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l Tageszeitung un- Anzeiger jür Dippol-iswal-e, Schmie-eberg u. A. Aellefte Zeitung -es Bezirks für die AnUshauptmannschast, das Amtsgericht und den Stadtrat zu Dippoldiswalde Veranlworllicher Redakteur: VaukJehne. — Druck und Verlag: Earl Iehne in Diovol-lswal-e. Aoumanrvi^ Dlerlellährlich 3 Mark ohne 3u- okzllrilMkiS» tragen. — Einzelne Nummem 10 Pf. — Fernsprecher: Ami Dippoldiswalde Nr. 3. ; Gemeindeverbands-Girokonlo Nr. 3. — Postscheck- Konto: Leipzig 12548. ANwiaoNNtPis»' Sechsgefpaltene Korpuszeile «PMtsrpplrtfr. 20 Psg., auberhalb der Amis- hauptmannschast 25 Psg., im amtlichen Teil (nur von Behörden) 70 bezw. 75 Psg. — Eingesandt und i Reklamen 70 Pfg. ! Nl. 274 Freitag den 28. November 1919 88. Jahrgang Butter-Zuteilung. Für die laufende Woche beträgt die auf den Kopf der versorgungsberechtigten Be»öl- lerung entfallende Fettration 90 g (5V g Butter und 40 x Margarine). Der Preis beträgt: für 50 e Butter: 60 Pf.; für 40 e Margarine: 42 Pf. Dippoldiswalde, am 2b. November 1010. Mob Ul. Der Kommunalverband. Der Siadtrat hat die Wiederwahl de« Herrn Fabrikbesitzers Arthur Reichel al« Kom mandant und de« Herrn Schuhmachermeister« Alfred Heinrich als Hauptmann der Frei- willigen Feuerwehr gemäß ß 27 der Fruerlöschordnung für die Stadt Dippoldiswalde bestätigt. Dippoldiswalde, am 25. November 1010. Der Stadtrat. Der Plan über die Errichtung einer oberirdischen Telegraphenlint« an der Staatsstraße Possendorf—Dippoldiswalde liegt beim Postamte Dippoldiswalde vom 27. ab 4 Wochen au«. Dresden.?!, 22 November >010. Ober-Poltdlrektio». vertUtyes und Sächsisches. Dippoldiswalde. Bom hiesigen Stadtrat gehen uns nachstehende Ausführungen mit der Bitte um VrrSffentlichung zu: „Freiwillige Feuerwehr betreffend. Wie bekannt, hatte sich Herr Fabrikbesitzer Arthur Reichel infolge der An— ' griffe, die durch da« öffentliche Anschlägen eines Plakate« gegen ihn gerichtet waren, zur Niedrrlrgung seines Amtes als Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr veranlaßt ge. sehen, und gleiches war seitens des Hauptmanns der Wehr, de» Herrn Schuhmachermelsters Heinrich, geschehen. Nachdem die Frag« der Urheberschaft hinsichtlich de« Plakate« von den in Betracht kommenden Stelten eingehend erörtert und die Angelegenheit durch Verhandlungen zwischen dem Stadtrat, der Freiwilligen Feuerwehr u d beiden Herren geklärt war- den ist, haben sich Herr Fabrikbesitzer Arthur Reichel und Herr Schuhmachermeister Heinrich uni«, Zustimmung der Wehr bereit gesunden, die ihnen erneut angrtragenen Aemter wieder anzunehmen. Der Stadtrat hat h erzu in seiner letzten Sitzung die erforderliche Bestätigung ausgesprochen. Indem Kreise der Freiwilligen Feuerwehr und gewiß auch in der Ltnwohnerschast wird es mit Befriedigung empfunden, daß die genannten Herren der Wehr, der sie bereits seit langem, Herr Arthur Reichel seit 26 Jahren, ihre Dienste gewidmet haben, in führenden Stetten erhalten bleiben." — Tagesordnung zur Sitzung der Stadtverordneten zu