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)?unnKs Wissen und di« Tiere haben als» stets der medizinischen als zuverlässige Psadsinder und Bahnbrecher ge» Naturvölker Wissenschaft dient. schäften gebräuchlichen Heilmittel ist übrigens manchmal nicht gerade leicht, da einerseits Aberglaube und Heilkraft scharf getrennt morden müssen, andererseits die sog. Medizin- und Aaubermänner ihre Geheimkünste eifersüchtig hüten. Fest steht aber, daß gerade einige unserer besten Heilmittel der Medizin der Wilden zu danken sind, über deren Heilinstinkt man sich darum nicht erhaben fühlen dürfte. Den Hsilmert der China rinde gegen Fieber haben z. B. ursprünglich die Indianer fest- gestellt, von denen im 17. Jahrhundert die Spanier den Ge brauch lernten, bis schließlich in Europa auf chemischem Wege das bekannte Chinin hergestellt wurde. Das jedem Laien bekannte Cocain verdankte man dem Umstand, daß man süd- amerikanische Eingeborene beim Kauen der Blätter des Coca strauches überraschte. Das Strychnin wurde in den Ignatius- bohnen entdeckt, die ein Missionar von den Philippinen nach Europa brachte. Die Eingeborenen auf den Philippinen be reiteten aus diesen Bohnen ihr wirksamstes Pfeilgist, heute aber wird durch Vermittlung des Arztes das Gift zum Be freier von bestimmten Lähmungserschsinungen. Auch das Stro- phantin wurde bereits vor Jahrhunderten von Wilden als Pfeilgist benützt, und zwar bereiteten sie es aus dem Samen der Strophantuspflanze, die zur Familie der "Lianen gehöre Selbst das.Radium, auf das die moderne Menschheit fo stolz' ist, war seit altersher ein Volksheilmittel. Erft vor verhältnis mäßig kurzer Zeit wurde es durch die Forscherin Currie der regelrechten Wissenschaft dienstbar gemacht. Noch erstaunlicher ist es, mit welcher Sicherheit der Heilinstinkt der Tiere wirksam ist. Das weidende Vieh z. B. trifft unte^ nützlichen und schädlichen Kräutern feinere Unterscheidungen/ als sie selbst dem geübtesten Botaniker möglich sind. Häufig werden auch Stoffe, die Reizmittel darskül-n, geradezu aufgesucht; hier her gehört z. B. die bekannte Tatsache, daß Schafe und Wild Salz lecken. Ohne Uebertreibnng kann gesagt werden, daß zahl- reiche erkrankte Tiere sich die für ihre jeweilige Krankheit paffenden Kräuter suchen, daß die Hirsche bei Rheumatismus Moor- und Sonnenbäder nehmen, daß Tiere bei Bruchschäden regelrecht« Fastenkirren durchführen. Sogar den an Jntelli- ganz sehr niedrig stehenden Fischen ist der merkwürdige Heil- instinkt gegeben. Das Laichen der Seefische z. B. findet in Gebieten von ganz bestimmtem Salzgehalt statt. Unsere Fluß aale wandern zum Laichen durch die Ost- und Nordsee bis iu den Atlantischen Ozean, um erst jenseits von Großbritannien und Irland den geeigneten Salzgehalt zu finden. Die wilden So saßen wir beisammen und horchten auf die Stimmen in uns und um uns. Die „Wien" — ach, wir nannten sie heimlich so und dachten nicht, wie schnell auch für uns die Zeit dahingehen würde — die faßen drinnen im -Nebenzimmer und sprachen vernünftig über vernünftige Tinge. Aber wir hörten nicht hin, trotzdem Las jedenfalls gut und nützlich gewesen wäre. Wir redeten all« durcheinander. Erst der Krauskopf mit den Feueraugen, und dann der blonde Student mit dem Lächeln des Weltmannes, und dann wir alle zusammen. Und wir lachten und stritten und wurden böse und versöhnten uns. Alles fast in einem Atem. Aber ganz unvermittelt waren