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Der Streik in Bitterfeld. Rundschau im Auslande. ; Der Fünferrat hat beschlossen, hie neue unga rische Regierung aufzufordern, Friedensdelegierte nach Parti zu entsenden. ; In Schweden werden zurzeit in allen Kreisen, namentlich auch unter den Arbeitern, umfassende Samm lungen für Wien veranstaltet. „Aftonbladet" allein hat bereits 130 000 Kronen gesammelt. ; Infolge Differenzen zwischen den beiden tschechischer sozialistischen ist m Prag eine Mtnisterkrise aus. gebrochen. ; Die Washingtoner internationale ArbeitS- konferenz hat ihre Arbeiten beendet. Sitz des inter- ! nationalen Arbeitsamtes wird vorerst London sein. Amerika: Wilsons Zustand verschlimmert. ! Der Korrespondent der „Chicago Tribune" meldet MS Washington, daß über den Gesundheitszustand Wilsons beunruhigend« Nachrichten umlaufen. Danach sei er gezwun» len gewesen, mehrere Dokumente mit der linken Hand w unterzeichnen, da er aus der rechten Seite gelähmt däre. Senator Hitchcok, der Führer der Demokraten, hält« sich über die Verkehrssrage bet der Eröffnung der neuen Session unterhalten wollen, sei aber von den Aerzten nicht . in das Zimmer des Kranken vorgelassen worden. — Di« ilerzte des Präsidenten erklärten den Journalisten gegen, lber, daß die Genesung ihren, normalen Verlauf nimmt, lin Telegramm vom 30. November aber besagt, daß der Zu. land sich wieder etwas verschlimmert habe und daß di« llerzte ihm jeden Liesuch untersagt hätten. Belgien: Tie Brüsseler BiMerbnndkonferenz. ; Einen Hauptpunkt der Brüsseler Länderkonferenz bil. vete zunächst die Zulassung der Zentralmächte. Es wurd« beschlossen, daß diese Zulassung nicht eher eintreffen dürfe als sämtliche an der Konferenz beteiligten Vereinigungen sie guthetßen. Dieser Beschluß entsprach dem französischen Standpunkt, während die englischen Vertreter die Auf fassung vertraten, daß mit der allgemeinen Zustimmung der Aufnahme der Zentralmächte nicht gezögert werden dürfe, denn man dürfe nicht solche Teile des deutschen Volke« aus dem Völkerbund ausschließen, die im güten Glauben gehandelt hätten. Zum Sitz der Vütkerbundliga wurde Brüs sel bestimmt. Frankreich: Tie amerikanischen Truppen haben Paris verlasse«. ' ; Die letzten amerikanischen Regimenter haben Pari« am 1. Dezember verlassen, um nach den Vereinigten Staa-- v ten zurückzukehren. Am 25. d. M. wird der Dampfer „Ame- cika" die amerikanische Abordnung der Friedenskonferenz nach Amerika zurückbrtngen. In Paris bleiben ein General mit fein ein Stabe, 100 Offiziere und 250 Mann bis zum 31. Dezember. Italien: Tie nene Gcneralsireikbemcgnng. j Im Anschluß an die monarchistischen Kundgebungen bei der feierlichen Eröffnung des Parlaments kam es in Im Bitterfelder Generalstreik wurden die bisher günstig verlaufenen Verhandlungen fortgesetzt. Noch iveigern sich die Arbeitgeber, die entlassenen Arbeiter wteder einzustellen. Die Zahl der Arbeitswilligen, auch auf Griegshein, Elektron I, ist beträchtlich gestie gen. Voll arbeitende Gruben sind Golpa, Barbara, Sergwitz und mehrere kleinere Betriebe. Mit zwei Drittel der Belegschaft folgt die Grube Leopold. Ein llebergreifen des Streiks auf Hallesche und benachbarte Bezirke erscheint ausgeschlossen, trotz der Bemühun gen des BezirksbergarbeiterratS. Maßnahmen in Aegypten. f Aus Kairo wird gemeldet, daß General Allenby charfe Maßnahmen zur Unterdrückung der Aufstands bewegung getroffen hat. Alle Personen, die im Ver- »acht stehen, am Aufruhrplan oder an der england- iemdlichcn Propaganda teilgenommen zu haben, wur- >en verhaftet und sollen vor ein Kriegsgericht gestellt cerden. Trotz dieser Vorkehrungen ist der Aufruhr roch nrcht unterdrückt, denn