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Weitzeritz-Zeikung Tageszeitung unü Anzeiger siir Dippol-iswal-e, Schmie-eberg U.A. DeranlworMcher Redaktem: VaulTehne. — Druck und Verlag: Lari Jebne ln Dippol-ieuval-e. Nr. 17 Donnerstag den 22. Januar 1S20 De» «ta»trat. si 42 .. 56 .. öffentlich au«. Dippoldiswalde, am 20. Januar 1920. 25 . 32 . Lublimstpsstillen, Verbsnämittel, einscklleülick 2—Z Lranclblnüen. U MeigWreise: Pfg., außerhalb der Amto- bouptmanuschast ' Pfg., im amtliche« Lell («Uk von Behörde«)' de«» * Vsg. — StvgesaM und Neklamea Pi» 86. JahMng Oertliches a«d SüchMche». Dippold iawalde, 21. Januar. D« gestrige Bortrag»' abend dr» Gewrrdeveretn» erfreute sich eine» sehr guten Besuch«. nicht zul'tzt gewiß ein Bewei» für den Redner de» Abend», Henn Pasior Großmann (Drrrdrn), daß man ihn in Dippoldirwalde nicht vrrgessrn hat. Rach Begrüßung durch den Vorsitzenden, Leun Jebne, nahm Herr Großmann da» Mort zu seinem Vorträge: ,,Wa» wir dem alten Indien alle» verdanken!' und schilderte, wie der Wunsch, sein theo logische» Wissen zu vertiefe«, ihn nach Indien gewiesen, zum Studium de» herrlichen San»lrit veranlaßt und ihm Jndlen, besonder» da» alte klassische Indien, nahe gebracht habe. Jndioiogi« sei ein» seiner «Steckenpferde" geworden. Nicht von materiellen Schätzen, sondern von geistigen Gütern wolle « erzählen. Herr Großmann gab zunächst «n kurzen Strichen «ine Skizze de» Lande» selbst und seiner vewohner, der farbigen Ureinwohner und der etwa 3—4000 Jahre vor Christi erobernd eingewanderten, mit unsern Urvätern stamm, verwandten weißen Arier (di, Ldlen) und zetchnite hierauf, soweit da» der Vortrag «in« Abend» gestattet, ein vtld von Sitten und Gebräuchen und dem schon ln uralten Zelten so staunend hohen Rukturstandr Indien». Da» indisch« Volk fei da» philosophischste und religiöseste Volk der E«d« gewesen. Freilich sei ihm da» auch leichter geworden, al» vielen anderen Völkern und auch un», da ein fruchtbare» Land sie nicht genötigt habe, sozusagen sich bi» zum letzten Stündlein Mit den Nöten de» Leben» abzumühen, wie da» unser Lo» doch mehr oder weniger sei. von dem vielen, wa» wir — gar oft zum Staunen der Zuhörer — dem alten Indien alle» verdanken, nannte Hrrr Großmann in erster Linie dt« Zehnereinteilung und dir Zahlzeichen l dl» 0, die wir fälschlicherweis« „arabisch« Zahlen" nennen und deren bei obttflLchNcher Vettmhlvng leicht zu übersehenden hohen Wert für da» Rechnen gegenüber den „römischen Zohlen" ein ein- fach« versuch mit einer Multiplikation an der Wandtafel handgreiflich bewi«; well« mancherlei in da» Fach der Algebra und d« Mathematik im allgemeinen Gehörende, von denen die» und jene, uni« falscher Flagge in unseren Lehrbüchern zu finden ist; da» Schachspiel; dt« Musik-Throrl« nicht erlaubten, Gelegenheit zu geben, ihr Allgemeinwissen zu bereichern. Nicht Unterhaltung für «ln paar Abendstunden, sondern Lernen, Anregen zum Denken soll die Frucht solch« Vorträge sein. Auch hier haben opferwillige Männer, denen da» Bolkawohl im ganzen am Herzen