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V71W7 .. --T-^r- Moch« alte Fnk«I festa,stellt, dl- nicht in di« DlrtzW«» «ingetragen waren. — In Meerane wurden mehrere schwarzg,schlachtet« Hammel und Kälber und «in Schwein beschlagnahmt. — E» sei hiermit nochmal» aul das heute abend in der „Reich,kröne" stattsindrnde Konzert der Freiberger Bergkopelle hing,wlelen- ^7^ Gchmkdeberg. Bei der hiesigen Gemeinde Berband». Sparkasse wurden im Monat November 1919 ISO Lin- Zahlungen im Betrage von 52937 M. — Pf. geleistet, dagegen «folgten 122 Rückzahlungen im Betrag« von 34 082 M. 05 Pf. Schmi«H,b«rg. Tagesordnung für die öffentliche Sitzung des Schulvorstandes zu Schmiedeberg Mittwoch den 3. Dez. 1919 abend» 1/2 8 Uhr in der Schulaula: I. Mitteilungen, 2. Brlchasfungsbeihilsen für die Lehrer, 3. Darlehnsaufnahme, 4. Vertrag und Dienstanweisung für den Schularzt, 5. Brr- wrndungsart amerikanischer Liebesgaben (Milch), 6. Geschäfts ordnung, 7. etwa noch Eingehendes. TchwieSeberg. Mit einem besonder» gewählten Pro- gramm wartet da» Fredersdorf-Orchester am Mittwoch den r. 12. in Schenk'» Gasthof auf. In Anerkennung für den starken Besuch de« letzten Konzert» hat sich Herr Fredersdorf vnanlaßt gesehen, diesmal mit der gesamten Kapelle zu konzertieren. Die hervorragende Leistung der beliebten Kapell« dürft« wohl jedem bekannt sein. Mit einem glotzen Instrumental- und Vokal-Konzert trat am Sonntag abrnd die Sängerabteilung de» Zentral- veretn» für Schmiedeberg und Umgegend im dichtgesülsten Saale de» Schrnt'schrn Gasthofe» an die Oefsentlichkeit. Die gut gewählte Vortrag,folge brachte Darhtrtungen klassischer Musik von Iuliu» Otto, Ed. Grieg, Weber, Meyerbrrr, Beet hoven usw. in tadelloser Weise zu Gehör, die auch den ver wöhntesten Konzertbesucher befriedigen mutzte. Die Leitung lag in bewährten Händen de» Herrn Kantor Grohe, der sich auch am Klavier al» Virtuos zeigte. Die tzerrrn Mildner und Schulz (Violine), sowie Zschrrn« und Risser (Zither) ver mochten ihren Instrumenten die lieblichsten Töne zu ent locken. Auf alle Einzelheiten näher hier einzugehen, ist hier kaum möglich. Mit der Ueberzeugung, daß da« Gebotene in allen Teilen ein seltener Genvtz mar, dürften wohl die meisten Konzertbesucher heimgegangen sein. Schmiedeberg. Die Mitglieder, Freunde und Gönner de, Stenographenvereins „Gabelsbrraer" fanden sich am Sonnabend mit ihren Angehörigen zur Feier de« 10. Stiftung»- feste» im geschmückten Saale de« Jägerhaus» Naundorf zahl- reich ein. Nach dem Eröffnungsmarsch der Musikkapelle Hennig leitete ein von Hlrrn Hans Kegel verfaßt«» und von Fräulein Vogler gesprochener sinniger Prolog das Fr st «in. In seiner Bsgrüßungranfprach« gab der Vorsitzende, Herr Kaufmann Prasch, einen kurzen Rückblick auf dt«V«rein»- geschichte und nahm Gelegenheit in ehrender Weise derer zu gedenken, die der böse Krieg dem Verein entrissen hat. Es sind die» dir Herren Gustav Paul Stenzel al« Mitbegründer, Arthur Konrad Walther und Ehrhard Ewald Beyer. Eie waren nicht nur getreue, liebe Mitglieder, sondern auch eif rige Förderer ihrer edlen Kunst. Zur bleibenden Erinnerung find dir Namen der drei Gefallenen, deren Andenken mun auch dmch Erheben von den Plätzen ehrte, auf einer de- fonderen Ehrentafel eingetragen worden, die künftighin einen Schmuck für da« Deretnrzimmer bilden soll Von den Dar bietungen de» Abends sind besonder» zu erwähnen: ein Klavier- vortrag der Herren Curt Arnold und Georgi, sowie ein Solo gesang von