jeden Tag erfolgen neue Attentate auf britische Beamte und Offiziere. - Unlfe den Schiebungen ein Ende zu machen. Er meinte Derner, datz selbst höhere Eisenbahnbcamte hinter diesen «Schlebutmen stehen müßten. Sachsen und Süddeutsch- Dand wollen Wucher und Schleichhandel gemeinsam be« MinPfen. r: Anzeige wegen Hochverrats «egen Sklarz. Eine ' Mnzahl von Mitgliedern der Nationalversammlung hat »gegen . Georg Sklarz, von dem wegen- angeblicher »Schiebungen auf Grund amtlicher Ausweise in der Iletzten Zeit bereits wiederholt in der Presfe die Rede Iwap, kenn Oberreichsanwalt in Leipzig Anzeige wegen IS och Verrats erstattet. Wie es in dieser Anzttge Iheißt, war der beschuldigte Sklarz vor der Revolu- Ition züsammen mit seinem Geschäftsfreunde, dem frü- Iheren russischen Bolschewisten Dr.Helphand, gen. Par- IvuS (zurzeit im Auslande), im Nachrichtendienst der Regierung tätig. Nach dem Ausbruch der Revolution leistete er insbesondere den RegierungSmitgltedern Scheidemann und dem jetzigen Reichswehrminister Noske Dienst. Er hatte insbesondere die Verpfle gung von Truppen, u. a. das Regiment Reichstag Übernommen. Trotz dieses Vertrauensverhältnisses ver- suchte er im März dieses Jahres während der Un ruhen verschiedene Truppenführer zu veranlassen, der Negierung den Gehorsam zu versagen, sich an den etwa erforderlichen Kämpfen gegen die Aufrührer nicht zu beteiligen, sondern neutral zu bleiben. Außer dem verhandelte er vergeblich mit dem Kommandanten des Regiments Reichstag zu dem Zwecke, Waffen und Munition zu einer Unternehmung gegen die beste hende Regierung, wie er ausdrücklich erklärte, zu er langen. Die Verhandlungen zerschlugen sich. Aus der Verhandlung wird sich ergeben, daß es den Beschul digten darauf angekommen war, die damals bestehende Regierung zu stürzen, also die Verfassung des Deut schen Reiches gewaltsam zu stürzen. Ablehnung deS Schiedsspruchs? Nach einer Meldung des „Telegraaf" weist ein Artiker der offiziösen „Daily Chronicle" den Gedan ken e,ner Befassung des Haager Schiedsgerichtshofes mit der neuesten Streitfrage — Verantwortung für Scapa Flow und Schadenersatzleistung an die Entente — zwischen den alliierten Mächten und Deutschland schroff zurück, bemerkt aber, datz vielleicht über Ein zelheiten verhandelt werden könne, wenn Deutschland Nachweise» datz die Erfüllung von Forderungen der Alliierten Deutschland mehr büßen lasse und seinen Wiederaufbau mehr behindere, als beabsichtigt sei. Lo?ales. W Kriegsteilnehmer und Augestelltenversicherung. Kür die Angestellten, die vor ihrer Einziehung zum Kriegsdienst Beiträge zur Angestelltenversicherung ent richtet haben, entsteht nach ihrer Entlassung die Frage, rb die Beiträge verfallen sind, und ob etwa der Antrag auf Gewährung irgendeiner Versicherungslei stung gestellt werden kann. Die Reichsverstcherungs- instalt hat, wie in der „Versorgung" berichtet wird', über diese Fragen längere Ausführungen zusammen- zestellt. Für das erste Kalenderjahr, in dem die Bei- wäge zur Angestelltenversicherung entrichtet werden, kommt em Erlöschen der Anwartschaft aus diesen Bei trägen nicht in Frage. Dagegen müssen vom zweiten bis zum elften Kalenderjahr der Versicherung minde stens je acht und m jedem späteren Kalenderjahr mindestens je vier Beitragsmonate nachgewiesen wer den. Zurzeit kann die Wartezeit für das Ruhegeld oan männlichen Versicherten nur dann erfüllt sein, wenn sie die Wartezeit nach vorheriger ärztlicher Untersuchung durch Einzahlung eines entsprechenden Kapitals bei der Reichsversicherungsanstatt abgekürzt haben. Es bestehen aber für sie eine Reihe von Möglichkeiten. Soweit Zweifel bestehen, empfiehlt sich eine Anfrage bei dem zuständigen