liegt, gelegentlich wiederholt dt« Frage angeschnttten, ob «ln« solche oder doch wenigsten» «in« ähnlich« Einrichtung ln Dippoldiiwald« mög lich sei. Unter den Bedenken, di« b«i solch«» Gelegenheiten laut werden, ist lmm« auch da»: Wird sich auch di« Anzahl von Hör«n finden, die di« auszuwendend« Müh« und die Losten dann nicht »«rgrbliche gewesen sein lassen. Leider ist diese» Bedenken nur zu gerechtserttgt, wie verschiedentlich gemacht« Grsahruugen dartun. An» scheint, der am Dt«n»tag vom Gewerbes««!» veranstalt«!« Vortrag de« Herrn Pasior Großmann z. v eignet« sich hernorragend für den rrwähntm Zwick, vergeben» ab« sucht« man im Saal« dtrjrnigen Kreise, für dt« sa dt« Nolk»hochschul«n in erster Lini« mit «richtet werden: die Arbeit«. Warum bleiben sie fern? Der Bortrag war Lsfentltch; da» Eintrittsgeld so niedrig, daß man dafür noch nicht eine-albe Zigarre bekommt; da» Thema ganz neutral usw. Aber trotzdem! Ja warum? — E» sei noch einmal besonder» auf den Elternabend aufmerksam gemacht, den die Lehrerschaft der Bürgerschule für Donner,tag abend« 8 Uhr in der „Relchskron," angesetzt hat. Di« Tagmordnung enthält einen sehr wichtigen Punkt: vir Wahl «in« Ltternrat«, der dazu berufen ist, die Er- zi«hung in Hau« und Schule sördnn zu helfen. Dies« Auf. gäbe wird er am besten «Men iönnen, wenn er au« allen Schichten der Bevölkerung zusammengesetzt ist. Wahlberechtigt sind all« »ät« und Mütter schulpflichtiger Lind«. Darum kommt, vor allen Dingen ihr Estern, di« ihr Rinder zur Schule schstkt! — Nach der „volkozritung" wurden in Schmiedeberg einer Person 2l Stückchen Butter, 22>/r Pfund Quark und 2 Zentner Rartoffeln abgenommen, außer Milch und 3V «lern, die sie im Stich ließ. — «ittersee hat 3V22 Einwohner, 1914 wrren « 438l. D!« Bolk«lüche verausgabte im letzten Geschäft»!«-« 30l200 Portion«». Der Gemeinderat »ahm «inen sozial- - Ministerium d« Inner«. O 8ecale cornutum (berv. ein Präparat äavon), Liaencklorlcl, Oleum csmpiiorst. körte, ä.lkotiol (Lognac), LKIorokorm, (die 7 Töne der Oktave) usw. Ganz besonder« viel aber verdanken wi, dem alten Indien auf dem Gebiete der Lite- ratur, der wissenschaftlichen und besonder» der schönen Lite- ratur, deren Reichhaltigkeit und Tiefe fruchtbringend auch auf deutsch« und andere europäische Dichter wirkte. Und hier, auf dem Gebiete der indischen Literatur, offenbarte sich dem aufmerksamen Zuhörer geradezu eine Wilt, und fast beneidete may den Vortragenden um fein reiche» Wissen, dar gepaart mit ein« Vortragsweise, die da, Borgelragene nicht nur anhören, sondern mitsühlen ließ, diesen Teil de» vbrndr geradezu zu einer Feierstunde machte. Dt« atemlose Still», die herrschte, sind Bewei«. Kur» strelst« Redner noch, wa« un« dt« Inder auf dem, aursührltch behandelt, vor etne andere ZvhLrrnschaft gehörenden Gebiet« der Phsiosophie gaben, und schloß mit dem Faust-Worte: „O wä-.' rin Zauber- mantel mein" usw. In diesem Fall« sei der Zaub«rmant«l da- Sprachstudium, da« ungeahnt« Schätz« «lchlirßk. Lang- anhaltend«, laut« Beifall, d« bestimmt nicht nur eine Höf