Fräulein Machner, zu dem Herr Kantor Grobe in lledenswürdiger Weise die Klavierbegleitung übernommen hotte. Den Glanzpunkt aber bildeten theatralische Vor führungen, und zwar al» erster« „In der vogtlSndischen Hutzenstube" »und al« zweite ein Schwank von W. Werner „Welcher ist der Richtige". Dl« Herren Georgi und Zschäk zeichneten sich besonder« durch gute Dialeklauriprache au», von Herrn Z'chäk wurden dir herrlichen Ant. Günther'schen Lieder, wir z B „Vergeh Dri' Kämet nrt . ." vorzüglich zu Gehör gebracht. Herr L Weidling verstand »nicht bloh, al» ge- schickt« Regisseur da» Ganze zu letten, sondern wirkt« auch srlbst tatkräftig beim Spiele mit Er bezeugt« in dir Austastung seiner Rolie ein auherordenUiche» Geschick. Auch den übrigen M!t- wirkendrn gebührte vollste Anerkennung. Regster Beifall belohnt« ihr« Müh« und war rin Zrichrn für brst» Gelingen. Nach einer allgemeinen Verlosung trat der Festball in seine Rechte. Zu später Stunde erst trennte man sich mit dem Brwutztsein, einen wirklich genuhrelchen Abend verlebt zu haben. Möge der Stenographenoenin „Gabel»bergrr" auch fernerhin neben ernster Arbeit edle Geselligkeit weiter pflegen. S«!f«r»dorf. Herrn Kaufmann und Sparkassrndlrektor Fischer hier ist von der Kreirhauptmannschaft in Anerkennung für d'e besonderen Verdienste, die sich Genannt« auf dem Gebiete der öffentlichen Wohlfahrtspflege «worben hat, eine Urkunde al» staatliche Ane-kennang zugefertigt word«n. _ - .— «»luhardtHgri»«». Der Landwirtschaftlich« Verein nahm am 28. November seine Wlntertätigkett auf. Herr vr. Müller, Sekretär de« Landw. Krrisorrrin» Dresden, bot «inen Vortrag über: „Asiatische Landwirtschaft im Vergleich zor deutschen." Hochinteressante Schilderungen über den fernen Osten, unterstützt durch photographische Aufnahmen, dot der Herr Bortragend« auf Grund «igenrr Beobachtung«, und Erfahrungen, war er doch von 1911 bi« Krieg»au»bruch al» Professor für Landwirtschaft an einer Universität in Japan tätig. In fistelnder Weise plauderte er über Japan, Siam und die Insel Java. Er führte die Zuhörer im Geiste über die Reis-, Tabak- und Zuckenohrpiantagen und lieh Einbilck tun in das eigenartige Eheleben der Japaner. Aeußeift ein fach und anspruchslos ist da» Leben der japanischen Land- leute in Bi>zu§ auf Mahnung und Nahrung. Ergreifend wirkte die Erzählung über da» freiwillige Ausscheiden au» diesem trdtßhen Leben zu einem besseren Jenseits durch Harakiri, d. h. durch Ausschneiden de» Bauche». E» ist die» «ine sehr ernste, mit religiös«, Gebräuchen verknüpft« Hand lung. Folgt« doch auch der durch den russisch-japanischen Krieg berühmte General Nogi mit seiner Frau vor Jahren seinem verslorbenen Kaiser in Mannentreue auf dlefs Weise nach. Die Vorliebe der Japaner für Musik, Gelang und Tanz zeigt sich besonder» bet den grohrn Festen zur Zeit der Kirschblüte Viel Heiterkeit erregt« », al» der Herr Vortragende über da» erste Schweinschlachten berichtete, da» er seinen Studenten vorführte. Und wie ein Märchen klang es, dah er diese» Borstentier im Gewicht von 225 Pfund für drn Preis von 20 M. au» der Landwirtschaftlichen Ver suchsanstalt der Universität erstanden halt«. Sein« Studenten taten nicht mit, denn der Japaner genirßl nur Fisch zu seinem Reis; dafür hatten aber befreundete Europäer eine l^slün. dige Bahnfahrt nicht gescheut, um an' diesem seltenen Ereig nisse teilzunehmen und sich in heimatlicher Wels« an Well fleisch und frischer Wurst zu ergötzen. Reicher Beifall wurde