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<nelndtgli«d«r (18), 10 Kinder und 9 Erwochfen«, dazu ein sranzösilchrr Klirg»gesans«n«, welcher einen Tag vor der Hrimbesörderung noch der Grippe zum Opfer siel. — Der kn Weltkriege gefallenen und vermißten Reichstädt« le« sind etwa 50) wurde am Totensonntag im Gotteedienlt nament lich gedacht. — Den sonntäglichen Hauptootte,dienst besuchten durchschnittlich 60 Erwachsen« (80) — 5 «/o der Gemeind,. An den Kindergotterdirnsten nahmen Im Durchlchnitt auch SO Kinder teil <88) — da, ist noch nicht der vierte Teil der doz« berechtigten und auch oerpslichtetrn! — an den Unter- redungen etwa 20 Konfirmiert« <24). Die T«ilnahm« der Gemeind« an den Veranstaltungen des Difitatlonrlagr» <7. Dezember) bot dem Herrn Ephoru» ein ganz richtige«, der Wahrheit entsprechendes Bild. Für dir christlichen Llebes- wrrk« wurden in Kollekten im Gotteshau» und in einer Hauslammlung in,gesamt ungefähr 400 M. gespendet, zur kirchlichen Armenpflege beim Abendmahl und durch frei willige Gaben 100 M. In da» vererbende Kirchgemeinde- vermögen, für da» eine neue Ordnung ausgestellt wurde, flossen etwa 450 M., nämlich 35 M. au» den Kälten an den Eingängen der Kirche, 160 M. Kollekten, 160 M. Hau», sammlung, 05 M. Gaben bei Trauungen und Taufen. Für Wiederherstellung der Orgel — am 20. Juli in Gebrauch genommen — wurden freiwillig 220 M. aufgebracht. Die Gesamtsumme der freiwilligen Gaben für kirchliche Zweck« beträgt drmnach ungrfähr 1150 M. <600 M) Auf d«n Kopf entfall«« da etwa 00 Pf. oder auf jeden Erwachsenen 1,40 M. Ob diese Gebefrrudigkeit auch imstande ist, in ab- fehbarer Zeit der Kirche wieder zu den beiden fehlenden Glocken zu verhelfen? — Am 2. Weihnachtifeirrtag fand eine völlige Neuwahl de» Kirchenvorstandr» statt. An ihr nahmen 33 Männer und 8 Frauen teil (— 3b o/o der in die Wählerliste Lingrlragenen und wohl etwa 60/o der Wahlberechtigten-. Die auischeldenden Herren wurden wieder g« wählt; nur trat an die Stille de» Herrn R Püschel Herr Forstverwalter Dittmann. Der Kirchrnvorstand besieht dar nach fortan au» den Herren H. Reichel (26 Stimmen), H. Enderlein (25), M. Dietzrlt (25), vrmetndeoorstand Heerklotz (24), H Zicharschuh (19), Kantor Brückner (18), O Botgt (17) und O. Dittmann (16). — Da» Amt de« Kirchendiener» und Totenbettmeister» übernahm am 1. April Herr v Zönn- cheu. — Di« Zukunft der Gemeinde aber stehe für alle ihre Glieder: Leitende und Geleitete, Glotze und Kleine, Alte und Junge, unter dem- aufrichtig«« Gebet, unter dem treuen Streben und unter der kösilichen Erfahrung, datz zu ihr und ln ihr Gotte» Reich komme! — 1869, also vor 50 Jahren, wurden 37 Geburten und 33 Eterbrfälle gezählt Röthenbach. Herr Gemeindevorstand Ehrlich wurde in der letzten Gemeind«alrsitzung wiedergewählt und ebenso dir beiden Demilnd«äl»«st'n Herr H Köhler und Herr H. Fleisch«. Wäbrrnd Herr Gemeindevorstand Ehrlich und Herr EemrindeLllrst« Fleischer seit 18 Jahren ihre Remter in treu« Hingabe verwalten, arbeitet Herr Grmrindeältest« Köhler bereit» 30 Jahre für dar Wohl der Gemeinde. Auch wurde Herrn Grmetndeältrsten Hermann Köhl« vom Schul vorstand «ine Ehrenurkunde für seine langjährige Dienstzeit Im Schvloorstand gewidmet. F«me»fteiu. Infolge aurbletbend« Kohlenlieferung kann der Schulunterricht in dieser Woche noch nicht be ginnen. Im Jahre 1919 sind in hiesiger Parochte ge- borrn worden 34 