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der Der Schutz Ostpreußens. Lberprasident Winni« dankt den Baltikum- kämpsern. Der mehrheitssozialistische Oberpräsident Provinz Ostpreußen Winnig sprach In einer Ver sammlung der Deutschnationalen in der Königsberger Börse den Baltikumkämpfern seinen Dank und sein« Anerkennung aus. Ter Rückzug ans dem Baltikum. Dre Eiserne Division und die deutsche Legion haben den Rückmarsch fortgesetzt. Schauten soll ge- räumt sein. Für die zu erwartenden Truppen sini folgende Unterbnngungsräume vorgesehen: Eiserne Di- viston Raum nördlich der Straße Memel—Gordzy, dos dritte Regiment dieser Division, das bereits «in- getrosfen ist, südlich dieser Straße, die deutsche Legion beiderseits der Straße Laugszargen—Tilsit, Von bei deutschen Legion befinden sich auf dem Rückmarsch fünf Bataillone, zwei Eskadronen und zehn Batte rien. In Heydekrug kam eS zu einem Zwischenfall zwischen den Angehörigen eines Militärtranspartes uni! einem französischen Kontrollofftzier. Der französisch« Offizier wurde mit dem Seitengewehr bedroht. Die Wache konnte rechtzeitig eingreifen. mehr und mehr zurückgezogen und find dazu übergegangen, sich mit Hafernährmttteln einzudecken. Große Mengev Hafer, rollend und auf Abladung, sind tn verflossener Woche wieder für sehr tndustrtereiche mitteldeutsch« Kreis« ange- ' kauft, teils von Hafer auf Nährmittel verarbeitenden Be ¬ trieben selbst, teil» für Kommunen, die das Material an solche Betriebe, überweisen. Da für den Verkauf an Klein- Händler und an Verbraucher Höchstpreise bestehen, denen die Erzeugerpreise des Umiagehaser« zugrunde gelegt sind während der freie Hafer-Marktpreis mehr als viermal ft hoch ist, gehen alle diese aus dem freien Hafer erzeugten Hafermehle und Flocken an Großverbraucher oder ar die Gemeinden. Durch den erhöhten Wettbewerb der Käufe» für Futterhafer und derjenigen Nährmittelhafer haben stck die Preise d«S Hafers weiter erhöht. Andererseits ist di« Marktlage für Hülsenfrüchte wesentlich ruhiger geworden obwohl sich das in den Preisen bislang noch nicht auSsprach Von ausländischen Erbsen, Bohnen und Linsen sind di« verschiedensten Herkünfte angeboten, doch stellen sie sich in- folge der Valuta meisten» zu teuer. Bemerkenswert ist, das laut einem Rundschreiben der Reichsfuttermittelstelle dü Haferschalen von der Bewirtschaftung frei sind, das die Haferklete aber der bestehenden Kleieverordnunf unterliegt. Aus Stadt und Land. Die „Santa Helena" t« St«ttt«. Der frühere deutsch i und jetzige englische Dampfer „Santa He lena^, der durch den Zwischenfall in Kiel viel von sich reden gemacht hat, lief am Sonnabend in Stettin tin. Zunächst yteh es, der Dampfer werde sofort vreder ausfahren. Wie jedoch bekannt wird, hat de» DamP^. am Sonntag 380 polnische Soldaten und 30 Offiziere ausgeschtfft, die tn Begleitung von deutschen Soldaten auf dem Bahnwege nach Kreuz weiter trans portiert wurden. Der Dampfer, der noch Güter an Bord hatte, hat den Hafen wieder verlassen und ist nach Danzig weitergefahren. * Trotzender Angestellten streik i« Lübeck. Ein Streik sämtlicher Händelsangestellter steht in Lübeck unmitielbar bevor, was im Hinblick auf das Weih nachtsgeschäft von unübersehbaren Folgen begleitet sein dürfte. In einer großen Massenversammlung aller Handelsangestellten wurde beschlossen, von dem Ar beitgeberverband bis zum 12. Dezember die Anerken nung des neuen Tarifs zu verlangen, der eine 75- prozent- Erhöhung aller Gehälter, Gewährung einer Wirtschaftsbeihilfe von 1000 Mark für Verheiratete und 600 Mark für Unverheiratete und die Verkürzung der Arbeitszeit von 48 Stunden aus 45 Stunden in der Wr' vorsieht. Gelingt eine Einigung nicht, so soll