Herrn Or. Müller für seinen interessanten Vortrag zu teil. Kreischa. Der Schulvorstand beschloß eine Neue Lrhr«- gkhaltrstasfel. Sie setzt «in mit 2400 M. und hat mit 3 jährigen Zulagen von je 350 M. «in Lndgrhalt von 5100 M. Die Schullelterzulage beträgt 600 M. Dresden. Di« Besoldungsreform für di« sächsischen Staatsbeamten soll nunmehr bereits am 1. April 1920 in Kraft treten. Bis jetzt ist allrrding» dir von der Staats- regkerung angrkündtgte Vorlage hierüber der Sächsischen Volkskammn überhaupt noch nicht zugegangen. — Da» Kultusministerium hat, wie uns von zuständiger Seit« mitgeteilt wird, dir Leiter der ihm unterstehenden höheren Schulen, Fortbildungsschulen und Volksschulen er mächtigt, diejenigen Schüler und Schülerinnen, die sich an der Einbringung der Karlofselernt« beteiligen, vom Unterrichte zu befreien. — Eine Deputation der Dresdner Stadtverordneten ist nach Berlin gereist, um beim Rrichrpostminister noch einmal n chdrücklichst Beschwerde elnzulegrn und unter Umständen eine Ermäßigung der Dresdner Telephongebührentere zu fordern. — Einen schweren finanziellen Verlust hat der Pieschen« Sparverein «litten, indem ihm seine Kaisenbotin mit rund 10000 M. Spargeldern durchgegangen ist. Die ungetreue Beamtin hat sich nach Leipzig gewendet, konnte jedoch bis her noch nicht festgestellt werden. Oettnitz. Im Anschluß an eine Nrbrltslofenversammlung zog ein Trupp meist jugendlicher Personen vor dar Rathaus, um für die Auszahlung der Unterstützung auf die kommei.de Woche im Voraus zu demonstrieren. E» wurde ihnen hierüber wie auch über die Gewährung einer Beschaffung«, beidilf« befriedigende Amkunit erlist. Zwei Semsche Schleppet Weggenommen. London, 1. Dezember. Britische Zerstörer haben bei Kiel zwei Schlepper gefangen und mit drutschm S--rnMier«n an Bord in den Haien von Dov« gereiht Man glaubte, daß sie den Plan hatten, in der Nacht aus Kkt zu emwsichrn und mögiicheurmie Südamerika zu «reichen. Diries Vor haben sollte vereitel! werden. :: Gegen den Zuzug von Ausländern wendet sich folgende Anfrage des Zentruinsabgeordneten Jaud an die Reichsregierung: Die Wohnungsnot in der, Städten wie in den kleineren Orten ist überall noch gleich groß obwohl vom Reiche, von den Ländern und den Gemeinden viele Millionen zur Schaffung neuer Wohnungen aufgewendet wurden. Der Grund, warum keine Besserung verspürt wurde, liegt nach Angabe vvn Kreisen, die sich eingehend mit der Sache beschäftigt haben, darin, datz aus dem Ausland, beson ders aus den Ostländern, Tausende zu uns ein wan dern. Ein Bericht spricht davon, datz in allerletzter Zeit 60 000 Galizier eingewandert sind, davon in nerhalb zwei Wochen allein 9000 nach Frankfurt. Durch Einwanderungen in Massen kann keine Linde rung der Wohnungsnot eintreten, und es besteht die Gefahr, dah deutsche Familien aus ihren Wohnungen verdrängt werden. Ist die Regierung bereit, Maßnah men zu treffen, die dahin gehen, dah erst dann Aus länder Wohnung erhalten, wenn die deutsche Bevölke rung menschenwürdig untergebracht ist?" :: Ter Parteitag der Nnavhängigen trat am Sonn tag in Leipzig zusammen, etwa 600 Delegierte hat ten sich eingefunden. Die eigentlichen Verhandlungen nahmen Montag ihren Anfang. Zunächst erstattete der Parteisekretär und frühere Volksbeauftragte Dittmann- Berün den Geschäftsbericht -der Parteileitung. Die Zahl der Mitglieder in ganz Deutschland ist von 300 000 im März auf dreiviertel Millionen im November gestiegen. Der neue Noske-Militaris mus lasse