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^chSdeutsche Soldaten, sämtlich unbewaffnet, zum Nb- jau des in Rutzau befindlichen Sägewerkes fuhren, chie Ueberfallenen standen im Dienste der deutschen Verwaltung, nicht in dem der Bermondt-Armee, fünf jdcntschc Soldaten wurden getötet, 20 gefangen ge nommene ebenso geriet ein deutscher Eisenbahnrotten- ilhrer in Gefangenschaft. Von den einheimischen Ar- jcitern wurde einer getötet, einer schwer, drei leicht verletzt. :: Bayern — eine Reichsproviuz? Die bayerische gen tr u m SP resse verlangt einest UntersuchungSauS- schuß darüber: Welches Matz von Schuld und Verant- Kvortung trifft die einzelnen Regierungen des Frei staates Bayern und die einzelnen Regierungsmitglie der an der Entwickelung, datz Bayern kein selb ständiger Staat mehr ist, sondern eine völlig ab hängige ReichSprovinz geworden ist. :r Strafe für eine Hindenburg-Ehrung. Ein Ba- tatUonSkommandeur der Reichswehr hatte, ohne die Genehmigung seiner Vorgesetzten hierzu einzuholen, Tene seiner Truppen in Begleitung von Musik zu der Wohnung des Herrn Generalfeldmarschalls v. Hin denburg geführt, sich beim Feldmarschall melden las sen und den Vorbeimarsch der Truppen erwirkt. Der SietchSwehrminister NoSke steht auf dem Standpunkt, »aß dem Generalfeldmärschall sedwede Aufmerksamkeit und Achtung zu erweisen ist, die dem verdienten General gebührt, daß aber das Vorgehen des Ba taillonskommandeurs eine unzulässige Eigenmächtig keit ist. Ter Reichswehrminister hat deshalb nach.einer amtlichen Meldung gegen den Major v. Lützow, der als der m Frage kommende Bataillonskommandeur die Truppenabteilung zur Ehrung Hindenburgs führte, eine Arrcststrafe verfügt. :r Tie Reichsregierung gegen die „Kren^eitnng"- Die Reichsregierung hat durch Kabtnettsbeschlutz Straf antrag gestellt gegen die „Kreuzzeitung" wegen eines unter der Ueberschrift „Die Anderen" veröffentlich ten Artikels, der u. a. den Satz enthält: „Eine Re gierung, eine Presse, eine Partei, die Landesver räter oder Schieber unter sich duldet, hat keinen Anspruch mehr auf eine loyale Beurteilung."' , :: Einigung der sozialistischen Parteien? In der Preußische»! Landesversammlung gab der Sprecher der Unabhängigen Abg. Ludwig während der Etatsbera tung eine sehr bemerkenswerte Erklärung zur Frage der beiden sozialistischen Parteien ab. Als Bedin gung für eine solche Einigung zwischen den Mehr heilssozialisten und den Unabhängigen stellte der Red ner folgende Forderungen auf: Erstens, die Einigung könne nur auf dem Boden des politischen K loste nkampfes vor sich gehen, zweitens müsse die heutige Koalitionspolitik mit dem Bür- ecrtum aufgegeben werden, drittens verlangen -ie Unabhängigen die Preisgabe derNoSkeschen Gewaltpolitik. — Angesichts dieser radikalen For derungen dürfte die von Scheidemann und Genossen so Heitz herbeigesehnte Beendigung des Bruderkrieges wohl kaum in nächster Zeit zu erwarten sein. :: Sozialdemokratie und Antisemitismus. Bei der KeSsährigen Tagung zur Abwehr des Antisemitismus m Berkin beschäftigte sich der mehrheitssozialistische Abgeordnete und frühere Reichsminister Otto L a n d s - berg auch mit dem Verhältnis der Sozialdemokratie zu dem Antisemitismus und wies darauf hin, datz manche Sozialisten der Ansicht seien, der Antisem^ ÜSmuS sei ein Klassenkampf. Landsberg wandte sich dann gegen einen Artikel des sozialistischen Oberprä- fwenten der Provinz Ostpreußen Winnig, der die Anffassun'' vertritt, datz die Juden in »ratio nalen Fragen nichtmitzureden hätten, und erklärte, datz der nächste Parteitag der Sozialdemo kraten zum Antisemitismus Stellung nehmen müsse, genau so. wie jede andere Partei wird Farbe be kennen müssen. Landsberg ist der Auffassung, datz Wlnntg mit seinem Standpunkt auf dem