am 13. Dezember^ iu den allgemeinen Ausstand eingeireter. werden. Der Versammlung schloß sich ein großer allgemeiner Demonstrattonszug durch die Stra ßen an. * Tw Dresdener Tekeptzonmiser«. In den näch sten Togen wird das bereits früher geplante Verbot der Privat-Telephongespräch« in den HauptgeschäftS- stunden in Dresden ergehen. Ein Drittel aller Ge spräche sind aber Privatgespräche. Bleibt der jetzig« Zustand aufrechterhalten, so würden nach einer Er klärung der Fernsprechverwaltung die Apparate in kurzer Zett verbrennen und damit eine mehrwöchent- ltche Unterbrechung des ganzen Dresdener Telephon- Verkehrs eintreten. " Großer Juwelendiebstatzl in Köln. Für mehi als eine halbe Million Juwelen erbeuteten zwei Köl ner und ein Berliner am 1. Dezember in Köln. Alt dort der Juwelier Karl Goldschmidt seinen 16 Jahr« alten Lehrling Karl Schmitz damit beauftragte, ein« sogenannt Neparaturtüte, die die Juwelen enthielt von einem Verkaufsraum nach einem Tresor zu brin gen, JahL dieser die Tüte mit ihrem wertvollen In, halt und ergriff mit dem 20 Jahre alten Frisem Josef Freiberg aus Köln und dem 28 Jahre alte» Maler Karl Otto aus Berlin, die in den Plan eingo weiht waren, die Flucht. Die Ermittelungen ergaben daß die Diebe sich nach Berlin gewandt haben. Frei berg wurde in Berlin, ebenso wie die Geliebte Ottos festgenommen. Dieser selbst und Schmitz haben sics bis jetzt den Nachforschungen entzogen. — Ausschluß ver Ausländer an der Frankfurts Universität. Bet einer in der Aula der Frankfurtei Umversitä stattgefundenen allgemeinen Studentenvev sammln-, wurde von dem ersten Vorsitzenden bei Frankfurter Kltnikerschaft folgender Antrag gestellt unl von der Mehrzahl angenommen: Ausschluß sämtliche« feindlicher Ausländer von der Frankfurter Untversi tät, solange die Feinde nicht den letzten gefangene! Deutschen ausgeliefert haben. ' Ter Schatz in der West«. Auf einem Berlinei Bahnhöfe beobachteten Kriminalbeamte einest ihnei bereits ab Goldschmuggler bekannten Chaim Hirsch, feld, der, im Begriff ins Ausland zu fahren, di« Fahrka nicht selbst kaufte, sondern sich durch eil Mädchen, das sie für ihn lüste, zustecken ließ. Di« Beamten nahmen ihn fest. Es stellte sich heraus daß Hirschfeld eine Art «Schwimmweste trug, die Sil bergeld von 5 Mark-Stücken bis herab bis zu 50 Pfen- nig-Stücken, vermischt mit einigen Goldstücken in gro ßer Menge enthielt und eine ganz erhebliche Las! darstellte. Daß auch in Berlin selbst Gold zu unge- heuren Preisen Absatz findet, bewies die Verhaftuna eines Dentisten. Dieser zahlte für ein Zwanzigmark stück 272 Mark, Werl er wußte, daß andere Zahn- techmker es ihm gern mit einem großen Aufschlag wieder abnahmen. " Ein Först«» als Mörder. Auf einem seinei Güter, in Seitsch bet Guhrau (Sles.), wurden dei MajoratSherr Karl Gilka-Bötzow, Rittmeister d. R. und sein Rentmeister Nöldner durch einen bei ihn« angestkllten Förster Specht erschossen. Der Mörde« stellte sich dann dem Guhrauer Amtsgericht. Dei 40 jährige getötete Rittmeister Gtlka-Bötzow war Ma- joratsherr auf Heyersdorf; er entstammt bekannten Berliner Familien. Sein Vater war ein Gilka, dei eine Bötzow heiratete. Er hinterläßt drei Söhne. * Abholzung des Wiener Waldes. Eine Landes, Verordnung gestattet der Bevölkerung Wiens, den Wie ner Wal« drei Kilometer tief und 150 Kilometer lang abzuholzen. Diese Devatsticrung wird aber nicht den «Schleichhandel verhindern. Ein einfacher Kutscher wurde nach amtlicher Feststellung durch Holzschleich handel zum Millionär. Der Plan, Holz gefällt ab zugeben, scheiterte, da die nötigen 600 Holzfäller we der bet den Arbeitslosen, noch bet der Vvlkswehr aufzutreiben waren. . « . , Mit Nachdruck wandte er sich gegen die