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Vierteljährlich 3 Wark ohne 3» Und den Stadtrat zu Dippoldiswalde vom Dippoldiswaw«. am 29. September IVIS de» Handikrigist«», di- Firma »«vH«» K,etzer in Obercunn«» A»t»g«icht Vippoldkwald«, den 27. September ISIS. I X Reg 82/iS. ringert. LUrHm-RachrlchttA. Weizenmehl (94 prozrnttge Su»mahlung) auf 64 M. M den «tt ab Mühle n«to «all- ohne Sack und Mit Rücksicht auf di« erhebliche Verteuerung d« «etreid« und der Mahllöhne wird I. ONober d. I. ab Milte Januar ISIS bekam ich «inen schweren Unfall oon Starrkrampf und Gehirn-Malaria, bei dem ich volle drei Wochen überhaupt nicht bei klarer Besinnung war und auch von dies«Z«tt selbst ntchto weih, von melnen Kameraden habe ich erfahren, dah ich bei Fieber Phantasien die unglaub lichsten Sachen angestillt -ab« und Tag wi« Rächt doppelte «rankrnwärt«rwache hatte. Man hatte an meinem Auf« kommen gezweifelt und befand ich mich, al» ich im Februar wieder zur Besinnung kam, in einer isolierten Hütte neben der Leichenhalle wieder. Kurz vor Ostern kamen unsere Kamerad«« von Togo, die am Rand« der Sahara-Wüste, etwa 690 Kilometer von der Küste, gefangen gesessen -tüten, nach Da-omey in» Abome, Lagerund wurden in einer abgesonderten Hütt, unter» gebracht. Truppweise kamen dies« Armen an und bet keiner Abteilung «ar e» o-n« Schlüge abgegangen. Lin aller Afrikaner -alte sogar einige (vramatte) vasonnetstich« am Kopf«, da er sich gegen einen Frandsen, der ihn schlug, gewehrt -ab«n sollt«. Trotzdem e» str«ngstrn» verbot«, «ar, mit den Reuanlbmmlingen zu sprechen und deren Hütt« zn betreten, so fanden wir trotz schwerster Bewachung doch Ge legenheit mit ihnen zu verkehren, wa» nach kurzer Zell auch di« Franzosen wegen der Unau»führbarkeit ihre» vabote» zugaben. Mit den Togoleuten kamen ein« Menge Sachen in» Lager, da diese all« ihr S«pää b«i sich -attrn. An» Furcht vor Waffen schmuggel fanden nun fast jede Woche genau« Durchsuchung«» der Hütten und Koffer statt und bet jeder dieser Re»iston«n wurde da« Eigentum der Leute v«- MlpsüDNMpilp' Sechsaespallene Korpuszeile AMMUMlsc. 20Psg.,aub«halb der Amts- Roggenmrhl auf 37 Pfg., Weizenmehl aus 42 Pfg. für da» Psund und ver vrotprei» auf Sü Pfg Meine ftanzösische KriegSgefaugenschast in Dahomey. Oktober bl» Juli I9I4/IS. Bon Curt Bachstein, Test, der Schutztrup-e. (3 S«tte»u«g ) tragen. - Einzelne Nummern 10 Pf. — Fernsprecher: Am» Dippoldiswalde Nn3. tAemeindeverbands-TlroKonto Ar. 3. Pomchem» Konto: Leipzig 12548. vertkch« und Sächsisches. Dippoldi»«alde. Der Dienst beim hiesigen Fernsprech amt« wird ab I. Ovober «rst um 9 Uhr morgrn» brglnnen. W«it«re Aenderungen in den Dienstzeiten Irrten vorläufig nicht ein, ebenso bleiben die Schalterdlenstsiunden de» Post amtes dl« gleichen. — Au» englischer Gefangenschaft zurückgrkhrt ist Kurt Richter (Freiberger Straße), bi« zu seinem Einttesfen zum