immer neue euttäuschte Proletariermassen m die Partei hinetnfluten. Dittmann schildert dann die Kämpfe der letzten Monate. Durch das entschie dene Eintreten für die revolutionären Kämpfer (!) hätten sich die Unabhängigen in steigendem Matze das Vertrauen aller Revolutionäre erworben. Die Partei werde weiter ihre Aufgabe darin erblicken, alle deutschen Revolutionäre im Sinne der Partei auf dem Boden des Klassenkampfes zu versam meln. :: KovurgS Anschluß au Bayern. Im Freistaat Koburg fand am Sonntag die Volksberatung über tue Annahme des Thüringer Gemeinschaftsvertrages statt. Nach dem bis jetzt vorliegenden Ergebnis wur den 25 437 Stimmzettel mit Nein und 3148 Stimm zettel mit Ja abgegeben. Damit ist der Beitritt Ko- burgs zum Freistaat Thüringen -abgelehnt und die Regierung aufgefordert, den Anschluß an Bayern so fort herbeizuführen. Die Wahlbeteiligung betrug ca. 75 Prozent. * Ter Mörder Rosa Luxemburgs nicht sestge- nommen. Nach Meldungen aus Hannover sollte am Freitag Vizefeldwebel Otto, der angebliche Mörder der Rosa Luxemburg, der sich den falschen Namen Koch betgelegt hatte, verhaftet worden sein. In Hannover ist von der Angelegenheit nichts bekannt. ' Auf Grube Reden bet Neunkirchen (Saargcbtet) ist ein großes Steinkohlenlager infolge von Selbstentzündung in Brand geraten. Alle Versuche, das brennende Kohlenlagei zu löschen, blieben bisher erfolglos. Dke Entente für Mitteleuropa. Ter Amsterdamer „Telegraaf" meldet aus Lon don: In einem Leitartikel, der von einem Umschwung der Stimmung gegenüber den ehemaligen Feinden han delt, nennt die „Times" die Unterhaus« rklärMg Lloyd Georges, daß man die Wirtschaftslage Mitteleuropa» durch einen umfassenden Kredit bessern müsse, die wich tigste Antwort auf alle an den Ersten Minister gerich teten Fragen. Tas Blatt schreibt, für Oesterreich seien bis zuv nächsten Ernte 20 Millionen Dollar nötig. Die ameri kanische Negierung werde sich dem Werke der Bann- Herzigkeit nicht entziehen können, das in Mitteleuropa verrichtet werden müsse; insbesondere Oesterreich müsse von der gegenwärtigen Hungersnot gerettet Werden- Man müsse jedoch der Möglichkeit Rechnung trage daß hie Vereinigten Staaten auf ihrer Weigerunü/ver- harren. Dadurch entstehe die dringende Frage-Leiner engeren Zusammenarbeit auf wirtschaftlichem Gebiets zwischen Deutschland, der Tschecho-Slowakei, Oesterreich und dem südslawischen Staate mit Unterstützung und Ermutigung seitens Englands und Frankreichs. ES sei die Pflicht der Alliierten, mit der Wiederherstellung Mitteleuropas zu beginnen, ohne die so gut wie kein« Aussicht bestehe, datz irgendein Lonaustaat wieder zu Wohlfahrt gelangt. Auch der Lloyd George nahestehende „Daily Chronicle" begrüßt die Erklärung des Ministers, datz Mitteleuropa durch Kredits unterstützt werden mutz. Diese Unterstützuug werde nicht n«r den Alliierten- sondern auch den früheren Feinden, hauptsächlich Deutschland, zuteil werden. " Amerika stundet die ZinSzahlnngen. „Associated Pretz" bestätigt, datz die Zinszahlun gen auf die von der amerikanischen Regierung gewährten Darlehen den Alliierten gestundet werden sollen, bis di« Rückwirkung des Krieges vorüber ist. Es werden jetzi über diese Frage auf Verlangen der Alliierten Ver handlungen geführt. Tie Beamten des Schatzamtes er klärten, datz der gegenwärtige chaotische Zustand in Europa gebessert werden wird, wenn die Zinszahlun gen fundiert werden. Nach den zurzeit erwogenen Plänen würden diese Zahlungen von drei