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Glashütte. Mit unglaublich«« Frechheit wird in jetziger Zeil — trotz der ost verhängten rmpsindlt-en Sirajen — da, ObWehlen betrieben. Dreist betraten am Donner,tag nachmittag vor Abgang d«, 5-Uhr.Zuge, drei anewärtigr DLWchen, dir hier in Arbeit stehen und jede «fall» gewiß soottl verdienen, daß st« sich den O-stgenutz leisten könnten, den Garten vor dem Bahnhofsgebäude und ließen sich dort die bequem zu erlangenden Birnen gut schmecken. Man hatte dieje Frechheit aber beobachtet und di« Folge war, daß man diese Eelegenheittdiebinnen namhast machte und »ur Bettrasuna anartrigt Hai. . Wilmrdors. Am vergangenen Dienstag wurde im Bei sein de» Schulvorstande« Herr Hilfslehrer Neubert, vorge- bildet im Frrthrrrlich von Fletcherschen Seminar, durch Herrn Lehr« Höhne seierlichlt in sein Amt ringewiesen. HeiSeaa«. Zu welchen Blüten die Wohnungsnot führt, zeigt ein Borkommnl«, da« sich hier abspklte. Au» eine» der Bodengeseiischast gehörenden Wohnhaus zog FamtlienvrrhSItntsse holder ein Mieter au». Der Hau»« besttzer hatte die Wohnung weitervermietet, doch al» der neue Mieter onkam, war die Wohnung bezogen. Line Familie au« Mügeln halt« sich, wie sie angibh im Einvernehmen mit dem abgezogenen Mieter, aber ohne Wilsen de« Haue- wirt», gewtssermahln über Nacht, in der Wohnung nieder, grlasjen. Die Besitzerin de» Hause« ha« nun gegen den unberechtigt in die Wohnung eingezogenen Mieter «in Urteil erwirkt, wonach dieser btt zu einer bestimmten Frist die Wohnung wieder zU räumen hat. Gratzschmk-. Sm Mittwoch abend wurde »on den für den hiesigen Ort bestellten beiden Flurschützen auf einem Kartosselseide ein Kartosseldirb gestellt, der aber Mchtete. Httrauf wurde von anderen sich dort versteckt gehaltenen Kartosseldirben scharf geschossen und der Flurschütze K am linken Unterschenkel schwer verletzt Nunmehr machten die Flurlchützen auch ihrerseitt von der Schutz mässe Gebrauch. Ob der Flüchtend« verletzt worden ist, steht nicht fest, jeden, fall» konnte er nicht aufgesunden werden. L« ist möglich, datz er von seinen Genossen sortgeschasst worden ist. Fraukeuberg. Ab IS. Oktober beziehen da» 3. Vati de« Nei-sw-Jnf. Rrgtt. 38 und ein Drille! Nachrtchlen-Komp. 38 die Stadt Frankenberg ak Garnison. Sie werden in der setzt zur -Liste leerstehenden Unterossizttraschule sowie in der Trainkaserne untergrbrach'. Leipzig. Um die Holzdtebstähle in den städtischen Waldungen zu verhindern, hat die Stadt im ganzen setzt 140 Waldwtrter eingestellt. Der Auswand für da» Winter- Halbjahr 1919/20 beträgt nicht weniger als 392000 Merk. Leipzig. Die beim Nate bestehenden Beamten., Arbeiter- und Sngestelltenaurschüsle beschlossen in einer Versammlung die Gründung einer neuen Arbeitsgemeinschaft. Diese wurde braustragt, sofort beim Rate zu beantragen, datz di« von den Staatsbeamten und Arbeitern grsorürrt« Anschaffung», beihilfe von I0O0 Mark auch den städtischen B, amten, Angestellten und «»beitern gewährt wird. Di« Forderung soll eventuell im Wege de» Kampfe» durchgesetzt werden. — Wäre r» nicht auch ohne erpresserische Drohungen ge gangen? Eh««nitz Die Putzmacherinnen haben die Arbeit ein« gestellt. Sie hatten schon vor einigen Monaten die Forde- rang auf Bewilligung einer Teuerungszulage von 30 Prozent erhoben und diese Forderung erfolglos wiederholt. Schwarzenberg. Lin Taubrnflugverbot ist für den Bezirk der hiesigen Amtshapptmannschaft während der Zeit der Feldbestellung bi» zum 15. November erlassen ««den. Bautzen. Ihr 75jShigr« bezw. 25jährige« Bestehen feierten am Sonntag und Montag der «autzner Gustav- Adolf-Zweigverrin und der Gustav Adolf Fraurnouein. Am Sonntag fanden Festgottrsdienste in deutscher und wendischer Sprach« statt. Gora. Ein grotz« Auflauf entstand Montag vormittag auf dem Johannttplatzr. Dort hat«« ein Unbekannter einen großen Sack mit ..Gute Luise' -Birnen zur beliebigen Entnabme der leckeren Früchte hingesetzt. A» dem Sacke war «in Zettel mit folgend« Aufschrift befestigt: „Da die Aufkäufe« für diese« Edelobst nur 25 Pfg. bezahlen wollen, ich aber die Allgemeinheit nicht bewuchern lassen will, stell« ich die Birnen der Allgemeinheit unentgeltlich zur Verfügung" Unnötig zu sagen, datz der Sack im Nu geleert wart Dabei war, wie di« hiesige Zeitung feststem, da» PablUum durch- au» bescheiden, jeder begnügte sich, zwei oder drei Birnen mttzvnehme«. Sprewberg (Niedrrloufltz) Der Bole der Niedrrlausitz« Kraftwerke wurde im Walde zwischen der Boutzner Straße und den Werken überfallen und ihm die Kassette mit 1Y000 Mark Inhalt geravbt A Die Nationalversau^ENg. , W 97. Sitzung. Montag, den 13. Oktober 1919. Em Gesetzentwurf zur Aenderung des Gesetzes über das Branntweinmonopol wird einem' Ausschuß überwiesen Auf der Tagesordnung steht dann eine sozialdemokratisch« Interpellation über die Preisstei gerung im Lederhandel; verbunden wird damit ein Bericht des Ausschusses für Volkswirtschaft über die Nvtstandsversorgung für Ober- und Unterkleidung, so- wie Schuhwerk und Abbau der Zwangswirtschaft auf dem Gebiete der Textilindustrie. Der Ausschuß ersucht nm vorzugsweise Belieferung der während des Krieges stillgelegten Webereien mit Rohstoffen. Er fordert Not standsversorgung der heimkehrenden Gefangenen, Zi- vilinteruierten, d;r Minderbemittelten usw. Der Ab bau der Zwangswirtschaft soll unverzüglich in die Wege geleitet werden. Ein parlamentarischer Ueber- wachungsausschuß soll die Liquidation der ReichStex- til-Mtiengcsellschaft übernehmen. Aba Becker-Oppeln (Soz.) begründet die Interpella tion Nu, Kosten der breiten Massen wird mit Leder ein unerhörter Wucher getrieben. Wenn es so weiter geht, muß es zu einer Katastrophe kommen. Die Ne gierung sollte die Zwangswirtschaft schleunigst wieder «inführen. Ungeheure Mengen an Leder und Leder- gegenMnoen nno an Polen geliefert worden. Die Re gierung sollte zur Zentralisation der Ausfuhrgeneh migung schreiten. Für Ueberschreltung von Höchst preisen müßte der tausendfache Betrag als Strafe an gesetzt werden. (Zurufe rechts: Aufhängen!) Nur aus solche Weis: kann dem Uebel abgeholfen werden. Wir müssen ailS dem Sumpf heraus! Die Schwarzschlach- tungeu, die die hohen Lebensmittelpretse verschulden, müssen aufhören. ' Neichswirtschaftsminister Schmidt: Wir haben bei Aufhebung der Zwangswirtschaft natürlich mit höhe ren Preisen gerechnet, aber allerdings nicht mit so ustgeheueren Steigerungen. Trotzdem sprechen schwer« wieaende Gründe für die freie Lederwirtschaft. Ohne die Zufuür aus dem Auslands kommen wir nicht aus. Ist die Zufuhr aber frei, dann raun im Inland« un möglich die alte Zwengswirtschaft mit Höchstpreisen aufrecht erhalten werden, die niedriger sind als die Weltmarktpreise. Eine Kontrolle, ob in- oder aus ländisches Leder verwendet worden ist, ist undurch führbar Die Forderungen der Landwirte, daß der Kon- junkturgcwinq in Leder ihnen voll'' ,?knen zugeführt wird, ist ungerecht, niemand darf jetzt übermäßige Gewinne machen Daher wird der Gewinn verteilt auf den Landwirt, die