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Ergebnis der Spar-Anlekhe. Ruud 8^ Milliarde« Mark gezeichnet. DaL Ergebnis der Zeichnungen auf die Deutsch, Spar-Prämienanleihe beträgt, soweit sich aus den bis- her emgelaufenen Telegramm-Meldungen feststellen ließ, rund 3,8 Milliarden Mark. Das Ergebnis wird sich aber voraussichtlich noch durch aus dem Ausland etiigehente Meldungen erhöhen. Ein abschließendes Ergebne kann erst nach Einlaufen der endgültigen Meldungen die Ende dieser Woche zu erwarten sind, vekanntgegeben werden. Besonders hervorgehoben zu werden verdient die außerordentlich große Anzahl kletnerZetchneraus ent und zwei Stücke. Die Anzahl dieser Zeichner beträgt beim Kontor der Reichsbant für Wertpapiere allem 79 v, H. der Anzahl der Gesamtzeichner dort. Falls durch nachträglich eingehende Zeichnungen' der Betrag von vier Milliarden nicht erreicht wird, wird dasReich die Summe, welche zum Zeichnungsergeb- MS von vier Milliarden fehlt, selbst zeichnen, umso mehr, als nicht unbeträchtliche Anmeldungen aus dem Ausland in Aussicht gestellt werden. Di« Reihe s der Spar-Prämienstücke wird nicht ausgeser- tigt und entfällt für die Ziehungen. Die Londoner Aussprache. Vollkommene Uebcrelnstimmnng über «»^Fragen? Die Beratungen in der Londoner Downingstreet haben angeblich eine vollkommene Uebereinstimmung der Alliierten über alle zur Erörterung stehenden Fragen militärischer, politischer und wirtschaftlicher Na tur ergeben. Dieses Einvernehmen wird nach außen hin durch die Umbildung des Obersten Nates in einen neuen Zehnerrat aus den vier Großmächten Eng land »Frankreich, Italien und Amerika zum Ausdruck gebracht. Der neue Alliiertenrat ' sich zusammen setzen aus vier Engländern, drei „/anzosen, zwei Ita lienern und einem Amerikaner und alle noch nicht er ledigten Fragen, die sich au») der Liquidation des Krieges ergaben, endgültig lösen, lieber einige dieser strittigen Angelegenheiten hat man auch mährend der Londoner Besprechungen verhandelt und im Laufe der Beratungen angeblich befriedigende Fortschritte erzielt. Die französischen Blätter sind voll mit Artikeln über Clcmenceaus Erfolge — in Wirklichkeit herrscht aber trotz aller amtlichen Auslassungen und Lobes hymnen der Pariser Boulevardpresse über das „glän zende" Ergebnis der Londoner Aussprach? große Sorge wegen der ständig sich verschlimmernden wirtschaft lichen Lage Frankreichs und vor allem der Weige rung de> Vereinigten Staaten, Frankreich durch eine Millmrdcnanleihe anszuhelsen, und der ablcln'ndcn Haltung der großen amerikanischen Finanzinstitute ge genüber d? ', immer wieder gestellten Anträgen aus Vor neuen Verhandlungen. Tie neue deutsche Note an die Entente bildet die Unterlage für die Verhandlungen, die jetzt in Paris fortgeführt werden sollen. Tie dafür von Deutsch land bestimmte Sachverständigen-Kommtsston fuhr an Sonntag nach Paris ab. Sie besteht aus sieben Mtd gliedern, und zwar werden in ihr vertreten sein dal Auswärtige Amt, die Werftkommission, die Reedei sdurch einen Hainburger Herrn), die Arbeiterschaft, das Wasserbauamt (gleichfalls durch einen Hamburgei Herrn) und bas Reichsarbeitsministerium, aus dem ei» Sachverständiger für Fahrrinnen gewählt wurde. Tei Kommission ist endlich auch ein Marinesachverständigei reigegeben worden. Ten Vorsitz führt ein Gehetmrai des Auswärtigen Amtes, der als Sachverständiger für Wasserstraßen gilt. Aus der Zusammensetzung der Kommission geht her- wr, daß im Mittelpunkt oer Verhandlungen die Frag« der Ablieferung von Haftngerät steht: Bagger, Schlep- >er und Tocks. Deutschland