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Verantwortlicher Redakteur: Vaul Jeh«e. — Dmck und Verlag: Karl Iehne in Dlvoolbiswalöe. Dienstag den 28. Oktober 1919 Nr. 249 ««»trat vlP»olbk»m«lbo. Wirtschaft-Ministerium. A«1»g«icht Dippoldiswalde, am 24. Oktober 1919. « Brennmaterialien. I äR«g 98s/i9. - i ti - . kaufsstellen abzvhole«, anderenfalk ein Anspruch darauf nicht mehr geltend gemacht werden kann. 1 i Wch«meise: Psg.» auverymo oer Amts- baupknannschaft 28 Pta., lm amtlichen Teil (nur von Behörde«) 70 bezw. 75 Mo- — Slngesandt und Reklamen 70 Psg. 88. Jahrgang KoriMLNrpsk* DierteljShrllch 3 Mark ohne Zu- AiMffSsttkis» — Einzelne Nummern 10 Pf. — Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 3. Gemetndeoerbands-Sirokonto Nr. 3. — Postscheck konto: Leipzig 12548. Aus Blatt 26 l de» Handelsregister« ist heute die offene Handelsgesellschaft Gtbr. Albert, in Polsendorf und weiter eingetragen worden, daß die Kaufleute Edgar Otto Albert» und Walther L >n Albert«, beide in Possrndorf wohnhaft, Gesellschafter sind, sowie datz di« Gesellschaft am 24 September 1914 errichtet worden ist. Angegebener Geschäftszweig: HandU mit Getreide», Füllet- und Düngemitteln sowie und ihre Bekämpfung". Leider genügt« d«r vorhandene elektrische Strom nicht, um dir Lichtbild«» aus die Leinwand zu werfen, und mutzten dieselben daher von Hand zu Hand wandern. Der Vortrag war ein so interessanter und bot so viele brhtrzigen,verte Winke, namentlich im Hinblick auf die Bekämpfung der pflanzlichen und tierischen Schädlinge, datz wir bedauern müssen, zur Berichterstattung nicht den nötigen Raum zur verfügang zu haben. Di« Produktion dr« Frid» bau«» mutz unbedingt gehoben werden, wenn auch die Preise wieder sinken werden. Zunächst kann die» durch Anwendung künstlicher Düngemittel, dann aber durch Bekämpfung der Schädlinge und Krankheiten geschehen, wie bei Mensch und Tier. Biele Pflanzenkrankhelten scheinen zunächst unheilbar. Unsere Kulturen selbst sind der Ausbreitung der Krankheiten sehr günstig; so bringt der Kartofselkreb» einen Schaden bi« zu 30 o. H, was an Geld etwa l,6 Mtlliarde Mark be» deutet. Lies« Krankheit lätzt sich aber mit Kupfervitriol spritzen bekämpfen. Leider wird gegen die Krankheiten wenig getan, Sachsen hat z. B. nur 2 Pslanzenschutzbeamte, Württemberg bezahlt den Beamten mit 3600 M, nach 20 jähriger Dienst- zeit mit 4000 M Ausgaben für solche werden von allen g«scheut. Württemberg hat zwar tn jeder Gemeinde «inen Vertrauensmann, doch müsse derselbe kein Landwirt, sondern ein Botaniker und Zoolog« s«in. Wie kräftig ernährt« Mrnschrn wrnigrr ertrank««, so sei es auch b«i drn Pflanz«», weshalb nur kräftig« Pflanz«« drn Sam«n g«b«n sollt«». Der Hrrr vortrag«nd« geht dann auf da» Rebiausgefltz mit seinen Au»wüchsrn ein und bespricht sodann die verschiedenen Pilzkrankheit«», 6l«inbrand, Plugbrand, Mrhllau, drr gröbe ren Schaden verursache al» die Blutlaus. Al» Mittel empfahl er völlig« Eintauchen de» Saatgute» tn Kupfer» vitriolsüsung, «in Uebergietzen mit drr Girtzkann« auf der Tenne grnüge nich; die Borbrugungsmittel mützten aber ganz genau auf den Wärmegrad und die Minute ausgesührt werden. Al« Lehrbuch wurde Prof. vr. Hiltner: „Pflanzen schutz, nach Monaten geordnet" dringend empfohlen. Neben dem Betzen mutz