Parteitag allein stehen werde, wenn er ihn bis dahin nicht schon geändert haben sollte. :: Das Pcrsahren gegen den Kaiser soll; wie DaNH News wisst« will, auf besonderen Wunsch Englands unbedingt durchgefvtzl werden. ES bestehen aber noch MemuMsverschiedenheiten unter den Alliierten Daily News -Wat: „Tie endgültige Annahme des Gesetzes zur Einschränkung der Zulässung von Ausländern in England treffe zusammen mit der vermutlich vorher beabsichtigten Aufivärmung der Farce des Kaiser- drozesscs Die HilfKmittet: der,,-)HaAP,jr,opaganda seien zweifellos noch nicht erschöpft,' aber es sei merk würdig, datz die Regierung noch so viel Zeit und Energie auswendet, um ihren Sündenbock einzufangen. Der .Ausgang des 'Pro^seA , oh Man ihn wüysch^ u oder nicht,ttiseti-fragsich.i EiMOaMx Joüxnalist,sagte,>> es sei unwahrscheinlich, datz Holland den Kaiser aus- . liefern Werpe, es sei denn, dqtz. dsr Völkerbund es ausdrücklich , ^ dürfte einige Zeit dauern, aber>dir BMilsrtgung der Galerie ist ja auch vielleicht,.,der einzige, Zw?ck der,:,jetzigen Manöver, die sonstu gaW unverständlich wären.7'- Die „Daily Tele- grafch"'hofft düMen, datz bi^ Weihstachten in der . Eröffnung des Gerichtsverfahrens gegen den frühe ren deutschen Kaiser ein endgültiger Schritt getan werden wird. Deutscher Protest gegen Vie Einreihung deut- !§cr Kriegsgefangener tu die polnisch« Arme«! In Oner deutschen Note wird die Berliner Schweizerische Vertretung ersucht, durch die Gesandtschaften in Pa ris und London auf die Tatsache Hinweisen zu lassen,; daß deutsche Kriegsgefangene zum Eintritt in- die holmsche Armee gezwungen worden sind und bei der französischen Regierung daraus hinzuwirken, datz an iie Lagerkommandanten ein strenges Verbot der Dul dung oder Begünstigung solcher ZwangSwervungen er steht — Die Schweizer Regierung wird sicherlich die deutsche Bitte erfüllen, umso mehr, als sie stets für die Freigabe der deutschen Kriegsgefangenen und für die Erleichterung ihrer traurigen Lage warm einge treten ist. Neuerdings haben erst wieder der Na tionalrat Michelis (Genf) und eine große Anzahl von Mitgliedern aller Fraktionen an den Bundesrat die Anfrage gerichtet, ob er nicht die Bestrebungen des Vereins des Roten Kreuzes um sofortige Freilassung der noch in den Ländern der Entente befindlichem deutschen Gefangenen wirksam unterstützen könne. , N Sachse« gegen die «en« «tenerpläne. Reich«, finanzminister Erzberger hat seine angekündigten Vor lagen über die ReichSeinkommensteuer, die Kapital ertragssteuer und die Landesabgabenordnung fertig- gestellt und die Finanzminister der Einzelstaaten ein geladen, nach Berlin zu kommen und die Vckttagen dort durchzuberaten. Wie dem „Berliner Lokal-An- -e,ger" aus Dresden berichtet wird, hat der sächsische Finanzminister Nitzschke rundweg in einem Tele gramm abgelehnt. Er hebt in dem Telegramm hervor, datz man Vorlagen von so großer Wichtigkeit nicht in einem derartigen Hetztempo erledigen könne. Diese Vorlagen mühten zunächst einmal den Re gierungen der Einzelstaaten zugehen, von ihnen, selbst durchberaten und auch deswegen mit Han delskammern und anderen in Betracht kommen den Stellen Fühlung genommen werden. Finanzyli- mster Nitzschke werde jedenfalls am Donnerstag nicht nach Berlm kommen, zumal auch am Bußtag Eisen- bahnsperr^ sei. Er werde alle etwa in Berlin von den anderen Fknanzminlstern gefaßten Beschlüsse als vollständig gleichgültig und unverbindlich für Süchsen betrachten. :: Die deutsch« Delegation für Washington hcink vernfcn. Die deutsche Delegation der Arbeitskonfe renz in Washington hat unmittelbar vor der Ein schiffung in Göteburg noch das Telegramm der deut schen Regierung erhalten, daß die Konferenz in Was hington sich ihrem Ende nähere und datz deswegen die Mrerse der