besitzt hiervon etwa 600 000 tonnen, wovon die knappe Hälfte Reichs- und Staats, tigentum ist. Tie groß erscheinende Ziffer ist in Wirk lichkeit bei weitem weniger bedeutend. Bet Schleppern rnd Baggern handelt es sich um Fahrzeuge, die durch ne angespannte Ausnutzung der Maschinen leicht Be- chädigungen ausgesetzt sind und pon denen deshalb itets ein erheblicher Teil in Reparatur liegt. Es ist richts Seltenes, daß ein eben in Gang gesetzter Bagger surch Ausstößen seiner Greifer auf einen schweren Stein »der ein anderes Hindernis gleich wieder arbeitsun fähig wird und ins Tock muß. Ohne eine starke Reserve lann deshalb der Baggerbetrieb nicht in Gang gehalten verden. Bet den Schwimmdocks ist die Bereithaltung wn Reserven ebenso wichtig. In ganz Deutschland sibt es vielleicht 10—12 Tocks, die für Schiffe über 10 000 Tonnen brauchbar sind. Unsere wenigen Riefen- »ocks sind so eingerichtet, daß sie durch Inbetrieb nahme der einzelnen Abteilungen auch für die Lockung wn kleineren Schiffen geeignet sind. Entbehren können vir von unseren Tocks auch kaum etwas. Wenn der remdländische Reeder nicht die Sicherheit hat, daß ein basen für alle Fälle die Möglichkeit zur Lockung seiner schiffe bietet, vermeidet er diesen Hafen. Nimmt man Uso den deutschen Häsen ihre großen Docks mit der öegründung, daß Deutschland ja keine großen Schiffe nehr besitze, dann verhindert man damit d^s regel- näßige Anlaufen ausländischer großer Schisse in deut- chen Häfen und schneidet damit Deutschland von der Kroßschiffahrt ab. Aus dieser Darlegung ergibt sich )te Wichtigkeit der Erhaltung unseres Tockmaterials. Unsere Sachverständigenkommission ist in der Lage, wr Entente den Beweis zu führen, baß ihre Forde- mngen den wirtschaftlichen Tod Deutschlands zur Folge haben müssen. Sie wird gleichzeitig m der Lage sein, >urch Anbietung von Ersatzleistungen die. feindlichen Ansprüche zu befriedigen. Voraussetzung bleibt dabei, >aß sich der Feind nicht böswillig di« völlige Ver- Dichtung Deutschlands zum Ziel gefetzt hat. Für die Lage bezeichnend ist eine Meldung aus Kopenhagen wonach man dort schon damit rechnet, »ah der Kopenhagener Hasen an die Stelle Hamburgs US Hauptstapelplatz Europas für den Handel mit Ame rika tritt. Gewährung größerer Krektte. Man ervNckt kn diese, Haltung Amerikas den Beweis dafür, daß dieAmert- kaner an den raschen Wiederaufbau Frankreichs nicht glauben, tz'nsicht'.ich des BalutaproblemS gibt man sich keiner Täuschung hin, daß der französisch« Frank noch weiter fallen muß. Ein Land, so erklärte oft» Mitglied der Pariser Handelskammer, das wre da? unfrt^ infolge des Ma. gelS an Roh stoffen und infolge der Zerstörung unserer reichsten Industrien nichts mehr exportiert, dagegen in un geheurem Maße aus die Einfuhr^ angewiesen ist, kann nicht erwarten, daß es für vollwertig betrachtet wird. Wir werden uns an den Gedanken gewöhnen müssen, daß kbir, obwohl Sieger auf dem Schlachtfelds, in wirtschaftlicher und finanzieller Hinsicht allmählich auf das Niveau derB es legten herab- sinken. Der beste Beweis hierfür ist die Tatsache, daß sich der französische Frank und die deutsche Mart immer mehr einander nähern. Merkwürdigerweise wird in der Pariser Press« keinerlei Erwähnung getan von dem neuen Mi- lttärabkammen, das Clemenceau anstelle des durch die ablehnende Haltung des amerikanischen Senat« gefährdeten Schutzvertrages mit Englaud, Belgien unk Italien schließen wollte. Angeblich hat Clemenceau die französischen Zeitungen ausfordern lassen, sich vor. läufig jeder Erörterung darüber zu enthalten. Diei verlegene Schweigen