miß, billigenden Aeußerungen über die Baltikumkämpfer, Für ihn seien die Baltikumkämpfer keine Plün derer und keine Räuber, keine Meuterer und keim Verbrecher. Sie wollten viel, sie wollten vielleicht zuviel erreichen, und sie scheiterten im guten Glau ben auf der Suche nach einer menen Welt. Es ent ziehe sich heute ganz und gar unserer Beurteilung wie groß die Bolschewistengefahr für Ostpreußen sei und ob diese Gefahr in naher Zett oder wenige! naher Zeit akut werden wird. Aber unsere Pflicht sei es uns vorzubereiten, nicht erst so lange wartest biS der Feind vor unserer Türe stehe und in si« eindringe, sondern unsere Pflicht sei es, die zustän- digen Stellen des Reiches darauf aufmerksam zu ma. chen, daß es hier oben ein Stück Deutschland z» verteidigen gelte. (Stürmisches Bravo!) Soweit es ir unterer Macht liege, bleibe nichts ungetan, um der Ernst de> gegenwärtigen Zeit den verantwortliche! Stellen de Reiches zum Bewußtsein zu bringen, unl vor noch nicht 24 Stunden habe er der Neichsregie rung wiederum berichtet- daß die Lage Ostpreußens von einem Ernst sei, wie noch nie seit dem erster Tage des Krieges. Tic Antwort »cs NclchSPräfidenten. Ein Protest der Königsberger gegen die von dei Entente geforderte Auflösung der Einwohnerwehrei wurde dem Reichspräsidenten übermittelt. In die sem Protest wurde auf die Gefahren des Bolschewis mus hingewiesen, die der Provinz drohen. Als Ant wort har der Reichspräsident nachstehendes Telegramn gesandte „Die Reichsregierung und die Volksgenosse! nn Reich werden Ostpreußen kn seiner gegenwärtiger Bedrängnis nicht allein lassen. Der Schutz der ost preußischen Grenzen ist Sache des ganzen Reiches. Di« hierzu erforderlichen Maßnahmen sind vorbereitet/ Volkswirts chasMches. Di« sysrmatis,;« AuSPUiiwrrung TcutschwndS infolge lder schlechten Valuta hat nunmehr, wenigstens nach der Schweiz hin, ein teilweises Ende genommen, und zwav «dank einer Verordnung Les schweizerischen Bundesrats, der- guselge die Einfuhr von Erzeuguijsrn der Möbelindustrie bis aus weiteres untersagt wird. Zweck dieser Verordnung ist, «die schweizerische Industrie und den Schweizer Handel vor der deutschen Sc^leudcrkonlnrrenz zu schützen. H Tie ve,itsch« Kglstcnsörderung steigt. Die deutsch« Kohlenförderung bat Pro Tag und Stunde gerechnet b e, retts den Friede nszu st and erreicht. Daß di« geförderte Gesamtmenge noch nicht dem Friedensstand ent spricht, ist lediglich darauf zurückzuführen, baß die Zahl ver Arbeitsstunden vermindert wurde. Eine großzügige Neu, einstellung von Bergarbeitern ist im Gange und wird auch diesen Ausfall wettmachen. Wochenbericht »er PreiSberichtssteN« VeS Deutsche» L«m»wirt,chajtsrat«. Im Produktenverkehr hat sich seit eini ger Zeit eine bemerkenswerte Aenderung vollzogen. Während bisher die Kommunen ansehnliche Mengen Hülfensrücht« erworben batten, um damit gegen de» drohenden Mangel an Fletschbelteserung gerüstet zu sein, haben sie sich in- folge der hohen Preise von Erbsen. Bohnen usw. davon va« Militär, noch die Polizei leinen Anlatz gefunden hatte -egen die Demonstranten «inzuschreiten. Erst auf Anord nung de» englischen Obersten Dat«» wurden die Demon- stranten zerstreut. In der Stadt herrscht große Aufregung va wieder unkontrollierbar« Progromgerüchte kursieren. Frankreich: Elsaß-Lothringcr bei der Eröffnung d« Kammer. l In der Eröffnungssitzung der neugeivählten franzöfh schen Kammer verlas der Deputiert« Francois-Metz nw men» der elsaß-lothringischen Abgeordneten eine längere Er- klärung, tn der er auf den feierlichen Protest der Elsaß- Lothringer gegen die Abtretung der beiden Provinzen Elsas und Lothringen in oer Nationalversammlung zu Bordeauz am 17. Februar 1871 hinwies. Schon