Kinder, getauft 22 Kinder, aufgeboten 31 Paar«, g«storbrn 21 Personen. Di« Zahl der Kommunikanten btlirf sich auf 440 Personen. — B«l der Gemeindeältesten, wähl wurde hi« al» «st« Gemeind,ältester Hau»brsitz« Otto Krause und al» zweiter vemeindeältest« Gutsbesitzer August Schiffel gewählt. Dr«br». Wie ein Regierongrverlret« den Presseoer. tret«« gegenüber erklärt, ist die sächsische Regierung keine», «eg» geneigt, zur «urlieferung d« Krieg,schuldigen zu schweigen. Ruch sie steht auf dem Standpunkt, datz dir An- geklagten nur von einem deutschen Gerichtshof abgeurtetlt wttden können. E» ist seibltverständl ch, datz bei einem Zu sammensein mit Vertretern der Reich,regterung keine Ge. 1,g«nh«it oorübergeht, in der diese Frag« nicht gemeinsam beiprochrn wird. Ver«inbarungrn zwischen Sachsen und dem Reich sind jedoch nicht getrofsrn worden. Ehe di« sächsisch« Regierung positiv« Maßnahmen «grriftn kann, müssen ihr Zahl and Namen der Auszultrsernden bekannt sein. Die» l>t aber grgenwärtig noch nicht der Fall — Die sächsischen Eisenbahnen, die zuletzt noch mit einem Jahre«üb,rschutz von 64 Million«, Mark im sächsischen Staaw- havshallplan verzrichn« war««, wrrden in d,m vrrgangenrn Jahre rin Defizit von annähernd 300 Millionen Mark er reicht haben. Wie von gut unterrichtet« Seit« v«lautet, telrug da» Drsiztt Lnd« Roo«mb«r b«'«tt» 260 Millionen Mark, sodatz also mit «inem Jahrrsdrslzlt in d« obrn an- gegebenen Höhe gerechnet werden mutz Freiberg. Bon der Straikamm« de« Landgericht» wurde der Wtrtschaslrgrhilfe Emil Arno Walther au» Rein- Hardt,grimma wegen schweren und einfachen Diebstahls zu 4 Monaten Grsängni» verurteilt. Radeberg. Dt« Linvttleibung von Lotzdorf in das Radeberger Sladtgeb!«t ist nunmehr am I. Januar vollzog«« worden. Die Stadt Radeberg «HSU dadurch einen Zuwach» von üb« 1600 Einwohnern. Lowwatzsch. Da« hiesige Gaswerk hat, da die Kohlen zufuhr Wagen mangel» halb« nachgelassen hat, di« Ga»> erzeugung aus Ktrfrrnholz vorg«nommen. Oschatz. Ein Schleichhändler wurde aus dem hiesigen Bahnhvse verhaftet. E« wurden ihm 20 Stück Butt«, >50 Stück Eier und vier Hühn« abgenommen. Der Mann stammte au» Leipzig und war arbeit»lo», weshalb « auch ständig Unlersiütz rngen bezog. Lr hat sein einträgliche» Ge schält Ichon stil läng«« Zelt betrieben. Oschatz. Die alt« Bezirk,anstatt St ehla sock nach einem >8«>chluß des Bezirk»««,schuss«« sür 50000 Mark an einen PUoaimann veikauft werdrn, d«r da» Gelände sür Gärtnrreizweck« verwend«« will. Riesa. Um der Wohnung,not zu steuern, wurde der letzten Stadtverordnetenversammlung ein grotzzügige« Umbau. Projekt der Kasern« l/68 vorgrlrgt. Di« Grsamikosten wrrdrn auf 4 980219 M. b««chn«t. Limbach. Den zur Aufbringung der Mittel für die Be- schassungtbrihilse von des 2>. Steve,klasse ab beschlossenen Steuerzuschlag hat die Regierung nicht genehmigt. Verlangt wird gleichmäßige Derleilung auf alle Steuerklassen. Rebesgrün i. B. Sowohl d« Gemrtndrrat wie eine öffentliche Emwohnttvttsammlung haben einstimmig br- schlolsen, vom l. Januar ab di« Ausgaben für Leichen- bestatlung aus Grmetndemitteln zu bestreiten. Hierunter entfallen die Kosten für den Sarg, für dl« Mühewaltung der Leichenfrau und die Unkosten für di« grtrdhof»o«woltung. Da» htrrzu ausgestellte Ortsstatut, welche» der Bezirkauv- schußsitzung vorlag, konnte noch nicht Genehmigung finden, da die Mitglieder des Bezlikr urschusse» erst Einsicht