Militür an der Bahn beschäftigt. — Morgen Mittwoch abend wird da» Theater in der Rrichekrone wieder geöffnet sein. Zur Aufführung kommt: Eine Ehe, Verfasser Kosackk. Wie un» mttgrtetll wird, ist alle» getan, um auch diese Vorstellung wohl gelingen zu lassen. Der Inhalt de» Stücke» ist spannend und fesselnd von Anfang bl» zu End«, auch sind di« RoU«n b«st«n» b» frtzt. L» w«rdrn di« L«tdrn und Sr«l«nqual «in«r Frau g«. schstdnt, dl« in ihr« Jugend einen Fehltritt getan und die» bei der Heirat ihrem Mann verschwiegen hat. Man darf also wieder etwa» Güler erwarten. — Winterfahrplan. Der Winterfahrplan wird in diesem Jahr« «rst am 5. Ovob«r «ingeführt. Jnfolg«drss«n bl«ibt d«r gegenwärttge Somme»sahrplan bi« einschließlich 4. Oktober in Kraft. — Dl« Amkhauptmannschast war b«im Wirtschaft«- Ministerium dahin vorstellig geworden, dafür zu wirken, dah durch Verlängerung der Druschprümiensttft auch den Land wirten de« hiesigen oberen Bezirk dle Möglichkeit geboten würden in den Benutz der Druschprümi« zu Keten. Durch dl« infolge der Höhenlage verspätete Ernt« hat «ln groh«r T«il d«r Landwirte de» Bezirk» bi»hrr regelmähtg keinen Nutzen an der Druschprümie gehabt. Die erbetene Fristver längerung ist ab« vom Wirtschaft-Ministerium abgelehnt worden. Der von dem General seinerzeit angekündigte Offizin war auch in Gestalt «in« jungen Leulnant» eingekofien und kamen in sein« Begattung zwei deutsch« Anzt« — Profess« Zupitza, vr. Simon — al» G«fang«ne mtt, die ihre Prari» nun in unserem Lag« beginnen sollten. Den Offizinen ge lang r» auch wirMch, un» vndesserungen in Bellridung und Beköstigung sowie in den ganzen Lag«-Einrichtungen zuteil werd«, zu lassen. Unser Oberstabsarzt Z. «wkfte zunächst die Trennung d« lang, und schwer krank gewesenen Leute, unt« denen ich d« Erst« war, der nach einem sogenannten Erholung,lag« kam, welche» >/» Stunde vom Kauptlag« entfernt war. In diesem Erkalag« hatten wir zwar besser« Hütten mtt au» Baumstämmen zusammengrbauten Gestellen für uns«« Strohmatten, doch muhten wir di« ganz« Um- gtbung «st oon Sra« und Skauchwuch« säubern und von ollem S«mäuer befreien. Auch muhten von un» kranken Leuten einig« «rrn,mauern und ein -««»Anbau für den französischen Lagerchef auagrführt ««den. welche Arbeit«, mtt viel Mühe und Schänitz nur langsam vorwiirt« gingen. ««sonder- Sorge verwandten uns«« Aerzt, auf ein« Verbesserung der Bellridung. Für di« vollständig prfttztnr «nzüg, «hielten wir blaue Arbeiksachen angesertigt. Wäsch» und Futzbeveidung hatten um noch die wenigsten, so datz wir in einem Hemd und Socken, di« wir «hielten, Schätz« Aufforderung. All« Handwerker und Geschäftsinhaber, die Forderungen an die städtischen Kassen (Armen-, Krankenhaus, Bürgerschul-, Feunlösch-, Forst», Flur-, MilUärkistung»-, Müllerschul-, Mietwohnhäuser, Stadt- und Stiftung,lasse) haben, werden hlermit aufgefordert, Rrchuung darüber nicht