch vom Legner bedauert wird. Man lasst jedem seine Meinung und lasse sie ihm auch zum Ausdruck bringen. Geistige Kämpfe müssen mtt geistigen Wassen aus- gelochten werden. — Oft, ach wie ost schon sind die Frauen in drr Tag«, presst ermahnt worden, sich durch redegewandte, ihnen un bekannte Reisend« nicht zur Unterschrlst irgrnd ein« Bestell- schein« bereden zu lassen. So ost, so vergeblich! Zum grotzen Till liegt « daran, datz dte Frau di, Zeitung nor halb liest. V»rlobung», Vermählung,-, Tod«anzrig,n und „dk Geschichte", neundtng, noch di« Anzeigen über di« Leben,- mittel. Da» andr« „in1««Iskrl sie nicht". Lrtzkr« denken st« weuigsten» und sagen «». DK ganz« Zeitung mutz di« da, L«b«« tu d« Schütz«„stllsthaft« sthr zu heb««, da vitlfach vo« Mitglkderzurrahmer, berichtet wurde. Groh-Isa. Am vttgaug«««« Arrttag v««i«igk du Mä»»«„saugv«A» di« Mitglied« und Angehörig««, fowk oiek Freund« und Gäst« «ach »jährig« Paarst zu seinem 38. Stiftung,feste. Er b«gi«g « durch Konzert und Bali. Der Benin bracht« ein« Reiha Lhorlkd« iu gut« Durch arbeitung, Tonreinhett und Klangschönh«it zum vorttag. vesondnen Beifall löste» dk beiden Oaarktte, da» eine vom Lehrerkolkgium, da» ander« von Mitglieder« d« v«ei«« grsll»grn, au». Si« legt,« Zeugnk vom vnständnk für gok« Gesang ab. Richt vergessen seien dk Sololieda, ge- junge» vo» Herr» Lehr« Vogel und Herrn Ulbricht s« ist 33 Jahre eifrige» Verein »Mitglied). Recht «ett wurde zu- letzt «in« humoristisch« Sz«««, dir bei all«« sehr vkl Freude auslöst«, gespielt. All« in allem: E» war ein wohl- g«lnngen»r Abend! Bk in dk spät« Nacht hin hielt noch ei» Tänzchen alt^ »nd jung in fröhlich« Stimmung bei sammen. Schurkdeberg. Bei d« hiesigen Gemeinde-Verband». Sparkasse wurden im wonat Januar 1420 412 Ein zahlungen im Betrage von 76 SOO M. 20 Ps. „kistet, dagegen «folgten 275 Rückzahlungen im Betrage von 73114 M. 58 Pf. — Der Umsatz bet d« virokasst belief sich im Januar aus 444748 M. 54 Ps. Attenberg. DK hiesig« Volksschule mutzt« wegrn Kochten- mangel den Unterricht schltrtzen. r«otzo«. Die Tarisverhandlungen mit de« sächsisch«, Eisenbahnen» sind resultatlo» abgebrochen und aus d« 4. Februar vertagt worden. — Da» «»finden d« Ftnanzmlnift«» Nitzschke hat sich so weit grbesstrt, datz u bald wird« h«g«skllt z, stl» hofft. Leipzig. Gegen die Stimm«, d« Unabhängigen habe» die Leipziger Stadtverordneten geschlossen gegen dte Reube- wtlligung von Mitteln für den Leipziger Arbeiknat gestimmt und ihm auch keine Geld« für Abwicklung sei«« laufende« Gelchäst« bewilligt. Damtt ist sein Ende gekommen. Da die Mitglied« all« Fraktionen, zuletzt dk d« Demokra tischen Partei, ihre Mandate tm Arbeit errat wegen stk« einseitigen Parkipolitik nkdergekgt hallen, setzte « sich schließlich nur noch au» AnhLngnn der Unabhängig,« z» jammen. Schöneck. Freitag nachmittag wollt« d« Kutsch« d« Forstmeister König au» Kottenhaid, mit einem zweispännlg« Schlitt,« die Bahnstrecke Muldenbug-Schönrck mille« im Staakforst auf einem Nebenweg überqueren. Da dk Bahn schranken wk üblich geschlosst» waren, öffnete er zunächst nur ein« Schrank und Netz dann drn Schlitt,« a»f dm» Gleist stehe«, um die zweit« Schranke zu öffnen. Da »ahk d« in Schöneck von Muldenbug mittag» l >/« Uhr