Ortsausschuß der Vertrauensmänner der Angestelltenversicherung oder bet der Auskunftsstelle des Rentenausschusses in Ber lin-Wilmersdorf. ' ' Gerichtssaal. > ' A Lumpe» statt Butter. Ein raffinierter Schwin del lag einer Anklage wegen Betrugs zugrunde, die den vielfach vorbestraften Schlosser Hermann Wietz, die Kaufleute' Siegfried Sonnenfeld und Moritz v. Feu rig, den Fuhrmann Otto Schwarz und den Speditions- kutscher Albert Kirsch vor die sechste Strafkammer deS Landgerichts l in Berlin geführt hat. Wie die An klage behauptet, sotten die Angeklagten Butterfässer Mit Sand und Lumpen gefüllt und obenauf eine Schicht Butter gegossen haben und diese Butterfässer dann als beste pommersche Meiereibutter heimlich an Gastwirte und andere Leute für viele tausend Mark verkauft haben. Vor Gericht war nur Wietz gestän dig und behauptete, datz auch die Mitangeklagten m den Schwindel etngeweiht waren. Diese bestritten jedoch jede Schuld. Das Gericht kam auch bezüglich der Mitangeklagten mangels ausreichenden Beweises zu einer Freisprechung, dagegen wurde Wietz mit Rück sicht am seine Vorstrafen zu drei Jahren Zuchthaus, 500 Mark Geldstrafe und fünf Jahren Ehrverlust ver- . urteilt. Rom, Florenz 'und Mailand^ zu blutigen Zusammenstößen. Mehrere sozialistische Abgeordnete wurden verhaftet. I» Mailand wurden btt den Krawallen zwei Personen getötei und zahlreiche verwundet. In Rom, Mailand und Florenz wurde daraus hin der Generalstreit erklärt. In Nom Haber sich auch die Buchdrucker dem Streik angeschlossen, so. das Vie Zeitungen vorläufig nicht erscheinen können. Amerika: Ter Arie»- - rag im amerikanische» Senat. k Nach einem Pariser Bericht des „Secoko" wird in den nächsten Sitzungen des amerikanischen Senats die Ratt. stkatton de» Friedensvertrages von Versailles wieder zm Sprache kommen. Vom Bericht oes Pra,tdemen Wtlsov in den Senat erwartet man großen Einfluß auf die Dis» tusston selbst. In den Kreisen der Demokraten rechnet nan mit bedeutenden Zugeständnissen, die Wilson machen will, um die endgültig« Verwerfung des Vertrages zu vermeiden. Bereinigte Staaten: Ein amerikanischer Wahlftanvak- k Gegen den Senator Newberry, ver bei der letzten Wahl den Demokraten Ford geschlagen hat, ist Anklage vegen Wahlbetrugs und Bestechung erhoben wor den. Gleichzeitig richtet sich die Anklage gegen eine Reih« hervorragender Politiker in Michigan. Die Beamten er klären, daß man es mit einem Skandal zu tun habe, des. gleichen sogar in der Geschichte der Bereinigten Staaten selten sei. Aus Stadt uns Land. Was einem einzige«» Proviantamt gestohlen wird. DaS Heeresverordnungsblatt vom 29. November ver- fffentncht eine Liste von mit Lebensmitteln beladenen eisenbahnwagen, die teils vom Proviantamt Rastatt »baesandt teils an das Proviantamt Rastatt gesandt Volkswirtschaftliches. 'L, Gegen die Verschleuderung der deutschsn Ausfuhr wendet sich erneut der Reichsverband der deutschen Indu strie. In der Schweiz hat die Einfuhr billiger deutscher Möbel bereits Arbeitslosigkeit hervorgerufen, und die Schweiz schreitet zu Einfuhrverboten gegenüber Deutschland. Di« deutsche Industrie kann die Gefahr ausländischer Einfuhr- Verbote nur abwenden, wenn sie sich allenthalben ent schließt. ihre Ausfuhrpreise bis an den hohen Stand de, ausländischen Preise herauszusetzen. ' H Eine Erhöhung »er Kohlenpreis« um 7,50 Marl pro Tonne ohne Steuer mit Wirkung vom 1. Dezember d. I. ist vom Reichswirtschastsministertum zugestandet« wor den. Der Mehrpreis soll lediglich dazu benutzt «verden die während der Krtegsjahre stark abgewirtschafteten Gruber wteder in stand zu setzen, um so nach Möglichkeit zu eine, Steigerung der Produktion zu kommen. Der Reichskohlen