berechtigt zu der Annahme, das die Aussprache gerade in der Hauptfrage mit einen Mißerfolg der französischen Negierung geendet hat Zwar berichten Mailänder Blätter pon einem neue» Londoner Abkommen, wonach Belgien und Ita lien im Militärabkommen an die Stelle der Ver einigten Staaten treten sollen, doch entspricht dies, Meldung wohl kaum der Wahrheit. ' Vielmehr hat dei italienische Ministerpräsident Nitti in der neugewähl ten Kammer ausdrücklich erklärt, es sei uicht beab sichtigt, in diesem Augenblicke internationale Verträg« zu schließen, welche Italien für die Zukunft bänden Bon dem mit mächtigem Geschrei angekündigten gro ßen europäischen Vierbund zwischen Frankreich, Eng land, Italien und Belgien bleiben also nur, nock Frankreich und England übrig, denn Belgiens Betel ligung fällt kaum ins Gewicht. Man wird Hiernack nicht fehl gehen in der Annahme, daß England uni Frankreich militärische Maßnahmen für den Fall ver abredet haben, day dem Inkrafttreten des Friedens Vertrages von deutscher Seite Hindernisse in den We, gelegt würden. Ob die französischen Angstmeier jetz noch ruhig schlafen können? kV Politische Rundschau. — Berlin, 15. Dezember 1919. — Nach einer Meldung des „Corriere della Sera" i! der frühere Bischof von Hildesheim und jetzige Fürstbtschr von BreSlan, Dr. Adolf Bertram, in Nom angekommek wo er in dem bevorstehenden Konsistorium den Kardinalspul Pur erhalten soll. — In Aachen finden zwischen Deutschland und Bel gien Verhandlungen über die Durchführung dSr Friedens vedingungen bezüglich Eupens, Malmedys und Mvresmt statt. — Eine Massenversammlung des vereinigten Kasse ler Bürgertums sprach sich einmütig gegen die Wahl ScheI bemanns zum Oberbürgermeister aus und forderte di Ausschreibung des Bürgermeisterpostcns. — Ter militärische Gerichtsherr hat die Ueber- führung des Hauptmanns v. Kessel in die Militär- rrreslanstalt veranlaßt. Tie Verteidigung protestierte, weil ein militärischer Haftbefehl nicht vorliegc. :: Nene AttciiverösfenMchuiigcn. Ter 2. Unter ausschuß des parlamentarischen Untersuchungsausschus ses beschloß, die Akten über den diplomatischen Ver kehr mit der Botschaft in Washington, sowie jene über das Friedensangebot der ZentralmäÄte als Beilage zu den stenographischen Protokollen zu ver öffentlichen. Clcmenceaus „Homme libre" schreibt zu der deutschen Aktenveröffentlichung, dies sei der grüßte Tienst, den Deutschland der Wahrheit und der Gerech tigkeit, für die die Verbündeten gekämpft hätten, bringe. Aber die Verbündeten dürfen sich von Teutschland nicht täuschen lassen, daß damit die gemeinsame Schuld auf wenige Personen abgewälzt würde. Tie Befür worter der grausamen Kriegsmethoden im deutschen Parlament seien genau so schuldig und ohne Ansehen ihrer jetzigen Stellung zur Verantwortung zu ziehen, wie jene, die die Verantwortung für die barbarische Kriegsführung getragen hätten. — Ler frühere Reichs kanzler v. Bethmann Hollweg betont in einem Schreiben an das WTB., die kaiserlichen Nandver- merke seien „nichts anderes als der impulsive Nieder schlag von Momcnteindrücken", ihr persönlicher Charak ter sei allen Beteiligten bekannt zureseu, politische Entschlüsse seien erst aus Grund anschließender Vor träge geiaht worben usw. usw. , :: Verschiebung deS BelriebsrategcsctzeS. Ter „Vor wärts" schreibt zu dem Retchstagsbefchlutz' gegen die Beratung devs Betriebsrätegesetzes an diesem Montag! Lie Unabhängigen stimmten für die Verschiebung und machten damit die Erledigung des Betriebsrätegesetzes in diesem Jahre vielleicht unmöglich. Tie Sozialdemo kraten werben allerdings ihren