mehr, wie bt»hrr, jährlich, sondern vierteljährlich «inreichen zu wollen. Dippoldiswalde, am 2S. Septemb« ISIS. x Der Stadtrat. vorstehende Preise sind Höchstpreise «m Sinne de, Höchstpreises,-««. DIppoidttwald«, am 2S. Srpl«mb«r ISIS. L« Komwuualvttdaud. «Mwoch, d«n 1. Okto»« «10. «kwaf«»,. «bend» 8 Uhr «idetdesprechstnnde kn Schwestck» YEMt- Kip »Kars. Abend» G Uhr Lkdelbesprechstund« in der Schule. — Thodrsche Papierfabrik A-S. zu tzatn«b«rg. D« Aufsichkrat beschlotz, d« auf den 26. Oktober anbnaumten Gennalversammlung vorzuschlagen, «in« Dividend« von 7 Prozent (i ». S Prozent) auf di« Stammaktien und von 8 Prozent (t. v. 10 Prozent) auf die vor,ug»a«iin zu »«- teilen. Dle Abschreibung,« (i. v. 318000 M.) sind wird«, un, reichlich bemessen. Kipsdorf. D« Fernsprech, und Tel-graph-ndienst d« vnmttttung Schmted«b«g.Ktp,dorf findet ab I. Oktober statt: Wochentag« oon 8 Uhr vorn», bi» 8 Uhr nachm., Sonntag, von 8 Uhr vorm. bi» l Uhr mittag« und von 3—6 Uhr nachmittag». Wo««. Bel d« am Sonntag vom Müglitztal-Turngau veranltalkten vauturnfahrt nach Glarhütt«, verbunden mtt Wetturnrn war auch der hiesig« Turnverein stark vertret«!. E» «hielten vom hiesigen »«ein im Hantelheben den l.Prek A. Reumann, «m l00-Met«-W«1tlauf den 2.P«i« W Söhnel. Im MannschafKkämpfen - Tauzieh«n «hielt di« Maren« Mannschaft den I. Prei». „ . Schauda«. während d« Zeit ihr« 2^ jährig«, V«. st«h«m hat di- diesig, volk«küch« 273 778 Portion«, auigegeben.InEinnahmen und Au»gab«n balanzi«t die Rechnung mit zirka 86000 «. Dl, Bolkküch« wurde von Stadtrat Engemann und feiner Gemahlin au» sich selbst -«au, «hall,«. Da, Essen wurd, p, dem bespttlk» billigen PrA, von 30 Pf. für Lit« Essen abgegeben. Mieterschutz. Da» Ministerium de» Jnn«n — Land«wohn«ng»amt — hat mtt Zustimmung d« R«ich»arb«tl,Ministerium» dem unterzeichneten Stadkat di, Befugnt» rrtettt, von dem B«- fügung«ber,chttgt«n rin« unbniutzten od« ein« fr,iw«drnd«r Wohnung od« von Räume«, die zur Errichtung von Wohnungen g«ignrt sind, deren sofortig« Urbrrlaffung a« de« Stadtrat zweck» wett«« Vermietung an Einwohner, die sonst kein Unterkommen finde«, gegen ein vom Einigung»amt feftzusetzend« EMgüt zu »«lange«. Al» striwerdend gellen Räum« im Augenblick der Kündigung vom künftigen Au»zug»tag« an, und zwar auch dann, wenn über sie vom Verfügung,berichtigten im Augenblick dn Kündigung schon wett« »er lügt worden ist. Dem Stadttat wkd also hierdurch ein tatsächliche» B«mietung»recht ein- geräumt. Lr kann von diesem Recht« in der weise Srbrauch mach«n, datz er b«kannt macht, di« vermielung oon Räumen der bezeichneten Art bedürf« seiner Grnehmigung. Er darf ab« di« Genehmigung nor versagen, wenn « die Räum« selbst mietet und wett« v«- mtettt. hauptmannschaft 25 Pfg., im amtlichen Teil (nur von Behörde») 70 bezw. 75 Pta. — Eingesandt mW Reklame« 70 Pfg. Leipzig. Di« Leipzig.