Volltext Seite (XML)
?u fcfnec OuDEcture jum ,ßfitl)dj£n »onl^eUbconn', ^fnEmöEcpcädjtfgftEn, poEtifdjftEn unö öaju mEiftEctjaftEftEn ©tütfE feinEC $ocm unö (Gattung' Ijat PfitjnEr fElbft gEfdjciEbEn: „Von dem allgemeinen zeitlichen Hinter grund einer Welt voll rüdlustiger Ritterlich keit, voll fröhlicher Kämpfe mit Schwert und Pferd, die die ersten Klänge vor uns auftun, führt uns die Musik alsbald an einen bestimm ten Ort — es ist der „zerfallene Mauerring, wo in süßduftenden Holunderbüschen der Zeisig zwitschernd sich das Nest gebaut“, das Lieblingsplätzchen des kleinen Käthchens, wel che Strahl, unter eigenen Schmerzen, gegen sein inneres Gefühl von sich fortstoßen zu müssen glaubt, da er die tiefere innere Bezie hung, in die diese zwei Menschen vom Schick sal gestellt sind, noch nicht erkannt hat. Sie wird ihm offenbar durch einen Cherub, des sen „Verkündigung, daß sie dieTochter seines Kaisers sei“ in die wirre Fiebernacht klingt, in der der Ritter auf seinem Schloß zu Strahl „todkrank am Nervenfieber“ liegt; dies der nächste größere Abschnitt der Musik. Dem Leben in voller Frische zurückgegeben, wird Strahl von den Ereignissen bald dahin ge bracht, vor aller Welt darzutun, daß Käth- chen ,die erst’ itzt vor den Menschen iß, wie sie’s vor Gott längst war' und kann nun, ohne daß Kaiser und Welt es hindern oder miß billigen, das Käthchen an sein Herz ziehen.“ (U^EgErmbEC öEn /SlatffEctDEcPEn, öeh ßammecmuflfEn unö UfEÖEcn öeö uc^ ÖEutftfjcn -PoEtEn KobEct ©djumann pnö fElnE tffEc ©ympljonlEn fEltfamEC^ ttJEffE oft jucütfgEfEtjt toocöEn mit öec 29£gcünöung,öEC'ji( : lEfftEcr£fö£c / gcopEn $orm' nidjt IfjEcc gEtuEfEn! Wie unzutreffend diesesUrteil ist, beweist die IV. Symphonie in d-moll. Sie entstand im Jahre 1841, wurde aber erst 1851 in abge änderter Gestalt veröffentlicht. Im Charakter der B-dur-Symphonie Schumanns verwandt, weist sie im formalen Aufbau insofern eine Besonderheit auf, als ihre vier Sätze ohne Un terbrechung aufeinander folgen und die The men nach Art von Leitmotiven im ganzen Werke wiederkehren: die Einleitung ist mit der Romanze, das Finale mit dem 1. Satz durch Verwandtschaft der Themen verbunden. Hierdurch erhält diese Symphonie eine innere Geschlossenheit und Einheitlichkeit der poeti schen Idee, was indes nicht verhindern kann, daß die beiden Seelen in Schumanns Brust: der besinnliche, lyrisch-versonnene .Eusebius 1 und der leidenschaftlich-vorwärtsdrängende ,Florestan‘ - die bekannten Phantasiegestalten aus den philister-mordenden ,Davidsbünd- lern‘ - gelegentlich hart aufeinanderprallen. Es ist zu bedauern, daß die ursprüngliche und so treffendeBezeichnung„SymphonischeFan- tasie” vom Komponisten nicht beibehalten wurde; sie würde den Charakter des schönen Werkes viel besser kennzeichnen. Clinton ZiuoraFa $ünft£ ©ympljonlE E^moll, ötE ln öeh yaljcEn 1892-1895 auf Einer Keife öurdj SlmerlPa gefdjrle^ b£n eoueöe unö öaljec ÖEn Beinamen a 2(u0 öec nEUEn UEJelF Erhalten Ijat, befdjllefjt ÖEn 3benö. In die vier Sätze hat der Komponist einige Originalmelodien der Neger eingeflochten, die in eigenartigem Gegensatz zu den böh mischen Weisen stehen, auf die sich das ganze Schaffen Dvoraks aufbaut. Die heimatlichen Klänge überwiegen denn auch durchaus und künden von der tiefen Sehnsucht des Künst lers nach seinem Vaterland, das er auch in der Fremde nicht verleugnen konnte. Die Sym phonie, die sich vor allem durch das prächtige Largo auszeichnet, gehört zu den besten und beliebtestenWerken des böhmischen Meisters. R. Diese Vortragsfolge ist kostenlos und berechtigt nicht zum freien Eintritt J. Bobn & Sohn, Leipzig