Gemeinden und das Reich Damit könnten die Landwirte zufrieden sein Die Schuhindustrie, das hat eine Umfrage er geben, steht ausschließlich auf dem Standpunkt der freien Bewirtschaftung. — Wir müssen jetzt den Markt eine Zeitlang ruhig unter dieser Konjunktur lassen, um die Möglichkeit zu schaffen, daß ein vermehrtes Angebot eine Preissenkung herbeiführt. Tritt wirk lich keine Besserung des unerträglichen Zustandes ein, dann müssen wir irgendein« Abhilfsmtttel zu finden suchen. Auf Vorschlag des Präsidenten wird mit der nun mehr eröffneten Besprechung ein deutsch-nationaler Antrag Arnstadt verbunden, der einen Abbau der Zwangswirtschaft, besonders auf landwirtschaftlichem Gebiete verlangt. Ebenfalls verbunden wird ein ähn licher Antrag Dr. Ablaß (Dem.). Abg Bergmann (Ztr.) bespricht die Lederfrage vom Standpunkte des Schuhwarenfabrikanten Hätten wir die Häute« und Lederwirtschaft nicht freigegeben, so würden wir heute weniger Schuhe und Leder und noch höhere Preise haben. Wir haben jetzt eine jähr liche Produktion von 30 bis 35 Millionen Paar Stie feln. Eine Reduzierung der Preise muß herbeigeführt werden, für eine neue Zwangswirtschaft sind wir aber nicht zu haben Abg Herrmann-Württemberg (Dem.): Wer jetzt Nahrungsmittel oder notwendige Kleidungsstücke ins Ausland verschiebt, um des Eigennutzes willen, ist ein Verbrecher Man muß es sich aber sehr über« legen, ob man auf allen Gebieten ohne Ausnahme die freie Wirtschaft einführen soll Durch eine plan mäßige Beseitigung der Zwangswirtschaft wird eine allmähliche Anpassung der Inlandspreise an die Welt- marktspreil« erzielt werden Mil Ausbruch der Revolution, sind etwa 50 Pro zent des Gefälles im Wege des Schleichhandels Vertrie ben. Wenn das.Handwerk auf die Zuteilung der Be hörden angewiesen wäre, hätte es aussterben müssen. Welche Gründe hat die Regierung gehabt, die Vor schläge auf Einführung von Uebergangsrichtpreisen für Leder- und Schuhwaren abzulehnen. Die Vorschläge hätten die wilde Preistreiberei verhütet. Der Schwer punkt der Versorgung mit Schuhwerk ist am besten in die Gemeinde zu verlegen. Bei der Verteilung des Konjunkturgewinnes am Leder müßte die Landwirt schaft tu erster Linie berücksichtigt werden. Mit allen Mitteln muß für eine schnelle Verteilung der vorhan denen großen Bestände an Kleidung und Textilien gesorgt w-rp-" Abg. Wetzl ich (Dnatl.): Auch ein großer Schuhma cherinnungsverband mit 8000 Mitgliedern tritt für Freigabe des Lederhandels ein. Die kleinen Betriebe haben das Wirtschaftsleben aufrecht erhalten. Dafür wollte man ihnen das Arbeitsmaterial wegnehmen. An den hohen Preisen ist zum großen Teil der Nie dergang der Valuta schuld, nicht die Aufhebung der Zwangswirtschaft, denn die Preissteigerung ist in dec Gesamtindustrie eingetreten. Nur die freie Wirtschaft wird das deutsche Volk hochbringen. Abg. Hugo (D. Vp.): Daß unsere Schuhversorgung so schlecht bestellt ist, ist nicht nur auf den Mangel an Schuhen zurückzuftthren, sondern auf die Verwöh nung in der Geschmacksrichtung. Für Luxusschuhe wird jeder Preis bezahlt. Nindleder können wir aber nicht mehr verarbeiten, weil das Publikum diese Stiefes ab lehnt. Die Lederindustrie ist gezwungen, die Produk tion in derben Ledern vollständig einzustellen. Abg Simon (U. Soz.) warnt vor Aufhebung der Zwangswirtschaft. Eine Preissenkung wird erst mit der Besserung der Valuta kommen. Das Haus vertagt sich auf Dienstag 1 Uhr. ! Tagesordnung: Anfragen, Weiterberatung. Schluß Ühr. Frankreichs Oberherrschaft. Nachdem