damals hätten di« Abgeordneten verkündet, daß der FrtedenSvertraa von 187! für st« null und nichtig fei und geschworen, für sich und chre Mnder, daß sie da« Recht der Elsässer und Lothringer, Mitglieder der französischen Natton zu bleiben, dieser un rechtmäßigen Besitzergreifung gegenüber stets geltend mache« würden. Jetzt schmiedeten die elsaß-lothringischen Abgeord- arten ote Kette der historischen Ueberlieferungen Wiedei zusammen. Jetzt, wo sie ihren Sitz tn der französischen Kammer wieder einnähm^n, gäben st« Deutschland und dei ganzen Wett von neuem zu versteh«», daß Elsaß-Lothrtnge» niemals aufgehürt habe, mit seinem ganzen Herzen dei französischen Familie anzugehören, und daß sie die tiekst« Befriedigung darüber empfänden, wieder zu th, zurückzukehren. (?) Nicht mit Unrecht habe Deutsch, land die Volksabstimmung- im Jahre 1918- gescheut. Di« neuen Wahlen hätten bewiesen, daß Deutschland auf keine! Zoll mehr das Recht habe, Gebiete zurückzuverlangen, die ei kraft des Eroberungsrechtes besessen habe. — Die Erklärung chlotz mit dem Dank an die französische Nation und die Alli erten für die Befreiung der beiden Provinzen und die ge, brachten Opfer. — Die Stimmung, wie sie gegenwärtig in de« „befreiten" Neichslanden herrscht, dank der französischer Verwaltung, gibt Francois nicht das Recht, als Vertrete« Elsaß-Lothringens solche Töne zu reden. — «robfexe» ix der epische« V-tfqaft. In der englischen Botschaft tn der Wtlhelmstr. 70 tn Berlin brach am Sonnabend gegen , 9 Uhr abends Feuer aus, da» sich rasch über den ganzen Dachstuhl verbreitete und diesen vollständig in Flammen hüllte. Ter ganze Oberltchtbau stürzte ein, wobei die herabfallenden Glas scherben für die Feuerwehrleute eine große Gefahr bil- beten. Ter Dachstuhl brannte vollkommen durch. Nach etwa einstündiger Arbeit gelang es der Feuerwehr, Vie Flammen zu löschen. Die Ursache des Feuers ist noch nicht festgestellt, doch dürfte es sich um irgend eine Fahrlässigkeit handeln. Das Gebäude der eng lischen Botschaft ist zurzeit unbewohnt, nur im rechten Flügel des Erdgeschosses befindet sich die mit der Wahr nehmung der englischen Interessen betraute Abteilung der niederländischen Gesandtschaft. Bor etwa zwei Wochen hatte tn der englischen Botschaft auch die eng lische Militärmisston ihren Sitz, den sie inzwischen ver legte. Tas Gebäude sollte demnächst zur Aufnahme b«S zu erwartenden englischen Geschäftsträgers eingerich tet werden. Vertreter der englischen Mission erschienen an der Brandstelle und begaben sich in das Gebäude, um Akten und anderes in Sicherheit zu bringen. WvengeWAnk für Mackensen. Dem General- feldmarschall vM Mackensen wurde anläßlich sein«» 70. Geburtstages von den Offizieren der ehemaligen Leibhusaren-Brigade ein großes rundes silberne» Tablett überreicht, das an seinem Rand« mit Hu- saren-Emblemen geschmückt ist. Der obere Rand de» Tabletts zeigt auf dem kräftigen Rande die verschio- densarlngen Säbeltaschen der beiden Regimenter, welche durch einen Totenkopf bekrönt werden, während am unteren Ende em Gardestern angebracht ist. Da» Ehrengeschenk trägt die Widmung: „Die Offiziere der Lerbhukaren-Brigade ihrem hochverehrten Generalfeld, marLschall zum 70. Geburtstag tn Dankbarkeit und Treue. 6. 12. 