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«nd der Unterstaatssekretär den Titel „Staatsrat" füh ren. Dre Titelfrag« bet den mittleren und unteren Beamten habe man noch nicht erörtert, da man erst dahingehende Vorschläge der Einzelstaaten abwarten wolle. Nur darüber sei man sich schlüssig gewor den, dre vielfach beanstandete FunktionSbezeichnung ,,GerrchtSschretber^ durch eine farblosere Bezeich nung zu ersetzen. Im übrigen könne er sagen, daß, was man hier in der Justiz durchführe, man auch in allen anderen Verwaltungszweigen werde tun müssen. Ter Reform der snristischen AuSbildunst. D.e Vorbildung und Ausbildung der Juristen soll in einem Ausschuss, der im RcichSjustizmimstertum geschaffen wird, besprochen werden. Die Vorarbeiten dazu werden sich nicht nur auf das llnivecsitätsstu- dtum, sondern auch auf die praktische Ausbildung erstrecken. Eine wichtige Frage dabei ist, wann die Referendare als fähig erklärt werden sollen, um als Vertreter des Anwalts im Straf- und Zivilprozeß auftrelen zu können. Man beabsichtigt dafür als Vorausjetzu.cg eine anderthalbjährige Neferendarzett festzusetzen. Aber das Oberlandesgericht mutz ihn erst befähigt dazu erklären. In derselben Weise soll di« Pflichtvertetdigiing, zu der heute jeder Referendar ohne Rücksicht aus die Dauer seiner praktischen Aus bildung bestellt werden kann, geregelt werden. Preu- tzen plant, die Vorbereitungszeit der Re ferendare von vier auf drei Jahre her abzusetzen. Auch die Zulassung der Frau zum juristischen Beruf ist besprochen worden. Man hat sich zunächst dahin geeinigt, sie zur ersten lurlstischen Prüfung, also zum Abschluss des Studiums, zuzulassen. Der Minister wandte sich dann der Bekämp fung des Wuchers, des Schiebertums und all der unerfreulichen demoralisierenden Erscheinungen zu, die seit dem Kriege zum Vorschein gekommen seien. Er beabsichtigt auch dem Parlament Denkschriften über die Verurteilungen wegen Wucher mit voller Na mensnennung des Verurteilten zugehen zu lassen. Er werde auch sein Hauptaugenmerk darauf richten, dah alle diese unsauberen Elemente nach Mög lichkeit durch Veröffentlichung ihrer Namen der allge meinen Verachtung preisgegeben werden. Aus Staor uno Land. ** Ei» englisches Hoch auf Kaiser Wilhelm. Di« „Neue Berliner Zeitung" bringt folgende, allerdings von anderer Seite nicht bestätigte Meldung: Auf den KS liier Bahnhof wurde ein kleines Kind, das ei» englischer Oberst an der Hand führte, von einen: Hunde auf die Schienen gestoßen, aber im letzter Augenblick durch das beherzte Zuspringen der Toch ter des Hegemeisters Zanke aus Huertgen bei Mon schau (Eifel) vor dem sicheren Tod durch einen heraw nahenden Zug gerettet. Fräulein Zauke folgte kurz darau, einer Einladung des Obersten in dessen Dienst Wohnung nach Köln, wo zu ihrer Ehrung eine Kom> Wagnis britischer Soldaten präsentieren mutzte. Dei Oberst stellte die junge Dame verschiedenen Offiziere» vor und bat sie, an der Tafel tetlzunehmen. Si< sollte nun einen besonderen Wunsch aussprechen. Kurz entschlossen bat sie, ein Hoch aus den deutschen Kaisei ausbringen zu lassen. Der Wunsch ist ihr erfüllt wor den: Bei der Abfahrt wiederum eine präsentierend« Kompagnie! " Ter Kampf um de,» Wintersport im Riesen- gebirgc ist durch ein Uebereinkommen zwischen den Parrecen beendet worden. Danach darf der Winter- fremdenverkehr für Kranke und Erholungsbedürftig« nicht eingeschränkt werden und es soll Sportreiben den der Besuch des Gebirges ermöglicht werden. Ob Erholungsbedürftigkeit oder Krankheit vorliegt, soll