lichkeit, sondern d« Ausdruck de» im Innern Empfundenen war, dankte Herrn Pastor Großmann für den gebotenen edlen Genuß, den vermittelt zu haben der Dewerbevrrein al« ein V«dt«nft sich anrrchnen darf. — An den herzlichen Dank dr« Verein» an Herrn Pastor Großmann- schloß Herr Jehne die Mitteilung an, daß der Gesamtvorsiand Herrn Stadtrat Rtekert in Anerkennung seiner unbestrittenen hohen Verdienste, die er sich während seiner 15 jährigen Tätigkeit al» Vorsitzender um den Gewerbeverein erworben hat, zum Ehrenmitglied «nannte und d-ß dt« von Herrn vürgerschulkhr« Michael in künsterlscher Weise ouegesührt« Urkunde am Sonntag überreicht worden ist. H«rr Jehne dankt« Herrn Rtekert für Annahme der Lhrenmttgliedschaft, bat ihn um ferner^ freundliche Unterstützung dr» Verein» und schloß mit dem Hinweise, daß d« nächste Vortrag, el» Ltchtbstd«oor1rag, un» im März In da» schöne Thüringen führen solle. — Die Volkshochschule genannten Veranstaltungen, wir sie neuerdtng» tn vielen Orten geschaffen worden tnd, haben den Zweck, dl« Volksbildung zu heben, auch den Kersten, denen dt« Verhältnisse den Besuch höherer Schulen Oeffenttiche Aufforderung zur Abgabe -er SteuererklSruug für -le Beraulaguug zur außerordentlichen Kriegsavgave fkr -as Rechnungsjahr 1K1A. Auf Grund den 8 28 dr» Gtsrtzr« über ein« außrrordrnsiiche Kriegeabgabr für da» Rechnungsjahr ISIS vom 10. September 1919 (Reichs-Ges,fpBlalt Sette 1567) werd«» di« Vorstände, persönlich hastenden Gesellschaft«, Repräsentanten, Geschäft,führ« oder Liquidatoren 1. aller inländisch«» Aktiengesellschaften, Kommanditgesellschaften auf Aktien, Berg- grwerkschaften und andere» b«gbautreibend«n Bereinigung,», letzt««, sofern Ile di« Rechte juristisch«! Personen haben, Gesellschaften mit beschränkt« Haftung und eingetragenen Genossenschaften, . 2. oll« Gesellschaften der vorbrzrichneten Vit, die ihre» Sitz im Ausland haben, ab« im Inland «inen Geschäftsbetrieb unterhalten, «lvcht, nach dem vorgeschrlrbenen Vordruck eine unterschriftlich vollzogene Steuer«» llärung mit der Versicherung, daß die Angaben nach bestem Wissen und Gewissen gemacht sind, spätesten« bi« zum 15 Februar 1920 bet dem unterz«ichne1«n Finanzamt (Brzirkrsteoereinnohme) einzureichen. Die Einsendung der Struererilärung durch die Post geschieht auf Gefahr de» Absender« und deshalb zweckmäßig mitt«I» Einschreibebrief». vier die Frist zur Abgabe der Steuererklärung verabsäumt, wird mit Geldstrafe bl* zu 500 Mart zur Abaab« der Steuererklärung anaebaltrn. Auch kann d«r von tbm ' Znwachsstener betr. Der V. Nachtrag zur Gemeindesteuerordnung für di« Stadt Dippoldiiwald« vom 17. Dezember 1915, di« Erhebung »irrer Zuwachrsttu« im Gemeindebezirk betreffens ist von der Rredhauptmannschaft Druden genehmigt vrorden und Uegt vom 22. d. M. ab vierzehn Tag« lang während d« geordneten Geschästsstunden (an Wochentagen von 8 Ahr vor- mittag« bi« 1 Uhr nachmittag») im Rathau«, Zimm« Rr. 3, zu jedermanns Einsichtnahme vertretenen Gesellschaft «in Zuschlag bi« 10 v. H. d« rechtskräftig f«stg«sl«llt«n Rriegrab- gabe