auf fünf Jahre aufgeschoben werden. Ansere Kriegsgefangenen. Ter Schwerer Bundesrat für unsere Gefangenen. Der Schweizer Bundesrat hat an die Negierun gen der am Krieg beteiligten Staaten einen Aufruf zugunsten aller noch nicht entlassenen Kriegsgefan genen gerichtet, in dem es u. a. heißt: „Es ist eiw tief betrübender Gedanke, daß ein Jahr nach Abschlutz des Waffenstillstandes Hunderttausend« vvn Gefange nen weiterhin in Ungewißheit und Qual den Augen-, blick ihrer Erl^ung erwarten. In Berücksichtigung ver laur bekundeten Gefühle der Parlamente und de» Schwc.zcr Volks, getreu den Humanitären Bestrebun gen, welche den Bundesrat stets gegenüber allen Kriegs gefangenen geleitet haben, glaubt er, bei Anbruch des Winters noch einmal die hochherzige Aufmerksam keit der verschiedenen Regierungen auf die traurige Lage der noch nicht befreiten Gefangenen hinlenken und an sie die inständige Bitte richten zu müssen, alles zu tun, was in ihrer Macht steht, um endlich den aUzu langen seelischen und körperlichen Leiden dieser Kriegsopfer ein Ziel zu setzen." Tie Rache für Scapa Flow. „La Presse de Paris" vom 29. November veröf. fentlicht eine Nachricht aus London, wonach fünfzehn hundert deutsche Kriegsgefangene von Scapa Flow, die in einem militärischen Lager untergebracht seien, in den letzten Tagen revoltiert und sich geweigert hätten, gewisse Arbeiten zu verrichten. Die strengsten disziplinarischen Maßnahmen seien sofort ergriffen worden. Drei Tage vollständiger Diät hätten sie zur Vernunft gebracht, ausgehungert und vor Durst ster- bend hätten sie ihre Arbeit wieder ausgenommen, und alles sei nunmehr wieder in Ord nung!!!!! — Die zynische Schlutzbemerkung kann woh! kaum noch überboten werden. Die Gefangenen in Sibirien. Der Korrespondent der „Daily Herald" hatte «im liiterredung mit Litwinow über das Schicksal der Ge- ängenen in Sowjetrußland. Der Korrespondent ev ühr, daß sich in Sibirien noch ungefähr 150 00t Ungarn, 120 000 Oesterreicher, 40 000 Tschechen, ferne' .80 000 Polen und 200 000 Deutsche befinden, die mar gerne heimschicken würde. Da es auf dem Seeweg, nicht möglich sei, erwäge man ein freies Geleit nack dem Westen Dies sei aber nur dann zu ermöglichen wenn sämtliche in Frage kommenden russischen Re gierungen sich damit einverstanden erklären und dat Note Kreuz di« Verproviantierung während des Heinv transportes übernimmt. Gewalt und abermals Gewalt! Tie Beschießung von Memel angcdroht. Kein Tag vergeht, ohne daß nicht die „Frieden» konferenz" oder ihre Organe, die selbstherrlichen Mb litär-Kommissionen, neue Mittel ersinnen, um da! deutsche Volk seine Ohnmacht immer- wieder fühle« zu lassen und jeglichen Widerstand rücksichtslos z» brechen. Zwar sind die Befugnisse dieser Kommission«« mehr oder minder festgelegt; das hindert die Heo ren „Steger" jedoch nicht, sich -in kühnem Schwung« darüber hinwegzusetzen und sich Rechte anzumaßen, di« ihnen ganz und gar nicht zukommen. Bezeichnend hierfür ist das Verhalten des Füh rers der alliierten Baltikumkommission, des französi. schen Generals Niessel. In einem Schreiben an de« Admiral Hopmann macht er von Drohungen Mid teilung, die Teile von Bermondttruppen gegen di« in Memel stationierten alliierten Offiziere auSge- stoßen haben sollen. Danach sollen sich diese auf di« vor Mein liegenden Ententeschiffe zurückgezogen ha ben. In seiner Mitteilung droht General Ntessek im Falle ernster Zwischenfälle, das Feuer auf di« Stad.t von den Schiffen zu eröffnen.