verband hat eine Preiserhöhung um 20 Mark pro Tonn« beantragt. Das Reichswirtschastsministertum hat erklärt, die sem Anträge nicht folgen zu können, da er zurzeit ein« zu schwere Belastung unseres Wirtschaftslebens darstelle. L, Neuregelung im Autzenhanvel. Die Frage des Aus- Verkaufs Deutschlands und der Entwertung unserer Va luta hat die Regierung, wie bekannt, seit langem beschäf tigt. Diese ernsten und schiverwiegenden Fragen find zu einem gewissen Abschluß gekommen. Die Waren, welch« der Kontrolle von Außenhandelsstellen unterliegen, Werder durch die Preisprüfung der Außenhandelsstellen auf einer angemessenen Preis für die Ausfuhr zu stellen sein. Dort Wo Handel und Industrie einig sind, werden weitere Außen- handelsstellen geschaffen werden. Die Waren, welche durck Außenhandelsstellen nicht bewirtschaftet werden, find durck einen Ausfuhrzoll zu treffen. Die Kontrolle der Ein- fuhr wird dadurch wirksamer gestaltet werden, daß die ver botswidrig eingeführten Waren besch lagnahmt werde, und ohne Entschädigung dem Reiche verfallen. Die Aus führungsbestimmungen unterliegen noch der Prüfung, ebens, müssen Reichsrat und Nationalversammlung noch Stellung nehmen. vvrb'en sind, die aber unterwegs spurlos verfchwan- »en und bisher nicht ermittelt werden konnten. Auf »lesen nach dem Muster des zaristischen Rußland ver- ichwundenen Eisenbahnwagen wäre» verladen: 317t Zack Roagenmehl, 10 950 Kgr. Weißkraut, 300 Sack verstenschrot, 200 Kisten Futterrüben, Lj Stück Rtnd- neh, 64 Kisten Wurstkonserven, 44 Kisten Margarine/ S1 Kübel Käse, 9 Kisten Butter, 10 Kisten und 40 Faß Kakao, 23 Fatz Knochenfett, 808 Sack SpetsemeHl, 13 Kisten und 6 Fatz Dörrgemüse, 80 Kisten Nudeln, 27 Sack Graupen, 80 Kisten Backobst, 80 Sack Gerstenflocken, 17 Sack Grütze, 48 Fatz Pökelfleisch, 290 Kisten Rind fleisch in Dosen, 100 Fatz Heringe, 21066 Liter Bier, SOO Sack Bohnen, 1740 Sack Hafer, 750 Sack Rohkaffee, 835 Sack Eichelkaffee und 18 Kisten Knochenbrühwür- sel. Insgesamt handell es sich um 44 Wagen, die ntt diesen kolossalen Vorräten an Lebensmitteln alle« ttrt einfach verschwunden sind. " Einem frechen Gaunerstreich ist ei» Gutsbesitzer' >eS NamSlauer Kreises (Schlesien) zum Opfer gefallen. Vieser Tage erschienen bet ihm sechs Herren in einem! iluto mit der Erklärung, der Gutsbesitzer sei als Sprit- Ichieber angezetgt. Sie kämen in behördlichem Auf trag, um die vorhandenen Waren und den Erlös auch den Schiebungen, der auf 3 V» Millionen Mark ge schätzt werde, zu beschlagnahmen. Der Gutsbesitzer erklärte, nur einen Betrag von 108 000 Mark bereit fu haben, den er herbeiholle. Die „Herren" nahmen »re Summe versiegelt mit sich, luden den Gutsbe sitzer zu einem Gerichtstermin nach Breslau vor und führen ab. Dem Gutsbesitzer stiegen nachher Beden ken auf, und auf telephonische Anfrage in Breslau stellte sich heraus, daß er Gaunern in die Hände gefallen war. Von den Tätern fehlt jede Spur. Ei« schauderhaftes Verbrechen wird aus Wien gemeldet. Vor einigen Tagen ist die achtjährige Ma rte Okra aus der elterltchen Wohnung verschwunden und vermutlich einem Verbrechen zum Opfer gefallen. Dieser Tage erschien bei der Polizei der Kanalräumer Ochaladino und »gab an, datz er von dem Kanalräu mer Maschek Fleisch erhalten habe, das ihm bedenk lich vorkomme. Eine Wäscherin Steiner, die mit Ma schek zusammengehaust hatten hatte sich und Ochaladinv von diesem Fleisch, das sie für jungschwetnernes hielt, eine Mahlzeit bereitet. Die Frau des Ochaladino aber schöpfte Verdacht und erstattete Anzeige. Es wurde» daraus be» den beiden Kanülräumern Rippenstücken gefunden. Von Sachverständigen wurde festgestellt^ »atz es sich bei den gefundenen gekochten