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Weitzeritz Heilung Tageszeitung un- Anzeiger sür Dippol-iswal-e, Schmie-eberg u. A. VerantworNicher Redakteur: Paul Iehne. — Druck und Verlag: Earl Iehne in Dippoldiswalde. Anlsmonnroika* Sechsgespaltene Korpusreile «UMlilrUlUriir. 20Psg.. außerhalb der 2lmis- bauptmannschast 25 Psg^ im amlllchen Teil (nur von Behörden) 70 bezw. 75 Psg. — Eingesandt und Reklamen 70 Psg. lNsUMülUVik* DIerlellährllch 3 Mark ohne Zu- NkMvsplrlS. ti-aggii. — Einzelne Nummern 10 Pf. — Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 3. Gemeindeverbands-Mrokonko Nr. 3. — Postscheck konto: Leipzig 12548. IleNeYe Zeitung -es Bezirks Amtsblatt für die Amtshauptmannschaft, das Amtsgericht und den Stadtrat zu Dippoldiswalde Sonntag den 9. November 1919 -m»-» > ---..-«WM 85. Jahrgang In der in der letzten Nummer diese« Blatte« erschienenen Bekanntmachung de« Kam« niunal Verband» über Versorgung mit Sprisekartosfeln mutz » heißen, daß Erwachsene mit den auf Abschnitt 8 der Landrskartoffelkarte bezogenen Zentner bi« zuck 24 BlpoU 1920 zu reichen haben. Dippoldiswalde, am 8. November 1919. Der 2o«mu«alverband. Die Firma L G. Wtz che-Söhn« tn Schmiedeberg beabsichtigt, nach Maßgabe der bei der unterzeichneten Behörde zur Einsicht aurlieginden Zeichnungen und Beschreibungen einen Teil ihre« im Jahr« 1912 genehmigten Odergrabenprojekles nochmal« zu verändern. Anstatt der im alten bisherigen Obergraben geplanten Rohrleitung soll der Graben in oliener Weile bi, zur Vereinigung mit dem ebenfall« genehmtaten und bereit« fertig«» stellten Obrrgraben im Pöbeltale writergeführt werden. Die Veränderung beginnt an der Grenze zwischen den Flurstücken Nr. 8 und ll de« Flurbuches für Schmiedeberg. Gemäß 8 25 der Rtlchsgewerbrordnung und 8 23 Zisfer 3, 33 des Wassergesttz» vom 12.3.09 sind Einwendungen hiergegen, soweit sie nicht auf besonderen Privatrechts titeln beruhen, bei deren Verlust binnen 2 Wochen, vom Erscheinen dieser Bekanntmachung angerechnet, hier anzubrlngen. Die Beteiligten, die sich in der bestimmten Frist nicht melden, verlieren da« Recht zum Widerspruche gegen die von der Behörde vorzunehmende wasseramiltche Regelung. Nr. 92 ck l. Amtihauptwannschast Dippoldiswalde, am 20. Oktober 1919. Der Plan über die Herstellung einer teil« ober- teilt« unterirdischen Telegraphenlinte in Obercunnersdorf liegt beim Postamte Klingenberg vom ll. ab 4 Wochen au». Dresden A, 5. November 1919.Ober-Poftdirektion. ^Sitzungen des Stadtverordneten«Kollegiums zu Dippoldiswalde am 7. November 19l9. GZ, Das Kollegium ist vollzählig. Vom Rote sind erschienen Büraermetster Or Hornig und Stadtrat Liebel. Punkt 2 der Tagesordnung wird abgehetzt. Von der Müsterschuldlrektion wird der Stundenplan des 1. Teil» des Wintersemester» oorgelegt mit der Mitteilung, daß die Besucherzahl gegenwärtig 127 beträgt und sür den zweiten Semesterteil bereits 25 weitere Anmeldungen vor- liegen. Vom Ratsvorstand wird darauf hingewiesen, daß di« Befürchtung, durch die Müllerschüler werde die Wohnungs not verschärft, nicht zutrefse. Da» Mteteinigungvamt sehe stets darauf, daß nicht etwa kleine oder mittlere Wohnungen, an denen es ja hauptsächlich fehle, zum Zweck« der Weiter- vrrmtetung zerrissen würden. Von zwei Dankschreiben mehrerer