Delegation unterbleiben müsse. Die Delegation tritt unverzüglich die Heimreise nach Deutschland an. Der „Vorwärts" bemerkt zu dieser Meldung: „Man darf wohl sagen, datz die Washing toner Konferenz das gleiche Resultat gehabt hat, wie das Hornberger Schießen. Ohne das in sozialpoliti schen Fragen erste Land der Welt, als das Deutsch land allgemein gilt, mußte diese Konferenz ein Fehl unternehmen sein. Daß Deutschland daran nicht teil« nehmen konnte, liegt ausschließlich bei den alliierten Mächten, denen alle Hindernisse zuzuschreiben sind, dte Deutschland von der Teilnahme dieser ersten gro ßen Arbeitskonferenz ferngehalten haben." :: Berufung deS Fürstbischofs Bertram lnS. Kar, dineikonsistoriun» Nach einer Meldung der „Schlesi schen Volkszeitung" von der Nuntiatur in München hat der Papst beschlossen, den Fürstbischof von Bres lau, Dr. Bertram, im nächsten Konsistorium in das ' Kollegium der Kardtnäle zu berufen. Fürstbischof Dr. Bertram ist bereits im Dezember 1916 im päpstlichen Konsistorium zum Kardinal ernannt worden. Er ist aber zunächst Kardinal in Petin da die üblichen Feier» lichkeiten in Rom, Befragung, Ueberreichung des Kel ches, Kebergabe des Ringes noch nicht vollzogen sind. :: Tie neu« Saarlandwährung. Nach der „Saar brdcker Volkszeitung" soll die neue Saarlandwährung in spätestens drei Monaten eingeführt werden. Dte Wahl der Münze soll auf den Sckarfranken gefallen sem. Dar Blatt teilt weiter mit, daß die Kommu- nalwahlcn un Saargebiet spätestens ,in zwei Monaten statlfiuden werden. Die Bildung des Saarstaates soll nach den Pariser Meldungen bis dahin beendigt sein. :: Ein Notschrei »er Landwirtschaft. Der Reichs- ausschutz der deutschen Landwirtschaft hat in einer eingehenden Verhandlung mit sämtlichen landwirtschaft lichen Körperschaften Deutschlands die Lage der Er nähr niigswirtschast beraten und die grundsätzlichen Forderungen der Landwirtschaft in einer Kundgebung uicdergelegt, die mit Rücksicht auf den ungeheuren Ernst der Lage außer dem Neichswirtschaftsminister dem Reichspräsidenten, dem Reichskanzler, dem Reichs rat und sämtlichen Bundesregierungen zugestellt wor den ist. Die Landwirtschaft müsse darauf dringen, datz au die Stelle des bisherigen Systems der Be rechnung des Bedarfs der Bevölkerung die sorgfäl tige Festsetzung derjenigen Leistungen trete, die die Landwirtschaft auf Grund sachverständiger Prüfung durch örtliche oder Kreisorgane unter dem maßgebenden Gesichtspunkt der Erhaltung und Stei gerung ihrer Leistungsfähigkeit aufzubringen vermöge. An die Stelle der jetzigen Zwangswirtschaft soll d.e Lieferung auf Grund der tatsächlichen Lei stungsfähigkeit treten, so daß die öffentliche Bewirt schaftung sich unter. Einhaltung dieses Grundsatzes nur noch aus Brötgetreid s und, sofern dies mit Rücksicht auf die Kinder und Kranken nicht zu vermeiden ist auf die Sicherung der Milch und der von der Milchbewirtschäftung nicht zu trennenden Molkereterzeugnisse für diese Bedürftigen er streckt- Die Landwirte fordern deshalb u. a. sofor tige .Aufhebung der Fleischbewirtschaftung, höhere Be lieferung der Landwirtschaft mit Brotgetreide, Besei tigung der Zuckerbewirtschastung im nächsten Ernte jahre. Aufhebung der vollständigen Beschlagnahme von Gerste u. a. Die Kundgebung ist von sämtlichen landwirtschaftlichen Organisationen und Körperschaften unterschrieben. Rundschau im Auslände. ? Nach Washingtoner Meldungen hat die Regierung der Bereinigten Staaten Schritte getan, um die Verschif fung von Munition von Belgien und Spanien nach Mexiko zu verhindern. ! Der Oberste Rat hat der dänischen und schwedischen Regierung dte Mitteilung zugehen lassen, daß das alllge- meine Friedensabkommen am 27. November in Kraft treten Werd«. ; Bet den Kammerwahlen in Belgien