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Beilage zur Weißeritz-Jeitung Rr.276 Sonntag den 3V. November 1919 85. Jahrgang Bürgerschule H Dippoldiswalde.' ^(Schnlkriepsunleihe betr.) 8 HMe Gelder, die zur 4., 5. und 6. Kriegsanleihe seinerzeit in Lie Schul-Kriegssparkasse eiugezahlt worden sind, werden in der Zeit vom 1.-12. Dezember d. I. wochentags täglich von 10—12 Uhr im Amtszimmer 8es unterzeichneten Schulleiters (2. Stockwerk, Zimmer 24) gegen Abg be der ausgestellten Quittung zurückgezahlt. Mit dem 30. Nov. d. I. hört die Verzinsung oben erwähnter Spargelder auf. Das notwendige Kleingeld bitte mitzubringen. Schuldirektor Ebert, Schulleiter. M Mark LoloLmwe demjenigen, der mir den Fürder der Ende Oktober auf dem Wege nach Reinhardtsgrimma über Wendischcarsdorf verlorenen Lederjacke, Milltärhose etc. nachweist. Hewnschke, Rabenau, mW 89. Ein junger, fleißiger Lrdsitor, welcher Pferde- und Nindviehpslege versteht, und ein jüngeres Vau8- mlü NlldvowLckedW werden zu sofortigem Antritt gesucht. llaiosderg. LwU Lirwvr L Lo. 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August hingewiesen, wonach die Alliierten beschlossen haben, »en Zeitpunkt des Inkrafttretens des Friedensvertra- zeS, sowen er die Heimschaffung der deutschen Ge fangenen betrifft, vorzudatieren. Diese amtliche Be kanntmachung habe die französische Regierung an- icheinend vergessen. Eine Zurücknahme dieser Zusage fet nicht erfolgt, vielmehr leugnet die französi sche Regierung einfach, irgendein Versprechen ab- zegeben zu haben- Wie die deutsche Regierung wei ter erklärt war die Erklärung vom 29. August nicht ttw» ein freies Zugeständnis, das aus Gründen der Vtenschttchkeil erteilt wurde, sondern die Gegen leistung für Zugeständnisse, zu denen die französische Negierung die deutsche Regierung dadurch »eranlatzt hatte, daß sie ihr ein Entgegenkommen tn der Kriegsgefangenenfrage versprach. Die deutsche Note nimmt hier Bezug auf die entgegenkommende Haltun der deutschen Regierung in der Kohlenlte- ferung an Frankreich sowie auf die wegen des Fal les Manheim geleistete Zahlung der Geldbuße vou l Mitliv' Frank in Goldmark, die auf die bindende Zusage der französischen Vertreter hin erfolgt sei, »atz die Entente dann auch tn der Gefangenenfrage weiteres Entgegenkommen zeigen werde. Als der deutsche Vertreter an die ^füllung des Versprechens mahnte, sei ihm am 18. September mitgeteilt wor den, die Kriegsgefangenenfrage sei erledigt, die kranSporte würden von jetzt ab ununterbrochen lau fen. Tw französische Regierung werde hiernach nicht »«ftrei>en können, vast Deutschland vor Monaten durch erhebliche Opfer vaS bindende Versprechen von ihr er- langt hat die Hclmfchaffung der Gefangenen nicht bis »« dem im FrievenSdertrage bestimmten Zeitpunkt auf- txpßiebe« sondern, sofort damit zu beginne». Dw deutsch« Antwort weist dann die Haltlokig- keK der Gründe nach, aus denen die französisch« Negierung nicht gewillt ist, freiwillig vor Inkraft- sctzung des Friedensvertrages mit der Heimschassung der Gefangenen zu beginnen, und kennzeichnet das beispiellose Doppelspiel der französischen Regierung, die einerseits stets die Grundsätze des Einuts und dör Menschlichkeit als ihre