durch e.n ärztliches Zeugnis nachgewtesen werden. Da. gegen soll der nur für Luxuszwecke dienende Ver. gnügungsverkehr, gegen den sich die Abneiguno der kreiseingesessenen Bevölkerung richtet, nicht ge- duldet werden. — unter>cymguug von Leveusmutcirartcu. wer Be sitzer der Zeitung in Friedland in Mecklenburg hatte von den Lebensmittelkarten, deren Druck ihm übertragen war, einen Teil zurückbehalten und für sich verwendet. Als diese Unterschlagung bekannt wurde, bemächtigte sich der Arbeiterschaft eine große Ent rüstung. Eine aufgeregte Menge begab sich zur Drucke rei und demolierte die Einrichtung. Als die Ein- drmgendcu den Besitzer bedrohten, erschoß dessen Sohu Walter in der No-webr zwei Angreifer. Der Besitzer und sein Sohn find geflüchtet, die Zei tung tann vorläufig nicht erscheinen. Ei» Fuhrwerk vom V-Zug überfahre». Auf dem Ueberwege beim Haltepunkt OsterweLdinen der Strecke Magdeburg-Halberstadt wurde das Fuhrwerk des Lbcramtmanns Schäper aus Sülldorf durch den V-Zug 29 überfahren. Getötet wurden Frau Ober amtmann Schäper, Stellmachermeister Müller, Kutscher Hardege; schwerverletzt: Frau Müller, sämtlich aus Sülldvrs. Ter Unfall ist wahrscheinlich darauf zurttck- zusühren, daß das Fuhrwerk die niedergehende Schranke noch zu durchfahren versuchte. " Berliner Schwerverbrecher in Mecklenburg. In Griwig bei Schwerin (Mecklenburg) ist ein Naubansall auf den Bankagenten Hefte verübt worden. Der Ueber- fall mißlang, die Räuber wurden von Griwitzer Ein wohnern verfolgt. Dabei schossen die Verbrecher und tüteten den Kaufmann Boldt, der sich an der Verfol gung beteiligt hatte. Es handelt sich bei den Verbre chern anscheinend um Berliner. " Banknotendiebstahl im Postwagen. AuS einem Wertpaket mit 100 000 Mark der Münchener Reich», bankhauptstelle, welches an die Filiale Augsburg adres siert war. wurden auf der Strecke zwischen München und Augsburg 22 000 Mark in 20 Mark-Scheinen ent wendet. — Ter Gobelin» ieb stahl tm Entiücr Schlosse, dem Grvßherzog von Oldenburg gehörig, hat nun seine Aufklärung erhalten. Es handelte sich bekanntlich um dre» französische Stücke, deren Wert etwa 250 000 Mk. betragen dürfte. Die Diebe brachten die Gobelins nach Leidelber«, wo sie bei einmn Händler 27 000 Marl ^hielten. Dieser verkaufte sie flkr kv mw Marr an einen Händler in Frankfurt a. M., wo sie entdeckt und beschlagnahmt wurden. Ter Winterverkehr im Riesengrbkrge. Um den Winterverkehr im Riesengebirge ist ein lebhafter Kampf entbrannt Die Arbeiterschaft verlangt mit Rücksicht aut die sehr schlechte Kohlen- und LebenSmittewe- lieferung des Hirschberger Tales die Sperrung des winterlichen Fremdenverkehrs. Hingegen treffen di« Wintersport- und Verkehrsorganisationen umfassende Vorbereitungen für den Winterverkehr, besonders mit Rückficht auf den in Aussicht genommenen AuStrag der deutschen Skimeisterschaft ft» Krummyübel und Brückenberg. Der KreiSauSschuß hat öffentlich erklärt, daß er beantragt habe, den Winterverkehr zu sperren. Dagegen macht sich in den Kreisen der VerkHrsinter- vssenten eine lebhafte Gegenströmung bemerkbar. Ge gen den Antrag d^S KrelSanSschusses haben die Ge- meludevertreter von Krummhttbel, Schreibechau, Agne« tendorf, Hain usw. Einspruch erhoben mit Rücksicht aus die schwere Schädigung, die alle am Fremden verkehr interessierten Kreise, besonders auch die An gestellten, Arbeiter usw', von einer Sperrung haben würden. In Hirschberg soll nun eine große Protest- Versammlung aller am Fremdenverkehr des Rieserl- gebirges Beteiligten gegen das Vorgehen des Kreisaus