nun auch der Senat in Paris den Frie densvertrag ratifiziert hat, ist der Friedenszustand wiedcrhergestellt. Denn drei große Mächte der En tente haben, wie es ja in den Friedensbedingungen vorgesehen ist, den Vertrag vollzogen, nämlich Eng land, Italien und Frankreich. Amerika steht noch aus. Die erst« Folge ist die nunmehr beschleunigte Heim- fendung unserer noch im Westen befindlichen Kriegs gefangenen. die sich wohl bis zum Dezember wird er möglichen lassen. Was später kommen wird, müssen wir abwarten. Die neueste Blockadedrohung der En tente ist nicht angenehm, und in ihre Note hinein paßt auch die Rede, welche der französische Minister präsident Clemenceau vor der Abstimmung im Se nat über den Friedensvertrag gehalten hat, und in der er für die Zukunft Frankreichs Oberherrschaft gegenüber Deutschland proklamiert. In seinen Worten sind auch Sätze enthalten, die das Märchen von der deutschen Kriegsschuld und von der Feindseligkeit des Völkerbundes gründlich ab- tum Er sagt, Kriege seien unvermeidlich, und unter den Mitgliedern des Völkerbundes seien solche, die einander mit der Pistole in Ker Hand gegenüber- stRtden Gr -«lote auch Mr serlütz« Erwkrkung, daß der Völkerbund hie Vökver besser« würde. Wem« Clemenceau nach den Erfahrungen seiner 79 Jahre dies« Ueverzeugunge« ausspricht, so mutz man frage«, wozu der Lärm über da» krtegsw-ütige Deutschland? In dem Wort«, datz Kriege unbermewltch sind, also eine Schicksalsfügung darstellen, begegnen sich mithin Moltke und Clemenceau, und die Optimisten, die einen ewigen Frieden für möglich hakten, weiten, der Prä- sident Wilson a« der Spitze, belehrt, daß ihre Hoff nungen sich nicht verwirklichen lassen. Der französische Staatsleiter sagte, er fürchte für später weniger die militärische, als die wirtschaft liche Tüchtigkeit Deutschland«. Die Sntschei- düng, ob Frankreich dagegen die Oberherrschaft be haupten kann, wird-aber »ventger von den französi schen Politikern, als von den französischen Kaufleu ten abhängen, von ihrer bisher sehr vermißten Fä higkeit, sich und ihre Waren den kaufenden Völkern anzupassen Sie waren nicht nur darin, sondern auch in anderen Dingen, die dem Händel dienen, sehr rück ständig So haben di« Franzosen, und auch die Eng länder, "viel weniger fremde Sprachen gelernt, wie der Deutsche, und für den deutschen Kaufmann ist «2 selbstverständlich, daß er die Sprache desjenigen Vol kes kennt, an welches er seine Waren liefern will Wenn man in Paris die Billigkeit der deutschen Preis» auf dem Weltmarkt fürchtet, so ist diese Annahme un zutreffend Wir Wnnen nicht nwhr billig arbeiten, und eine Differenz im Preise kann nur durch den Unterschied in der Valuta eintreten. Uebrigens macht die Preisunterbietung heute nicht mehr das große Ge schäft, sondern die Qualität und der Borftrrung in der technischen Herstellung entscheiden. Siner, ganz merkwürdigen Satz finden wir in Clemenceaus Rede, der lautet: „Der Deutsche ist ein liebenswürdiger Mensch in seinem Heim, aber über gewisse Dinge kann man sich nicht mit ihm unter halten." Dieser Satz gibt dem deutschen Charakter doch einige Ehre- trifft aber in seinem zweiten Teile ganz und gar nicht zu. Mit keiner Nation kann man sich so gut über alles unterhalten, wie mit der deut schen, die bekanntlich dem Ausland« in der modernen Zeit wieder sehr bedenklich nachgelaufen ist Wohl aber stimmt der Ausspruch Clemenceaus für die Franzosen Die verloren ihre Liebenswürdigkeit, wenn die Red« auf die Politik kam, und darin scheint