Dippoldiswalde Freitag den 28. November 1019, abends 7 Uhr. Oesfeniliche Sitzung: Bekanntgabe des eingegan- genen Wahloorschloges für die Stabtratswahl. — Unter stützungsgesuch de» Eisklubs. — Vorlage, die Zuständigkeit der gemischten Aueschüsse in Beamtenfragen betr. — Vorlage, Zuziehung von Vertretern des Beamtenausschusse« zu Boll- und Ausschwitzungen betr. — Vorlage, Fußweg- und Schleusend«» aus der Altenberger Straß, betr. — Vorlage über die Neuregelung der Lehrrrgehälter (Bürgerschule). — Gesuch der Hilfsarbeiterinnen um Gewährung von veschassungs- beihilfen. — Verordnung, Gewährung von Beschasfungsbki- Hilfen für die Hebammen betr. — Hieraus nichtüssentliche SitzUNg. ^7^.7 — Da» amerikanische Hilsskomitee hat auch unsere schwäch sten Schulkinder mit einer Sendung vorzüglicher kondensierter Vollmilch bedacht. 56 unserer blutarmen, schwächsten Schul kinder, die vom Schularzt sür eine Milchkur dringlichst empfohlen worden waren, empfangen täglich in der Früh stückspause vormittag« lO Uhc einen Viertelliter Milch. Manch glückliche» Kindergesicht ist dabei zu belauschen und manche Mutter wird dankbaren Herzens diese. Gabe für ihr Kino in Empfang nehmen. Die 56 Kinder werden 26 Tage lang in den Genuß der Milchtrinkkur kommen. — Der „Dresdner Volkszeitung" vom gestrigen Mittwoch entnehmen wir nachstehenden Bericht: „Vor dem Oberoer- waltungsgericht in Dresden kam eine Klage de« Bürger- I meister« a. D. Jahn gegen die Stadtgemeinde Dippoldi«. walde zur Verhandlung, der ein Penstonsanspruch des ersteren zugrunde lag. I. war sm 20. Mat 1912 zum Bürgermeister von Dippoldiswalde auf 6 Jahr, g,wählt und ist im Mai 1018 infolge Nichtwiedrrwohl au»'den städtischen Diensten ausgeschieden. Sein Diensteinkommen b trug zuletzt 7180 M., so daß Itch seine Pension nach den gesetzlichen Bestimmungen auf 3554 M. stellen würde. I. ist aber am IS. August 10l4 al» Offizier de« Beurlaubte^stande» zum Heeresdienst rinbrrusen worven und wird noch gegenwärtig bei der Krieg»amt»st«lle Dresden beschäftigt. Die Stadtgemeinde Dippoldiswalde hat ihm für einen Monat die Pension in Höhe von 206 M. gewährt, forderte aber später deren Rück- zahlung, wAl I infolge anderweit» Anstellung ein Ein kommen erlangt habe, mit dem er unter Hinzuziehung der Pension sein früher,» Dtenstrinkommen bet weitem übersteige. Der Kläger verneint dagegen das Vorliegen einer ander, weiten Anstellung und sordert roch für di« Monate Juni, Juli und August nach Abzug der dereii« erhaltenen Summe, noch weitere 507,20 M, indem er sich aus 8 66 des Reich«, militärgesetzes berusl. Der Begrisf der Anstellung setze ein Vertragsverhältnt« voraus, der Kläger habe aber nur ge mäß einem dienstlichen Befehl für die drei Monate Kriegs- dienst, gelristtt. Gegen ihr, Verurteilung zur Zahlung von 231,25 M. durch die Kreishauptmannschoft hat die Stadt- gemeinde Berufung eingelegt. Ob der Kläger freiwillig oder auf dienstlichen Befehl bei der Kriegsamtsstells des General kommando» Xll zur fraglichen Zeit tätig gewesen sei, daraus komme es yicht an, da er