verloren die Katholiken 23 bis 24 Sitze, dte Liberalen etwa 10, während dte Sozialisten ungesähr SS Sitze gewannen. Alle Minister sind wiedergewählt worden, desgleichen Bürgermeister Max von Brüssel. k Der Schweizer Nationalrat beschloß mit großer Mehrheit den Beitritt »um Völkerbund mit dem Vorbehalt, daß di« Volksabstimmung erst stattsindet, wenn dte fünf Hauptmächte, darunter Amerika, beigetreten sind. t Mit der Umbildung de» ungarischen Kabinetts ist unter Zustimmung der Entente der Führer der Lhristltch- Sozialen, Huszar, beauftragt worden. , ... l Infolge andauernder Trockenheit in Australien sind große Schäden entstanden; ganze Städte und Dörfer mußten geräumt »»erden. , Frankreich: Zum Pariser Zcitnngsstreik. k Von Setten der Setzer und Drucker ist ein Gesuch um Wiedereinstellung an die Verleger gerichtet worden. Diese erklärt«», nie di« AnSsperruna verkündet zu baden. Lie sind jedoch nicht in der Lage, Vie hohen Forderungen! der Setzer und Drucker zu tragen, wenn sie nicht ge zwungen sein sollten, ihre Betriebe stillzulegen. Sie haben alles versucht, um den Konflikt zu vermeiden. Die Press« de Paris bemerkt hier, daß dte Verleger infolge der hohen Papierpreise um die Erlaubnis nachgesucht haben, Papier in Deutschland zu taufen, wo sie es mit 30 Francs für 100 Kilo erhalten hätten, während die französischen Favrt- ken 245 Francs sür 100 Kilo fordern. Die Einfuhr von Zeitungspapier aus Deutschland ist jedoch verboten worden. < Russland: Auch Judenitsch tritt zurück. l Der Oberbefehlshaber der nordwestrusstschen Armee ist dem Beispiel des Obersten Bermondt gefolgt und als Oberkommandierender des Nordwestheeres zurückgetreten. An seine Stelle hat Laidoner, der zugleich Befehlshaber des kstländischen HeepeS ist, den Befehl übernommen. Diese Mak- nayme verfolg» oen Zweä, eine Internierung des russischen Heeres zu verhindern, salls es sich über die Grenzen nach Estland zurückziehen müsse. Ter Zeitpunkt ist übrigens be reits sehr nahe gerückt. Nach den letzten Meldungen hat die russische Nordwestarmee Jamburg, die letzte Stadt auf dem eroberten Gebiet, aufgegeben. Die Eisenbahn brücke bet Jamburg wurde von estnischen Truppen gesprenat. Frankreich: Elemcnceans Wahlsieg. ; In Pariser amtlichen Kreisen wird angenommen, datz Clemenceau trotz seines Wahlsieges nicht in der Negierung bleiben wird. Ein Ministerium, worin Millerand das Por tefeuille des Aeußeren und Tardieu das der Finanzen erhalte, gehörten zu den Wahrscheinlichkeiten. Briand wird nicht in die Regierung eintreten. — Von den Kammerwahlen sind bisher ungefähr 590 Ergebnisse bekannt, und zwar erränge« bisher Links-Republikaner 125 Sitze (Verlust 36), Radi kale 54 (Verlust 7), Sozialistisch-Radikale 78 (Verlust 85), Republikanische Sozialisten 25 (Verlust 32), dissidente So zialisten 6 (Gewinn 6), Progresjisten 126 (Gewinn 76), Action-Liberale 75 (Gewinn 42), Konservative 42 (weder Gewinn noch Verlust). Die Kammer wird demnach eine alle anderen Gruppen erdrückende nationalistische Mehrheit haben. In Lothringen erhielt die republikanische Volkspartei, di« Nachfolgerin der früheren elsaß-lothringischen Zentrumspav« tei, 490 688, die sozialdemokratische Partei 213 680 und diel republikanische Liga oder Regierungspartei 52 591 Stimmen» Mithin sind acht Kandidaten der republikanischen Volkspart« gewählt, u. a. dec Haup-schristieiter der in Metz in deut scher Sprache erscheinenden „Lothringer Volkszeitung" und frühere elsaß-lothringische Landtagsabgeordnete Dr. Hackspill, der erste Gouverneur von Metz General Maudhuy und Guy de Wendel. Im Oberelsaß ist Abbe Wetterle gewählt. Italien: Bedeutende Wahlerfolge der Sozialisten. k Die sozialistische Partei Italiens hat bei den Kammer wahlen einen gewaltigen Sieg errungen. In Rom, Mal