in den Worilout diese» Orkgesetze, nehmen wollten, auch die Amt«- hauptmannichast auf ihre Eingaben an da» Ministerium vom 13 Dezember Bescheid «wartet. Schwarzenberg, «et der Verfolgung «ine« angrschossenrn Hasen stürzte der l7 Jahre alle Kandetrschül« Dedore» au» Beierfeld, Sohn de» Gastwirte» D. daselbst, in da» Schwarz- wasser und «trank Reustädtel. Zur Beschaffung neuer Glocken sind HI« 0780 M. gesammelt worden. Löbau. Der Generalstab in Berlin hat der Stadt auf ein Gesuch geantwortet, datz, wenn die Entente Deutschland ein He« von 200 000 Mann zubtlligt, der Wunsch Löbau», Darnisonstadt zu bleiben, «füllt werden kann, nicht ab«, wenn da» Heer weiier vermindert wrrden mutz. Der neue Friedenstermin. KriedenSschluß auf den 19. Januar festgesetzt. > Die amtliche französische Agentur HavaS meldet: Der Text der vom Obersten Rat angenommenen For mel, welcher die Verhandlungen über das von Deutsch land zur Kompensation für die Zerstörung der Flotte von Scapa Flow verlangte Marinematerial zugrunde liegen, wurde am Montag nachmittag dem Freiherrn von Lersner übergeben. Man hat sich mit der deutschen Delegation endgültig über die Formulierung geeinigt so daß, der Unterzeichnung des Ratifikations protokolls des Frtedensvertrages nichts mehr im Wege steht. Die durch die Inkraftsetzung des Ver trages nötig gewordenen Maßnahmen wurden im Prin zip ins Auge gefaßt. Der Austausch der Ratifika tionsurkunden wurde auf Sonnabend, 10. Januar, nachmittag, festgesetzt. Zuvor hatte der Minister Loucheur dem Ober sten Rat Bericht erstattet über die Unterhandlungen, die er mit den: Freiherrn v. Lersner hatte. Er unter breitete dem Rat die Formel, durch die das niit der deutschen Friedensabordnung über den Ersatz für die in Scapa Flow zerstörte Flotte abgeschlossene Abkom men verwirklicht wird. Der Oberste Nat nahm die Formel an. k Tie angenominene Formel. Die vom Obersten Rat angenommene Formel über den Ersatz für Scapa Flow sieht die sokortigeLie- ferung von 192000 Tonnen schwimmenden Ma terials vor. Die Alliierten erklären, sie seien bereit, Abzüge vorzunehmen, falls die Lieferung der ver langten 400 000 Tonnen die Lebensinteressen der deut schen Schiffahrt gefährden, oder tzie Schätzungen der Alliierten sich als überschätzt herausstellten. Auf je den Fall werden die vom Obersten Rat zugestandenen Abzüge eine bestimmte Zahl — Pariser Zeitungen sprechen von 100 000 Tonnen — nicht übersteigen. Die näheren Angaben sind in einem von Clemen ceau unterzeichneten Schreiben enthalten, das nach Austausch der Ratifikation dem Freiherr» v. Lers ner übergeben wird. Da nun die Grundlagen für »ie Ratifizierung durch das Abkommen mit Lersner fechgelegt sind, sind die letzten Schwierigkeiten in dieser Angelegenheit aus dem Wege geräumt. Die Auslieferungsfrage. Auch die Regierung hat noch keine Listen. In der letzten Zeit beschäftigt sich die Presse auf fallend viel mit der Auslieferungsfrage. Es ist selbst- verständlich, daß auch im Schoße der Regierung diesem Problem die allergrößte Aufmerksamkeit gewidmet wird. Natürlich lassen sich Entschlüsse in Dingen, die für das gesamte politische und nationale Leben Deutsch lands von so weittragender Bedeutung sind, nicht übers Knie brechen. Und die Presse, die sich nur ein bißchen ihrer Verantwortung bewußt ist, sollte sich doch etwas mehr Reserve auferlegen, als sie es tut. Versuche durch das Jndieweltsetzen von falschen