ganzen Einfluß auf bieten, daß der Freitag und Sonnabend für die Er ledigung des Betriebsrätegesetzcs ausgenutzt werden. :: Lie Gothaer Bolksbcaustragten unv die herzog lichen Geldschränke. Tie Gothaer Volksbeauftragten haben die dem Herzog gehörigen Geldschränke gewalt sam öffnen lassen und die darin befindlichen Werte, Ztnsbogeu, Sparkassenbücher usw., dem Staatsvermögen „einverleibt". Nach Erkundigungen an zuständiger Stelle hat sich der Vorgang wie folgt abgespielt: Ter Volksbcauftrqgw Tenner in Gotha hatte sich an den Geh. Justizrat Forkel in Gotha, den Kurator des Lichtenberger Fideikommisses und Bevollmächtigten der herzoglichen Agnaten, gewandt mit dem Ersuchen, die in seinem Besitz befindlichen Schlüssel zu den beiden herzoglichen Geldschränlen und zu dem Tresor der Pri vatbank auszuhrftidigen. Forkel hatte dies verweigert, da die Geldschränke privates Eigentum des Herzogs seien, unb die herzoglichen Agnaten das von den Volks- beaustragien erlassene Enteignnngsgesetz für ungültig hielten. Als darauf Tenner gewaltsame Leffnung an- drohte, protestierte Geheimrat Formel namens der Agna ten hiergegen energisch, machte die Volksbeauftrggten für jedes rechtswidrige Vorgehen verantwortlich und ersuchte sie, wenigstens den AuSgang deS inzwischen von dem Herzog gegen den Freistaat Gotha angestrengte« Prozesses abzuwarten. Statt dessen machten diel Bolksbeauftragten ihre Drohung zur Wirklichkeit, ließen! durch einen Schlosser die Geldschränke öffnen und enb- nahmen ihren Inhalt. a Ter Vorgang hat eine gewisse politische Bedeu tung, da zu den herzoglichen YLgnalen neben dem Prin zen Philipp von Koburg auch.Mitglieder des eng- tischen Königshauses gehöre». Man muß di» Frage auswerfen, ob die Gothqer Volksbeauftragten «M wirklich so eilig haben mußten, in den Besitz der her zoglichen Wertpapiere zu gelangen. Weshalb führten? sie, wenn sie sich im Recht glaubten, nicht ordnungs mäßig eine Verfügung des ordentlichen Gerichts herbei, statt zu einem gewaltsamen und eigenmächtigen Bev- fahren zu greifen. Lie Berhandkungskommission für Pyris. DK deutsche Antwortnote ist am Montag in Paris Über geben worden. Die technische Kommission, die nack Paris reist, ist nunmehr auch zusammengestellt wor den. Die Führung der Kommission hat Gehetmrai Seeliger vom Auswärtigen Amt übernommen. Ali Vertreter der Arbeiter geht Paul Müller mit, att Vertreter der Werften Rudolf Blohm aus Hamburg Ferner gehören der Kommission an Geheimrat Eick vom Ministerium der öffentlichen Arbeiten als Wasser baufachverständiger, Direktor Pelzer-Hamburg und Di rektor Tetens-Bremen sowie ein Vertreter der Ham burger Regierung. r: Ter dänische Minister Hansen bleibt! Das ist das mit Spannung erwartete Ergebnis der erste« Sitzung des neu gewählten Aufsichtsrates zulU dä nischen Wählerverein, der am Sonntag in Apenrad« stattfand. Dem Minister wurde mit 35 gegen 31 Stim- men das Vertrauen für seine nordschleswigsche Poli tik ausgesprochen. Ein Mißtrauensvotum der Minder- Helt gegen das Ministerium' Zahle wurde abgelehnt Der S-eg Hansens bedeutet die Beibehaltung der biK Hengen Politik. Tie Chauvinisten, die die Führung lm Wahlverein an sich, zu reißen hofften, haben ein« Niederlage erlitten. Bekanntlich hatte Hansen seinen Rücktritt ant:'kündigt für den Fall, daß im Wähler eerein keine Mehrheit für ihn vorhanden sei. :: Tas Baltikum vollständig geräumt/ Bis auf vaS Detachement Roßbach hab n alle Truppen die deutsche Grenze überschritten. Der Stab der Eisernen: Diviftvn ist in Memel etugetroffen. 