aber auch gründliche« Auswaschen der SÜe- maschine hergehen, sonst sei alle« umsonst. Dann brsprach der Herr Vortragende noch die tierischen Schädlinge, al« z. V. dte Frtttsliegrn, dir Rübenälchen, Lrdrauprn, Mäuse? Raiten, wilde Kaninchen (gegen letztere Phosphorlatwergr in au,gehöhlten Möhren), Hamster usw. Herzlicher Dank wurde dem Herrn Vortragenden «»»gesprochen, dessen Ausführungen noch durch Herrn Direktor Grahl über seine Erfahrungen gegen Hamster, Ratten und namentlich Roggenstengelbrand vrroollständtgt wurden. — Nachdem der zum Elbtalsängnbunv gehörende Ge» sangoerein „Eintracht" vor einigen Wochen in Herrn Musik» direklor Jahn wieder «inen LiedermAlter gesunden hatt«, vereintgt« rr am Sonnabend die aktiven und passiven Mit glieder tm Stirnsaale zu einem geselligen Abend. Nach einem harmonischen „Grütz Gott" begrützte der Vorsteher, H»rr Ernst Mende, die Anwesenden, besonder» di« au» dem Held« H«imgekehft«n, und b«dau«rtr, datz dir beiden Herr«» Drr Vorstand drr Untrrhaltung«grnoss«nfchast für di« «ole W«itz«ritz setzt sich folgen- dermatz«» zusammen: a) Bürgermeister vr. Hornig in Dippoldiswalde, Borstandroorsltzend«, G meindevorstand Barthel in Schmiedeberg, stellvertretender Vorsitzender, b) Baugeschättsinhaber Nitzsche tn Dippoldiswalde, Forstmeister Zenker in Bärinf,l», Stellvertreter, c) Sägewerk,besitz» Krumpolt in Schmiedeberg (Buschmühle), Schmied,meister Winter tn Ulberndorf, Stellvertreter, ch Gemeind«-orstand Dirtzner in Obercarsdorf, Fabrikbesitzer Armin Nitzsche in Schmiedeberg, Stellvertreter. Amtshauptmannschaft Dlppoldiswalde, am l 7. Oktober 101». Oettkches ünv Sächsische». Vkppoldk»walde. In der heutigen Nummer gibt die Ortskohlenstelle die Ausgabe der neuen Koh!enbezug,scheine bekannt. In der Stadt Dippoldiswalde «rfolgt diese Aus gabe Dirnstag den 28. Oktober vormittag» von 9—ll Uhr für di« V«zlrke l und lll und Mittwoch den 29. Oktober vor- mittag« von 9—1 l Uhr für die Bezirke ll Und IV, an beiden Tagen im Rathaussaale. Di« n«urn Schrine werden nur gegen Rückgabe der alten abgelaufenen Schrine au,gehändigt. Diese sind also mitzubringrn. Sie sind mit der Bekanntgabe der Verteilung neuer Schein« ungültig g«wordrn und hab«» für den Inhaber keinen Wert mehr. Sofort nach Empfang haben di« Verbraucher di« n«u«n Schrtn« an dir Händler abzugrben, dl« ihrersell» wird« unverzüglich neue Kunden- listen ausstellen und sie mit den von den Kohlenfcheinen ab getrennten Bezug«au»useisrn der Ort»kohlenstelle zur Prüfung und Zuteilung von Reich»hau,brandbezUg»schein,n verlegen müssen. — Wir machen auf diese Vorschriften auch an dieser Stelle noch besonder» aufmerksam. Rechtzeitige Abholung der Kohlenbezug»schrine und sofortige Abgabe an die Kohlen- vrrkauf»st«llen — die Wahl dr» Händler» steht jedem Ver braucher frei — werden wesentlich mit zur geordneten Durch führung der jetzt äußerst schwierigen Kohkenversorgung bri- tragrn. — Am Reformationsfesttage (3 » Oktober) wird auf den Linien drr sächstschrn Staatsetsrnbahnrn im Personenverkehr der voll« Fahrplan wie an Werktagen durchgeführt. Etwa iger Ausfall einzelner lediglich dem Arbeiterverkehr dienenden Züge wird durch Echaltrranschlag auf drn Stationrn bekannt gemacht. — Der Landwirtschaftliche Verein hielt am vergangenen Sonnabend, etwas früher tm