Nachrichten, die Re gierung zu vorzeitigen Maßnahmen zu veranlassen, können nicht bloß für die Regierung selbst, sondern« für das gesamte deutsche Staatswesen von den ver hängnisvollsten Folgen begleitet sein. Insbesondere wird gegenüber Presseäußerungen betont, daß die Re gierung in dieser Angelegenheit nichts Wetter kennt, als den Friedensvertrag, amtliche Mitteilungen von der Gegenseite sind ihr bis jetzt in dieser Frage nicht geworden. Sie wird also erst abwarten, was die Ge genseite verlangt und.dann wird sie ihre Entschlüsse auf Grund der Bestimmungen des Ariedensvertrages fassen, . > < , Die Streikdrohung der Eisenbahner. Im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, wo an: Montag die Tarisverhandlungen mit den Eisenbahnern von neuem wieder ausgenommen worden iud, hofft man zuversichtlich, zu einem baldigen Abschluß zu kommen. Ten Vorsitz führt Geheimrat Hausmann vom Reichsarbeitsministertttm. Wenn nun auch zu hoffen ist, daß der drohende Konflikt der Eisenbahner auf den Direktionsbezirk !.li.ü. !ij. !!!.MWWOWWWW Frankfurt a. M. beschränkt bleiben wird, so ist baMt die Gefahr, die von Frankfurt aus unserem ganze» Verkehrs« und Wirtschaftsleben droht, dpch nicht zu verkennen. Immer deutlicher tritt zutage, dqß auch hier wieder die wirtschaftlichen Ziele der Bewegung in den Vordergrund geschoben werden, um politische For derungen durchzudrücken. Unverkennbar ist die Arbeit! kommunistischer Agitatoren, die offen erklären, „ent scheidend für -ie Eisenbahner sind nicht die Lohn erhöhungen, sondern die Erkänrpfung des vollen Kow- trollrechts der Eisenbahnbetriebsväte". t ES handelt sich hier also um einen Sturmlauf der Kommunisten gegen das kommende Betriebsrätegesetz und für dt- Errichtung der revolutionären Betriebsräteorgantsa- tion. Bezeichnend für die Taktik der Kommunisten ist, daß in Berliner radikalen Kreisen erklärt worden ist, man werde derart hohe Lohnforderungen stellen, datz es zu einem allgemeinen Streik kommen müsse, der dann zum Sturz der Regierung führen werde. Set da» Betriebsrätegesetz, wie es von der Nationalversamm lung geplant sei, erst angenommen, werde es zu spät sein. Wie weit die Verhetzung der Eisenbahner de» radikalpolitischen Drahtziehern bereits gelungen ist, geht auch daraus hervor, daß die Eisenbahnerbewegung über die Köpfe des Vorstandes des deutschen Eisenbahn«- verbandes eingeleitet worden ist. Lohnkämpfe und Streiks. Tie Ekfenbahncrbeweanng. Der Erlaß des Eisenbahuministers an die Eisen« kähudirektion in Frankfurt a. M., in dem dis Schlie ßung der Eisenbahnwerkstätten für Dienstag arme- droht wurde, wenn die passive Resistenz der Eisenbahn arbeiter am 5. Januar noch andauern sollte, hat semet Wirkung geübt. Die Eisenbahnarbeiter in Frankfurts am Main haben, mit der einzigen Ausnahme de« Arbeiter eines Rangierbahnhvjes, dis passive Re sistenz aufgegeben. Die Arbeitsleistungen sin- beträchtlich gestiegen. Die Schließung der Eifenbahn werkstätten ist infolgedessen nicht erfolgt. Im Bezirk Köln ist alles ruhig. Dagegen iW allenthalben eine große Erregung unter der Eise»«« bchnarbeiterschaft zu bemerken. Im Elberfelder Bezirk hat die Bewegung bereits zu o ffe n en Streiks geführt. Auf einer großen Reihe großer Bahnhöfe wird gestreikt, so u. a. in Düsseldorf, Elberfeld), Hagen, Vohwinkel. Der Betrieb ruht auf diesen Bahn höfen oder wird notdürftig aufrechterhalten. Die Tarifverhandlungen