gegen Entgelt und nicht nur vor- übergehend beschäftigt wurde Uebrigens sei Kläger, al« » zur militärischen Dienstleistung herangezogen wurde, gar nicht mehr Bürgermeister gewesen. Das Oberverwaltungsgericht hat zugunsten der Stadtgemeinde entschieden, indem es unter Aushebung des angefochtenen Urteils auf kostenpflichtige Ab- weijung der Klage erkannte." — Di, Gemeinderäte von Niederhermsdorf und von Weißig beschlossen, 2 Prozent Zischlag zur Reichsgrund- erwerbsteuer zu erheben. Ma»ev. Am Totensonntag sand auch hi» eine beson dere Gedächtnisfeier für die im Weltkrieg Gefallenen statt. Zu Ehren der Gefallenen hielt der hiesige Mtlitärveretn und Turnverein Kirchgang. Nach dem Gottesdienste fand rin EhrengrlSut zum Gedächtnis unser» Gefallenen statt. Dresden. Der Rrchenschaflsbericht der Stadt Dresden für 1018 schließt in den Einnahmen der Nebelschütz- und Zuschutzkapitrl mit reichlich 113 Millionen Mark ab, in den Ausgaben mit reichlich 112 Millionen Mark. Die Einnahmen sind 15 571000 M. höh», als im Voramchlag berechnet ward,» war, während die Ausgaben den Voranschlag um 15 >00 703 M. übersteigen, so daß rin Betriebsüberschutz von 372 206 M. erzirlt worden ist. Wie gering aber dieser Er folg ist, wird »st verständlich, wenn man da« Rechnung«, wnk mit den Abschlüssen früherer Jahre vergleicht. Der Betriebrüberschutz 1017 belief sich auf bl/4 Mill. M, 1016 auf 4l/4 Mill. M, 1015 auf 557000 M, 1014 auf 2385000 Maik und 1013 auf 11/4 Mill M. Diese Ueberschutzlummen, dl« in frührrrn Jahr«, zu Rücklagen oder al» Ausgleichs- summen brt ungünstigeren Abschlüssen der folgenden Jahre verwendet werden konnten, wrrden bei künftigen Abschlüssen um so schmerzlicher vermißt werden, da die Rücklagen bei falt allen Positionen des städtischen Haushalts nahezu auf. gebraucht sind Dohn». Der Erinn»ung»tag de« 22. November 1014, an welchem da» Landsturmbatatllon Pirna Nr. 64 gegen die große Russenwell« bei Grabow an der Warthe mit eingesetzt ward und schwere Verlust« «litt, hatte am Sonnabend die Angehörigen dieser Truppe zu einem General-Apell nach Dohna zvsammengnufen. In überrasch rnd großer Anzahl waren die Kameraden erschienen und verlebten bet Ansprachen und gegenseitigen Schilderungen der damaligen schweren Tag« einige frohe Stunden echter Kameradschaft. Freiberg. Don der Strafkammer de« hiesigen Land gericht» wurde der Bergorbeiter Karl August Schumann au« Hänichen wegen wissentlich falscher Anschuldigung zu 2 Monaten Gesängnt« verurteilt. Leipzig. Vor einigen Tagen ist einer 15sährtgen Schülerin aus der Straße «in starker Zopf von einem Unbekannten abgeschnttten worden. Sie selbst hatte nicht da« mindeste davon bemerkt, erst ein« Passantin machte sie auf das Fehlen de» Zopfe« aufmerksam. Ehewnitz. 