sich auch jetzt nach dem Siege bei vielen von ihnen nichts geän dert zu haben Da der Premierminister die Notwen digkeit der deutschen Verteidigungsfähigkeit nochmals ausdrücklich anerkannt hat, wird nun wohl der chauvi nistische Antrag, uns die Kanonensabrikation zu ver bieten, endgültig abgetan sein. Außerordentlich bemerkenswert ist der Schlußsatz in Clemenceaus Rede, daß alle Verträge der Welt» mag in ihnen stehen, was da will, dem französischen Staate und Volke nichts helfen, wenn die Geburten zahl in Frankreich nicht zunimmt. Darin liegt das wahrhaft Bedenkliche für die Zukunft. Deutschland wird Frankreich überlegen bleiben, so lange es mehr Kinder hat. So lange kann Frankreich wohl die Ober herrschaft fordern und behaupten, daß es sie besitze» aber sie wird immer nur auf dem Papier stehen. Die baltische Frage. i ^ie Reichsregierung zur baltischen Note. Tue Reichsregierung hat, um die Räumung des Baltikums zu beschleunigen, weitere Schritte gegen Vie Truppen i» Kurland beschlossen. Nachdem am 11. Oktober be cits die gänzliche Einste"'mg der Ver- pflegungszu uhr an die widerspenstigen Trupen im Baltikum verfügt worden war, ausgenommen an die Truppenteile, die sich nachweislich aus dem Rückmarsch befinden und denen nach den Etappeslationen Ver pflegung entgegengeschickt wird, soll nun auch, jede» P ers one nve rke h r'nach dem Baltikum sofort ge sperrt werden und nur Leerzüge zur Abholung der Truppen hinausfahren dürfen. Ebenso sind verschärft« Kontrollmaßnahmen getroffen worden, um jede ver botene Munitionszufuhr unmöglich zu machen. Der General Graf v. d. Goltz, der anweisungs gemäß den letzten Rückmarschbefehl der Regierung und ihren Aufruf an die Truppen ihnen noch bökanntgege- ben und mit jedem Nachdruck auf Befolgung hinge wirkt hat, hat am 12. Oktober das Kommando end gültig an General von Eberhardt abgegeben und wirb dieser Tage in Berlin erwartet. * Ein deutscher Dampfer beschlag»! ahmt. Der 3000 Tonnen große Dampfer „Holsatia" deq Stettiner Reederei Kunstmann wurde von d,n letti schen Behörden beschlagnahmt. Der .Holsatia"' biente zum Transport von Gefangenen und Gütern von der baltischen Küste. Die gesamte Besatzung des Schiffes ist in Libau in Sicherheit. Im übrigen hat man, so weit Nachrichten vorliegen, von Maßnahmen der feind lichen Blockadeflotte in der Ostsee noch nichts be merkt. Alle in den letzten Tagen ausgelaufenen deut schen Schiffe haben inzwischen unbehelligt entweder ihr Ziel erreicht oder sie haben irgend einen Not hafen angelaufen oder auch, wie mehrere Stettiner,, Dampfer, von See zurückgekehrt. ' , Baltisch« Gewalt««aßnahmen. Aus Riga in Mitau etngetröffene Zivilpersonen melden, daß der deutsche Beauftragte in Riga ver haftet worden sei, ebenso der deutsche Beauftragte in Libau mit seinem Personal. Gegen die Verhaftungen wurde ber der lettische« Regierung Protest eingelegt. — Die lettländischen Trnpp«n haben die in den Käm pfen mit der russischen Westarmee gemachten Gefan genen, darunter auch Deutsch«, unter grausamen Mar tern ermordet. Die Leiten haben das Waffenstill standsangebot des Obersten Bermondt bis jetzt nicht beantwortet. * KnrGu» ein« russische Provinz. Der Gedanke der Wiedererrichtung deS groß russischen Reiches gewinnt toeiter an Boden. Der Oberkommandierende der russischen Westarmee Oberst Awaloff Bermondt hat an General Denikin, txr von Süden her auf Moskau marschiert, ein siegver kündendes Telegramm geschickt und ihm die Hofft»««« ausgesprochen» nun baw vom Weste« berank die Bok