« Schulverwaltung beabsichtigt für den Winter S Schulen in je «in T«bäude zusamminzu- leg«n. D«r L«ipzig« Lehrers«,in w,tst darauf hin, datz da« für dir Kind« «in Höchstmaß von 8 Schulstunden wöchentlich bedeuten würde Di« so dringlich« Hebung der Kinder in geistig«, vor allem auch sittlicher Beziehung werd« vollständig in Frag« gestellt, wenn d« Arbeitsplan der Schule in so umstürzend« Weise gestört werde. Lekuig. Der Amt,v«band Leisnig de» verbände»!»«-- lisch« Landwirtt macht bekannt, datz « von der vihörd« die sofortige Entfernung de» Stadtrate» Paul Kirsten au» seinem Amte al- Vorsitzender der Prei,prüfung»stelle verlangt hat. Geschieht die« bi» 4. Oktober nicht, so griffe die Land wirtschaft zur Selbsthilfe. Vie sei zu diesem Schritt ge zwungen nach dem, wie e» Herr Kirsten getrieben hat. — Stadtrat Kirsten besorgt do» gesamte Ernährung»»«!«, unser« Stadt. Man kann gespannt sein, wie dies« Ange- l«g«n-rtt au»g«ht. Niederau. Billig« Pflaumen hat die Einwohnerschaft dadurch «halten, daß di- Pflauminnutzung der Gemeinde in kleinen Parzellen an die nicht Obst bauenden Hau»hal- tungrn verpachtet worden ist. Der Ernteertrag ist äußerst vorstchttg auf 43 Zentner geschätzt worden. D« Erlö» be läuft sich auf 427 M. E« kostet also ein Zentner knapp 10 «. Ehreufrkderrderf, 29. Septemb«. Alle kaufmännischen und technischen Angeftelltm in den Schuhfabriken sind in den Au»sti,nd getteten. Seyer. Dieser Tage war e» den hiesig«, Bäckern nicht möglich, da» Brot zu liefern, da kein Mehl eingegqngen war. Scharfmistei«. Au» «in« vrkanntmachung de» Bezirk» v«band« Marienberg ist zu «sehen, datz der Besitzer de» Rittergut«» Scharfenstetn, H. v. Einsiedel, entmündigt und da» Rittergut in di« Bewirtschaftung d« B-zkk»verbände» ge nommen wurde Bautz«,. Hi« kam e» in der Rächt zum Sonnabend zu erneut«, Zusammenstößen zwischen Reichtwehrtruppen und Zivilisten. Auf dem Kornmarkt wurden vier Grenzjäg«» von einem 17 jährigen (!) Zivilisten angepöbel«, und al» sie sich dagegen oerwahrten, nahm die schnell anwachsende volk meng« «in« drohrnde Hallung gegen di« Srenzjäger «in. Daraufhin gab «In« d« bedrängten Grenzjäg« sech« Schreck- schüsse in die Luft ab, worauf dir Menge au«inand«stob. Ernsteren Tharakt« hatte d« zweite Zusammenstoß in d« Schloßstratz«, wo etwa SO Zivilisten 25 Grenzjäg« nach «in« Festmusik mtt Reoolverschüssen tätlich angrtffen. Dl« Grenzjäg« setzten sich mtt der Waffe nittgisch zur wehr. E» kam zu ein« regelrechten Schießerei«, in d««n v-rlanf di« Zivilisten da» Feld räumten Ob Verletzung«, sorge- kommen sind, konnte noch nicht festgesklll werden. E» sind die» b«ett» die dritten und vierten Zusammenstöße zwischen Zivilisten und Militär in einer Woche. Zittau. Bei den am Freitag abgehallenen Stadttat» wohl«, wurden 7 bürgerlich« und 3 sozialdemokratisch, Kan didaten gewählt. ' D«anwoE« Redakteur: Paul S-Hne. - Druck und Verlag: Lari Sehne in Dippoldiswalde-