Richtschnur kezeWnet, auf der anderen Sette aber schuldlose str«etzSgcfange»«_Mr die vernieintlichen Verfeh lungen der deutschen Negierung blltzen und als Gei seln dafür hasten läßt, daß die französischen Wünsch« erfüllt werden. Diese Politik müsse umso schärfer ver urteilt werden, als die Behauptung, daß die KriegS- gefangenen in materieller und moralischer Hinsicht durchaus gut behandelt werden, leider nicht den Tatsachen entspreche. Sie stehen nach wi« oor unter der Herrschaft des KnegSrechtS, das mit er barmungsloser Strenge gehandhabt werde. Kleidung und Unterbringung reichen vielfach für die kalte Jah reszeit nicht aus. Zum Teil seien die Kriegsgefan genen noch von dem Verkehr mit der Heimat abge- schnitten. Lrs deutsche Regierung ist überzeugt, daß di« ftanzöstfche Bevölkerung ein Herz für das Elend der Kriegsgefangenen hat und es trotz der eigenen Not oorzrehen würde, wenn sie die Freiheit zurückerhiel ten, statt in hartem Frondienst für Handlungen büßen zu müssen, für die sie keine Verantwortung trifft. Gegenüber dem Einwand, die Freilassung der Gefangenen könne nicht erfolgen, da die Arbeitsbedin gungen der zivilen deutfchen Arbeitskräfte für den Wiederaufbau Nordirankreichs noch nicht be kannt seien, betont die deutsche Note, daß seit dem 11. Jult wiederholt von maßgebender französische, Seite feierlich versichert worden sei, daß die Kriegs- gesangenenfrage nicht mit der Frage des Wiederauf baues de zerstörten Gebiete verquickt werden solle Daran, daß noch immer kein endgültiges Abkommen über dre Bereitstellung deutscher Zivilarbeiter zustande- g sei, trage die deutsche Regierung kein« Schuld. Sie habe gleich nach der Unterzeichnung des Friedensvertrages sich bereit erklärt, deutsche Ar. bettSiräste sllr den Wiederaufbau zu stellen und hab« m den stw anschttetzenven Verhandlungen eingehend« Vorjchtägc über die Art ihrer Verwendung gemacht. Die deutsche Regierung bedauert, daß es trotz ihrek wiederholten Ersuchens der französischen Negierung nicht möglich gewesen fei, eine endgültige Erklärung über dre deutschen Vorschläge abzugeben und die Ab schnitte zu bezeichnen, in denen die Wiederaufbau- ardeiten von deutschen Arbeitern ausgeführt werden können. . Auch die übrigen Vorwürfe und Beschuldigun gen in der letzten Note ClemenceauS werden mit Leich tigkeit zurückgewiesen. In ziemlich scharfem Ton wehrt sich die deutsche Negierung gegen die schwere An schuldigung daß sie planmäßig die Erfüllung des Waffenstillstandsabkommens verzögert habe. Deutschlani» hat sein AenßersieS getan, um den unerhört schweren Anforderungen, die durch dieses Abkommen gestellt wurden, gerecht zu werden. Die deu^ "- Regierung verzichtet darauf, hier die vielen schweren Uebergrtffe und Gewaltta ten zur Sprache zu bringen, durch diedasWaf- fen still standsabkommen von ihren Geg nern verletzt worden ist. Auf die Angelegenheit der Versenkung der Kriegs schiffe in Scapa Flow wird in einer anderen Note aussfthrlick> eingegangen werden. Auch die Frage der Räumung der baltischen Provinzen wird nicht behan delt. da sie »ur Zeit von der Interalliierten Korm- miinon unter Führung des Generals Messel einer Prüfung unterzogen wird, deren Ergebnis abzuwar ten iff Die Note gibt