Jahre al» sonst, sein« «rste Veesammlung im b«wrsteh«ndtft Wintrrhalbjahr« ob, di« n- fnulichrrwiisr r«cht zahlreich besucht war; namentlich waren auch viele Besucher der Landwirtschaftlichen Schul« «schien«». D« Vorsitzende, Herr Orkonomiera'. Melde, begrützte die Er schienenen, namentlich drn Vortragenden, Herrn Prvfesfor vr. Steyer, Lübeck, aus» herzlichst« und trat man sofort in dt« B«atung d« Tagesordnung «in. Abgrlrhnt wurdrn zunächst zw«t Gesuch« um Unterstützungen. Sodann rrsolgten Mitteilung«» üb« di« dem Bezirk« aufulegte Haf«rumiage, di« virloach Unmut in Landwirtschast,kreisen «regte. E« sollt«« 70000 Zentnir abgrlkf«t werd«», doch g«lang «» schließlich, diese Zahl bl» aus 39 000 Zentner herabzudrücken. Neunlichrn Bestimmungen zufolg« werden 6 Zentner für den Hektar Fläch« abzuliefern sein, bei Aaslag«« unt« di«s«r Höhe wird «» verbleiben. Die aufgeworfene Frag« d«, Haf«r- pr«ts«, da 20 Vs M. süt drn Z«ntn«r doch zu niedrig srk, wurde dahin erledigt, daß diese Frag« vom Land«,verband g«r«grlt wird, vom Vorsitzenden wurde zum Beitritt zum Arbeit geberverbande, bezw. zum sächsischen Bauernbund ausgeford«», wie auch der schriftlich« Abschluß d« jährlich«« Mietoerträg« dringend empfohlen wird. Nunmehr hielt Herr Professor vr. Steyer seinen Vortrag über „Die Krankheit d« Pflanzen Teigwareu, Sonderznweilung von 1 Wd., Derkauksv'ti« 65 vka. sind bk» zu« 30. d. Vst. tn den ver Aelteye Z«tk«»g -es Bezirk» Amtsblatt sür die Amrshauptmannschast, das Amtsgericht und den Stadtrat zu Dippoldiswalde WeiszeritzZeitung Tageszeitung und Anzeiger sür Dippoldiswalde, Schmiedeberg U.A. Ritschel noch in russischer Gefangenschaft zurückgrhalten würden. Einträchtig saßen dte Mitglieder mit ihrrn Frauen und Töchtern beisammen, vergnügten sich am Tanz und gaben etnige Lieder zum Besten, denen man anhörte, datz die Sänger in Einigkeit darnach trachteten, den kunstsinnigen Anweisungen ihre» Liedrrmeist«» tn der Pflege de» deutschen Liede« kärglichst nachzukommen. — Di« Hauptversammlung drr Bezirkslehterver- ein» eröfknet« Herr Günther—R< in hold» Hain nach Begrüßung mit Erstattung de» Jahresbericht», der im vergangenen Jahre 105 Mitglied« auszählte und «in «ge« ve«tn»leb«n be- kündete. Der Kassenbericht des Henn Michael ergab eine Einnahme von 3217,85 M., eine Aurg be von 3028,51 M., demnach einen Kassenbestand von 189,34 M. Da» Rechnung«- wnk wurde von den Henin Glauche und Glöckner gepikst und für richtig befunden. Die B.-L.-V -Stru« erhöhte man auf 8 M-, dt« für drn pädag. v«r«in auf 1 M. Eine leb- haste Aussprache rief dte Festsetzung von Kursen für die Fortbildung der Junglehrer hervor, an denen sich selbstoer- stündlich jedcr Lehrer beteiligen kann. Eine Grupp« d«r Lrhrrr wird sich untrr L«itung de» Henn Bezirksschulrat Sturm mit Pädagogik, dir zweit«, biginnrnd am 6. Nov«mb«r in d«r Schul« zu Dippoldirwald« unt« Führung dr» Hrnn Schuldirektor Ebrrt, mit d« Prori, der Fortbildung,schale und dte dritte (12. November in Schmiedeberg) nach einem modernen Werke mit der deutschen Literatur seit 1830 be- schäftigen. Zu den Bereinsämtern wurden die Herren Günther, Welchke, Michael und Brückner wirdergewählt. Dir Bor- stanosschast ermächtigt, man, mit anderen Korporationen zur Anbahnung von Vorträgen in Verbindung zu treten. — Trotz drr