zwischen dem Eisenbahn- Ministerium und den Aachverbänden der Eisenbahner sind, wie verabredet, wieder ausgenommen worden. Wenn die neuen Tarifforderungen der Eisenbahner verbände restlos bewilligt würden, dann würde das eine Mehrbelastung des Eisenbahnetats um jährlich 1 Milliarde 700 Millionen Mart bedeuten. Lie Arbeiterschaft ist inzwischen mit erhebliche» neuen Forderungen ausgetreten. Es wird unter Hinsicht auf die schnell fortschreitende große Teue rung der wichtigsten Lebensmittel eine sehr wesent liche Erhöhung der von der Verwaltung schon gewähr ten Abschlagszahlungen vor Abschluß des Tarifs ver langt. Eine Eingabe, die den gleichen Zweck ver folgt ist von den Gewerkschaften an die preußisch^ StaatSregierung gerichtet worden. In einer Versammlung der schlesischen Eisen bahner wurde ein Beschluß auf sofortige Beschleu nigung des Tarifabschlusses und Einberufung der Lan desversammlung gefaßt. Welche Stellung zu den neuen Forderungen ein genommen werden wird, ist nicht allein Sache der Eisenbahnverwaltung zu entscheiden, sondern der Re gierung und der Landesver;ammlnng, die ebenfaKH ber den Verhandlungen vertreten sind. Kundgebung der Angestellten »er Reichs- ' nn» Staatsministerirn. Im großen Saal der Berliner Börse fand eins große Kundgebung der Beamten und Angestellten dsv Reichs- und Staatsministerien und in den Heeresbe trieben für den Reichstarif statt. Die Versamm lung nahm eine Resolution an, in der die AngeAll- ten der Reichs- und Staatsministerien schärfsten Vr»- test gegen die Verzögerung des Abschlusses des Retchs- tarifvertrageS erheben und die Erwartung ausspre chen daß die Gesamtheit der Minister ihre Vertreter beauftragen werden, unverzüglich die bereits am 11. September begonnenen Verhandlungen fortzusotzen. Jin Anschluß an die Versammlung bildete sich ein De monstrationszug nach der Reichskanzlei. Dort «über reichte eine Deputation die Forderung der Angestellten. i Bor »cm Streik km BcrsichrrungSgc'wcrbe. Die Abstimmung in den Versicherungsgesellschaf ten über den Streik oder Nichtstreik erstreckt sich über das ganze Deutsche Reich. Die Resultate gehen dem Zentralverband der Angestellten zu, und von diesem wird eS dann abhängen, ob er bei entsprechendem Ausfall der Abstimmung den Streik sogleich prokla mieren oder ob er weitere Verhandlungen versu chen, oder welche Taktik er sonst etnschlagen will. Aus einer Reihe großer Städte, z. B Frankfurt a. M., Magdeburg, München, Köln Stettin, insgesamt bereit» aus nahezu 30 Städte«, liegen Detm Zentralverband die Abstimmungsergebnisse vor. Danach hat sich di« dortige Mehrheit der Angestellten für den Streik er klärt. In Betracht kommen im ganzen etwa 50 Städte als Hauptplätze der Versicherungsgesellschaften. Es sol len in den Streik aber sämtliche Angestelltenkategorien in allen Betrieben, die mit dem Versicherungswesen zusammenhängen, einbegriffen werden, also auch in allen Generalagenturen in den kleineren Städten. — Die Abstimmung in Amtlichen Berliner Versicherungs« betrieben hat das Ergebnis gehabt, daß sich rund 87 Prozent der Angestellten für den Streik erklärt haben, somit weit mehr als die erforderliche Zweidi ittekmajorität. Politische Rundschau. — Durch die Polizei hat die französische Verwaltungs behörde den Wiesbadener Redaktionen verbot««, t« irgend einer Form Propaganda für die Hilfsaktion M die notleidend« Wiener Bevölkerung zu mMeg. i -