Beamten und Lehrer für «ine besondere Teuerungszulage wird Kenntnis genommen, ebenso von einer Eingabe, in der der Wunsch zum Ausdruck kommt, bei der bevorstehenden Raismitgllederwahl mit aus einen Vertreter der Beamten und Lehrer zuzukommen. DIrich dem Rate und dem Cparkassenausschuß beschließt man die Erhöhung der Vergütung sür Prüfung der Epar- kassenrechnung von 250 auf 500 M. und zwar ab 1918. Kenntnis nimmt man von einer Mitteilung der Kredit anstalt sächsischer Gemeinden, der Stadt die gewünschten 84000» M. Darlehn zu 4«/g Berztnsung und 1 o/o Dlgung zu gewähren. Das Darlrhn, da» ursprünglich in Höhe von einer Million von den städtischen Kollegien beschlossen war, dient zunt Teil zur Umwandlung bereit» bestehender schwe bender Schulden in feste, zu ' Bauzuschüssen (Blanke und Baugenossenschaft) usw. und wird in Raten nach Bedarf ab gehoben. Die Kreirhavptmannschast trägt Bedenken, da» eine Bier- steuer von 1,50 M. für den Hektoliter festsetzende Regulativ dem Ministerium zur Genehmigung zu empfehlen, da das Bierstruergesetz eine höhere Steuer als 65 Pf. nicht kennt. Man stimmt deshalb gleich dem Rate einem Finanzausschuß- Vorschlag« zu, di« Birrsteuer nach dem alten Satze weiter- zuerhrben mit der Maßgabe, daß die jetzt zum Ausschank kommenden Biere keine Einfachbiere, allo mit 65 Pf. zu ver steuern sind. Damit wird rin Gesuch der Gastwirt-vereinigung, alle» zum Ausschank kommende Bier als Einfachbier zu vrr- steuern, abgelehnt. Zustimmung findet der Vorschlag, den Bürgerschullehrern bei Dienstreisen Tagegelder und Reisekosten nach »bstusung ll der für die Mitglieder der städtischen Kollegien und Beamten festgestelltrn Sätze (bei mehr als 12stündiger Abwesenheit 15 M., sonst 12 W) und Fahrgeld 3. Klasse zu gewähren. Gleichzeitig wird beschlossen, daß die gesamten Sätze gelten sollen für die D uer der jetzigen Teuerung. Do» Rechnungsjahr de» Reiche» läuft nicht mit dem Kalenderjahr, sondern geht vom 1. April bi» 31. März, Da man in Zukunft betreff» der Steuern, der Haupteinnahme, quelle, sta.k vom Reich abhängig sein wird, beschließt man, gleich dem Staat« und vtilrn Grm»ind«n, tn Zukunft da» Rechnungsjahr «brnfalls vom 1. April bi« 31. März lauf«» zu lassen und für die Zeit vom 1. Januar bi» 31. März 1920 einen Zwilchenhaushaltplan auszustellen mit besonderer Steuererhebung. Der Auflösung de« zwischen der Etadtgrmeinde und dem Stadtmultkdirektor Jahn bestehenden Vertrage» mit Schluß dies» Jahre» stimmt Kollegium zu, da Jahn infolge der «ingetretrnen Verhältnisse zurzeit nicht mehr in der Lage ist, die V«rtrag,verpslichtungen (Marktmusik, Promenadenkonzrrt vs« ) zu erfüllen. § Die Kr«t»hauptmannschas1 hat die am 6. August be schlossene Verwendung de» 19I8«r Sparkaslen-Reingewinn«, ("«besondere die Rücklage von 10000 M sür einen Tressor, abgelehnt. Der Kparkassenausschuß schlägt daher neuerdings vor, von dem l 12119,87 M. betragenden Gesamtüberschuß 57 119,87 M. dem Reserbefond», 20000,— „ der Kursausgleichskalle und 35000,— „ der Stadtkasle zu überweisen. Kollegium erteilt hierzu seine Zustimmung. Nicht minder erteilt man Zustimmung dazu, daß zu der ab 1. Oktober d. I. zu erhebenden Reichs-Grunderwerbssteuer von 4<>/o ein Zuschlag von i o/o für die Stadtkasse erhoben wird, da vom gleichen Tag« ab die bisher