Einstellung de» Sonntag-Zugverkehr« und trotz dr» schlechtrn Wetter» ließ e» sich die 4. Mannschaft von Dresden-Neustadt nicht nehmen, mit der 2. Mannschaft ' dt» Fußballklub» Dippoldiswalde ein Verbands-Wettspiel auszufechten. Leider wurde da« Spiel duich di« Nässe de» ' Rasenplatz«, sehr behindert. In der Mitte der 2. Halbzeit mußt« jedoch da» Sptrl abgebrochen werden, da einige Dresdner Spieler gegen den Schiedsrichter Stellung nahmen. Da» alle» konnte ab« nicht» daran ändern, daß die 2. Mann schaft von Dippoldiswalde da» Wettspiel gewann und zwar mit 7:2. — Am Nachmittag sollte dte 1. Mannschaft von DIppoldi,walde gegen Mügeln spielen. Da, konnte ab« nicht geschehen,-da Mügeln jetzt keine Gelegenheit hat, Dip- poldiswalde spielfähtg zu erreichen. L» fand deshalb rin Gesellschaftsspiel der 1. Mannschaft gegen die 2. Mannschaft statt. ^D« hiesige Fußballklub ist Mitglied de, Arb«ttu- SportMndrs.) „Planenfch« Grund". Im Potschappeler Drmrind«at «klärte S B Baumann da« Wort für dte neue Stadt srt tm Entwurf zum Orlsgrundgesetz nicht offen gelassen ward««. Der Grmrindtrat beschloß, di« «rzrichnung „Plauensch« Grund» al« Namen drr neuen Stadt rin,«setzen. Die ««rintgun, mit Deuben und Döhlen wurde mit allen Stimmen bei ein« Stlmmenenthaltung genehmigt. Kohlenvezugsscheine auf dte Zeit vom 1. November 1919 bi» 30 April 1920 komm»» tn d«n nächsten Tagen durch dte Gemeindebehörden gegen Rückgabe der alte» Scheine zur «urgabe. Dko vezngo» schein« find mwßooch an ein« de« i« Ortskohleuftelleubezirk zugelafseneu Kohlen- verkemfii stellen abzngeben. Dl« KoblenverkaukssttUtn haben dir ob«r«n Teile der Kohlen- bezug,schrtn« nach Abtrennung und Abstempelung an die verbrauch« zurückzugeben, dte unteren Teile (Bezug,au«weis«) ab« nach Abstempelung mit den Kundrnlisten spätesten« bi« zum 10. Rovomb« d. 2. bet drr unterzeichneten Ortskohlenstelle zur Prüfung vorzulegrn. In vlppeldirmakde findet dt« Ausgabe der neuen Kohlrnbrzug,schein« für Bezirk 1 »nd lll Dteustag de»L8 VA 1S1S vormittag» »on S-11 Uhr, für Bezirk ll und IV Mittwoch den 29. Vkt. 1S1S vormittag, von V-11 Uhr im Rathausfaal statt Vie Aushändigung erfolgt nur gegen Rückgabe der alten Scheine. Anf die alte» Kohlend,zugrscheine dürfe« vom Erscheinen dieser Bekanntmachung ab Kohle« «iokk in«!»' verabreicht wübes Eine Erhöhung drr auf drn Kohlenschrinrn angegebrnen Menge kann wegen der äußerst knappen Zuteilung von Hausbrandkohle nivkk rintreten. E« besteht auch kein* Anspruch auf Lieferung der »ollmn Monatsmengr. Dippoldiswalde, am 25. Oktober 1919. ' Der Stadtrat. — Ortskohlenstelle. — . vr. Horntg, Büranmrist«. Nachdem vom 1. November 1919 ab die Unterverteilung der zur Verfügung stehenden Betriebestoff- mrngen für Kraftfahrzeuge durch die für die Zulassung solcher zuständigen Behörden erfolgen wird, sind von jetzt ab Anträge auf Zuweisung von Betriebsstoff für Kraftfahrzeuge nicht mehr an die Mineralölversorgungs-Gesellschast Berlin, sondern an die ZulalsunasbehSrden für Kraftfahrzeuge mittelst bei ihnen zu entnehmender Vordrucke zu stellen. Als zuständige Behörden gelten die Kreishauptmann. Masten, außerdem für die Stadt Dresden die Polizeidirektion daselbst und für die Städte Chemnitz, Leipzig, Plauen und Zwickau die Polizeiämter daselbst. Dresden, am 24. Oktober 1919.