schusses stattfinden. " StrcikkcUegung im Kresse Franzburg. Zeitungs nachrichten zufolge sollten im Kreise Franzburg neue Lant arbeiierstreiks im Gange sein. Wie vom Land- wirtichastsministerinm hierzu mitgeteilt wird, handelte es sich um insgesamt 17 Güter; die Arbeitseinstellun gen sind aber durch den Landrat auf dem Wege per sönlicher Verhandlung an Ort und Stelle sofort bei gelegt worden. Als Streikursache ist die unberechtigte Entlassung eines Arbeitsausschußmitgliedes und sie Nichtbefvlgung von Schiedssprüchen Ler Einigungsstel- len ermittelt. " Schweres Braitdunglück bei Wie«. In einer Samenzuchtanstalt des Markgraf Neusiedel bei Wien entstand ein Brand, der viele Menschenleben forderte. Die Insassen einer in Brand geratenen Baracke ver suchten vergeblich, sich sämtlich zu retten. Es spiel ten sich furchtbare Szenen ab. 54 Personen konn ten nur noch als Leichen geborgen werden. Zwölf Schwerverletzte wurden in das Spital überführt. — ES scheint sich um eine verbrecherische Brandstiftung zu handeln, da in der Brandnacht die Kasse des Raiffeisenvereins erbrochen und vollständig ausgeraubt und ,m Dorf selbst eine Anzahl Einbrüche verübt wurden. " Tie Ausrottung des Tentslhtnms in Böhme». In einer Kundgebung des Magistrats wird die voll- k^nmene Entfernung deutscher Aufschriften in Prag, wie aus öffentlichen Schildern, Reklametaseln usw. bis spätestens Ende dieses Jahres angeordnet. ** Einstellung der Schlacht'ichabtiefsrnng. Der Gesamtvorstand des Schleswig-Holsteinischen Bauern- veremS will nach einstimmigem Beschluß die Schlacht- viehlieserung solange einstellen, bis dem Erzeuger die vollen Häntezuschlüge ausbezahlt werden. Er fordert feine Mitglieder auf, für die strikte Durchführung des Beschlusses einzutreten und will Vorsorge treffen, daß die daraus erwachsenen Schädigungen einzelner Besitzer vom Verein übernommen werden. ** Entwässerung des Sprecwalses. Das Projekt der Entwässerung des Spreewaldes durch dcu Bau eines Kanals war Gegenstand längerer Verhand lung in einer Vorstandssitzung der Landwirtschafts- kammer für die Provinz Brandenburg. Beschlossen wurde, den aus dem Kreise der Landwirtschaft ange regten Plan zu unterstützen und durch die Beamten und Einrichtungen der Landwirtschaftskammer in jeder Weise zu fördern. Maul- und Klauenseuche in »er Schweiz. In eruzeluen Teilen der inneren Schweiz wütet seit eini gen Wochen unter dem Rindviehbestande die Maul- und Klauenseuche. Ganze Ortschaften sind vom Ver kehr abgesperrt. Viele Hunderte von Milchkühen muß? ten zwangsweise geschlachtet werden. Im Kanton Bern wurde zu diesem Zwecke ein militärisches Metzger detachement aufgeboten. Der Schaden ist enorm. Die Milchzuteilung an die Verbraucher erfährt weitere Einschränkungen unter gleichzeitiger Erhöhung der Preise. " Eisenvahusperre auch im Ausland. Mit Rück sicht aus den großen Kohlenmangel wurde außer den bereits verfügten Einschränkungen des sonntäglichen Personenverkehrs auf sämtlichen Linien der unga rischen Staatsbahuen der Personenverkehr auch Mitt wochs und Freitags eingestellt und nur der notwen digst Lokalverkehr aufrechterhalten. — Nach Meldun gen aus Elsaß-Loth ringen war die dortige Eisen bahnverwaltung genötigt, aus Kohlenmangel ein« Suuze Anzahl von Zügen ausfallen zu lassen. " Schwere Erdbeben an der kleinajiatischen Küste, Die Erdbebenwarte Jugenheim sowie zahlreiche an dere Erdbebenwarten verzeichneten seit dem 18. No vember verheerende Erdbeben. Nach den bisherigen Beobachtungen liegt der Herd Ler Erdbewegungen nah« der Westküste