19." Das Tablett wurde dem General, feldmarschall in Gr^Jennewttz in Pommern durch ein« vesondere Offizier-Deputation der beiden Regimenter überreicht. Das Ehrengeschenk hat dadurch eine ganz besonders historische Bedeutung, als «S das letzte Ge schenk ist das vom vereinigten Offtzierkorps der «ho- maligen Leibhusaren-Brigade vor semer Auflösung ver geben wird. Entschädigung«« für die Deutsche« im Ausland. Das ReichSwirtschastSministerium beabsichtigt zwei Ver- emiaungen zu gründen, welche mit der Frage der Entschädigungen der durch den Krieg im Ausland« geschädigten Deutschen tn erster Linie befaßt werden sollen. In Aussicht genommen sind hierfür der „Bund der Ausländsdeutschen" und der „Verbund der nn Auslände geschädigten Jnlandsdeutschen". Beide Ver einigungen werden, sobald sie einmal organisiert sind, Merkblätter über das bei Entschädigungsansprüchen zu beobachtende Verfahren herausgeben. ES dürste daher zurzeit zwecklos sein, besondere Anmeldungen von SchadsnsersatzansprÜchen bei den verschiedenen Reichsstellen vorzunehmen, vielmehr empfiehlt eS sich, abguwarten, bis die genannten Vereln-gun-^ ihren Merkblättern an die Oeffentlichkett getreten sind. ES sind ferner Nachrichten darüber eingetroffen, wo nach England beabsichtigt, sich an dem Abrechnungs verfahren, welches duvch Art. 296 des FriedenSvertrage» bezüglich der Vorkriegsschulden vorgesehen ist, zu be teiligen. Ob es freilich hierbei bleibt, kann erst mit Sicherheit nach Inkrafttreten des FriedeuSvertrages ge sagt werden. Kleine Nachricht««. » Der Passagierdienst Dov«r-Ca lai», der während des Krieges eingestellt war, ist jetzt wieder eröffnet worden. * Aus dein Oelser Gefängnis sind 15 Strafgefangene, nachdem si« den Ausseher niedergeschlagen hatten, entkam» men. Dem sofort herveigerufenen Militär und der Ein« woh-nerwehr gelang es, acht wieder «tnzufangen. * Ein nach Prag (Böhmen) fahrender Schnellzug stieß abends vor der Station Cekakowitz auf einen au» der Gegen richtung kommenden Personenzug. 51 Personen wurde» schwer verletzt. * Der gesamte Personenverkehr auf den Eisenbahnen deS ehemaligen Reichslandes ist vom 8. bi» 15. Dezember wegen Kohlenmangels eingestellt. * Nach Unterschlagung von Wertpapieren tn Höh« von «110 000 MarvAst der bei einer Berliner Großbank beschäf tigt gewesene Bankbeamte Henkel flüchtig geworden. - Die Hotels und Gastwirtschaften in Osnabrück haben «als Protest gegen polizeiliche Maßnahmen den Betrieb «tn- oestellt. Di« Angestellten haben sich mit den Unternehmern .solidarisch erklärt. ' Von vier maskierten Räubern wurde in Andersch- Warfen bet Aurich das achtzigjährige Fräulein Fulfs ge knebelt, der Dienstknecht Peters erschossen. Das Hau» wurde nusgeplündert. Auf die Ermittlung der Täter tst «in« Welohnung von 5000 M. ausgesetzt. GerichLssaal. Tas Urteil im Marlohprozeß. Nach mehrtägt ger Verhandlung ist das Urteil im Prozeß gegen der Oberleutnant Mar loh verkündet worden. Der Ange klagte, dem die Erschießung von 29 Angehörigen de« Volksmarinedivision während der Märzunruhen in Ber, lin zur Last gelegt war, wurde von der AnNagc des Totschlags fretgesprochen, wegen unerlaub ter Entfernung vom Heere zu dreiMonatenFe- stung verurteilt, von denen zwei Monate durch di« Untersuchungshaft für verbüßt erklärt wurden, wegen Führung falscher LegitimationSpapiere wnrde Leutnant Marioh zu 30 Mark Geldstrafe eventuell drei Tag« Hast verurteilt. A Ium To»« verurteilt. Der Raubmord am Kauf mann Schulz aus Seehausen tn der Altmark fand vor dem Kriegsgericht der Reichswehrbrigade 9 ihrc Sühne. Der 28 jährige Musketier Ftchiner au» Mainz, dorf bei Leipzig wurde wegen Raubmordes zum Tode, der Unteroffizier KloskowSki aus Lübeck und der Mus- ketter Carow ans Eutin wurden wegen Beihilfe zv 15 Jahren Znchthaus verurteilt. A Wegen Preiswuchers verurteilte die Strafkanv mer zu Bielefeld den Getreidehändler Max Nasch« ans Minden zu 3000 Mark Geldstrafe und 18 000 Mark Einziehung übermäßigen Gewinne«: der Staat» anwalt hatte 10 000 Mark Strafe und 58 678 Mar» Emziehuns beantragt. Von den Anklagen wegen Ket tenhandels und Verkaufs von Saatgut zu anderen Zwecken wurde er fretgesprochen.