einttefstnd« Pusonrnzug. Die mitfahrend« Frau Gasthossbesitzer L«np»ld am Kotten Haid« konnte sich noch rechtzeitig durch Abspringen retten. Schlitten und Pferde wurden von der Lokonwtim ersaßt. Einem drr w«tvolkn Pfrrdr wurden dk vi« v<kee abgrfahrrn, sodatz r» sofort getötet werden mutzte. Dm andere wurdr nicht so schwer verletzt und dürste «hallen bkiden. Herrnhut. Da» Theologische Seminar drr Eoangrlische» Brüdrrgrmrinr ist von Gnadrnfeld ln Obnschkstrn, wo « üb« 100 Jahrr stinr Heimat hatte, Ende Januar nach Herrnhut in Sachjen verlegt worden. Wie ihrer teilweis, polnischen Umgebung drohte auch d« rein deutschen «rüder- lemein-Kolonte Gnadenfeld da» Schicksal, durch die Volk abstimmung an Polen abgetreten zu werden. Der Haupt grund sür dk vnkgung dies« Theologischen Hochschule, t» >« die Geistlichen d« Brüdergemeine in Deutschland ihr« wissenschaftliche Umbildung «halten, war ab« der, datz dk Dozenten und Studenten mehr ln den Mittelpunkt de» kkch- Ichen Leben» der vrüd«grmein« gerückt w«den und ihn« reg«« Beziehungen zu dem allgemeinen evangelisch stich, ichen Leben in Deutschland «möglich» ro«d« soMrn. M p, von Oberschlesim au» gepflegt ««den konnten. Dippoldiswalde 43.—. Altenberg 11 Bärenstein 15 "" ' " Burkersdorf 6.- . 10.-, Frauenstein 12.—. Fürslenwalo« 4.-, 7.40, Geising —l " Oertlich« SLchflfche». vlppoldktvalda. Die >a»de»K»llelt« für deu Allg'meinen Kirchenfond*, „sammelt kn S>lv«Il-r-Goit«. dienst - Montag de« 3l. Dezember 14,4 - hat d» hkstg« EphoU- 62140 Mark «geben, ««d x« in Dkvvaldtswalde 43.—. «tenbttg 11.-, Linnwald 3.—, , «örnr'sdorf 15.—, vrettenau 5.—. Dittersbach 4.50, Dittersdorf lO.—, Döbra . Fürstenwalde 4 —, Fürst«« .— (nicht gesammell worden), Glashütte — — (nicht gesammelt worden), Hartmannsdorf 5.—. Hennersdorf 15.—.iSchönfeld 5.—, Hermsdorf >0 --Höcken dorf 4.-, Johnsbach 10 50. Kreischa 40.—, «aumftein 4.-, Liebenau ».-, Nassau 16.—. Oelsa 30.—, Possendorf 25.-, Pretzschendorf 30.50, Rechenberg 24.—, Reichstädt 28 -, Reinhardtsgrimma 12.—, Ruppendorf 4.—. Sadisdorf 28.—' Schelkrhaul8.—, Oberbärenburg 37.—, Schmiedeberg >5 —, Kipsdorf 28 50, Seifer,dmf l3 — Mark. — E» gehen un» folgende Zeile» zu: Rach dem Bericht in Nr. 14 diese» «lalle» über drn Elternabend am 22. Jan., der rein sachlich sein wollte, wlrd schwerlich einer, d« d« Versammlung nicht beiwohnte, ein Bild von der wirklichen Stimmung bekomme« haben, die unter den Anwesend« hurschte. Insonderheit kam in dem Berichte nicht zum Aus druck, daß der weitaus größte Lell der Anwesend« eine stark kirchenfreondliche Stellung elnnahm; Redner, dk in diesem Sinn« sprachen, «nkkn rauschenden Beifall, wk Kin« sonst. Dies« Stimmung und Stellungnahme entspricht nun auch dar mdgllttge Ergebnis, da« die Abstimmung in Sachen des eo.-l«th. Religionsunterricht» auszuweistn hat. Insge samt haben in unserem Kirchspiel 170 t Semeindeglkder sich für Beibehaltung ein« «»«„lischen Schule mit eo.-luth. Religionsunterricht durch Namen,Unterschrift au»gesproch«, »nd zwar au» Dippoldiswalde 1162, Berreuth 55, Elend 38, Ob«hä»lich 101, Reinbug 55, Reinholdshain >57, Ulberndorf 133. Rar verhältnismäßig wenige haben dk »«nsprechanschlutz «r. 15276, »urtchtrn. «tMstuk» d«, Emre«. Dresden, am 24. Januar 1920.