ausulegt w«d«n. Dippoldiswalde, am 20. Januar 1920. Da« Flo anzarat lvezirkisteueriinnahm«). Strompreis-Erhöhung. Durch Zahlung «ine« weiteren erheblichen Zuschläge» an den Ueberlandstromverband macht sich «tt Wirkung »o» 1.Snunar 1920 ab eine abermalige Erhöhung dn Strom- preis« «forderlich. Sie sind von den städtischen Rörperschasten wie folgt festgesetzt worden: a) Lichtste»«: Dl« Preis« für vil«uchtung»zwrck« nach dem Zählertarif la. «Höhs« Ach in den einzelnen Tartsstusen um wett«» 35 Pfg., »Isw wo» IW. SS PÜP. «wß 170 uorw. pü« «U« USIonnwüRslunS». Bet Münzzählern (Automaten) Ist der Unterschied«-,trag zwischen l M. 35 Pfg. und l M. 70 Pfg. und di« übliche Zählrrmlete nachzuzahlen. Dl« Pauschalläße betragen: für eine l 6 kerzigr Lampe jährlich 28 M., tNornaeneoiL» MerkeüShrlith Mark ohne Zu- DiMjjMrw. kaaen. - Einzelne Nummern 10 Pf — Fernsprecher: Amt Dippoldlswald« Nr. S. Vemetndeverdands-Girokonto Nr. 3. — Postscheck konto: Leipzig 12548. - . Erledigung. Dresden, am 15. Januar 1920. , Localnlösung, lAorpbiumlSsung, ^tropinlösun^ 0,01 : 10,0, äpomorplünlösunx, Äpktkeriekeilrerum, Oplumtlnktur, käsgnesla usts, „ aulkuncs, pkenolpktksleintsbletten, Sonntagsruhe in Apotheken betreffend. Apotheker, die den Betrieb ohne Gehilfen führen, dürfen an Sonn- und Feiertagen von 1—8 Uhr nachmittags ihre Apotheke ganz ohne Dienstbereitlchast schließen, wenn sie den auf sie angewiesenen «erzten die nachstehend unter T verzeichneten Arzneimittel zugänglich machen, die für ellige Fülle in Frage kommen. Die Zeit des Ladenschlüsse» ist durch Anschlag bekanntzugrben. X Ausgenommen hiervon sind solche Apotheken, für welche nach Artikel 3 der Reichsverordnung über Sonntagmuhe im Handel»gewerbe und in Apotheken vom 5. Februar 1919 (Reichsgesetzblatt Selt« I7b) von der Lreiehauptmannschast wechselseitiger Ladenschluh mit einer benachbarten Apotheke angeordnet ist. Ziffer 3 der im Dresdner Journal 1905 Nr. 78 betanntgegebenen Verordnung de« Ministerium, des Innern vom 28. März 1905, Sonntagsruhe in den Apotheken betreffend, findet damit ihre M .W? Aettepe Zeil««g -es Bezirks Amtsblatt für die Amrshauptmannschaft, -as Amtsgericht un- -en Sta-trat zu Dippol-iswal-e Wird in «ln«m Hau,halte nur «ln« Lamp« von 25 Rerzrn benutzt, so «höht sich der Prel» von 42 M. auf jährlich 45 M. Bei ein«» 3. Lampe dagegen * «mäßigt sich d« Prei, lediglich für dlefe um 25 <Vo. b) Kraft stro«: Der Strom für Rlei»ab«ah«wr «höht sich »o« 70 Pfg. «w* i W. §0« »kn« UUaW»«KK»üw«e>». Großabnehmer zahlen zu den jetzige» Preisen den vom Ueberlandstromoerband geforderten Zuschlag und einen entsprechenden städtischen Aufpreis. c) Zähler«ist«: An ZSHIermtete w«drn b. a. W. die ln der Bekanntmachung vom 12. November 1919 bezeichneten Sätze forterhoben. Vie unter a »ub b angeführte« Betröge fi«- schwanken-, b. fle richte« sich «ach -e« jeweilig«» vo« -er Sladt-rnwin-e a« -»« Nrb«landftr«»»«b«n- zu zahlenden Preise«. Sie falle» bei einer Herabsetzung oder steige» bei künftige» SrhSH»«ge«. Divovldkwalde, am 20. Januar 1920. Der Sta-trat.