Kleinasiens gegen Smyrna, vielleicht auch auf einer der zahlreichen Küsteninseln. , .» Eie größte böhmische Zuckerfabrik abgebrannt In Sedletz bet Kuttenberg in Böhmen ist die Zucker fabrik M. B. Teller abgebrannt. Der Schaden wird auf 15 Millionen Kronen geschätzt. Die Fabrik war auj eine Erzeugung von HO0O00 Meter-Zentnern einge richtet. Dle Lager mit ungefähr 100 000 Meter-Zent- nern Würfelzudkr sind gerettet. " Luise do» Kobnrgs Balntaglück Luise, die ge- 'chiedene Gattin des Prinzen Philipp von Koburg, Schwester der vormaligen Kronprinzessin von Oester- :cuh-Ungarn, Tochter Leopolds von Belgien, macht wie >er einma. von sich reden — sie hat ein unerwar tetes Glück gehabt, sie ist 50 fache Millionärin wwordcn. Wie man weiß, billigte ihr im Verlaufe ünes langen Prozesses unmittelbar vor KrtegSaus- iruch ein Gerichtsurteil ans der Erbschaft Leopolds um Belgien fünf Millionen Francs zu. Da sich Luise wn Koburg aber damals im Bereich oer Zentralmächte iefand. hat sie das Geld nicht erhalten. Erst jetzt st es in ihre Hände gelangt, und dank der Valuta in» aus fünf Millionen Francs 50 Millionen Kronen icworben. Lgise von Koburg ist wieder wie einst in Sretzkna vei Wien erntzekeyct. verbraucht dort ragnry >000 Kronen und bezahlt überdies noch ihre alten Schulden. Sie ist eine der glücklichsten KriegSgewinn- ierrnnen geworden. > — Tie Not t« Wie«. Bei der Ankunft deS holl ändischen Hilfszuges haben sich peinliche Szenen ab- «sprelt. Der Leiter des Hilfszuges, Oberleutnant Haut« nannS, mutzte den Zug mit vorgehaltenem Revolver egen das Bahnhofspersonal verteidigen, um eine Be- aubung des Zuges zu verhindern. Von 20 Waggons« tnd 12 für Wien, die anderen für Budapest be« !tmmt. Mit den holländischen Vorräten, sollen gegen 0 000 Kinder den Winter Wer ernährt werden. " Tic Berliner „Schüttler" sind jetzt von der Straße fast ganz wieder verschwunden. ES bestand der Verdacht, daß viele dieser Leute, die überall Mit- leto erregten, für ihre Postkarten und andere Klei- nigteileu leicht Absatz fanden und auch erhebliche Spenden erhielten, ihr aufsehenerregendes Nerven zucken nur vorschützten. Die Polizei nahm deshalb Veranlassung, auch hier einmal genauer zuzusehen. Die „Schüttler" wurden dec Nervenklinik zugesührt, weil das Schütteln bei entsprechender ärztlicher Be handlung durchaus heilbar ist. Diese Behandlung ist abec nicht angenehm. Sie wirkte gleich in den Anfän gen bei den allermeisten Patienten dahin, daß sie plötz lich bekannten, gar nicht ernstlich krank zu sein. Das Schütteln das bis zu diesem Augenblick noch ange halten hätte, verschwand mit einem Schlage. Nur weuige erwiesen sich als wirklich krank und ließen sich weiter behandeln. " Leipziger Lebensmittel für Wien. Der Rat der Stadt Leipzig beschloß, um der Wiener Bevölkerung tue Anteilnahme durch tätige Mithilfe an einer Lin derung des ärgsten Notstandes zum Ausdruck zu brin gen, aus deu geringen Reservebeständen der Stadt! Leipzig dem Wiener Magistrat mehrere Tausend Zent ner Lebensmittel zu senden. ** Ncberfüllung Breslaus. Ter ungewöhnlich groß« Flüchtlingsstrom aus dem Osten, ferner die in Breslau herrschende Heiratslust haben die Stadt in eine so bedrohliche Lage gebracht, daß sich der Oberbürgermeister veranlaßt sieht, persönlich bei dec Negierung rn Berlin ernste Vorstellungen wegen der Ueberfüllung Breslaus durch Zuziehende zu erheben. ** Tcr nichtbczahlie Schützenkönig. Die Schützen- gilde zu Driesen in der Neumark hat nach dem „Berl. Tageblatt" eine merkwürdige Klage gegen den Staat angestrengt. Sie