land. Bologna und Turin sind alle sozialistischen Kandidaten gewählt, und für die Jnbustriebezirke Norditaliens gilt da» Gleiche. Verläßlichen Schätzungen zufolge dürften die sozia listischen Abgeordneten in der Stärke von etwa 180 Mann in das neue Parlament einz chen. Sie haben also um 100 Delegierte zugenommen. In Ober- und Mittelitolien sind fast ausschliesslich Sozialisten und Katholiken gewählt, wäh rend in Süditalien, Sizilien und Sardinien die Regierung erfolgreich blieb. Kammerpräsident Marcora unterlag tm Wahlkreise Como—Sondrto. i- Rußland: Tie Dorpater Friependverhandlunge«. Z Bei den Dorpater Verhandlungen zwischen dem Bol- schewtki-Bertreter Litwinow und den Randstaaten am 17. und 18. November ist Uebereinstimmung über den Geiseln- auStausch erzielt, in der Friedensfrage ist hauptsächlich wegen hoher Forderungen seitens der Bolschewiken vorläufig nichts Greifbares erreicht worden. Hiermit wird die unerwartet frühe Abreise der polnischen Vertreter tn Zusammenhang gebracht. Der Wunsch der Randstaaten nach Frieden scheint stark zu sein. Die baltischen Staaten fürchten weniger die Bolschewiken als das künftige Rußland, durch das sie ihr« Selbständigkeit zu verlieren fürchten, hierin werden sie durch aus von der Entente unterstützt, namentlich von England, da» im Baltikum finanzielt bereits stark beteiligt ist. — War schauer Blättermeldnngen zufolge ist die litauische Regierung in Kowno unter das Protektorat Englands getreten. i Aegypten: Blutige Unruhen. k In Kairo kam es am letzten Sonntag nach der Rück kehr des Khediven aus Alexandria zu schweren Meute reien,. Als die Menge die Polizeiwache zu stürmen ver suchtes eröffneten die englischen Soldaten da» Feuer. ri PersvUen wurden getötet und etwa 60 verwundet, dar unter ,10 schwer. Die Bevölkerung ist wegen dieser Vor gänge in höchster Erregung. Die Erbitterung gegen di« Engländer wächst ständig. - Aus Stadt und Land. - Bro» statt Kartoffeln. Wie die „Deutsche Affg. Ztg." erfährt, soll bet Erschwerung der Kartoffelzufuhr durch die WitterungSversMtuisse für» erste an Stelle' der fehlenden Kartoffeln eine höhere Brotquot« zur Verteilung gelangen. " Troßen»« Kartoffelnot in der Pfalz. Die Kar- toffelernte hat in der Pfalz erneu so geringen Ertrag geliefert, daß derselbe zur Ernährung der Pfälzer Bevölkerung nur bis zum kommenden Frühjahr auS- rerchen dürste! Trotz dieser geringen Ernte und der Karroffelnot der Pfälzer Bevölkerung muß Vie Pfalz allmonatlich 2500 Zentner Kartoffeln an die fran- zöslsche Besatzungsarmee abliefern. Der Abgeordnete Gebhart (D. V.) hat daher in der Nationalversamm lung eine Anfrage eingebracht, was bte Reichsregierung zu tun gedenkt, um der Kartoffelnot in der Pfalz zu begegnen und ob die Reichsregiernng bereit ist, die französische Besätzungsarmee mit Kartoffeln aus de»« Reiche zu beliefern. Volkswirtschaftliches. H Katastrophal« Wirkungen der K-Hlemioe in Tort» «nrnv. Welch« Wirkungen di« erneute Einschränkung de» Brennstoffverbrauchs der Hüttenwerke haben wird, geht dar- aus hervor, datz das Eisen- und Stahlwerk Hoesch tn Dortmund dadurch gezwungen wird, seine Hochöfenanlagen sttllzulegen. da dte zur Verfügung stehende Brennstoffmeng« nicht hinreicht, um dte Hochöfen so zu betreiben, wie es di« Sicherheit erfordert. Ein Dämpfen der Oefen ist auSae- ichlossen, sie werden all« zu Bruch gehen. Di« Folg« ist, daß der ganz« Betrieb sttugelegt werden muß. Durch di« Schließung des Hüttenwerke» dürsten über 7000 Arbeit«! brotlos werden. Letzte Nachrichten. Die Reichseinkommensteuer. Berlin, 20. November. Da» zur Vorlegung an die National»«sammlung bestimmt« Reich» Eiutommensteuerg,sitz bemißt dte steuerfreie Grenz« de» Einkommen» auf lOOv M. Der steuerfreie EintommerGtetl erhöht sich sür die erste zur