'Im Weltkriege lind nahezu 7700 Angehörig« unserer Stadl vor dem Feinde gefallen bezw. an Berwun- dungen oder Krankheiten gestorben. ' Walsenburg. In der Zeit von 1—4 Uhr nachmittag« hat da» städtische Elektrizitätswerk dir Sperr« für elrktrischrn Strom «insühren müssen. Sebnitz. Im geistesgestörten Zustand« hat sich Dienstag früh der verheiratete Kassierer Rathmann hier au« seiner Wohnung entfernt. Seine Absicht, vorher seine Frau und sein Kind zu erwürgen, tonnte er nicht aurführen, weil sich beide geflüchtet hatten. Er verließ dt« Wohnung durch da» Fenster und ist anzunehmrn, daß er sich in den vorbelslirtzen- drn Sebnitzbach grsiü zl hat und ertrunken ist. Sein Leich nam ist noch nicht gesunden. Vermischte«. " Ein« „Heldentat" der Kulturträger gegen dl« Barbarin verzeichnet ein« zu un» h«rübergrkommrn« Julinummer der angesehenen illustrierten,australischen Wochenzeitschrift „Sydney Mail". Sie bringt in Wort und Bild die ZrrsiSrung eine« Grabdenkmals in Trial Boy NSW, da» in ernirrte Deutsche ihren im Gefangenenlager oerstorbrnen Kameradin »richtet hatten. 4 Gräber in Kreuzform umgeben da» Denkmal, einen schlichten Granitobeltsken, auf dessen Trümmern in Eiegrrpose australische Frauen mit Kindern und ihren Männern dargestellt sind. Auf Proteste gegen die« Denkmal hin hatte der Premierminister festgestellt, daß Unkosten, Trans port und Material dem Staat« nicht einen Pfennig grkostet hätten, datz die Erlaubnis zu seiner Errichtung vom Reich» oertetdigungsministerium auch besonder» besold gegeben worden sei, um den Deutschen I«in«n Anlaß zu geben, austra lischen Gefangenen in ihrer Hand die Erlaubnis zur Grab- pslege dort verstorben» Kameraden zu verwrigern. Die Inschrift der Ehrentafeln de« nun dem Erdboden gleich ge machten Denkmal» lautete nach der Abbildung: „Dem An denken unserer Verstorbenen! Erbaut von Kameraden im Ctoilgefangenrnlager in Trial Bay Weltkrieg.1014/18." Aus den Tafeln auf den 4 Gräbern »geben sich die Namen der so Geehrten, darunter Arno Friedrich au» Westaustralien, geb. 22. 2 83 zu Chemnitz; er verunglückte beim Baden am 25. 6. 17 und wurde van der See sortgrtrieben. — Wie au» der Abbildung nach der Sprengung heroorgeht, sind wenig stens die Grabplatten unversehrt geblieben, wenn sie auch mit Trümmern bedeckt sind. Letzte Nachrichten. Die Nationalversammlung hat Zeit. Berlin. Die Nationalversammlung wird Ende dieser Woche wieder eine kletne Berhandlungspause eintreten lassen. Wahrscheinlich werden am Freitag und Sonnabend, sowie am Montag und Dienstag nächster Woche die Plenarsitzungen aussallen. — (Wann wird wohl die Frage der deutschen Kriegsgefangenen in d» Nationalversammlung zur Besprechung kommen?) Belgien fordert 25V OVO deutsche Arbeiter. Rotterdam, 26. November. Der Brüsseler „Soir" meldet, daß Belgien unabhängig von der französischen Forderung von sich 250000 deutsche Arbeit» ansordrrt. Der Papst verwende t sich für die Heimsendung der deutschen Gefangenen. München Die Korrrspondenz Hofsmann meldet amtlich: Nach «in» Mitteilung de» Kardinalstaatssekretär« der hiesig«» päpstlich«« Nuntiatur hat sich der Heilig« Stuhl in nachdrück lichst» Weis« dasür verwendet, von Frankreich di« Hrimbt- förbnung der deutschen Kriegsgefangenen bi» zum Weihnacht»- fest« zu »wiiken. Deutsche Spar-PrSmiemnleihe ihr Besitz erleichtert Deine Steuern! 1S1S