verlangt die Zahlung einer Summe für den Schützenkönig und stützt sich dabei auf eine Kabinettsorder vom 19. April 1748. Der mehrhcits- sozialisiische Abgeordnete Brückner hat auf diesen Vor gang hin folgende kleine Anfrage an die preußisch- Regiernng gerichtet: „Ist die Staatscegiecung bereit, in ore Prüfling auer ^acinettsvcdcrs ein'utreten imo dieselben aufzuhebcn?" " Beendigung res Pariser TcnckcrstrcisI. Der Pa riser Druckerstceik endete mit einer vollständigen Nie derlage der Ausständigen. Am Sonnabend haben die Druscr sich bereit erklärt, die Arbeit unter den alten Bedingungen wieder auszunehmen. Sie stellten nutz die Forderung, daß die Führer der Bewegung »ich- gemaßregelt werden. Und so erscheinen von Mon tag abend ab die Zeitungen wieder in der alteO Form. v " Einbruch in den Münchcuer Rathanskcller. Diebe drangen Sonntag nacht, nachdem sie die Eisenstäbe der Fenster durchfeilt hatten, in den Münchener Nat- hauskeller. Sie öffneten das Büro des Pächters, er brachen den Kassenschrank mit einem Stemmeisen und stahlen aus ihm außer der Sonntagseinnahme noch 172 000 Mark, und zwar 50 000 Mack in Banknote« und 122000 Mark in Wertpapieren. — Schiffsbrände tm Londoner Hafen. Nachdem bereits vor einigen Tagen der Hemalige Dampfer „Prinz Hubertus" im Londoner Hafen durch Feuev vollständig zerstört worden war, ist jetzt an Bord des ehemals deutschen Dampfers „Swakopmund" eben falls ein Brand entstanden, so daß Man den Dampfe« im Londoner Hafen versenken mutzte. Kleine Nachrichten. * Die Stadtverordneten Kölns beschlossen die Aufnyhm, einer vterprozentigen Anleihe in Höhe von 100 Millionen Mark. * Die Hanptverhandlung gegen den Grafen Arco Bal» leh in München wurde ausgesetzt, da sich sein Be finden nach ärztlichem Gutachten verschlimmert hat. — Gras Arco hat bekanntlich seinerzeit den bayerischen Minister präsidenten Kurt Eisner erschossen. * In Tempelburg (Pommern) wurde der Kaust mann Wodtke, sozialdemokratischer Kreisdeputiecter, wegen Getreideschiebungen in Höhe von zwei Millionen Mark verhaftet. * Ter Postamtsvorsteher Wiedenhofs, Kirchmeister de« evangelischen Gemeinde Essen- Rüttenscheid, unterschlug deren Gesamtvermögen von 240 000 Mark und flüchtete» * Infolge der Gewalttätigkeiten der Radikalen habe« die Bulkanwerke bei Hamburg bis zur Wiederkehr ge ordneter Zustände ihre Betriebe gesperrt. Sport und Verkehr. X Schwerer Sturz von Jockei Archibald in Spa nien. Der bekannte amerikanische Jockei G. Archi bald, der in den Jahren 1913 bis 1915 an der Spitze der erfolgreichen Flachrennretter in Deutsch land stand, kam bei oem Nennen in Castellana durchs Unreiten an eine Barriere mit seinem Pferd schwer zu Fall. Das Pferd blieb sofort tot, ivährend Archi bald schwer verletzt in ein Krankenhaus geschafft wer den mußte. König Alfons, der dem Rennen beiwohnte, begab sich persönlich ins Hospital, um sich nach de« Befinden des^ Reiters zu erkundigen. Archibald ge dachte übrigens in nächster Zeit wieder nach Deutsch land zurttckzukehren. x Lie >00. Fahrt »er „Bodensee". Am Sonnabend legte das Luftschiff „Bodensee" seine hundertste Fahrt zwischen Friedrichshafen nnd Berlin zurück. Die „Bo densee" wird zuiiächst noch einmal nach Friedrichs- Hasen nnd zurück nach Staaken fahren und dann am 3. Dezember für längere Zeit ihre letzte Fahrt nach Friedrichshafen antreten. Dort soll sie eine BerM»- gerung erfahren und ihre Tragfähigkeit gesteigert »er den. Im Februar soll sie wieder ihre Fahrten <mf- nehmen, und zwar zusammen mit einem neueichan- ten Luftschiff gleicher Art.