Fleischstücken, von denen gegessen worden ist, tatsächlich um das Fleisch eines jungen Kindes handelt. " Tie obdachlose Bolschewistenkom Mission. Ueber den Aufenthalt des Bolschewisten - Bevollmächtigten Litwinow zwecks diplomatischer Unterhandlungen mit den Engländern in Kopenhagen erfährt das rus sische Blatt „Prisyw" in Berlin interessante Einzel heiten. Große Schwierigkeiten machte nämlich die Woh nungsfrage für Litwinow. In einem der besten Ko penhagener Hotels wurden vier Zimmer als Kanzlei des bolschewistischen Abgeordneten gemietet. Darüber herrschte große Empörung unter den übrigen zahlrei chen Hotelgästen, die die Absicht kundgaben, sofort in andere Hotels überzusiedeln, da sie unmöglich unter einem Dach mit Mördern und Banditen zübrin- gen wollen, deren Hände noch von Menschenblut be sudelt sind. Man wendete sich an andere Hotels um Unterkunft für die russische Mission, doch auch hier erfolgte durchweg ein ablehnender Bescheid. Infolge dessen finden die Sitzungen auf einem englische» Kriegsschiff statt. ' Ankunft Mackensens i« Berlin. Generalfeld- marschall v. Mackensen ist Mittwoch- vormittag von Kassel her auf dem Anhalter Bahnhof angekommen und von Hunderten seiner Kriegskameraden und von Tausenden der Berliner Bevötterung jubelnd begrützt worden. Im Auftrage des Generals Reinhardt, der dienstlich am Erscheinen verhindert war, war General von Seeckt erschienen. Ferner sah man General von Faltenhahn, einen der Heerführer bei der letzten Waf fentat des Generalfeldmarschalls in Rumänien, Gene ralleutnant von Nostiz, die Generale Graf Schmettow, , Strantz, von Bülow, Maerker, Generalleutnant Dretzler und viele andere. General von Seeckt, der ehemalige Generalstabschef des Oberkommando Mackensens, rich tete herzliche Begrützungsworte an den Feldmarschall. Aus dem näheren Bekanntenkreise der Familie Macken sen überreichten ihm Frl. Therese von dem Hagen und Oberst z. D. von Mackensen einen goldenen Lorbeer-- kränz aui einem schwarz-weiß-roten Kiffen, den er unter den Hurra- und Hochrufen entgegennahm. An einen ordnungsmäßigen Parademarsch der von der Reichswehr gestellten Ehrenkompagnie war unter dem Andrang des Publikums nicht zu denken. Einige Stunden später verließ der Feldmarschall wieder Ber lin, um nach Lauenburg zu fahren, von wo v. Macken sen auf seine Besitzung sich begeben wird. * Die Folgen »es KohlcnmangelS. Die Rhei nische Metallwaren-Maschinenfabrik in Düsseldorf hat infolge herrschenden Kohlenmangels den Betrieb voll ständig stillegen müssen. Aus diesem Anlast zogen die beschäftigungslosen Arbeiter nach dem Rathaus, um mit Vertretern der Stadt über den Kohlenmangel zu verhandeln. — Die Halle—Hettstädter Eisenbahn hat den Personen- und Durchgangsverkehr wegen Koh lenmangels einstellen müssen. — Dem Kohlenmangel könnte sofort abgeholsen werden, wenn die Lieferungen an vie Entente Wegfällen würden. Nach Frankreich ge hen jetzt täglich 300 mit Kohlen beladene Wagen. DaS macht monatlich 90 000 Tonnen und entspricht nngesAhr »em Gesamtbedarf der preußischen Eisenbahnverwal tung. * Akkordarbeit auf Hamburger Werften. Auf der deutschen Werft Hamburg-Finkenwärder wurde die Auf nahme der Stücklohnarbeit mit großer Stimmen mehrheit beschlossen. Bei Blohm u. Boß wurde die gleiche Willensäußerung der Arbeiterschaft mit Werst- leitung vertraglich festgelegt. — Bei der Besprechung »eS Arbeiterrates mtt der Direktion der Vulkan- Werke kam eS zu einer Einigung. Die Arbeiter «erden am 10. Dezember mit Beginn der neuen Lohn- «oche wieder eingestellt, so datz der Betrieb der Werst »ann wieder seinen geregelten Gang gehen wird. Die Beamten der Werst werden von Freitag ab wteder i» vetrirb tätig sein.