erhoben« Besitz- wechselabgabe in Wegfall kommt. > Die zur Leerung der Jauchegruben benutzte städtische Druckpumpe hat in der Zett vom l. Januar 1918 bis 26. September 1919 an Leihgebühr (30 Pfg. für die Stunde) 136,50 M. Angebracht, in der gleichen Zeit aber allein für Reparaturen 214,50 M. gekostet, sodaß mit den übrigen Un kosten ein Fehlbetrag von mehr al» 100 M. zu decken blieb. Der Rat bat deshalb auf Vorschlag demvauausschusse» be schlossen, die Leihgebühr auch mit Rücksicht aus den gegen wärtigen niedrigen Geldwert auf 1 M. sür die Stunde zu erhöhen und zwar für die Zeit der tatsächlichen Benutzung. Die Stadtverordneten treten dem bei. Der Berichterstatter hatte eine Erhöhung auf 50 Pfg. vorgeschlagen. Die Erhöhung der Wajserlettungs Anliegerbeiträge aus da» Doppelte de» bisherigen Satz» wird genehmigt. Das zwischen der Stadlgemeinde und dem Ueberland- stromverband Freiberg schwebende Schirdsgerichtsversahren wurde durch einen Vergleich beendet. Hiernach verbleibt der zwischen der Stadtgemeinde und dem Ueberlandstromverband bestehende Vertrag al» solcher auch weiter bestehen. Der Verband hat die Leitung Reinholdshain—Dippoldiswalde zur Schließung der Ringleitung bl» spätestens Oktober 1921 fertigzustrllen. Dl« Etadtgemeinde zahlt zu dem vertrag lichen Strompreise zum Ausgleiche der erhöhten beweglichen Kosten für jede angefangene Mark, um die sich der Kohlen- preis über 22 M für je 10 Millionen Wärmeeinheiten frei Kesselbaus Lichtenberg erhöht, 0,15 Psg. Zuschlag und zum Ausgleiche der nachgrwiesenrn Steigerung der festen Kohlen 0,04 Psg. für jede Marl Preiserhöhung für je 10 Millionen Wärmeeinheiten über 22 M. Bet Rückgang der Gestehungs kosten ermäßigen sich die Zuschläge in gleicher Weise wieder. Der vertragliche Preis sür di« Kilowattstunde beträgt gegen wärtig 4,13 Pfg., der Zuschlag 25 Pfg., der Gesamtp eis also 29,13 Pfg. Dies und di« weitere Steigerung aller sonstigen Unkosten nötigt auch unser Elektrizitätswerk zu elner weiteren Preiserhöhung, die ja an dieser Stelle al» wahr scheinlich bereit« angekündigt wurde. Es kostet die Kilowatt stunde Lichtstrom 1,35 M, Kraftstrom 70 Pfg. Für Groß abnehmer tritt ebenfalls rin« entsprechende Erhöhung ein; auch sinket auf letztere die Kohlenklausel Anwendung. Die Pauschalsätze betragen für eine 16kerztge Lamp« 20 M., für «ine 25krrzig« Lampe 25 M. und für «ine 32kerzige Lampe 39 M. jährlich. Wird nur eine Lampe installiert, so erhöht sich der Preis (25 Kerzen) aus 28 M, da an genommen werden muk, daß di« Lampe in «Inem Raume angebracht wurde, wo st« stark benutzt wird. Au» dem ent gegengesetzten Grunde tritt bei Installierung von drei Lampen sür die dritte Lampe eine Ermäßigung von um 25 0/0 rin. Di« Zählermieten werden erhöht von 40 auf 50, von 50 auf 75 und von 75 auf 110 Psg und zwar mit Rücksicht auf die gestiegenen Kosten für Reparaturen und neue Zähl«. Di« Erhöhung tritt bereit« mit dem 1. Oktober in Kraft. Leider war dir Errechnung usw. nach Lag« der Sache früher nicht möglich. Obwohl Kollegium das Mißlich« etn«r solchrn nachträglichen Erhöhung wohl einsieht, stimmt r» doch mit der ganzen Vorlage auch diesem Termin« zu, da andernfalls mit «inem bedeutenden Fehlbetrag« zu rechnen wär«. Leider hat der September bereit« «inen laichen gebracht. Vom Aus schuß war