wir awe still, denn der junge Weltmann hatte ein Wort in Len Trubel geworfen, das uns aufriß: „Was regen wir uns auf?" rief er mit seinem müden Lächeln, das eigentlich sehr interessant war — lieber Gdtt, was streiten wir? In zwanzig Jahren haben wir alles vergessen! Alles! „Was?" rief Fritz, der Feuerkopf, und sprang empört auf. „Was? Vergessen? Unsere Ideale? Unsere Liebe? Pfui!" i Ter Mkge Maler schnippte mit den Fingern. „Alles ist vergänglich, aber die Kunst ist ewig", sprach er. Und er sah stolz und siegesbewußt auf uns herab, denn er meinte heimlich, dem Gvigen doch am nächsten zu stehen. Aber der Krauskopf nahm ihm das Wort übel. „Alles ist ewig!" rief er ungestüm. „Wir, ihr, alles. Auch Lie Stunde ist nickst vergänglich denn der Mensch hält sie fest in der Erinnerung! Urw so wollen wir anein ander festhalten und zueinander stehen, trotz allem, was kommen mag. Und heute in zwanzig Jahren kommen wir wieder zusammen, mag uns das Leben auch weit auseinandergeführt haben! Schwört es: Wir kommen zu sammen !" Wir legten alle die Hände ineinarLer und sprachen die Worte nach. Und dann verabredeten wir alles Knau; die Zeit, den Ort.... ' : Zwanzig Jahre! Ich sitze allein und denke der Ge nossen meiner Jugend. Denn heute ist der Tag, da wir uns schwuren, zusammenzukommen. Sie denken wohl kaum mehr daran, die Jungen von damals. Aber ich hebe mein Glas und bringe ihnen allen ein Prosit: denen, die das Leiben forttrieb, und denen, die schon ganz stille ge worden sind. Und neben mir sitzt meine Jugend und schüttelt die Locken. — So ist doch ein Gast hier gewesen. Ei«« Inschrift aas de« Dor »Edda »Jett. Auf norwegi schem Boden wurde bei Aufdeckung eines Grabes ein Fund , gemacht, dessen Hutung in den Kreisen der Schristenforsctzmg größtes Interesse entgegengebracht wirb. Das Grab befand sich, wie „Niedersachsen" mitzuteilen weiß, in einem Korn acker des Hofes Egge, in dem zum Landschaftsbezirk Sogn -gehörigen Ort Aardal. Nach den Feststellungen des Forschers Prof. Schepelig, der die Untersuchung einleitete, stammt das Grab aus der Zeit ungefähr 600 n. Chr. N^en anderen Funden entdeckte man eine Steinplatte mit 175 Buchstaben und noch nicht aufgeklärten Zeichen, die aus der Zett vor der Entstehung der Eddalieder stammen. Die Deutung der Inschriften ist bisher noch nütz erfolgt. k k iDer Seilinstiutt bei Wilde» und Tiere«. Di» meisten „Entdeckungen" und „Erfindungen" im Rahmen der medizini sche» Wissenschaft sind lange vor ihrer offiziellen Anerkennung durch Forscher und Akademien dank jenem Heilinstinkt, der den primitiven Naturvölkern und nicht minder "Len Tieren imls- wohnt, bereits entdeckt gewesen. Daß dieser verblüffet« Heil instinkt seit jeher bestanden hat, läßt sich unzähligen Sagen und den älteste» schriftlichen lleberlieserungen entnehmen. Es handelt sich dabei, wie W. U. Kühl im „St. Hubertus" aus führt, um das, was man bei den Wilden die „scharfen. Sinne" nennt. Das Leben in der Natur schärft ganz von selbst den Blick für Dinge, die in der Wissenschaft erst durch viele mühselige Forschungen erschlossen werden, und es steht z. B. fest, daß die Indianer über Sinne verfügen, die der kultivierte Europäer längst eingedüßt hat. Bon Forschungsveisenden wurde vielfach die Verwendung heilkräftiger Kräuter bei unzivilisierten Völkerschaften festgestellt, um dann der Wissenschaft dienstbar gemacht »u werde«. Das Suffinden der bei den wilden Völker