schließlich' ihrem Befremden dar- über Ausdruck, daß das Märchen einer unablässigen deutschen Propaganda gegen oie Alliierten Glauben ftnden und der Aufnahme in ein amtliches Schrift- stück für würdig erachtet werden konnte. Die deutsche Negierung hofft jedoch, daß die aMierten und asso ziierten Regierungen ihre Aufmerksamkeit dadurch nicht oon der Kriegsgefangenenfrage ablenken lassen, die mit jedem Tage ernster und dringlicher werde und in der Deutschland aus das Mitgefühl aller zivilisierten Völker rechnen zu können glaubt. Die Nationalversammlung» 119. Sitzung vom 26. November. , , Lie Ernährungsfrage. Luf der Tagesordnung stehe« zwel Interpellation«» und ein i ntrag über die Ernährungsfrage. Die Inter pellation Arnssadt (Dnat.)-Dr. Heintze (Dnat.) gipfelt in der Frage: Was gedenkt die Regierung zu tun, nm den durch die Witterungsverhältnisse der letzte» Wochen noch der- fchärften schweren Gefahren auf dem Gebiete der Ernäh rung zu begegnen. Die Interpellation Trimborn (Ztr.) weist auf die ständig sinkende landwirtschaftliche Produktion hin. Ein Anttag Blum (Ztr.) weist auf die schlveren Schäden der Hackfruchternte durch den vorzeitigen Frost hin. Di« Negierung wird zur vorübergehenden Heraufsetzung der Ar beitszeit bis zur Bergung der Hackfruchternte aufgefordert. Abg. Dr. Semmler (Dtschnatl.) begründet die Inter pellation Arnstadt, die außerordentlich ernste Gründe ver- »nlaßt haben. Schon im September drohte ein Zusammen bruch infolge ungenügender Getreideherbeischasfung »oegen zu niedriger Preisfestsetzung. Erst später kehrte inan zu Lieferungsprämien zurück. Die durch einen frühzeitigen Win ter drohende völlige Katastrophe erscheint vermindert, ab« zroße Akengen von Hackfrüchten, im Osten etwa noch 20 P^'Nt, sind noch tn der Erd«. Die Jettwirtschast steh« »ur noch auf dem Papier. Die Nutzleistung des Rindviehs beträgt jetzt nur noch 50 Prozent, der Schweinebestand ist von 25 Millionen auf 11 Millionen ge^mke». Die städti schen Haushaltungsabfälle sollten gegen Schweinefleisch alr geliefert worden. Bei Nichterfüllung der Forderungen muß Ve ntwortung für einen Ermäh- yoct! v. d. Soz.j Nan will den Landwirt planmäßig Niederhalten. (Geläch ter links.- Der Landwirt zoll herun.ee. cGr. Unruhe links.) Sie wollen di« Wahrheit nicht I-ören! Mit 500 000 Tonnen Stickstoff, die wir erzeugen können, ließen sich sofort Nah rungsmittel im Werl« von 13 Milliarden Mark schaffen, »arunter wenigstens für anderthalb Milliarden Mark Milch. Die Kohleunot ist skandalös; durch sie gegen Milliarde» son Werten verloren, weil nicht gedroschen werden kann. An einem Uebergang zur extensiven Wirtschaft hat allein sie Regierung schuld. Muh die Steuergesetzgebung wirkt ver wüstend auf die Landwirtschaft. Die Arbeiter auf dem Lande müssen fortan alle Parteistreitigkeiten bei Seite schie ben. (Gr. Unruh« bet den Soz.) Ein 9. November der deut schen Landwirtschaft mutz unter allen Umständen vermieden «erde». (Gr. Unruhe links. Lebh. Beifall rechts.) Abg. Herok (Ztr.)e Die erste Forderung ist die Her- «ufsetzung der Arbeitszeit. Die Preise müssen die Produk tionskosten decken. An Düngemitteln, der«» Preis« gMoge» find, besteht «tn großer Mangel. Für dte SttMvjftrzeiMina