auch «in anderer Weg zur tzereinbringung d«r Kalten zur Auswahl gestellt, wie ihn B. Deuben anwendet. Loit wird ein niedrigerer Strompreis (sür Licht z.B. NO Ps), aber dasür ein sogenannter Grundpreis je nach Umfang der Anlage berechnet, der bezahlt werden muß gleichviel, ob die Anlage viel oder wenig benutzt wird. Dieser Modus mit seinem niedrigeren Strompreis hat für den Abnehmer bei oberslächlichir Betrachtung etwa» Bestechende», bringt ihn aber in Wirklichkeit keinen Vorteil, nicht selten eher da« Gegenteil, wie Stichproben bewiesen. Gleich dem Ausschuß und dem Rate halten auch die Stadtverordneten den be schlossenen Modus für den gerechtesten. Zu Punkt 15 beschließt Kollegium einstimmig, den städtischen Beamten, Dlätarkern, Arbeitern und Ruheständlern Beschasfungsbeihilfen nach dem vom Staate angewandten Grund ätzen zu gewähren. Den Lehrern an der Bürger schule muß die Beihilfe laut Verordnung gezahlt werden. Hiernach erhalten Unverheiratete bi« 21 Jahr« 300 M-, üb«r 21 Jahr« 600 M., Brr heiratet« 1000 M., jede« unter- haltungsberechtigte Kind 200, Ruheständler 2/4 hiervon. DiStari« und Arbeiter müssen am 3. September 6 Monate in städtischen Diensten sein. Ist das nicht der Fall, voll enden sie aber bis Jahresschluß «ine sechrmonatliche Dienst- zeit, so erhalten sie die Hälfte. Der Gesamtaufwand beläuft sich auf reichlich 72 500 M, wovon etwa 5500 (i/z der Beschasfungsbeihilf« für Lehrer) svom Staate zurückoergütet werden. Da« Geld muß, soweit erzielte Mehreinnahmen nicht reichen, durch eine Nachsteuer aufgebracht werden. Anschließend tritt Kollegium gleich dem Rate dem weiteren Vorschläge de« Finanzausschuss» bei, dir beschlossene Ein gruppierung der städtischen Beamtin, und Anarstellten in die Staatsbesoldungsordnung am 1. Januar 1920 in Kraft zu letzen. Da» Gesuch de» städtischen Bramtenausschusses, die Einreihung bereit» am 1. Juli d. I vorzunehmen, wird abgelehnt, Die noch nicht abgeschlossenen neuen G/Halt«- stasfeln für die Lehrer der Bürgerschule und der Müllerschule wttdrn ebenfalls mit dem 1. Januar in Kraft treten. Wollte man di« gesamte Gehaltsreform der städtischen Angestellten bereits am 1. Juli d. I. wirken lassen, so hätte da» für da» laufende Jahr eine weitere Ausgabe von rund 20 000 M. verursacht. An diese Sitzung schleißt sich eine weitere Sitzung an, in der der Vorsteher zur Einreichung von Vorschlägen sür die auf den 28. November anberaumte Raismitgllederwahl ausfordert und die einschlagenden Bestimmungen bekannt gibt. Ale Mitglied des Kollegium« für die Entscheidung über die Zulassung von Wahloorschlägrn usw. wird Stadt- verordneter Eidner gewählt. Das Stadtverordneten-Kollegium. Jäckel, Vorsteher. Verttiches und Sächsisches. Dippoldiswalde. Das Resultat der Wahl zur Bezirks- Versammlung der hie'igrn Amtshauptmannschaft liegt nun- mehr völlig vor: Wahlkreis Rechtspartei Linkspartei l. Kreischa l 2 2. Possendorf 2 2 3. Reinhardtsgrimma 2 1 4. Dippoldiswalde 3 l 5. Ruppendorf 4 —- 6. Frauenstein 3 7. Nassau 3 8. Kipsdorf 3 —— 9. Schmteveberg »— -» 3 10. Geising I 2 11. Glashütte 2 1 12. Breitenau 3 27 iz Die Rechtsparteien verfügen also in der «ezirksvrrsamm- lung über di« Zweidrittelmehrheit. — Di« Wahl im ersten Wahlkreis Kreischa ist seilen der bürgerlichen Parteien an- gefochten worden.