'Die Eisenbahnen bis zur Grenze sind den Litauern übergeben worden. Der Abtransport der Deutschen Legion ins Inner« Deutschlands begann am Montag; der Abtransport der Eisernen Dietslon wird nach einigen Ruhetagen durchgesührt werden. :: Tas deutsche Bei den Wahlen zur StadtverordnLi?nvr-r,amwln»g wurden in 132 Bezirken insgefamt 89 000 Stimmen abgegeben. Davon entfie len cutt die Deutschnationalen <8 351 Stimmen. Ge wählt 1-t Abgeordnete: Pol*» 7391 Stimmen, 5 Ab geordnete: vereinigt^ Sozialdemokratische Partei 26 854 Stimmen, 20 Abgeordnete? Zentrumspartei 1l271 Stimmen, 8 Abgeordnete; Deutschdemokratische Partei 12 032 Stimmen, 9 Abgeordnete: Wirtschaftliche Ber- einigung 13101 Stimmen, 10 Abgeordnete. — Es hat also jede der fünf Parteien, in die die Deutschen Danzigs zerspalten sind, mehr Stimmen erhalten att die vereinigten Polen. :: Klagen gegen Kaiser Wilhelm. Wie da« Journal" telephonisch aus London erfährt, hat Ge- neralflaatsanwalt Sir Gordon Heward erklärt, der Pro zeß gegen den gewesenen deutschen Kaiser werde un ausgesetzt in der umsichtigsten Weise vorbereitet. All« gegenieiligen Gerüchte seien aus der Luft gegriffen Indessen erfordere die Arbeit der Experten viel Zeit Sie hätten bisher schon mehr als 50 000 Klagen und Erklärungen durchgesehen. Es sei keine Rede da von, daß irgendwelche Unentschlossenheit den Prozes in Frage stelle. - , : Tie Ernennung des Präsidenten der Provinf Oberschlcsieu. Wie der Pressedienst des Breslauer Oberpräsidenten meldet, wird die Ernennung des bis herigen Regierungspräsidenten von Oppeln, Bitta zum Lberpräsidenten der Provinz Oberschlesien ev folgen, sobald der Beirat für Oberschlesien geschaffer sei. Die entsprechenden Vorschläge find bereits a» die Regierung in Berlin abgegangen. Die Verzögerung in der Erledigung des preußischen Autonomiegesetzel hängt mit den oberschlesischen Verhandlungen -«- sammen. :' Tie Angliederung Ilfelds an Sachsen. De» Plan, den Kreis Ilfeld von Hannover abzutrenner und der Provinz Sachsen anzugltedern, stößt auf hefi tigen Widerspruch. So stimmten in Elbingerode drv Viertel der Wahlfähigen, in anderen Orten sogar bi« zu 95 Prozent gegen die Verbindung mit der Provinj Sachsen. :: Französische Unterstützung der LosMungsbestr« bungen. Der „Frankfurter Zeitung" wird aus Wie» baden berichtet: Die Franzosen zeigen wieder einer ganz besonderen Eifer für die Sache der Rheinischer Republik. Lediglich aus politischen Gründen haben sü dieser Tage den Wiesbadener Arzt Dr. Wilhelm Kuns verhaftet, der als Vorsitzender des VolksauSschulseS dessen besonderes Ziel der Kampf gegen die Sonder bündler ist, sich wohl bet ihnen verdächtig gemach« hatte. Man nimmt mit Recht an, daß auch hie, 'wieder eine Denunziation die Franzosen auf die Spur dieses hier sehr beliebten Mannes gebracht hat. Z» gleicher Zeit fand im Parteibüro der Deutschen Demo- krattschen Partei, dessen Geschäftsführer Baum ein Tax in Haft behalten wurde, eine Haussuchung statt. Bei einer weiteren Haussuchung im Heim des Privatsekre- tärs Dr. Wecke haben die Franzosen alles, was sich aus die Rheinische Republik bezieht, beschlagnahmt. :. Tie Arbcitsruhe in »er Mci'huachtAvoche. Dal b ap r i' ch e Ministerium slir soziale Fürsorge hat dem Reichsarbeitsministerium die Einführung einer. allge meinen ArbettSruhe unter gleichzeitiger Lösung der üohnfragk in der Weihnachtswoche einheitlich fürs ;anze Reich angestrebt. Die sächsische Regierung ftaubt, wenn die Neichsregierung in dieser Angelegen heit an sie hsrantrcten sollte, dem Antrag zusttm« nen zu können, wenn von der gewünschten Neuerung »er Bergbau und,dw für die geregelte Fortführung